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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 26.1928

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Heft 9
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Scheffler, Karl: Erich Mendelsohn
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https://doi.org/10.11588/diglit.7393#0382

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ERICH MENDELSOHN, GESCHÄFTSHAUS RUD. PETERSDORFF, BRESLAU. 1927. NACHTAUFNAHME

weil die Selbstkontrolle streng ist. Mendelsohns Bauten sind
robust, sie haben nicht viel Nerv; darum wirken sie am
stärksten beim ersten Sehen, verlieren dann aber etwas an
Wirkungskraft. Das Endergebnis ist dennoch so, daß Men-
delsohn alle Welt für seine Bauten interessiert, daß man
weite Wanderungen nicht scheut, um sie anzusehen.

Es sind jetzt dreißig Jahre, daß wir vor der ersten Wert-

heimfassade Alfred Messels standen. Stark berührt und die
Nähe einer neuen Zeit fühlend. Mendelsohn hat sich den
Willen, der sich damals zuerst kühn vorwagte, ganz zu eigen
gemacht und hat sich dann durch nichts von dem Wege, der
ein Weg der Zeit ist. abbringen lassen. So ist sein Name ein
Programm geworden. Er kann es noch nicht machen, daß man
seine Bauten liebt, doch zwingt er dazu, daß man sie um ihres
Charakters willen achtet und daß man jedesmal mit einem
Ruck davor stehen bleibt.
 
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