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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0405

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Vorsicht beim Gueckstlberbcrstärken.

von vr. A. Mi et he (Rathenow).

?>ie Sublimatlösung, welche zum Ver-
^ stärken dient, ist bekanntlich außer-
ordentlich giftig. Selbst ein wiederholtes
Hineinfassen mit vollkommen heilen
Fingern hat schon Quecksilbervergiftungen
langwieriger Art nach sich gezogen. Es ist
somit nachgewiesen, daß das Gift durch die
Haut in den Körper eindringt. Man kann
diese schädliche Wirkung vermeiden, wenn
man die Verstärkung in einer „Stehcuvette"
vornimmt und sich zum Hineinsenken und
Herausheben der Platte eines Glasstreifens
bedient, den man unten hakenförmig über
einer Spirituslampe biegt, oder an dem

entstehen können. Man kann diesen Fehler,
falls die Blätter nicht schon bei der Prä-
paration derartige elektrische Ladungen er-
hielten, dadurch vollkommen vermeiden, daß
man die Folie auf der Celluloidseite mit
einem Wattebausch abreibt, welcher mit
einer gesättigten Lösung von Kalisalpeter
befeuchtet wurde. Die Fläche wird dadurch
leitend und es können keine Funkenent-
ladungen mehr stattsinden. Die jetzt von
Or. Schleußner gelieferten Häute sind über-
haupt diesem Fehler nicht unterworfen und
können daher init Sicherheit verarbeitet
werden. Bei Gelatinefolien entstehen leicht
gelbe Flecken, welche beim Kopieren sehr
stören. Die Ursache dieses Fehlers ist nicht
bekannt, derselbe tritt aber bei Eisenent-

außerordentlich erleichtert wird, kommt es
doch hin und wieder vor, daß man irgend
eine Substanz abwägen muß. Hier kann
inan sich daran erinnern, daß jeder einen
Gewichtssatz in der Geldtasche trägt, da die
einzelnen deutschen Münzen genaue Ge-
wichtsstücke repräsentieren; es wiegen nämlich:

man mit Siegellack ein rechtwinkliges Glas- Wicklung weniger auf und empfehlen wir
stückchcn passend befestigt. Auch die söge- daher für solche Häute den Eder'schen Ent-
nannten „Plattenheber" sind wohl anwend- Wickler nach folgender Zusammensetzung:
bar. Vor der Anwendung der „Gummi- I ^ '

finger" ist abzuraten, da durch deren Un-
durchlässigkeit eine Ausdünstung der Haut
verhindert und damit dieselbe so aufgeweicht
wird, daß man sich später an Glaskanten :c.
sehr empfindlich schneiden kann.

II

Kinder im Schurr.

Aufnahme von Herm. Haas (Mannheim).

Behandlung der Leltulotd- und
Gelslinefolien.

von 1)r. A. Mie 1 he (Rathenow).

(Qelluloid- und Gelatinefolientrockenplatten
' sind jetzt besonders für die Reise vielfach
gebräuchlich. So bequem aber auch ihre
Anwendung ist, so schwer fällt es, sie nach-
her tadellos zu entwickeln resp. zu kopieren.
Die meisten Amateure klagen über unregel-
mäßige dunkle Flecken, Rollen der fertigen
Negative und Ankleben des Kopierpapiers.

Die Flecken entstehen vielfach bei Cellu-
loidfolien, während sie bei Gelatineblättern
seltener beobachtet werden. Es sind meist
ästige oder streifige dunkele Stellen, deren
Entstehung auf elektrische Entladungen zurück-
geführt werden, die bei der großen elektrischen
Erregbarkeit des Celluloids nur zu leicht

Oxalsaures Kali 300 gr

Wasser 1 Liter

Eisenvitriol 100 gr

Wasser 300 ccm

Zum Gebrauch mischt man 1 Teil der
! Lösung II mit 3 Teilen von Lösung I und
j setzt einige Tropfen folgender Flüssigkeit
hinzu:

Bromkali 6 gr
Fixiernatron 1 §r
Wasser 150 ccm
Wenn man die ent-
wickelten fixierten und
ausgewaschenen Fo-
lien ohne weiteres
trocknet, so krümmen
sie sich meist erheblich
und die Fabrikanten
empfehlen daher ein
Glycerinbad (ge-
wöhnlich 1:8 —

1 : 10) als Mittel
dagegen.

Die Folien bleiben
allerdings nun ziem-
lich eben, sind aber
fast stets etwas klebrig
und das Kopierpapier
haftet leicht an und
erzeugt Flecke. Wenn
man die Blätter in
der gewöhnlichen
Weise lackieren will,
stößt man meist auf Schwierigkeiten. Wir em-
pfehlen daher folgendes viel erprobtes Ver-
fahren. Man stellt sich einen „Wasserlack"
dar, indem man in einem Porzellantopf einer
kochend gesättigten Boraxlösung aufje lOOccm
ca. 8 §r fein gepulverten Schellack zusetzt
und solange kocht, bis fast alles gelöst ist.
Hierauf wird filtriert und mit 2—3 mal
so viel Wasser verdünnt. In diesen (halt-
baren) Wasserlack taucht man die Negative
vollkommen ein, läßt sie abtropfen und an
einer Klammer aufgehängt trocknen, sie kleben
nun nicht mehr.

Zlblvsgen auf der Keife.

von vr. A. Miethe (Rathenow).

/Obwohl jetzt den reisenden Amateuren
die Arbeit durch die fertigen Entwickler rc. j

1 Einpfennigstück

v


1 Fünfpfennigstück

2 c

> gr

1 Zehnpfennigstück

4'^

8-

1 Zwanzigpfennigstück

6

8-

(Nickel)



1 Zwanzigmarkstück

8

Ar

3 Zweipsennigstücke

10


9 Einmarkstücke

50

8-

Ebenso kann man mit fast für alle

Zwecke genügender Genauigkeit die kleinen
Briefwagen benutzen, welche in jedem Hotel
zu finden sind.

Briefkasten.

Abonnements«Quittung und Angabe der Adresse nötig.

Herrn Maler p. N., Prag Tie mit Erythrosin
gebadeten Platten können gleich naß exponiert werden.
Das Rezept lautet:

Erythrosinlösung (1:100) 10 ccm

Ammoniak 3 ccm

Wasser 2000 ccm

Die Lösung muß vor jedesmaligem Gebrauch filtriert
werden. Badezeit ca. 2 Minuten. Die getrockneten

Platten Hallen sich längere Zeit.

Herrn A. Z. G. Beleuchtungslinsen sür Ver-
größerungsapparate liefert u. a. F. U. Benekendorff,
Berlin, Friedrichstr. 236.

Amateurin in Salzburg. Vergrößerungsapparate
fürNegative 9.-12 kosten ohne Objektiv ca. 100—120M.
Solche Apparate sind von Lechner in Wien oder von
Talbot in Berlin zu beziehen.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. Adolf Miethe, Rathenow, Berlinerstraße.

20 ^

6-2 7.//W

6-F ^>^2—<525^.

6-4 ^/622—/67-5-.

/6F27.

Ikdaktionslchlllß 24. Juni. — Lurgabe 8. Zuli.

Inhalt des zwanzigsten Leites: Leut:

vr. Relli ng. Tie Berliner Kunstausstellung, (ll.)—
Siegm. Feldmann. Die Pariser Salons, (ll.) —
Jaro Springer. Tie freie Berliner Kunst-
ausstellung. — Personal- und Ateliernachrichten. —
Die Kunk im Sause: P. Philippi. Häusliche
Betrachtungen (IV). — I. Stockbauer. Ter
Privatankauf alter Kunstsachen (Schluß). — Bücher-
schau. — Kleine Mitteilungen. Der Amateur -
Photograph: vr. Ad. Miethe. Vorsicht beim
Ouecksilberverstärken. — Derselbe. Behandlung
der Celluloid- und Gelatinesolien. — Derselbe.
Abwägen auf der Reise. — Briefkasten rc.
Aikderöeitagcn: L. Horowitz. Weibliches

Bildnis. — Alois Fellmann. Palmsonntag
in der Schweiz. — Eugen Klim sch. Tie
Liebe, nur die Lieb' ist Leben. — K. Mueller-
Kurzwelly. Buchenwald an der Ostsee.

verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwa rtz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.
 
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