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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0129

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Nr. 172

Heidelberger Zeitung

Fernsprecher Nr. 82

Freitag, den 26. Juli 1918

Seite 3

X Schwetzingen, 21. Juli. Dein Schweine-
markt wurden 120 Milchschweine zugeführt. Ver-
kauft wurden 18 zum Preise von 45—1.30 Mk. das
Stück. Zwei Läufe» wurden zu 200 Mark das
sStück verkauft.

Res,
und!
Fritj

Ernährung u. Kriegswirtschaft
* Die Ausfuhr und Durchfuhr von Pferden im
Handelsverkehr oder zu sonstigen Abs-atzzwecken jeg-
licher Art nach Bayern, Sachsen und Württemberg
ist nach einer soeben erschienenen Verordnung des
tellv. komm. Generals des 14. A.-K. verboten.
Unberührt hierdurch bleibt die Durchfuhr der
Pferdetransporte aus der bayerischen Mals nach
dem rechtsrheinischen Bayern und umgekehrt.
* Neue Höchstpreise für Kleie. Das Ministeri-
um des Innern hat -bestimmt, dast die Preise für
Kleie für nicht Mer Laser -gehende Lieferungen
der Geschäftsstelle der badischen Futtervermittlung
ür 100 Kilogramm ohne Sack frei Verteilungs-
tation bei Lieferung an Kmn/iniun-alverbände 15.20
Mark und bei unmittelbarer Lieferung an Ver-
braucher 15.40 Mk.. für über Lager gebende Lie-
erungen 17.00 Mk. und 17.20 Mk. ab Lager be-
tragen. Dis Kommunalverbänds ihrerseits -sind be-
rechtigt neben besanLerer Berechnung ihrer Aus-
gaben für Fracht und Fährlohn noch 50 Pfg. dem
obengenannten Preise zuzuschlagen.

Aus Baden
* Die neue Volksschul-Prüfungsordnung. Wie
schon kurz mitgeteilt, hat das bad. Unterrichts-
ministerium «in« neue Prüfungs-Ord-
nung für den Volksschuldienst heraus-
gegeben. Nach der bisherigen Prüfungsordnung
war eine erste Prüfung für Lehrerinnen an
Höheren Lehranstalten vorgesehen. Künftig wird
nur noch eine Prüfung für alle Lehrerinnen ab-
gehalten. die an der Volksschule oder zur Unter-
richtung in den Volksschulfächern an den Höheren
Mädchenschulen Verwendung finden können. Die
Ausbildung -umfasst für alle Lehrerinnen drei
Jahre. Die Prüfung ist nur noch in einer Fremd-
sprache abzulesen, wobei den Kandidatinnen die
Wahl zwischen englisch und französisch überlassen
bleibt. Mihrend bisher die zweite Prüfung als
Ersatz für die Dienstprüsung angesehen wurde,
müssen sich künftig alle Lehrerinnen dieser neuen
Prüfung unterziehen.
* Die Badische Aerztekammer umfasste im Jahre
1917 1134 Aerzte. Die Zahl der im Heere stehen-
den Aerzte hat sich im Berichtsjahre bedeutend
vermehrt. Eine Kammersitzung hat nicht stattge-
funden. Die Ehrengerichte hielten 9 Sitzungen
ab. davon 1 in Konstanz, 4 in -Freiburg, 3 in
Karlsruhe, 1 in Mannheim. Das Vermögen der
Kammer belief sich am Jahresschlust auf 25 235
Mk., 219'1 Mk. mehr, als im Vorjahre. Das Ver-
mögen der Dr. Felir Picot und Dr. Karl Tscheppe-
Stifftung beträgt 43 793 Mark.

Auszeichnungen
Das Kriegsverdienst kreuz wurde fsr-
, ner verliehen:
Aus dem Geschäftskreise des Ministeriums der
Finanzen
Den Schaffnern G. Kaltschmitt. G. Schel l,
den Lokomotivheizern Joseph Burre, P. Wag-
ner; den Stationswarten Frdr. Götz in Neckar-
hausen b. ELerbach. Albert Schmi d t in Eppel-
heim: den Hallenmeistevn Jakob Rösch i l, Mar-
tin Schöpf in Heidelberg: dem Schirrmann P,os.
Heid in Heidelberg: den -Sigualwärtern Johann
Mai in Wieblingen, Jakob Cchlott Hauer in
Wieblingen: den Bahnwärtern Jakob Brecht in
Leimen, Georg Gehrig in Heidelberg. Daniel
Kappes in Hirschhorn, Job. Kraft in Heidel-
berg, Michael Lintz in Neckargemünd. Johann
Maier in Bammental. Simon Schlotthauer
in Wieblingen, Anton Strohmeier in Heidel-
berg: den Weichenwärtern Jakob Antoni in
Heidelberg. Joseph Bauer in Mauer, Karl Ben-
der in Bammental, Heinrich Brecht in St. Il-
gen. Johann Brecht in Heidelberg, Adam Eh-
re t in Meckesheim. Jakob Feurer in Heidelberg,
Heinrich Flory in Heidelberg, Karl Genter in
Meckesheim, Jakob Hemmy in Heidelberg, Alb.
Hitzelberger in Heidelberg, Gg. Hölze« in
Neckargemünd. Frdr. Katz in Heidelberg, Ferdin.
Kirschner in Neckargemünd, Karl Kolb in
Neckargemünd. Joseph Kalmar in Kirchheim b.
H„ Michael Sterzenbach in Heidelberg. Kasi-
mir Wild in Heidelberg. Andreas Wunsch in
Heidelberg. Karl Zöller in Neckargemünd: dem
Wagenausschreiber Jako Neidig in Heidelberg;
den Rottenführern Karl Fiedler in Hirschhorn,
Heinrich Sorg in Schlierbach, Emil Daub in
Heidelberg, Jakob Frick in Heidelberg. Jakob
Herdt in Heidelberg; den Bckhnhcffarbeitern Nik.
Albrecht. Peter Bopp, Frdr. Braunecker,
G. Geuder. M. Ku gelb er A. Layek. Iah.
Reu sch. August Riegel. Adam Schneider,
Anton Wippet und Simon Woll in Heidelberg,
den BaHnarbeitern Georg Barth in Heidelberg,
Martin Baumann in Kirchheim. Kart
Baust in Wieblingen, Johann Braun
in Kirchheim, Joseph Burkhard in Hirschhorn,
Ludwig Bruckner. Johann Grimm. Daniel
Hambrecht, Ludwig Kapp in Heidelberg, Jo-
seph Kasvari in Mauer, Frdr. Kunz mann
in Heidelberg. Herm. Pfisterer in Wieblingen,
Frdr. Rohm er in Heidelberg, Philipp Roth in
Hirschhorn, Heinr. Schneider in Kirchheim, PH.
St reib, Franz Trunk, Michael Wacker, Ja-
kob Watdi und Johann Weber in Heidelberg;
den Merkstättenarbeitern Karl Braun. Philipp
Hoffmann. LWwig Rohrman n. Heinrich
Romberg, Philipp Scharf und Jakob Si-
mon in HeiÄelb.; den Maschinenhwusaub. F. Bas-
st mir. I. Böhm, K. Hiebei er, I. Köhler,
Frdr. Lang, Georg Sander, Peter Schmitt,
Abraham Treiber, Johann Unrath. Adam
Windisch, Peter Wolf und Heinrich Zimmer
in Heidelberg: dem Magazinsarbeiter M, Rösch
in Heidelberg; dem Güterbestätter Emil N i e d e r-
heiser in Heidelberg: dem Bahnhofwirt Karl
St uck in Heidelberg:
den Beamten und Arbeitern der nicht vom Staats
selbst betriebenen Neben- und Kleinbahnen:
dem Kontrolleur Frdr. Groß, dem Hilfskontrollsur
Otto Reinhard, dem Kassierer Wilh. Gräm-
lich in Heidelberg; dem Stationsvorsteher Georg
Maier in Dossenheim; dem Kassenschajfner Ldw.
Stotz in Heidelberg:
den Beamten und Arbeitern der Main-Neckarbahn:
dem VetriebsasMenten Jak. Windisch in
Heidelberg: den Lokomotivführern Jak. Bitter,
Ambr. Diebold. Phil. Gebhardt. Ferd. Kel-
le r. Job. Klotz, Ad. Weber und Karl Wil-
helm in Heidelberg: dem Magazinsmeister Wilh.
Schück in Heidelberg: den Zugmeistern Friedrich
Schmidt ünd Abraham Schweikart in Hei-
delberg: den Schaffnern Gg. Bieber, Friedrich
Fein. Iah. Hauser. Karl Köhler, Johann
Maier. Wilh. Scherer, Wilh. Speicher,
Heinr. Waibel und Reinh. Wolf in Heidel-
berg: den Lokomotivheizern Frdr. Herrmann,
Peter Kapp, Wilh. Wacker und Ant. W ü st in
Heidelberg; dem Werkführer Gregor Schlegel
in Heidelberg: den Maschinenvutzern Jos. Gaa und
Heinr. Mit sch in Heidelberg; dem Hilfsnacht-
wächter Phil. G a a, dem Schuppenfeuermann Ldw.
Kolb und den Kohlenladern Aid. Gugau und
Phil. Schweikardt in Heidelberg; den Merk-
Mtenarbsitern Gg. Arnold, Jak. Gippert,
Gg. Hörner, Jos. Hüngerle, Ludw. Mark-
mann, Friedr. Rim ml er. Luder». Rstmmler,
Jak. Schneider. Herm. Weick und K. Witt-
mann in Heidelberg.
Das Kreuz für freiwillige Kriegshilfe 1914—181k
(Krisgshi-lfekreuz) mit Etchenkranz
erhielten:
Der Schäftemacher Gg. Elaab. die Schwester
Lenchen Lang und der Schuhmacher Frdr. Otto
in Heidelberg.

auch ein Exemplar der ältesten, gedruckten und
seinerzeit regelmäßig erscheinenden „Straßburger»
Zeitung" vom August 1009. Diese Nummer ist
deshalb besonders wertvoll, weil sie zum ersten
Ata le der Oeffentlichkeit Kunde gibt, von der Er-
findung des Fernrohrs. Es heißt da wörtlich:
„Gallilio von Florenz hat «in Augonmaß er-
funden, wodurch man bis zu 30 Mörlen entfernte
Orte sehen kann, als wären sie in der Nähe, und
nahe Orte um so viel größer, als ob sie direkt vor
den Augen stünden". Das ist also über 300 Jahre
her. Welche Vervollkommnung hat inzwischen das
„Augenmaß" Eallilios erlebt!
* Ein Zuchthäusler als Apothekergehilfe. In
Arns walde wurde der Apothekergehilfe der
Ratsapotheke o. Karpinski, der sich als Ober-
leutnant ausgab, und das Eiserne Kreuz Erster
Klasse trug, verhaftet, v. Karpinski wurde
als ein schwerer Verbrecher entlarvt, der bereits
mit 8 Jahren Zuchthaus bestraft ist.
* Hamstersorgen in Mecklenburg. In Ha ge-
nau» in Mecklenburg geht ein Protest durch die
Presst, mit dem Verlangen an die Stadtverwal-
tung, die dielen Fremden aus der Stadt zu ent-
fernen. Es hat, so heißt es, dis Stadt niemals
eine solche Menge von Fremden beherbergt wie
jetzt, die eine Notlage für di« Stadt geschaffen
haben; der Bevölkerung werde von ihnen alles
«fsskauft und aufgegesstn. Die Hamsterei steht in
Blüte,, für ein Pfund Butter wurden 50
Mark bezahlt, für ein Pfund Heidelbeeren
2.50 Mark usw. Dis Fremden seien ein Uebel für
das städtische Gemeinwchen. Wenn es einen ge-
setzlichen Weg gäbe, so dürfe die Stadtverwaltung
nicht zögern, die Fremden von dem Wirtschafts-
körper Hagenows abzutrennen und sie aus der
Stadt zn befördern.
* Meschugge ist Trumpf. Die überspannten Ame-
rikaner geben jetzt selbst gegen dis deutschen
Blumen vor. Die Rosenart, die Kaiserin Au-
gusta Viktoria benannt ist. soll künftig „Edith Ca-
vell" heißen, die Klara Druschki-Sorte „Lusitania",
die Deutsche Iris will man künftig „Liberty Iris"
nennen. — Unh das deutsche Sauerkraut ißt man
jetzt nur noch unter dein Namen Liberty Cabbags
oder Frciheitskolrl. —. Nachbarin. Euer Fläschchen!

Aus LLadt und UmgsgZnd
* Von der Universität. Wie wir hören, Legibß
sich Prof. Oncken nach Leyden (Hollands, unk
an der dortigen Universität für dis deutschen JU4
termerten Vorlesungen zu halten. Sie beginnet
bereits am kommenden Montag.
* In der gestrigen Bczirksratssitzuira wurde de«
Ortsbauplan westlich des Ortes Mönchs ell anj
der von Meckesheim nach Lobenfeld ziehendes
Straße und 4 Querstraßen festgestellt. — Das Gc-t
such der Daniel Kuhn Ehefrau in Kirchhei nff
um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwiri-sch-aiff
mit Branntweinschank .Lum Brückenkopf" in Kirch-
heim wunde vertagt.
h. Marktwandcrung. Das Alarktbild wird im»
mer kläglicher. Blumen sind stets in Hülle unih
Fülle zu haben, jedoch von irgendwelchem Gemäss
Salat oder Obst ist kaum etwas zu sehen. Frei-
lich, was sollen die Erzeuger ihr« Waren auch auß
den Markt bringen, wo sie sich nach den Höchst-
preisen zu richten haben, wenn der größte Teil der
Verbraucher die umliegenden Ortschaften direkt
aufsucht und aus sich selbst für Gemüse und Obst
mehr bietet, nur um es eben zu erhalten. DiS
Bewohner von Handschuhshsim suchen ihre Ab-
nehmer auch zum Teil in ihren Villen auf, ums
die Wünsche entgegenzunehmen und dann wird al-
les direkt ins Haus geliefert, der Preis spielt fas
dabei keine Rolle. Die Vorschrift, daß vor 9 Uh«!
auf dem Markte nichts zurückgestellt oder an!
Händler verlaust werden darff, wissen die Liefere«
dadurch zu Umgehen, dast sie einfach erst kutz vo«
9 Uhr auf dem Markte erscheinen. Ls werdest
dann wohl Körbe voll Gemüse usw. abgeladen.
die jedoch als .-bestellt" beiseite gestellt werden^
für die Hotels. Pensionen usw. Für das kaufendes
Publikum bleibt dann gewöhnlich nur ein kleine«
unscheinbarer Rest, nach dem viele Hände zugleich!
greifen.
.* 25 Jahre städtischer Schkachthof. Am 2A
Juli waren es 25 Jahre seit Bestehen des städti-
schen Schlachthosts. Am gleichen Tags fand eine
besonders Eröffnungsfeierlichkeit unter Anwesen-
heit der Gemindebehörde, städtischer Beamten und!
der Metzgergsnosstnschaft statt. Am folgendest
Tage wurde der Schlachthoff dem Betrieb über-
geben und dis erste Schlachtung geschah von dem
in der Bsrgheimerstraße wohnenden Metzgermei-
ster Anton Schweikart. Im ersten Jahr« nach Er-
öffnung des Schlachthofes wurden 4321 Stück
Großvieh und 18 887 Stück Kleinvieh geschlachtet»,
Während in dem Kriegsjahre 1914 noch 4178 Stück
Großvieh und 32 881 Stück Kleinvieh geschlachtet
wurden, gingen die Schlachtungen in den folgen-
den Jahren infolge der Kriegsverhältnisse nicht
unwesentlich zurück. Mit dem Schlachthofbetrieh-
rst auch eine Eisfabrikation verbunden. Die Eis-
produktion im Jahre 1894 betrug 2005 Zentner
und steigerte sich bis 1914 auf 62978 Zentner.
* Der Postverkehr mit den in Rußland Gefan-
genen. Die Badische Gefangenenfürsorge schreibt-
uns: Das Deutschs Mrsorgekomitse in Moskaus
hat eins Zentrale Poststelle für die deut-
schen Zivil- und Kriegsgefangenen in Rußland
und ihr« Angehörigen daheim eingerichtet. Dies
aus Rußland eingehende Post wird den Angehörr?
gsn direkt von Berlin aus zusehen. die Hinaus-
gehende Post ist bei den Geffangenenfürsorgen der
Badischen üandesvereine vom Roten Kreuz auf-
zuliefern. In Betracht kommt für Heidelberg und
Umgebung Lis hiesige „Hilfe für kriegsge-
fangene Deutsche" Marktplatz, Briefs finds
noch nicht zu-gelassen. Rotekreuzkarten sind bei den
genannten Ausschüßen in Empfang zu nehmen. Siq
sind nicht'durch die Postanstalten zu befördern,
sondern an der genannten Stelle abzuliefern. Nu«
zweimal im Monat darf ein« solche Karte an den
Gefangenen gehen. Wird der Gefangene nicht
aufgefunden, so wird nach den Dienstvorschriften
die Postkarte in Rußland vernichtet. Es handM
sich zunächst um einen Versuch, den Postverkehr;
mit unseren Kriegs- und Mvilsefangenen in Ruß-
land wieder sicherer zu gestalten. Ein« Gewähr für!
sicheres Zusehen der Nachrichten kann den Ver-r
hältnissen nach, nicht übernommen werden.
* Vom Theater - Kultur -- Verband. DiS
letzte Veranstaltung des Sommers findet
in Heidelberg am 7.. in Mannheim am 8,
August statt. Es ist den Ortsvereinen Heidelberg
und Mannheim gelungen, den gefeierten Darsteller
Georg Kaisers, Herrn Eugen Kloepfer vom!
Frankfurter Neuen Theater, vor seinem Weggang
nach Berlin zu einem Abschiedsabend zu gewinnen.
An Leiden Menden wird der Künstler Werks
Georg Kaisers rezitieren, und Mar in Hei-
delberg in der Universität die „Bürger von Ca-
lais" inMannheim „Von morgens bisMitternacht
sim Rosengarten).
« Abreise französischer Zivilpersonen. Auf
Grund der Vereinbarungen zwischen der deutsches
und französischen Regierung über Zivilpersonenz
kann denjenigen Zivilpersonen französischer Stats-
angehörigkeit, die zu irgend einem Zeitpunkt feit,
Beginn der Feindseligkeiten interniert waren u-nd
später ermächtigt worden sind, frei in Deutschland
zu leben, unter gewissta Bedingungen die Aus-
reise aus Deutschland gestattet werden. Die Zi-
vilpersonen, die von der Ausreismöglichkeit Ge-
brauch machen wollen, müssen ein schriftliches Ge-
such. an das für ihren Ort zuständige stellvertre-
tende Generalkommando oder an die Königlich
spanische Botschaft in Berlin richten. Di« Frist
innerhalb der solche Gesuche siuzureichen sind, isl
nach Vereinbarung zwischen der deutschen und Les'
französischen Regierung bis zum 1. September 19','l
verlängert worden..
* Haselnußreiches Jahr. Einen außergewöhn-
lich starken Fruchtansatz weisen in den meisten Ge-
genden in diesem Jahre unsere Haselnußstaudeck
auf. Der Haselnußreichtum in diesem Jahre hak
insofern eine erhöhte Bedeutung, für uns. als da-
mit die Aussicht besteht, größere Oelvorrät« zu- ge-
winnen.
* Den Heldentod fürs Vaterland starb Kesreitcrt
H-mrick Franz, K-icgssreirstll ger in einer Mi-
uenwsrfer-Komp. Walter Fricke. Leutnant d.
Res. und Bataillonsadjutant, Inhaber des Ei-
sernen Kreuzes 1. und 2. Klasse «und des. Bayer.
Militärverdienstordens 4. Klaffe mit Schwerterst
Leutnant Ludwig Weber. Leutnant d.
Friedrich Sckwab. Leutnant d. Landw. 1
Kompagnieführer Adolf Rock. Sergeant
G r ä t e r.
* VolizeiSerjckt. Zur Anzeige kamen
Sängerin aus Weimar wegen Zeckbet'ugs
zwei Händler wegen unerla-uh'er Msff"Hr vv'
Obst und Gemüse. — Der 65 s. ..— -
Christian Krüger von SuMelL stürzte von emenff
mit Frucht beladenen Wagen und war sofort tob

ein^
uM
vh^r Wwff'-hr voiff
Jab-s alte Landiwirti

Endingen. 25. Juli. Hier spielte der Schüler
Kopp mit einem Zünder, der explodierte und
ihm den Arm schlimm zurichtete.
Karlsruhe, 24. Juli. Im Frühjahr 1917
wurde hier die G. m. b. H. Lehrbetrieb« für
Industriearbeiter mit 918 000 Mk. Stamm-
kapital und 25 76O Mk. Spenden gegründet. Di«
Gesellschaft hat das Sägewerk Meyer in Krotzin-
gen und das Anwesen der Badischen Holzindustrie
St. Trudpert gepachtet. In Pforzheim wurde
durch die Firma Hermann Haulick ein Lehr-
betrieb für Kriegsbeschädigte geschaffen.
Es wurde eine fast neue, durch den Tod des Be-
sitzers freigewordene Fabrik eingerichtet, in der
Werkzeugmaschinen ausgehessert und neu angefer-
tigt werden. Die Lehrbetrieb« sind in erster Linie
dazu bestimmt,, Kriegsbeschädigte aus -anderen Be-
rufen MM Industriearbeiter umzu-lernen. Der G.
m. b. H. „Lehrbetriebe für Industriearbeiter" ge-
hören 253 Firmen an.
' Karlsruhe. 25. Juli. Dem stellv. BundesratSbe-
vollmächtigten. Ministerialdirektor Hrm. Kempfs
in Berlin würde das Kömmandeurkreutz 2. Kl. des
Ordens vom Zähringer Löwen verliehen.
Steines« b. Pforzheim, 26. Juli. Während die
Frau des im Felde stehenden Lamimorrts Er sch
auf einer ÄKrituslampe Milch für ihren Säug-
ling Wärmen wollte,' schüttete sie Spiritus nach
und die Lampe explodierte. Dabei wurden dis-
Kleider der Frau in Brand gesetzt und die Be-
dauernswerte erlitt so schwere Brandwun-
den, Lab an ihrem Auskommen gezweifelt wird.
Üeberlingen, 24. Juli. Nicht nur in »Meersburg
sondern im ganzen Bezirk, wird voraussichtlich bis
11. August an nicht ortsansässige Personen in den
Gasthäusern kein Brot mehr verabreicht.
Fremde tun deshalb sut ihr Brot mitzubringen.
Masten, 25. Juli. Der Kaufmann Pappeiff-
heim aus Köln weilte in Höchenschwand zur Kur.
Dabei hat er das Hamstern so arg getrieben, daß
ihn das Gr. Bezirksamt St. Blasien aus dem
Eroßherzogtum Baden ausgewiesen und durch
Anschlag den Namen veröffentlicht hat.
Einem jedem dieser fremden Erotzhamster möge es
in Zukunft so gemacht werden, dann wird das
Wohlleben und die Prasserei vieler .angeblich
Kranker" bald aufhören.
Konstanz, 26. Juli. Vor der Strafkammer stand
die Dienstmagd Monika Leibold aus Schörzin-
gen, welche ihrer Dienstherrschaft Hier in vier Mo-
naten «in ganzes Vermögen neben einem ansehn-
lichen Warenlager entwendet Hatte. Sie Hatte u.
a. Wer 1000 Mark Bargeld und Kleidungsstücks,
Stoffe und Eßmaren im Gesamtwert von über. 25M
Mark gestohlen. Da das Mädchen noch nicht vor-
bestraft ist, ließ das Gericht Milde walten und ver-
urteilte es zu vier Monaten Gefängnis.

* Keine weitere Kürzung der Brotration. Die
Norddeutsche Allgemeine Zeitung -schreibt: Gegen-
über Gerüchten Wer eine mögliche weitere Kür-
zung der Brotration teilt der Staatssekretär des
Kriegsernährungsamtes der Deutschen Parla-
NtentskoriLsvondonz zufolge auf Anfrage mit, daß
eine weitere Kürzung der Mehlration der versor-
sungsberechtigten Bevölkerung nicht beabsich-
tig t ist.
* Dr. Helfferich hat heute die Reise nach Mos-
»ku angetreten. Er wird begleitet von dem Bot-
schaftsrat bei der Moskauer Gesandtschaft Grafen
Vassewitz, der die Leiche des Grafen Mirbach nach
-Deutschland übergeführt hat.
* Unsere Kolonien. Der sozialdemakr. Reichs-
tagsabgeordnete Dr. Lentsch betont in der „Chem-
nitzer VEssttmme". daß die Rückgabe der
deutschen Kolonien ein offizielles sosial-
t"chotratlsches -Kriegssiel sei. .Heute",
chrewt er, „ist die Zurückgabe der deutschen Kolo-
Liderung hinter der die sosialdemokra-
ucks Partei mit gleicher Geschlossenheit steht, wie
Abweisung aller französischen Gelüste auf
Tl^^-Lothriwgen. In beiden Fällen kann von
wN Preisgabe gar keine Rede sein."
An den Quellen des Wuchers
Die Preis« für Tabak Zigarren und Z i -
uaretten Haben eine Höhe erreicht, die im
^erhaltnis zur dargebotenen Qualität — längst
ver dem Verbrauchern die Ueberzeugung befestigen,
«atz es hier durchaus nicht mit rechten Dingen zu-
kehe und daß hinter den Kulissen enorme Kriegs-
,b"nnne an Tabak gemacht werden. Aufklürend
aach dieser Richtung dürste folgendes wirken, wo-
mr allerdings der „Münch. Post" die Verantwor-
Richtigkeit überlassen bleiben mutz. Un-
, rwfung «uff die Fachpresse wird dort dem
^chiistsMrer der Zigarretten-- und Ta-
,>F?Ebrsesellschaft in Dresden. Baron von
Raulino vorgsworfen. sein Amt für
lvate .mtereffen mißbraucht zu haben.
Berässntlich haben dis Tabakpreiss kiff der Tür-
ker und im Orient eine ungeheuerliche Höhe er-
reicht. Sie sind künstlich getrieben worden um
renen Firmen, die -sich billig mit großen Meggen
AP Tabak eingcdeckt hatten, einen gewaltigen
", ru verschaffen. Zu diesen Firmen gehören
«"ck die Firma Kiassim Emin in Xanthi, su
, Inhabern auch die Firma Michel-Rau-
vt u o gehört. Dis Methode, mit der diese Firma
nJ^^ise in die Höhe setzte, bestand darin. Latz sie.
in»» w sie sich selbst billig mit Rohwaren versehen
-n,,» bei den Bauern anfragte, ob sie kleine Pöst-
-en von Tabak zum Preise von 40 Lewa sl Lewa
, 80 Pfg.) zu verkaufen hätten. Natürlich woll-
ren bie Bauern nun keine Ware mehr billiger ab-
Firma Kasimir Emin Lot denn ihren
für 3 bis 6 Lewa gekauft hatte, zu
-ewa aus und konnte sich noch darauf berufen,
Ware unter dem Marktpreise äbgebe!
TiVn, von Michel-Raulino. zugleich Inhaber der
TIA? Krafflm Emin und Geschäftsführer der Zi-
. 5^ak-Einfuhrges ellschaft. war an dieser
Preis,rEerel beteiligt.
es kämmt noch bester. Leistungsfähige Zi-
ypv,„ ^Eri-ken haben die Herstellung billiger
--"wwastszigaretten- für das Feldheer unter Be-
Es ihren Mangel an billigen mazedonischen
c- 7 'Een verweigert. Zu diesen Firmen gehört dis
«obttlgarettenfaLrik Zub a n in München, un-
Habern ebenfalls Baron v. DÄchel-
de» N findet. Der „Generalanzeiger" für
-Emndel fragt nun, warum die Firma
mH «"'5 billigen Tabake batte und gibt dar-
„Weil die Wucherfirma Ki-crssim
E, ' , ./Inhaber v. MMel-Tegly und Kiasim
- w.n) rhre billig eingekauften Tabake su Wucher-
're !en berechnete."
/-aron- v. Michel-Raulino ist »war seit einiger
AMJeiuem Posten enthoben worden.
au^„?^^irtschaftsamt hat ihn telegraphisch
weil- «bzudanken. Aber merkwürdiger-
"lle » kränze Angelegenheit erst jetzt durch
deshalb keine übermäßige Forderung. Es
aus Ee,M Aussicht vorhanden, daß die Preise
r„/', Stuse bleiben, man müsse vielmehr-Hamit
-„ s, ft? noch viel höher steigen würden.
0W Mark — Master verkauft. Die
Frankfurt a. M. verurteilte den
t es Baagler aus Waldorf, der gefärb-
tem ..RWölersatz" verkauft und von
vier r-für 800 000 Mark verkauft hatte, zu
Verlust Gefängnis und fünf Jahren Lhr-
von Karin Michaelis verhaftet.
kanM-mt a n g e l a n d der 'schwedM-ameri-
Botsckmk . ttonalökonom und Sekretär der amerik.
suħ in » ^Edon, ist wegen Sviouagever-
land »York verhaftet worden. Dr. Stange-
dogen durch Briefe an seine in Kopen-
Michaelis G-tttin. die Schriftstellerin Karin
siÄ statr-hii^^chtrs. Diese Briefe sollen angeb-
btahlvro,dÄ?b Material Wer die amerikanische
-j, vouktwn enthalten haben.
Die in!? ..^nischs Krankheit des Defraudanten.
Bucken»! ^vonkheit benutzte der 30 Jahre alte
tel ick- Bartel in Berlin rum Decknian-
verheirnl^o Unterschlagungen. Bartel, ein jung
einem seit vier Monaten in
sangsn^ ^" Sotelbetrieb angestellt. Am ver-
daß E ^^Esta-g stellte er sich krank. Er klagte,
kvnnta« gefaßt Habe. Auch am
ein« Stun^; Montag kam er jedesmal nur -aus
noß R-k l '"s Geschäft. Weil er Vertrauen ge-
meine Täti°k5^" vermeintlichen Krankheit wegen
übliche Neffen drei Tagen ohne die sonst
»och di« KEna. Dienstag abend wurde je.
daß BartelÄ- ^trolliert, und nun erg-W es sich,
terschl^,»^ ^'?ve benutzt hatte, um große Un-
«!N> begehen. -Statt die Einnahmen
behalten E abzuliefern. batte er sie für sich
^Etellunam ^ /ach den bisherigen
Barte! ist verschwunden
* GalliE' «usaeforscht werden.
^ngen Ausenmaß". Wie heute di^Zsi-
g0 ineineJnttr1? 'I >wu ist und das
Kah es n^,^ verdient, so se-
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