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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

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Pecht, Friedrich: Die Jahresausstellung 1893 der Künstlergenossenschaft zu München, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0406

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VIII. Jahrgang, tzeft 21.

i. August 189z.

—tzerausgegeüen von Friedrich Recht —

„Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3661, bayer. Verzeichnis Nr. 1671, k. u. k. österr. Zeitungsliste Nr. 429) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr
__ (6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf. _

Die MhreMWellung 1893 der Uüustlergeuossenschuft zu München.

Nom Herausgeber.

vrrilas. von Arnold Böcklin.

Iabresausstellung I89Z der Rünstlergenossenschaft zu München

^er erste Gang durch die Säle des
Glaspalastes läßt einen gewiß nicht
ahnen, daß die in demselben vertretene
weltberühmte Künstlerkorporation sich seit
der letzten Ausstellung gespalten habe.
Denn die weiten Räume sind ebenso ge-
füllt als damals, und auch ihr Inhalt
bleibt wenigstens in der Qualität des
Gebotenen gewiß nicht gegen früher zurück.
Höchstens vermißt man gewisse Extra-
vaganzen, die einen in den letzten Jahren
so oft verdrossen, weil sie die Harmonie
des Ganzen störten. Aber die neue Zeit
und ihre vielfach geänderten Anschauungen
machen sich nichtsdestoweniger so ent-
schieden fühlbar, daß wohl kaum ein ein-
ziges Bild existiert in dieser Ausstellung,
auf dem ihr Einfluß nicht nachzuweisen
wäre. Wegen ihrer jetzt so viel größeren
Gesamtharmonie machen denn auch speziell
die deutschen Säle eher noch einen be-
friedigenderen Eindruck als früher, wäh-
rend die der Fremden wohl ebenso zahl-
reich aber doch etwas weniger glänzend
beschickt erscheinen. Am anständigsten ist
bei den Deutschen diesmal neben München
selber Düsseldorf vertreten, auch Karlsruhe
hat sich sehr tüchtig erwiesen, während
Berlin wenig und Dresden fast nichts
brachten, wie denn auch Weimar wohl
bei den Sezessionisten wird gesucht werden
müssen. Leider hat Österreich oder viel-
mehr Wien auf eine eigene Ausstellung
verzichtet, so daß sich die sehr zahlreichen
Wiener Künstler diesmal unter die übrigen
Deutschen verteilt finden bis auf Schindler, dessen hinterlassenen Werken ein hochinteressantes eigenes Kabinett
gewidmet bleibt. Diese Ehre ward auch Victor Müller und dem Engländer Watts zu teil, der sogar einen

-N

«UN» für All- VIII.
 
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