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Personal- und Ateliernachrichten. — Denkmäler. — Preisausschreiben. — Ausstellungen und Sammlungen.
k. 8. Karlsruhe. Wilhelm Lübke f. In der Nacht vom 4. auf
5. April ist in Wilh. Lübke einer der ersten Kunsthistoriker aus
dem Leben geschieden. Einer der Ersten in Bezug auf ein unver-
gleichliches Wissen, das durch ein ebenso unvergleichliches Gedächtnis
unterstützt wurde, einer der ersten in weitreichender Wirksamkeit
durch Wort und Schrist. Aus rührend bescheidenen Verhältnissen
erwachsen — sie sind in dem „Leben eines Dorsschulmeisters"
von Lübkes Vater auf Anregung des Sohnes geschildert — hat
sich eben dieser Sohn in rastloser Energie zum Führer einer
Wissenschaft aufgeschwungen, welche heut auf einer Reihe von Hoch-
schulen — im Gegensatz zu früheren Zeilen — von ordentlichen
Professoren vertreten wird; seine Professur in Zürich war das erste
kunsthistorische Lehramt an technischen Hochschulen. Die weit-
gehenden Interessen des Gelehrten brachten ihn in Verbindung
mit den edelsten Geistern seiner Zeit, wie er denn mit Jakob
Burckhardt zusammen, der ihm zeitlebens ein treuer Freund ge-
wesen, die Geschichte der neueren Baukunst teils ausgeführt, teils
ins Werk gesetzt hat. Ist besonders der ihm an diesem Werk zu-
sallende Teil als seine eigentliche Meisterleistung zu betrachten,
so haftet der allgemein bekannte Name Lübkes doch wesentlich an
seinen encyklopädischen Schöpfungen, Grundriß der Kunstgeschichte,
welche in einer Anzahl fremder Sprachen übersetzt ein Gemein-
gut aller Kulturnationen geworden ist und neuerdings an seiner
Geschichte der deutschen Kunst, obwohl der letzteren entschiedene
Mängel der Darstellung und Ausfüb.ung anhaften. Man würde
irren, glaubte man, daßmit der Unzahl kunsthistorischer Publikationen
Lübkes (es entging ihm tatsächlich keine Neuerscheinung von Be-
deutungi seine Interessen und seine Produktion abgeschlossen gewesen
wären. Ein lebendiges, auch praktisches Interesse für klassische Musik,
desgleichen für Litteratur, für mannigfache Gegenstände allge-
meinerer Bedeutung suchte und fand seinen Niederschlag in leben-
diger Darstellung; insbesondere die „Allgemeine Zeitung" hat
jahrzehntelang Arbeiten der verschiedensten Art aus Lübkes Feder
gebracht und wer es einem Manne, dessen Leben in Wahrheit ein
Leben der Arbeit gewesen, nachrechnen wollte, was er in popu-
larisierendem Interesse gelegentlich an Exaktheit der Daten und
mangelhafter Auffassung gefehlt, der möge nicht vergessen und
dankbar anerkennen, daß, was bei der Masse der Gebildeten von
Kunsthistorie gewußt ivird, auf der Arbeit des verstorbenen Ge-
lehrten beruht. IMvos
Preis ausschrriben.
— Der Termin zur Einlieferung von Konkurrenzarbeiten
zur Bewerbung um den von dem Verlag der Dresdener Wochenblätter
ausgesetzten Preis von 100 M. für die beste brauchbare Zeich-
nung eines nackten Menschenpaares ist bis zum I. Mai ü. I.
verlängert worden. liosss
Ausstellungen und Sammlungen.
— München. Nachdem von der MünchnerLokalbau-Kom-
mission die von dem Verein bildender Künstler zu München vor-
gelegten Pläne für sein Ausstellungsgebäude genehmigt worden
sind, ist die Ausstellung des genannten Vereins als gesichert zu
betrachten. Das Gebäude wird eine Höhe von IO Meiern er-
halten und über den Hauptraum wird sich eine Kuppel in der
Höhe von 25 Metern erheben, und im ganzen 12 Ausstellungs-
säle außer den Räumen für Sekretariat, Garderobe re. enthalten.
Die Pläne zu dem Ausstellungsgebäude sind von Paul Pfann,
dem bekannten, zugleich mit Rettig in der Konkurrenz um das
Kaiser Wilhelm-Nationaldenkmal mit dem ersten Preise gekrönten
Architekten geschaffen worden. Pools
WO., Berlin. Von der Kunstausstellung. Wie wir be-
reits meldeten, werden auch in diesem Jahre Sonderausstellungen
von Werken einzelner Künstler veranstaltet werden; leider hüllt
sich über sämtliche Absichten in dieser Beziehung ein fast undurch-
dringliches Dunkel. Es verlautet bis jetzt nur, daß Franz vou
Lenbach-München und Fritz Röber-Düsseldors eine größere
Anzahl Werke ihrer Hand zu Sonderausstellungen vereinigen
werden. Zu den Kommissionen für die Annahme der Kunst-
werke wurden bei den akademischen Kunstausstellungen bisher
sechs Maler, vier Bildhauer, zwei Architekten, ein Kupferstecher
gewählt; diesmal wurde die Wahl von sechs Malern, drei Bild-
hauern, zwei Kupferstechern und einem Architekten beliebt. Es
entsandte in die Annahme-Kommisston die Genossenschaft der Mit-
glieder der Akademie die Malerund Professoren: Jos. Scheuren-
berg, Otto von Kameke, Franz Skarbina, die Bildhauer Pros.
Emil Hundrieser und Nicolaus Geiger, sowie den Kupferstecher
Professor Gustav Eilers als ordentliche Mitglieder, die Maler
Professor Max Koner und Bildhauer Adolf Brütt als Ersatz-
männer; der Verein deputierte die Maler Professor Paul Thu-
mann, Professor Paul Mohn und Hans Dahl, den Bildhauer
Ludwig Brunow, den Kupferstecher Professor Hans Meyer und
den Architekten Baurat Professor Fritz Wolfs als ordentliche
Mitglieder, während er den Maler Oskar Frenzel und den Bild-
hauer Ludwig Manzel zu Stellvertretern ernannte. Sämtliche
Herren fungieren gleichzeitig als Hänge - Kommissare. Über die
Namen der von den Düsseldorfer Künstlern gewählten Juroren
ist näheres noch nicht bekannt geworden. Zum bauleitenden
Architekten ist der Professor Fritz Wolfs ernannt worden, der von
1880—1890 die Bau- und Dekorationsarbeiten der akademischen
Kunstausstellungen in künstlerischer Hinsicht leitete. An der bis-
herigen Gepflogenheit der Akademie der Künste, den Mitgliedern
derselben und den Inhabern der großen goldenen Medaille für Kunst
Jury- und Transport-Freiheit bei der Beschickung der
Berliner großen Kunstausstellungen zu gewähren, ist festge-
halten worden. Die Zahl der gegenwärtig lebenden Mit-
glieder beläuft sich auf 140; von den Künstlern des In- und
Auslandes besitzen 78 die große und 248 die kleine goldene
Medaille für Kunst. Von diesen Medaillen-Jnhabern gehören
62 bez. 48 der Akademie als „ordentliche Mitglieder" an. Von
deutschen Künstlern, welche diese letztere Eigenschaft noch nicht
besitzen, befinden sich im Besitze der „großen goldenen Medaille
für Kunst": Maler L. Bokelmann-Düsseldorf, Maler Walter
Firle-München, Maler Professor Bruno Piglhein-München,
endlich die Bildhauer: Anton Scharff und Professor Rudolf
Wehr in Wien... Von obigen 78 Künstlern wohnen 54 in
Deutschland und Österreich-Ungarn (23 in Berlin), 22 in den
übrigen Staaten Europas, 2 in Amerika; von den 248 Inhabern
der „kleinen goldenen Medaille für Kunst" sind 176 in Deutsch-
land und Österreich-Ungarn (76 in Berlin), 69 in den übrigen
Staaten Europas und 3 Künstler in Amerika wohnhaft bez.
angehörig. li8?U
0. Berlin. An der Konkurrenz um den von dem Senate
der Akademie der Künste für jüdische Bildhauer ausgeschriebenen
Michael Beer-Preis erster Stiftung zum Betrage von 2250 Mk.
zu einer einjährigen Studienreise nach Italien hatten sich nur
drei jüngere Bildhauer beteiligt. Von diesen haben sich zwei in
Berlin und einer in Wien gebildet. Soviel bekannt, hat sich der
letztere, der Bildhauer Isidor Pfeiffer in Wien, bereits vor-
teilhaft bekannt gemacht. Von ihm wurde 1891 für das städtische
Museum in Barcelona gelegentlich der damaligen Kunstausstellung
ein äußerst gelungener Studienkopf erworben, ein Umstand, der
dem jungen, jetzt erst 26 jährigen Künstler zahlreiche Aufträge in
Büsten und von dem kunstsinnigen Fürsten Camillo Starhem-
berg auf verschiedene Bildhauerarbeiten für sein Schloß Huberten-
hof eintrug. — Die für den Wettbewerb gestellte Ausgabe: „Em-
pfang heimkehrender Sieger" ist gut komponiert, wenn auch etwas
theatralisch ausgefaßt. — Seine Mitbewerber, die Berliner Bild-
hauer Max Lewy und Max Levi haben neben der Aus-
führung der gestellten Aufgabe verschiedene Porträtbüsten, Skizzen
zu Denkmals-Entwürfen und Aktfiguren eingereicht, welche, wenn
auch nicht künstlerische Vollendung, doch immerhin ein ernstes
Studium und hervorragende Begabung der Bewerber bekunden.
Die Heimkehr der Sieger von Max Lewy zeigt eine Anlehnung
an die Apotheose aus Kaiser Wilhelm I. von Keller, ist aber
im übrigen immerhin eine beachtenswerte Arbeit, ebenso wie die
seines Namensvetters. Die Palme des Sieges hat das Preis-
gericht dem Bildhauer Max Levi aus Stuttgart zuerkannt,
während es gleichzeitig dem Mitbewerber Max Lewy, der erst
seit kurzem dem Studium der Bildhauerkunst obliegt, eine „ehrende
Anerkennung" hat zu Teil werden lassen. lises;
Vom Runstmarkt.
— Hamburg. Durch I. M. Heberle (H. Lempertz Söhne)
in Köln wird in Hamburg vom 3. bis 5. Mai die hervorragende
Sammlung von Kunstsachen, Gemälden, Mobilien rc. des Herrn
Abraham Philipp Schuldt versteigert. Zwei sehr schön ausge-
stattete Kataloge mit zahlreichen Lichtdrucken sind dazu erschienen.
Unter den Gemälden befinden sich Werke ersten Ranges von
Achenbach, Rosa Bonheur, Chaplin, Delacroix, Diaz, Dupre,
Fromcntin, Munkacsy, Pettenkofen, Stevens, Willems u. a.
Neue Kataloge. Sehr zeitgemäß publiziert die Buch-
handlung von Karl W. Hiersemann in Leipzig einen Katalog
(Nr. 119), der ausschließlich Americana enthält, als Bücher,
historische Karten, Städteansichten, Trachten, Porträts re., zu-
sammen fast 2000 Nummern.
Personal- und Ateliernachrichten. — Denkmäler. — Preisausschreiben. — Ausstellungen und Sammlungen.
k. 8. Karlsruhe. Wilhelm Lübke f. In der Nacht vom 4. auf
5. April ist in Wilh. Lübke einer der ersten Kunsthistoriker aus
dem Leben geschieden. Einer der Ersten in Bezug auf ein unver-
gleichliches Wissen, das durch ein ebenso unvergleichliches Gedächtnis
unterstützt wurde, einer der ersten in weitreichender Wirksamkeit
durch Wort und Schrist. Aus rührend bescheidenen Verhältnissen
erwachsen — sie sind in dem „Leben eines Dorsschulmeisters"
von Lübkes Vater auf Anregung des Sohnes geschildert — hat
sich eben dieser Sohn in rastloser Energie zum Führer einer
Wissenschaft aufgeschwungen, welche heut auf einer Reihe von Hoch-
schulen — im Gegensatz zu früheren Zeilen — von ordentlichen
Professoren vertreten wird; seine Professur in Zürich war das erste
kunsthistorische Lehramt an technischen Hochschulen. Die weit-
gehenden Interessen des Gelehrten brachten ihn in Verbindung
mit den edelsten Geistern seiner Zeit, wie er denn mit Jakob
Burckhardt zusammen, der ihm zeitlebens ein treuer Freund ge-
wesen, die Geschichte der neueren Baukunst teils ausgeführt, teils
ins Werk gesetzt hat. Ist besonders der ihm an diesem Werk zu-
sallende Teil als seine eigentliche Meisterleistung zu betrachten,
so haftet der allgemein bekannte Name Lübkes doch wesentlich an
seinen encyklopädischen Schöpfungen, Grundriß der Kunstgeschichte,
welche in einer Anzahl fremder Sprachen übersetzt ein Gemein-
gut aller Kulturnationen geworden ist und neuerdings an seiner
Geschichte der deutschen Kunst, obwohl der letzteren entschiedene
Mängel der Darstellung und Ausfüb.ung anhaften. Man würde
irren, glaubte man, daßmit der Unzahl kunsthistorischer Publikationen
Lübkes (es entging ihm tatsächlich keine Neuerscheinung von Be-
deutungi seine Interessen und seine Produktion abgeschlossen gewesen
wären. Ein lebendiges, auch praktisches Interesse für klassische Musik,
desgleichen für Litteratur, für mannigfache Gegenstände allge-
meinerer Bedeutung suchte und fand seinen Niederschlag in leben-
diger Darstellung; insbesondere die „Allgemeine Zeitung" hat
jahrzehntelang Arbeiten der verschiedensten Art aus Lübkes Feder
gebracht und wer es einem Manne, dessen Leben in Wahrheit ein
Leben der Arbeit gewesen, nachrechnen wollte, was er in popu-
larisierendem Interesse gelegentlich an Exaktheit der Daten und
mangelhafter Auffassung gefehlt, der möge nicht vergessen und
dankbar anerkennen, daß, was bei der Masse der Gebildeten von
Kunsthistorie gewußt ivird, auf der Arbeit des verstorbenen Ge-
lehrten beruht. IMvos
Preis ausschrriben.
— Der Termin zur Einlieferung von Konkurrenzarbeiten
zur Bewerbung um den von dem Verlag der Dresdener Wochenblätter
ausgesetzten Preis von 100 M. für die beste brauchbare Zeich-
nung eines nackten Menschenpaares ist bis zum I. Mai ü. I.
verlängert worden. liosss
Ausstellungen und Sammlungen.
— München. Nachdem von der MünchnerLokalbau-Kom-
mission die von dem Verein bildender Künstler zu München vor-
gelegten Pläne für sein Ausstellungsgebäude genehmigt worden
sind, ist die Ausstellung des genannten Vereins als gesichert zu
betrachten. Das Gebäude wird eine Höhe von IO Meiern er-
halten und über den Hauptraum wird sich eine Kuppel in der
Höhe von 25 Metern erheben, und im ganzen 12 Ausstellungs-
säle außer den Räumen für Sekretariat, Garderobe re. enthalten.
Die Pläne zu dem Ausstellungsgebäude sind von Paul Pfann,
dem bekannten, zugleich mit Rettig in der Konkurrenz um das
Kaiser Wilhelm-Nationaldenkmal mit dem ersten Preise gekrönten
Architekten geschaffen worden. Pools
WO., Berlin. Von der Kunstausstellung. Wie wir be-
reits meldeten, werden auch in diesem Jahre Sonderausstellungen
von Werken einzelner Künstler veranstaltet werden; leider hüllt
sich über sämtliche Absichten in dieser Beziehung ein fast undurch-
dringliches Dunkel. Es verlautet bis jetzt nur, daß Franz vou
Lenbach-München und Fritz Röber-Düsseldors eine größere
Anzahl Werke ihrer Hand zu Sonderausstellungen vereinigen
werden. Zu den Kommissionen für die Annahme der Kunst-
werke wurden bei den akademischen Kunstausstellungen bisher
sechs Maler, vier Bildhauer, zwei Architekten, ein Kupferstecher
gewählt; diesmal wurde die Wahl von sechs Malern, drei Bild-
hauern, zwei Kupferstechern und einem Architekten beliebt. Es
entsandte in die Annahme-Kommisston die Genossenschaft der Mit-
glieder der Akademie die Malerund Professoren: Jos. Scheuren-
berg, Otto von Kameke, Franz Skarbina, die Bildhauer Pros.
Emil Hundrieser und Nicolaus Geiger, sowie den Kupferstecher
Professor Gustav Eilers als ordentliche Mitglieder, die Maler
Professor Max Koner und Bildhauer Adolf Brütt als Ersatz-
männer; der Verein deputierte die Maler Professor Paul Thu-
mann, Professor Paul Mohn und Hans Dahl, den Bildhauer
Ludwig Brunow, den Kupferstecher Professor Hans Meyer und
den Architekten Baurat Professor Fritz Wolfs als ordentliche
Mitglieder, während er den Maler Oskar Frenzel und den Bild-
hauer Ludwig Manzel zu Stellvertretern ernannte. Sämtliche
Herren fungieren gleichzeitig als Hänge - Kommissare. Über die
Namen der von den Düsseldorfer Künstlern gewählten Juroren
ist näheres noch nicht bekannt geworden. Zum bauleitenden
Architekten ist der Professor Fritz Wolfs ernannt worden, der von
1880—1890 die Bau- und Dekorationsarbeiten der akademischen
Kunstausstellungen in künstlerischer Hinsicht leitete. An der bis-
herigen Gepflogenheit der Akademie der Künste, den Mitgliedern
derselben und den Inhabern der großen goldenen Medaille für Kunst
Jury- und Transport-Freiheit bei der Beschickung der
Berliner großen Kunstausstellungen zu gewähren, ist festge-
halten worden. Die Zahl der gegenwärtig lebenden Mit-
glieder beläuft sich auf 140; von den Künstlern des In- und
Auslandes besitzen 78 die große und 248 die kleine goldene
Medaille für Kunst. Von diesen Medaillen-Jnhabern gehören
62 bez. 48 der Akademie als „ordentliche Mitglieder" an. Von
deutschen Künstlern, welche diese letztere Eigenschaft noch nicht
besitzen, befinden sich im Besitze der „großen goldenen Medaille
für Kunst": Maler L. Bokelmann-Düsseldorf, Maler Walter
Firle-München, Maler Professor Bruno Piglhein-München,
endlich die Bildhauer: Anton Scharff und Professor Rudolf
Wehr in Wien... Von obigen 78 Künstlern wohnen 54 in
Deutschland und Österreich-Ungarn (23 in Berlin), 22 in den
übrigen Staaten Europas, 2 in Amerika; von den 248 Inhabern
der „kleinen goldenen Medaille für Kunst" sind 176 in Deutsch-
land und Österreich-Ungarn (76 in Berlin), 69 in den übrigen
Staaten Europas und 3 Künstler in Amerika wohnhaft bez.
angehörig. li8?U
0. Berlin. An der Konkurrenz um den von dem Senate
der Akademie der Künste für jüdische Bildhauer ausgeschriebenen
Michael Beer-Preis erster Stiftung zum Betrage von 2250 Mk.
zu einer einjährigen Studienreise nach Italien hatten sich nur
drei jüngere Bildhauer beteiligt. Von diesen haben sich zwei in
Berlin und einer in Wien gebildet. Soviel bekannt, hat sich der
letztere, der Bildhauer Isidor Pfeiffer in Wien, bereits vor-
teilhaft bekannt gemacht. Von ihm wurde 1891 für das städtische
Museum in Barcelona gelegentlich der damaligen Kunstausstellung
ein äußerst gelungener Studienkopf erworben, ein Umstand, der
dem jungen, jetzt erst 26 jährigen Künstler zahlreiche Aufträge in
Büsten und von dem kunstsinnigen Fürsten Camillo Starhem-
berg auf verschiedene Bildhauerarbeiten für sein Schloß Huberten-
hof eintrug. — Die für den Wettbewerb gestellte Ausgabe: „Em-
pfang heimkehrender Sieger" ist gut komponiert, wenn auch etwas
theatralisch ausgefaßt. — Seine Mitbewerber, die Berliner Bild-
hauer Max Lewy und Max Levi haben neben der Aus-
führung der gestellten Aufgabe verschiedene Porträtbüsten, Skizzen
zu Denkmals-Entwürfen und Aktfiguren eingereicht, welche, wenn
auch nicht künstlerische Vollendung, doch immerhin ein ernstes
Studium und hervorragende Begabung der Bewerber bekunden.
Die Heimkehr der Sieger von Max Lewy zeigt eine Anlehnung
an die Apotheose aus Kaiser Wilhelm I. von Keller, ist aber
im übrigen immerhin eine beachtenswerte Arbeit, ebenso wie die
seines Namensvetters. Die Palme des Sieges hat das Preis-
gericht dem Bildhauer Max Levi aus Stuttgart zuerkannt,
während es gleichzeitig dem Mitbewerber Max Lewy, der erst
seit kurzem dem Studium der Bildhauerkunst obliegt, eine „ehrende
Anerkennung" hat zu Teil werden lassen. lises;
Vom Runstmarkt.
— Hamburg. Durch I. M. Heberle (H. Lempertz Söhne)
in Köln wird in Hamburg vom 3. bis 5. Mai die hervorragende
Sammlung von Kunstsachen, Gemälden, Mobilien rc. des Herrn
Abraham Philipp Schuldt versteigert. Zwei sehr schön ausge-
stattete Kataloge mit zahlreichen Lichtdrucken sind dazu erschienen.
Unter den Gemälden befinden sich Werke ersten Ranges von
Achenbach, Rosa Bonheur, Chaplin, Delacroix, Diaz, Dupre,
Fromcntin, Munkacsy, Pettenkofen, Stevens, Willems u. a.
Neue Kataloge. Sehr zeitgemäß publiziert die Buch-
handlung von Karl W. Hiersemann in Leipzig einen Katalog
(Nr. 119), der ausschließlich Americana enthält, als Bücher,
historische Karten, Städteansichten, Trachten, Porträts re., zu-
sammen fast 2000 Nummern.