DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7393#0349
JAN VERMEER VAN DELFT, GITARRESPIELERIN
SAMMLUNG LORD 1VEAGH. DIESES BILD IST NEUERDINGS AUFGETAUCHT UND WAHRSCHEINLICH DAS ORIGINAL
meister zu revidieren. Die frühen Landschaften verblüffen
heute durch einen gewissen inneren Zusammenhang mit
Feuerbachscher Anschauung, bei aller Verschiedenheit des
malerischen Temperaments. Vor allem bleibt anzuerkennen,
daß Hagemeister gegenüber seinem Vorbild und Lehrer
Schuch seine märkische Herbheit männlich gewahrt hat. Bei
Thannhauser sah man die geschickt gemachten Bilder und
Bildchen des ungarischen Impressionisten v. Kubinyi, Aqua-
relle von Unold aus Südfrankreich, fast zu sachlich, manch-
mal an der Grenze des Nüchternen, aber doch bezwingend
durch den Ernst der aufbauenden Tendenz. Eine große
Ausstellung von Arbeiten Melzers wirkte dagegen leicht
verstimmend durch den immer offenkundiger werdenden
Manierismus dieses von Haus aus begabten Künstlers. Un-
diskutabel schien uns die Ausstellung von Arbeiten Gert
Wollheims bei Caspari, moderner Kitsch, nach den ver-
schiedensten Rezepten, dazu nicht immer gut, gemalt. Nicht
übermäßig fesselte die Ausstellung von Werken Alfred Leit-
häusers am gleichen Orr, gewiß sehr anständig in der Ge-
sinnung, aber eine Kunst aus zweiter Hand. A. L. M.
AMERIKA
Die New York Times hat Meier-Graefe, der in Amerika
weilte, interviewt. In den zwei Tagen seiner Anwesenheit
hatte Meier-Graefe schon mehrere Museen und Galerien
besichtigt, „eine Energieleistung, die von Europäern ameri-
kanisch genannt werden würde". Von der Carnegie Inter-
national sagte er: „Eine fürchterliche Auswahl mit ganz
3*3
SAMMLUNG LORD 1VEAGH. DIESES BILD IST NEUERDINGS AUFGETAUCHT UND WAHRSCHEINLICH DAS ORIGINAL
meister zu revidieren. Die frühen Landschaften verblüffen
heute durch einen gewissen inneren Zusammenhang mit
Feuerbachscher Anschauung, bei aller Verschiedenheit des
malerischen Temperaments. Vor allem bleibt anzuerkennen,
daß Hagemeister gegenüber seinem Vorbild und Lehrer
Schuch seine märkische Herbheit männlich gewahrt hat. Bei
Thannhauser sah man die geschickt gemachten Bilder und
Bildchen des ungarischen Impressionisten v. Kubinyi, Aqua-
relle von Unold aus Südfrankreich, fast zu sachlich, manch-
mal an der Grenze des Nüchternen, aber doch bezwingend
durch den Ernst der aufbauenden Tendenz. Eine große
Ausstellung von Arbeiten Melzers wirkte dagegen leicht
verstimmend durch den immer offenkundiger werdenden
Manierismus dieses von Haus aus begabten Künstlers. Un-
diskutabel schien uns die Ausstellung von Arbeiten Gert
Wollheims bei Caspari, moderner Kitsch, nach den ver-
schiedensten Rezepten, dazu nicht immer gut, gemalt. Nicht
übermäßig fesselte die Ausstellung von Werken Alfred Leit-
häusers am gleichen Orr, gewiß sehr anständig in der Ge-
sinnung, aber eine Kunst aus zweiter Hand. A. L. M.
AMERIKA
Die New York Times hat Meier-Graefe, der in Amerika
weilte, interviewt. In den zwei Tagen seiner Anwesenheit
hatte Meier-Graefe schon mehrere Museen und Galerien
besichtigt, „eine Energieleistung, die von Europäern ameri-
kanisch genannt werden würde". Von der Carnegie Inter-
national sagte er: „Eine fürchterliche Auswahl mit ganz
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