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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 14.1922

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Heft 5
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Die Zeit und der Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.33342#0237

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Verfdjiedenes

W. Wartmann, Tafelbilder des 15. und
16. Jahrhunderts. Zürich o.J. (1922). (Neu-
jahrsblatt der Züricher Kunstgesellschaft.)
Als Erinnerungsgabe an die große 3ürid)er
Äusftellung möchte das Heft »eine Formulierung
des äfthetifchen Erlebniffes der Äusftellung“
bieten. „Die für die Kunft und Kulturgefd)id)te
gefammelten Ergebniffe find an anderen Orten
formuliert und ausgebreitet.“ Der Verfaffer hat
aber die zahlreichen Anregungen und Hinweire
— befonders die des großen Kenners Max J. Fried-
länder — benuljt und gibt in dem kleinen Buche
eine fehr brauchbare kurze Gefd)id)te der Ma-
lerei der Schweiz und angrenzender Gebiete der
3eit von 1430 bis 1530, foweit diefes 3ißl mit
dem immerhin befchränkten Material der Äus-
ftellung zuläffig und möglich ift. (Text und
58 brauchbare Abbildungen bieten dem Forfdjer
und Freund altdeutfcher Malerei allerlei, das er
dankbar als Bereicherung hinnehmen kann. Die
wiffenfchaftlichen Fragen können der Äbßicht des
Buches und der diefer Anzeige wegen nicht zur
Behandlung ftehen. V. C. Habicht.
Verfdjiedenes
Inftitut für Kunftgefdjidjte in Köln
An der (Iniverßtät Köln konnte je^t das In-
ftitut für Kunftgefchichte eröffnet werden, das
dem neubegründeten Ordinariat für mittlere und
neuere Kunftgefchichte angegliedert ift. (Inter
den gegenwärtigen Verhältniffen mußte es von
vornherein ausgefchloffen erfcheinen, neben den
bereits begehenden (Iniverfitätsinftituten ein neues
zu errichten, das nur die 3abl der andren ver-
mehrte, ohne doch jemals Äusficht zu haben, in
eine Reihe mit ihnen treten zu können. Selbft
bei relativ beträchtlichen Mitteln ift es unmög-
lich, die Klerke und das Abbildungsmaterial zu
befchaffen, die den älteren Inftituten aus früherer
3eit zur Verfügung ftehen. Äbgefehen von den
außerordentlichen Koften find ältere Quellenwerke
meift vergriffen, auch hat die Forfchung über
mittelalterliche Kunft eine folche Ausdehnung ge-
nommen, daß wiffenfchaftliches Arbeiten hier nur
mit reichften Mitteln möglich ift.
Damit war die Richtung auf eine gewiffe
Spezialifierung gegeben, wenn auch felbftver-
ftändlich für andre Gebiete der Kunftgefchichte
die Möglichkeit geboten werden muß, fie in
großen (Imriffen zu überfehen. Es lag nah, zu-
näcijft an die Erforfchung der Kölner Kunft zu
denken, und diefe wird auch eine Aufgabe des
Inftituts fein, doch wird hierfür in erfter Linie
das Material der Mufeumsbibliotheken, infonder-
heit des Schnütgenmufeums in Betracht kommen.
Darüber hinaus aber ift eine Aufgabe dem neuen
Inftitut geftellt, die zwar auch an die weitere
Entwicklung der Kölner Kunft — und zwar an
ein durchaus unerforfchtes Gebiet — anknüpfen

kann, dann aber eine fehr viel breitere Front
gewinnt: das Studium der Kunft des ausgehen-
den 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahr-
hunderts. Nicht nur der deutfchen Kunft, fon-
dern grade auch der außerdeutfchen Kunft, fo-
weit diefe fid) einflußreich für Deutfchland erweift.
Hier beginnt die Forfchung pd) erft lebhafter zu
regen, das vorliegende Material ift noch mit
leidlicher Äusficht auf Vollftändigkeit zufammen-
zubringen, und vor allem kann ein Inftitut, das
fid) nach diefer Rid)tung fpezialifiert, eine ge-
wiffe Bedeutung neben den älteren Inftituten
erlangen.
Eine größere 3ahl älterer Quellenfchriften
konnten erworben werden. In höchft dankens-
werter Kleife haben deutfcße Verleger das Inftitut
durch 3uwendungen unterftü^t, wie Klinkhardt
& Biermann, die Deutfche Verlagsanftalt, Piper
& Co., E. Ä. Seemann. Auch war es möglich,
durch Entgegenkommen der Lichtbildanftalten
E. Ä. Seemann und F. Stoedtner den ausreichen-
den Grundftock einer Diapofitivfammlung zu
legen. Auch aus Rolland hat das Inftitut bereits
eine größere 3uwendung erhalten, und die Hoff-
nung, daß aus Kölner Kreifen das Inftitut unter-
ftüljt wird, wird fid) verwirklichen, KIiffenfd)aft-
iiches Arbeiten auf dem fpezialifierten Gebiet
dürfte alfo gewährleist fein, wenn felbftver-
ftändlid) auch das 3iel. das fid) das Inftitut ge-
fegt hat, erft nach mancher Mühe erreicht fein
wird. G. Dettmann.
Praktifdje Kujnftpflege
Das württembergifche Landesamt für Denkmal-
pflege und der Verein zur Förderung der Volks-
bildung in Stuttgart veranftalten vom 26. bis
30. April d. J. für Geiftliche, Angehörige des
Lehrberufes, Bau- und Mufeumsbeamte eine
wiffenfcbaftliche Führung durch das württem-
bergifche Franken. Die Fragen der Denkmal-
pflege, der Vorgefchichte, römifchen und frän-
kifchenBefiedlung werden vomLandeskonfervator
Prof. Dr. Goeßler behandelt, durch die kirch-
lichen Kunftwerke führt Prof. Dr. Baum, die
Schlöffer werden durch Direktor Dr. Buchheit
erklärt. Außerdem haben fid) für einzelne Orte
befondere Fachgelehrte zur Verfügung geftellt.
Die Führung beginnt am 26. April in Heübronn
und leitet über Kleinsberg, Klimpfen, Oehringen,
Neuenftein, Klaldenburg, Gnadental nach Hall.
Anmeldungen find bis fpäteftens 1. April zu
richten an die Kunftabteilung des Vereins zur
Förderung der Volksbildung, Stuttgart, Hölderlin-
ftraße 50. Der Preis für die (Teilnehmerkarte
beträgt 50 Mark.
Feftfchrift für Jofeph Strzygowfki
3um 60. Geburtstag (7. März) des verdienten
Ordinarius an der Kliener üniverfität haben
Schüler und Freunde Strzygowfkis eine Feft-
fchrift vorbereitet, an der fid) faft alle Nationen
Kleft- und Ofteuropas, aber auch Amerika, be-

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