Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0101

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ocr. .-.6^,
o der englisch^
der England
immer wie
ar um messe
Bedeutung bst
iemter und H«
ir hier vor de'
m. Ich
angesetzten M'
en lokale»
stach einigt
ielon Kommen'
schnell von ei'

deutschen

steiler. Ober?
r einen Beim
in den Baslei
lenden AeM
Deutschen iN
Nur nach uni
gene Führung
gelungen, S«l
n. um endlick
gner im W«
en auch heut
c-pf-mitteln MU»
besihemMedei
d euMche«
»en Unter'
nmg find dal
n voraus, uni
ir die deutsch'
die Mann'
benbürtis
ser FlugzeuM
asten erWmkv-
ie Soldat mn-
schland diesi
eren Zeit vv»
trotz des gro
Hinterlmid a«
men hat. De<
abgetragene«,'
neben den!
himmelblaue«
ihm die Si^
Führer un-
nun der ent',
«mt. und dm'
werden. Siu
s bevorstehend
lschen ZusaiN'i
rscheint da«f
Verhältnis'
' in den ver
m soivsit z«

isches
ündnis?
schweben zstü
rohbritanwie«
Lines Offen

zen aus '

lulu: Di«
i ist ein ar«'
im Stille«
lusgewiesene«
e City gD
längnis. wen:
schwör uni»
en (!) Di-'
: Posten an,'
ind ebenfalls (
le« ersetzt
Zweck wat

»ie siedens
Donciumonal

chüft
n Museum?
tsmuseum i i
nes wissen,
. Neurat«
Museen uni
Ateri-als. B
wird zu di-'
r Studenten-:
ssur BsavM
-llen entspr-
ussetzung gl
it unter Pf
tt reichhalll
dieser Gi»'-
»zig für meß .
haftlichs Al-
»esonders a»
wie Privath
:r ist eich
in Aussig'
gehörige d->
mg bedien-»-
nstellen a«l
cht nur de»!
»em Aiuseu«
AudienstEk
ür dis Äv'
«ar geuw-M«
Werkümchs«
bat „Fond-s
kührer Pro!
ung und «fr
ser Tage eich
intet; ,,D-'
liechten b
Erschsinaii»
ken. denn
ges und
r Bestreb«^
ganzen sich
m, aber
. Das
st-ekten Ka» '
ehcmdelt l>-' !

Nr. 167

Samstag, den 20. Juli 1918

Heidelberger Zeitung



eine junge Dame beobachtet, deren Hand dein Be-
amten aus verschiedenen Gründen auffiel. Die
Hand war für eine Dame ziemlich fest und groß
und zeigte merkwürdiger Weise verschiedene Täto-
wierungen. Der Schutzmann sah die Dame ge-
nauer an, und schritt dann zu ihrer Verhaftung.
Er Hatte einen guten Fang getan, denn die junge
Dame entpuppte sich als ein — Engländer,
der aus einem Gefangenenlager in Thüringsn ent-
wichen war und in Frauenkleidern die Flucht er-
griffen hatte.
* Das Gefängnis ist — geschlossen. Eine Frau-
erzählt im Linzer Tagblatt", das; sie wegen lieber-
schreiitung der Meldepflicht zu einer Arreststrafs
von 48 Stunden verurteilt wurde, welche sie in
(Schwanen st adt verbüken sollte. Als sie sich
dort »anstellte," um ihre Strafe abzusitzen, wurde
ihr bedeutet, das, die Eefängnistür für sie ge-
schloffen sei, weil keine Lebensmittel da seien,
man habe für die Gefangenen nichts zu essen.
* Eine halbe Million Kaution. Aus Pader-
born wird dem Bert. Lok-Anz. gemeldet, das;
der unter dem Verdachte riesenhafter Getreide-
schiebungen festgenommene Kaufmann Hochhei-
mer aus Steinheim gegen eine Kaution von
600 000 Mark auf freien Fuß gefetzt worden
* Zwei Kinder und ein Neisekorb verloren. In
einer Berliner Zeitung vom 18. Istli findet sich
fo-lgendsAnzeige, die auf dieBergeßlichLeit ihresUr-
hebers ein eigenartiges Licht wirft. „Achtung!
100 Mark Belohnung. Vermisse seit Sonntag
meins zwei Kinder, Else und Kurt, und ei-
nen kleinen Reife korb, welchen die Kin-der bei
sich hatten. Zweckdienliche Angaben erbittet X.,
Kantstraße 63", — Es wäre bedauerlich, wenn
dem Verlierer nur die Kinder allein ohne den an-
scheinend ebenso wertvollen Neisekorb wieder zu-
gestellt würden.
* Eine Militärkapelle ohne Instrumente. Ein
sonderbares Missgeschick ist der 61 Mann starken
Kapelle des ungarischen Honveds-Regiiments Nr.
29 zugestoßen. Auf der Rückkehr von einer Kon-
zertreise durch Deutschland ist auf der österreichi-
schen Bahn der Waggon, in dem die Musikinstru-
mente verpackt waren, spurlos verschwun-
den. Wie die Passauer Zeitung erfährt, haben

kenanstalt in Bochum berufen. 1904 erwarb
Böhms in Heidelberg den Doktorgrad.

auch beweisen müssen, daß die deutsche Regierung
recht hatte, als sie genügend Vertrauen in den
Schutz der Sowjetbehörden bewies.
Die „neutralen" Norweger
Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt
unter der Uebevschrift „Norwegische Eehäs -
sigkeiten" u. a.: Die Mordtat an dem
Grafen Märbach Hat der norwegischen Presse
erneut Gelegenheit gegeben ihre unneutrals
deutschfeindliche Politik in einer gehässigen, viel-
fach geradezu fanatischen For m -um Aus-
druck zu bringen. Einstimmig wurde das Verbre-
chen als natürliche Folge der deutschen Gewaltpoli-
tik im Osten u>Nd des Rußland unterdrückenden
Vrest-Kitowsker Friedens Largsstellt, und die Tä-
ter wuüdsn als Patrioten gefeiert (!)
Die deutsche Presse hat in der Regel es für richtig
gehalten, derartige Ausbrüche einer durch Ver-
hetzung und Kriegspsychose irregeleiteten Volks-
meinung mit Stillschweigen zu übergehen. In Fäl-
len so großer verletzender Schmähungen unseres
Landes erscheint es aber doch unerläßlich, die Leiter
der norwegischen Presse erneut und ernstlich auf
die Gefahren einer solchen Haltung hinzuweisen,
die jedes Gefühl für die Neutralität ihres ^Landes
vermissen läßt.

Deutsches Reich
* Ein irrtümlicher Reichstagsbeschlnh. Dem
Reichstag passierte in der Sitzung vom 12. Juli das
Versehen, eine Resolution, die den Landwirten
größere Freiheit bezüglich des sogenannten Hinter-
korns lasten wollte, abzulehnen, obgleich die
überwiegende Mehrheit dafür war.
Eine Wiederholung der Abstimmung scheiterte an
dem Protest des Führers der Unabhängigen,
Haase. Jetzt übersandten Parteiführer aller
Fraktionen, abgesehen von der Unabhängigen So-
zialdemokratie. -dem Staatssekretär Wal-
dow nachstehende Erklärung: Dio Unterzeich-
neten Fvaktionsführer bestätigen, daß die Ableh-
nung von Nummer 4 der Drucksache 1685 durch die
Majorität des Reichstags am 12. Juli nur auf ein
Mißverständnis zurück;uführen ist, während
nach der Stellungnahme der von den Uterseich-
nern geführten Fraktionen auf die Annahme die-
ser Nummer 4 zu rechnen war.
* Scheidemann und seine Wähler. Wie Berliner
Blätter melden, wollte Rerchstagsabg. Scheidemann
vor seinen Wählern in Solingen sprechen: die Ver-
sammlung wurde jedoch von den Unabhängigen
gesprengt.

Ideale (!?), dieselb e Hoffnung, die Ge-
wißheit des Sieges. Alle verständen den
Charakter dos Weltkrieges und erkennen, daß es
im Intereste der Menschheit notwendig ist, »u
siegen. „Unzweifelhaft werde die neue deutsche
Offensive vorbereitet — morgen oder später — wer
weiß das! Aber ich habe den Eindruck, so sagte
Bvanting. daß alles getan worden ist, um den nö-
tigen Widerstand entgegenzusetzen. den siegreichen
Widerstand."
Mit welcher Brille muß Herr Branting beobach-
tet haben, daß auch er dem fchwarzweiß-gelben
Völksrgemisch die „gleichen Ideale" und den glei-
chen Willen zutraut!
Die Stellung der Kadetten zu
Deutschland
Die in den'letzten Tagen sich mehrenden Nach-
richten, daß die russische Kadett en pari ei sich
Deutschland nähere, werden in Finland
im Hinblick auf die künftigen Beziehungen zu
Ruhland mit besonderem Interesse verfolgt. Der
Helfingforser Korrespondent von Svenska Dasbla-
det vernimmt, dah auf dem Kadettenkongreh in
Moskau die deutsche Orientierung sich stark be-
merkbar gemacht Habs. Die Führer des Zentrums,
Miljukow und Protopopow. waren ent-
schiedene Anhänger der neuen Richtung. Die Ent-
wicklung ist durch die Ermordung des Grafen Mir-
bach beschleunigt worden. Mehrere .Kadettenfüh-
rer sollen nach Kiew gereist sein, um mit den deut-
schen Militärbehörden über ein gemeinsames Auf-
treten der bürgerlichen Elemente in RnUand zu
unterhandeln. Die Kadetten des rechten Flügels
und die Oktobristen in den Moskauer Handels-
und Jndustriekreisen sollen aber noch immer en-
tentefreundlich sein. Der Korrespondent des Stock-
holmer Blattes erblickt in der Neuorientierung
der russischen Kadetten nach Deutschland die
Grundlage für eine Verständigung Finlands mit
einer künftigen bürgerlichen Regierung Ruhlands.
Ein Rüste berichtet der Voss. Zts. den Inhalt
einer Unterredung, die er mit dem Kadettenführer
Nolde, einem Freunde Miljukows. hatte. Der
Gewährsmann sagte:
„Die Neuorientierung der Partei,
die als vollendete Tatsache betrachtet werden kann
ist eine Folge der inneren Vorfälle der letzten
Zeiten. (Solange der Weltkrieg für Rußland ein
Nationalkrieg war, hielten wir zu unseren westli-
chen Verbündeten, von denen wie eine Unter-
stützung unserer nationalen Bestrebungen erwar-
ten durften. Diese Unterstützung war uns von
feiten unserer westlichen Verbündeten nach der Ab-
dankung des Zaren neuerdings amtlich bekräftigt
worden. Dis Entente hat jedoch ihr Ver-
sprechen nicht gehalten. Schon beimRegie-
rüngsantritte des Kabinetts Kerenski hatten wir
Beweise dafür, daß unsere westlichen Verbünde-
ten mit uns ein falsches Spiel trieb : Sie
erwählten Sawinkow zu ihrem Vertrauensmann,
unseren früheren Parteigenossen, den wir aus un-
seren Reihen entfernten. Den Kadetten blieb
schließlich nichts anderes übrig, als eine,gründliche
Neuorientierung. Wir gehen darin mit unseren
ukrainischen Parteifreunden Hand in Hand. Die
Grundzüge sollen nunmehr in Kiew weiter durch-
beraten werden, wobei wir wohl auch Gelegenheit
haben werden, uns darüber zu informieren, wie
weit Man deutscherseits bereit wäre, mit
uns zu einer Verständigung zu g« la ri-
ll e n".
Man wird trotz allem auf deutscher Seite gut
tun. sich den neuen „Freunden" gegenüber vor-
läufig etwas reserviert zu verhalten.
Mirbachs Mörder
Von den an dem Attentat auf Graf Mirbach be-
teiligten Personen sind bereits 13 erschossen
worden. Es. ist indessen noch nicht gelungen, den
oder die eigentlichen Attentäter gefangen zu neh-
men. Man kann wohl hoffen, daß die russische Re-
gierung. die sich ja bisher durchaus loyal verhalten
bat. weiterhin alles ausbisten wird, um das Ver-
brechen zu sühnen. Es war übrigens von der deut-
schen Regierung dem Sowjet das Angebot gemacht
worden, ein Bataillon deutscher Trup-
pen zum Schutze der deutschen Gesandtschaft nach
Moskau zu senden. Wenn man in Rußland
glaubte ablehnen zu können, wird man nunmehr

Aus Baden
Mannheim. 19. Juli. Der St ad trat beschloß,
zur Leistung van Darlehen und einmaligen ober
laufenden Zuschüssen an Hausbesitzer zum Umbau
von Dachräumen oder von bisher gewerblich be-
nutzten Räumen für Wohnzwecke einen Kredit von
vorläufig hunderttausend Mark zur Verfügung zu
stellen.
Mannheim, 19. Juli. Ern Flucht über
Dächer unternahm gestern in der Unterstadt in
F. 7 ein Militärgefangener, der wegen unerlaub-
ter Entfernung festgehalten werden sollte. Schließ-
lich stürzte er mehrere Meter ab und blieb be-
wußtlos liegen. Er bat sich aber nur unerheblich
verletzt.
Karlsruhe, 20. Juli. Aus Anlaß des Verfais-
sungsjubiläums soll der Rostdellvlatz in Ver-
fass ungsvlatz umgetaust werd-n.
Pforzheim, 20. Juli. Die 32fäLrige Frau des
Munitionsarbeiters Sterk schloss sich mit ihren
beiden, sieben und vier Jahr« altenKindern in der
Küche ihrer Wohnung ein, öffnete die Eashahnsn
um sich mit ihren Kindern zu vergiften. Ver-
wandte. die Einlaß begehrten und denen nicht ge-
öffnet wurde, riefen die Polizei, und die drei Per-
sonen wurden -bewußtlos aufgefunden. Es gelang
sie wieder ins Leben zurückzurufen.
Offenburg, 19. Juli. Der Bad Rlinden-
ver ein hielt hier seiner aus allen Landesteilen
stark besuchte Jahresversammlung ab. De-
von dem Vorsitzenden Landsskommiffär. Dr,
Llemm (Mannheims erstattete Jahresbericht
für 1914 erwähnt den Anschluß des badischen Blin-

West- und Oftsragen
Glemenceau, dessen Temperament obenauf ist,
wenn die größte Gefahr knapp vorüber, sagte vor
Beginn des Sturmes bei Reims, er vertraue dem
Eckwerte Fochs mehr als den Worten des Grafen
Hertling. Er lehnte, also das Friedensangebot ab,
verwarf jede Verständigung und wandte sich dem
Schwerte -als dem Richter und Spruchsvrecher SU.
Ach. dieser Richter urteilt gegen Clemenceau. Wenn
die Times noch soeben verkündet hatte, im Westen
ständen die militärischen Kräfte sich in gleicher
^Stärke gegenüber, wenn die Pariser Presse jedes
Borprstengefecht zu einem Sieg Kochs «ufgöbauscht
batte so ist jetzt auf die Trunkenheit die bittere
Nüchternheit des Alltags getreten. Und stärker als
remals sehen Einsichtige im Verbandslagre den
uAmer Obersten Heeresleitung sich eherner
Gesetzlichkeit erfüllen: die militärische Kraft des
Verbandes durch Hammerschlägs zu zermürben, um
ste dann vollständig zu vernichten. Diesem unent-
rinnbaren Schicksal gegenüber ist die Weigerung
des Verbandes, seine Ziele au-fzugeben und den
Vevständigungsweg zu beschreiten, von einer so ge-
waltigen Blindheit, daß sie unglaublich wäre,
wenn nicht die Geschichte der Völker ihr zahlreiche
Gegenbeispiele oder unrühmliche Vorbilder aus-
wrese.
Im W e st e n ist die Entscheidung noch im vollen
Gange, vielleicht ist das, was wir in diesen Mona-
ten erleben, nur der glückliche Besinn unseres We-
Les rum Frieden. Im Ost en dagegen ist der
Kneg der Massenheere durch einen politischen
Kleinkrieg und durch Bürgerkriege .abgelöst, deren
Gnde nicht vorauszusohen ist. Bedenkilch bleibt
vor allem, daß in Rußland der Bolschewismus den
schrecken, also anarchistische Kampfmittel, nun-
vwhr blutig gegen alle die Parteien anwenden
-kill, die nicht zu seiner Fahne schwören und den
Bolschewismus zum Teil mit den gleichen Mitteln
bekämpfen. Durch diesen Kampf, den Mordkampf
segen die bürgerlichen und sozialistischen Elemente
>n Rußland aber wird der Haß der Parteien auf
Jahrzehnte hinaus jede Politik unmöglich machen,
ow darauf amsgöht. Rußland aus dem Hexenkessel
»er Anarchie hinauszuziehen.
Auch in Oesterreich herrscht Wirrwarr. Im
Ae.chsvat ist eine Mehrheit zusammengekommen,
me nicht nur die augenblicklichen Staatsnotwen-
m gl eit en ablshnt. sondern deren Politik über
^ierreichs Grenzen tzinausgreift und vor allem
bse Bündniskvaft zu schwächen versucht. Zumal
Volen wollen Galizien aus dem Körper Oester-
,,ichs herausreißen, mit Kongreßpolen vereinigen
und so ein Großpolen schäften, das das Verlangen
7^. österreichischen Polen nach preußischen Landes-
,, ^n stch zu eigen machen wird. Hinzu kommt
daß die österreichische Regierung und die
T^^lOesterreicher jetzt zum ersten Male einer
^Ebsienen Phalanz der österreichischen Slaven ge-
Erstehen, die das Rückgrat Oesterreichs, wie
wuncstorvräiident Dr. v. Seidler sie bezeichnete, zer-
rechen möchten. Nun haben allein die Deutsch-
Uenerreicher neben den Ungarn sich als Träger und
-»erterdrser des Bündnisgedankens und als dieje-
nigen erwiesen, deren Blut Oesterreich-Ungarn al-
U" vor der Ruffenknute bewahrte während die
4-tchechen zu Hunderttausenden überliefen. Es steht
Kem Spiel in diesen Sommermonaten im
Während in Rußland der Bolschewismus
^^Eln Leben ficht, kämpft Oesterreich mit fried-
v" Waffen den Kampf -um seine Lebensfähig-
", dw ihm das Parlament absmicht.
Was Branting an der Front
gesehen hat
deutschfeindliche schwedische Sozialisten-
Vranting ist von der französischen Front su-
vuagskehrt. wo er zusammen mit Albert Thomas
A* *Ee gesammelt hat. Einem Vertreter der
^i^volms Politiken erklärte er daß er tief er-
tzabe "0" ">as er gesehen und gehört
. Die Mpral der französischen Soldaten sei bewun-
«erungswuvdig. Sie haben das Vertrauen und
Eewmheit auf den Sieg. Alle Truppen an
der Front ob Amerikaner. Italiener oder Ana-
Mtten Chinesen usw. hätten die gleichen

d-s Vorgeschichte des Deutschen Merkbundes
gen Stiftung und schließlich seine Leistun-
z» Dmge. die hier nicht weiter ausgeführt
" brauchen, da sie zur Genüge bekannt
sei angeführt, was die Dänen über
lick?» Deutschen Merkbundes im feind-
Auslande anführen; im Jahre 191S haben
> che,Handelsministerium und das engli-
lUnterrichtsministerium in London gemeinsam
. e Ausstellung deutscher Kunstindustrie veran-
und hervorragende Schriftsteller haben Lei
kck>>»^ ^Aegenhect Aber die Nachahmung der d-eut-
n Richtung und deutscher Erzeugnisse durch
Ugland geschrieben. In Frankreich sind während
Uni-st"Wes ähnliche Veröffentlichungen erschienen;
uuderem hat General Cherfils in der
Revue den Wunsch ausgesprochen, man
schÄ*",Frankreich eine ähnliche Organisation
^obei ex hauptsächlich an die Wiederher-
»u rck^n»»>. französischen Ruinen dachte, die der
kolll- lranzMrbe Werkbund vvrbereiten
sranrMl^e"" die deutschen Barbaren -auch nach
terNAL"^"Mcher Lesart sonst an der un-
lll« Meitze der Kulturvölker stehen.
senu?Äschien st« demnach immer noch gut
ug zu sein, wie d-sses neutrale Zstug-nis zeigt!
* Hochschulnachrichten. Die Julius Maxi-
Mrans-Un-ivevsität Würzburg zählt in diesem
»Mester 1822 immatrikulierte Studierende, davon
^8 als beurlaubt. Nach dem Fach-
frudrum sind: 118 Theologen. 398 Juristen und
Mmeralisten. 786 Mediziner, 42 Studierende der
Micheilkunde. 322 Philosophen der 1. Abteilung,
-schrlosophen der 2. Abteilung und 52 Phar-
mazeuten. Der Staatsangehörigkeit nach find:
Gayern, 372 Preußen, 263 aus den übrigen
Dn». . Bundesstaaten, ferner 23 Ausländer,
-^aen 47 Hörer und Hörerinnen. Der Ee-
^p,,^,b^uch beträgt 1869. — Der u. übing e «
Ls qi^ohrer Pro-f. Dr. Philipp v. He ck begeht am
60. Geburtstag. Er liest über Han-
deutsch- Rechtsgeschichte und deutsches
Recht. Früher dozierte er in Berlin,
Grefswald und Halle. - Prof. Dr. med. Ar-
h m Privatdpzent und Oberarzt der
den Machen Klinik in Kiel, wurde zum leiten-
Arzt der inneren Abteilung de» Augusta-Kran-

Neues aus aller Welt
* Mch Grad im Schatten sind am vergangenen
Mittwoch in Bern gemessen worden, die höchste
Schatten-Temperatur seit 1911.
* Kein Glauben, keine Truypen. Auf der letz-
ten Sitzung des Rates zu Versailles kam es zu
ernsten Meinungsverschiedenheiten mit den Ver-
tretern der englischen Dominions Massey, Hughes-
und Borden. Bei der Regelung der Truppen-
zahlen erklärten die Vertreter, daß sie für die
Stellung neuer Mannschaften keine Verant-
wortung übernehmen könnten, da die Truppen
das Vertrauen in den Endsieg des Ver-
bandes nicht hätten. Sie verlangten, daß
dieser Standpunkt wörtlich in die Niederschrift
ausgenommen werde.
* Der längste Roman der Welt. Ein ange-
sechner Schriftsteller in Japan, Kiong-Te-
Bakin, hat unlängst so berichtet Nqa Dagligt
Allehanda" einen Roman vollendet, der nicht we-
niger als 106 Bände enthält, und damit wohl
der größte Roman der Welt -ist. Es handelt sich
nämlich bei den Bänden nicht etwa um dünne
Heftchen, sondern um recht stattliche Bünde, jeder
umfaßt im Durchschnitt 1000 Seiten. Nimmt man
-an, daß jede Seite -30 Zeilen hat und daß jede
Zeile im Durchschnitt aus 10 Worten besteht, so er-
gibt sich, daß der ganze Roman eine Länge von
über 30 000 000 Worten hat! Der Dichter dieses
Romans hat. wie man sich wohl denken kann, weit
über ein Menschenalter lang — 50 Jahre — an
feiner Dichtung gearbeitet. Das Lesen des Ramans
ist wegen seiner gewaltigen Länge offenbar auch
eine gewaltige Arbeit; ein schneller Leser bswäl-
Der T üb in getilgt in der Stunde schätzungsweise 100 Seiten;
er braucht also für jeden Band des Romans 10
Stunden, und kann das ganze Merk demgemäß bei
einem achtstündigen Arbeitstage in rund 132 Ta-
gen bewältigen. Das bedeutet Me Zeit von fast
fünf Monaten wenn die Sonntage nicht zum Lesen
benutzt werden!
* Die tätowierte Mädchenhand. Auf dem Bahn-
hof in Kassel wurde von einem Schutzmann-

Fernsprecher Nr. 82 Seite 3
denvereins an den Reichsdeutschen Blindenver-
band. Ferner wurde der Beschluß durchgeführt, dis
Blinden, soweit gesetzlich zulässig, der Invaliden-
und Altersversicherung zuzufführen. Das Reinver-
mögen des Vereins beziffert sich auf 143 573 Utk/
Kehl, 19. Juli. In Marlen meldete sich inl
einer der letzten Nächte bei dem Rheinwarthaus«
von Theobald Berl ein Unbekannter und bah
Berl ihn noch in der Nacht über den Rhein zu
setzen. Berl weigerte sich und wollte den Frem-
den zum Wrchkommando führen. Darauf zog die--
ser einen Dolch und verletzte den Berl damit an
dem Kopfe, den Armen und den Beinen. Schließ-
lich gelang Berl, den gefährlichen Menschen zü
überwältigen und dem Wachkommando zuzuführen.
Freiburg, 19. Juli. Heute vormittag entstand
auf dem Lagerplatz beim Süidbahnhof ein gröberes
Schadenfeuer: die mächtigen Rauchwolken bo-
ten ein erschreckendes Bild. Es brannten in Fäs-
sern lagernde Oele, Teer. Spiritus, Benzin der süd^
deutschen Oelwevke. Ein Strom dieser brennenden
Flüssigkeit floß auf der Zufahrtsstraße. Auch dis
auf dem Platze lagernden Langhölzer wurden teil-
weise vom Feuer erfaßt. -Ein Arbeiter erlitt durch
eine Stichflamme Verletzungen. Das Feuer soll
durch dis Fahrlässigkeit eines am Platze be-
schäftigten. rauchenden Arbeiters entstanden seir.

Nachbarstaaten
Deidesheim (Pfalz). 19. Juli. Am Dienstag
brach im Forstamte Neustadt-Nord im StaatswalÄ
zwischen Deidesheim und Wochenheim ein gro-
ßer Waldbrand aus. der durch das einhei-
mische Korst- und Maldarbeiterpersonal Nicht be-
wältigt werden konnte. Am Mittwoch rief sodann
das Fdrstamt Neuftadt militärische Hilfs
an. worauf 280 Pioniere aus Speyer unter Füh-
rung des Hausmanns Hertz mit Sonderzug nach
Dürkheim befördert ^wurden. Im Verlaufe des
Mittwoch hat der Waldbrand große Ausdehnung
angenommen. Nachmittags standen bereits SV Hek-
tar in Flammen. Durch das Eingreifen des Mili-
tärs kam der Brand am Mittwoch zum Stehen undi
war abends 8 Uhr gelöscht. Durch den starken
Sturm der vergangenen Nacht ist das Feuer,
trotzdem eine militärische Wache von 8V Mann zu-
rück-gelassen worden war, wieder neu a us ge-
brach en. Weiters Nachrichten fehlen bis jetzt.
Es ist aber zu baffen, daß das Feuer mittlerweile^
bewältigt worden tst. ö

Ernährung u. Kriegswirtschaft
* Kohlenanmeldung. Die Kriegsamtsstelle macht
darauf aufmerksam, daß die amtlichen Kahlen-
meldekarten für gewerbliche Verbraucher von
mehr als 10 Tonnen bis »um 5. jeden Monats laut
der jedem Meldekartenheft beiliegenden Verord-
nung den in Betracht kommenden Stellen zugestellt
sein müssen. Für die Folge hat jeder gewerbliche
Betrieb, dessen Meldung nicht rechtzeitig eingeht,
damit zu rechnen, daß für den betr. Monat die Zu-,'
fuhr ausblerbt. ,

Sport und Spiel
* Goldens Jubelfeier der Deutschen Turnersthaft.
Am 20. Juli wird die Deutsche Tiurnerschaft ihrft
50jädriges Bestehen feiern können, da am 20. mtS
21. Juli 1868 auf dem Turntag zu Weimar durch!
die Annahme des Grundgesetzes die Deutsche Tur-
nerschaft formell ins Loben gerufen ward. Bestand
die D. T. bei ihrer Gründung nur aus etiwa 1200
Vereinen mit 130 000 Mitgliedern, und »war nur
männlichen Mitgliedern, so zählte sto am 1. IaN.
1914 in 11491 Vereinen 1431558 Mitglieder!,
darunter 1188181 männliche Mitglieder über 14
Jahre. 405 265 Zöglinge zwischen 14 und 17 Jah-
ren und 529 044 turnenden Mitgliedern. Alleini
24 447 700 Teilnehmer wurden an den -Turnabest-
den der Männer gezählt, daneben turnten noch
110 8S1 Knaben. 39144 Mädchen und 75 792
Frauen. «Freilich der Krieg hat ungeheure Lücke«
gerissen. Bon den deutschen Turnern find auf denn,
Schlachtfelds mehr -als 200 000 Eiserne Krouse, alb- -
gesehen von den anderen Ehrenzeichen, darunter !
nahezu 3000 Eiserne Kreuze 1. Klasse, erworben
worden.
.... ! > M
die Instrumente teilweise einen sehr hohen Wert
U. a. befand sich eine Harfe darunter, dis allein
auf 30 000 Kronen geschätzt wird. Di« Nach-
forschungen nach dem Verbleib des Wagens waretz
bisher vergeblich.
* Amerikas Flottenpliine. Aus Washington wirb
gemeldet: Das Abgeordnetenhaus bat mehrer«
Anträge, die der Senat auf E r Höch uns des Klot-
tsnbudgets gestellt Hat, abgelehnt.
Humor vom Tage
* Es steht geschrieben. „Mama, ist eigentlich des
Vogel -Strauß ein eßbarer Vogel?" „Ich glaube
nicht Kind." „Aber Suppe kann man doch von
ihm kochen?" „Ganz gewiß nicht. Außerdem, was
zerbrichst du dir den Kopf? man kriegt doch kein«
Str-auße." .Doch Mama, komm nur mit bis an
die Litfaßsäule, da stehts angeschlagen." Dio
Mama tut der Kleinen den Gefallen und geht an!
die nächste Straßenecke, und richtig, da steht einl
Anschlag von der Bergbrauerei: „HeuteStrauß-
Suppe-Abe nd-" — Abwechslung macht Freude!
Professor Ouarzer, Inhaber einer bedeutenden Kli-
nik. steht am Abend Leute bei sich, vorwiegend ehe-
malige Patienten seiner Anstalt. Um halb neun
sagt er zu seinen Gästen: „Bitte zu Tische, und
bilden Sie ein bißchen bunte Reihen..." „Geht
nicht, wir sind acht Herren und nur zwei Damen."
„Wird schon gehen: immer einer mit -und -eine»
ohne Blinddarm." — Umsonst ist der Tod. Ein:
Laubenvächter verbrennt eien Haufen dürre Blät-
ter, die von -dem nahen Laubwäldchen her auf seist
Grundstück geweht find. Der Gendarm kommt vor-
über: .S-i«. treten Sie zurück von dem Feuer!"
ruft er. „Warum denn. Herr Wachtmeister?"
„Wenn Sie den -Rauch einatmen. dann haben Sio
für jedes Kilo Laub eine Mark und zwanzi«
Pfe--n-a T>h--ikstener zu zahlen!" (Lust. Bl.j
* Auskunft. Gestern gemütlicher Abend im
Ruhequartier. Leutnant Starkwort hat sich ans
Klavier gesetzt. Hauptmann: „Was spielt deuik
der da," Stabsarzt: „Den Feuerzauber". -Haupt-
mann: „Feuerzauber? Was ist denn das?" Stäbs-
arzt: „Das ist die Stelle in der Wallküve. wd
Motau von Loge Sperrfeuer anfor«
dert".
 
Annotationen