Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

DOI Artikel:
Der Amateur-Photograph
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0088

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N?ir machen unsre Leser ans das

Preisausschreiben

im vorigen kieste, Leite 2 des Umschlags,
aufmerksam und bitten um zahlreiche
Beteiligung.

Die Redaktion -er „Kunst für Alle".

üolorteren von Glasbildern

/Glasbilder für Fenster, Scioptikvu ic.

lann man mit sehr geringer Mühe in
folgender Weise,, kolorieren. Man benützt
gewöbnliche Ölfarben aber mir trans-
parente Lacke. Es eignen sich besonders:
hellgelber Lack, dunkelgelber Lack, Krapp
mittel, Van Thk braun, Schüttgelb, grüner

Stellt man diesen Apparat in die Nähe des
Fensters auf einem Tisch auf, so reflektiert
der Spiegel Helles Himmelslicht durch das
Diapositiv und man kann sehr gut malen.
Das Trocknen der Farben geht rasch von
statten; in einem Tage kann man bereits
noch einmal übermale», wenn es nötig ist
und in 4—6 Tagen ist die Lackschicht hart.

-IZcgarive zu figniercii
/^s giebt hierzu verschiedene Methoden, je
' nachdem man wünscht, daß die Signatur
im Positiv sichtbar sei oder nicht. Soll sie
sichtbar sein, so kann man folgendermaßen
Verfahren: Man nimmt glattes, starkgeleimtes
Papier und schreibt dm auf mit einer Tinte,
die man sich aus Wasser, Oummi arabicum
und Fuchsin bereitet und welche so konzen-

Mollrr Chorin. Aufnahme von F. Goerccke

Lack, hell, blauer Lack, preußisch Blau und
Lasurschwarz. Als Bindemittel dient Sicco tiv
terpinois. Man benützt davon so viel, daß
die Farbe ganz flüssig aus dem Pinsel
läuft und eine glatte, blanke Oberf.äche
bildet. Man erzielt, wenn man die Farbe
nicht zu tief nimmt, sehr leicht eine schöne
Wirkung, da man nur Lokaltöne einzusetzen
braucht und es nicht auf genaues Einhalten
der Konturen ankommt. Durch Mischen
kann man jeden Ton erzeugen. Eine dem
Zinnoberrot sehr nahestehende Farbe giebt
z. B. dunkelgelber Lack mit Krapp. Um
die Wirkung betrachten zu können impro-
visiert man sich eine Art Reim chierpult in
folgender Weise: Man entfernt aus einem
Kopierrahmen das Kopierbrett, befestigt an
zwei Seiten feste Holzstützen, daß der Rahmen
auf einer Untcrkame schräg in die Höhe
steht und legt einen Spiegel darunter.

trier! sein muß, daß sie metallig grün
glänzend auftrocknet. Wenn die Schrift
trocken ist, feuchtet man das Negativ an
der Stelle, wo die Schrift stehen soll, mit
einem weichen, Pinsel und Wasser leicht an,
entfernt den Überschuß der Flüssigkeit und
legt das beschriebene Papier mit der Schrift-
seite schnell und gleichmäßig auf, es mit
dem Finger andrückend. Nach einigen
Minuten hebt man das Papier ab und
erhält auf dem Negativ eine intensiv rote,
spiegelverkehrte Schrift, welche auf dem Ab-
zug rein weiß bleibt und richtig steht.

Soll die Schrift im Positiv nicht sichtbar
werden, so schreibt man die Signatur auf
die Glasseite mit Ätztinte. Diese ist es
entweder fertig zu beziehen oder kann auch
leicht selbst hergestellt werden: man ver-
wahrt in 2 Glasflaschen folgende haltbare
Vvrratslösungen:

1. Fluornatrium 3,6 Ar

Schwefelsäure? Natrium 0,7 Ar

Wasser 50 een,

2. Chlorzink >,4 Ar

Salzsäure 6,5 eem

Wasser 50 ec»

Man gießt oder hämmert sich ein kleines
Aleinäpfchen, mischt darin je 10 Tropfen
von den beiden Lösungen und schreibt mit
einer Gänsefeder ans die sauber gereinigte
Glasfläche. Nach ^ Stunde» wischt man
mit einem Stück feuchten Fließpapieres das
überstehende Ätzmittel ab und sieht die
Schrift deutlich in malten Buchstaben.

Lin neuer .Stoff für Duilkctll.imincr-
scnster und Tolcriien

Dieser Stoff ist in photographischen
^ Handlungen zu erhalten und führt den
Namen „Christin Ruby". Derselbe ist von
rubinroter Farbe, ganz schmiegsam, fast un-
brennbar und hält seine Farbe im Lichte.
AngeseuLtet klebt er an jeder Glasscheibe
und eine Schicht giebt auch bei Hellem
Tageslicht genügende Sicherheit.





/. (//7V/

Nkdaktiollslchluß 22. Moder — Ausgabe Z. November

Inhalt des vierten bestes: sert: s.A.Horsr.
Die historische Sammlung und das Archiv der
Münchener Künstlergenossenschast (Schluß) - Fr.
Pecht Rundschau - S. v. Adelung. Eine
Plauderei über Modelle — Fr. Pecht. Weih,
nachtsbücherschau — Derselbe. Salomon Corrodi
— Kunst- und Ateliernotizen rc. Die KunL im
Kaufe: Robert Mielke. Die Ausstellung sür
Wohnungseinrichtungen in B.rlin — I. Stock-
bauer. Die moderne Tapete. Der Dmateur-
^hotograph: Adolf Miethe. Kolorieren von
Glasbildern — Negative zu signieren — Ein neuer
Stoff für Dunkelkammerfenster und Laternen,
chanzseitige Kitderökilagen: Alfred Agache.
Das Geheimnis — F Keller. Dre Grundstein-
legung des Kölner Doms — Margarete Jsa-
bella Dicksee. Am Lebensabend — W. Roe-
lofs. Landschaft.

Für die Redaktion verantwor.lich: Fritz Lchwartz — Druck der Bruckmannschen Buchdruckerei in München
 
Annotationen