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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Pecht, Friedrich: Die Berliner Jubiläums-Ausstellung, [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0055

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II. Iahxgang. Left 3

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Kerausgegebett von Iuieöuich "DechL

„Die Kuilst ftir AUc" ericheiur in lialbmoncitlicheu Hestcn VOII 11/2—2 Bogcu reich illustricrlen TexteS Iiud ca. 4 Bilderbeilagcu in Umichlag. Slbonncmeiitspreiz im
Biichbandel oder durch dic Poit iRcichsposwcrzeichnis Nr. 2ggs. baUr. Vcrzcichiliz ssga) s M. 6» Pf. für das Vierteljahr ls Hcftc) I das einze ln c Hcft
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VLe Berlmer ZubLlllUM^-Au^stellung.
Von Fr. pecht

XI. Die Bildbauerei Eortsetzung)
l^resden hat wie gesagt eine Menge
guter Arbeiten gesandt, welche das
srische Leben der dortigen Schnle be-
kunden. Zunächst die Evagruppe des
Altmeisters Hä hnel, die an grandioser
Anffassung sicherlich von keiner vor-
handenen Arbeit übertroffen, von den
wenigsten erreicht wird und dem sünf-
nndsiebzigjührigen Meister die höchste
Ehre macht. Man rechnet Hähnel ge-
wöhnlichzu den antikisierenden Künstlern,
hier zeigt er, daß das nicht immer der
Fall und daß er überhaupt mit den
alten Florentinern weit mehr Verwandt-
schaft hat. Bloß die Köpfe antikisieren
oft bei ihm, was man bei der Eva
übrigens kaum behaupten kann. Diese
biblischen Gegenstände haben eben doch
die leichte Verständlichkeit vor den der
griechischen Mythe entnommenen immer
voraus, denn sie sind dem ganzen Volk,
diese nur den Gebildeten geläufig. —
Daß man den herrlichen Bacchantenzug
des Meisters am neuen Hoftheater nicht
wieder angebracht, ist eine Versündigung
gegen ihn, wie gegen dies von Witz,
Schalkheit, Schönheitssinn, Phantasie-
fülle und Jugendübermut so köstlich
sprühende Kunstwerk, die nicht scharf genug getadelt werden kann. Möchte man wenigstens bei der neuen
Akademie diesen groben Fehler wieder gnt machen, der Dresden ohne alle Not um ein klassisches Kunstwerk
brachte. Sieht man das neue Museum in Dresden, das Hähnel und Rietschel mit ihren Arbeiten geschmückt,
so möchte man wohl behaupten, daß kein zweiter Bau in Deutschland existiert, wo die Bildhauerei so richtig
und wohlthuend zum Schmuck und zur Belebung der Architektur verwendet worden sei, alles nach Hähnels
Angabe, da die Architekten selber dies so selten verstehen. —- Und doch hat dieser Mann, der ein so tiefes Ver-
Die Aunst sür Alle II 5

Lhriüus mik Dvrnrnkronr. von Robert Lauer
 
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