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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0293

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S^c. 203

Heidelberger Zeitung

«»amstag, den 31. August 1918

Fernsprecher ^r. unc, rc>--



des
der

ge-
-an-

Kunst und Wissenschaft
''' Hochschulnachrichten. Der a. o. Professor
deutschen bürgerlichen und Handelsrechts an
Universität Königsberg i. P. Dr. jur. Rudolf
Müller -- Erzbach hat einen Ruf als Or-
dinarjus nach Göttingen als Nachfolger von
Geh. Rat Karl Lehmann erhalten. Geboren 1874
zu Perleberg (Brandenburg) erwarb Müller-Erz-
bach 1888 in Freiburg den Doktorgrad mit der
Dissertation »Das Tvadit-ionsprinzip beim Er-
werbe des Eigentums. 1907 erhielt er in Göttin-
gen das Prädikat Professor und 1911 die Ernen-
nung zum Extraordinarius in Königsberg als
Nachfolger von Prof. Karl Rauch. — Aum Nach-
folger des nach Karlsruhe übersessiodelten Profes-
sors Dr. M. Näbauer im Ordinariat der Geodäsie
an der Technischen Hochschule zu Braun-
schweig wurde der Assistent am geodätischen
Institut der Berliner Landwirtschaftlichen
Hochschule Regierungs-Landmesser Wilh. Lührs
ber.U-u. — Dom Vernehmen nach, hat Professor

* Fahrpreisermäßigung zum Besuch verwundeter
Krieger. Die ..Karlsr. Ztg." schreibt halbamtlich:
Fahrpreisermäßigung für Angehörige rum Besuch
kranker oder verwundeter und zur Beerdigung ver-
storbener Kriegsteilnehmer (halber Fahrpreis rn
der 2. 3. und 4. Magenklasse der Personenzüge —
in Schnellzügen voller Schnellzugssufchlag) wird
gewährt gegen Vorlage einer Bescheinigung der
Ortspolizeibehörde am Fahrkartenschalter, die auf
Grund einer -Bestätigung des Lazarettes erterlt
wird, daß dem Besuch keine Bedenken entgögen-
steben. . .
* Wirteversammlung. Gestern nachmittag fand
in der Brauerei Ziegler eine gutbesuchte Ver-
sammlung statt, die sich mit der neuen Weinstsuer
und der Neueinteilung der Zuweisung von Lebens-
mitteln an Gastwirte beschäftigte. Der Vorsitzende
Gastwirt Haberkorn begrüßte die Erschienenen
und leitete die Versammlung. Zu Punkt 1 sprach
Meinhändler und Stadtrat Hassemer. Der
Redner schilderte in kurzen klaren Ausführungen
das neue Weingesetz in seiner heutigen Form. Es
weise noch Mängel auf. die man hoffentlich noch
beheben werde. Vor allen Dingen müssen sich die
Wirte einig sein, ob sie sich als Händler oder Ver-
braucher Einträgen. Die Verbraucher dürfen den
Wein nur -offen aus dem Faß verschenken und
müssen die 20 Prozent Steuer im voraus zahlen.
Die Händler hingegen dürfen den Mein auch in
Flaschen verkaufen, müssen ein Weinbuch führen,
das den Steuerbehörden vorznlsgen ist und die
Steuer wird monatlich erhoben. An diesen Punkt
schloß sich eine Aussprache, die einßelnen Fragen
wurden von dem Referenten Lereitwilligst beant-
wortet. Zu Punkt 2 sprach der Vorstand des Nah-
rungsmittelamtes Dr. Blasse. Dem Nahrungs-
mittelamt wurden ungefähr 112 000 Kilo Nährmit-
tel für dem Fremden- und Passantenverkehr für
ein Jahr zugewiesen. Sie bestehen aus fertigen
Suppen. Teigwarsn us>w, Ilm die richtige Vertei-
lung zu gewährleisten, bat sich das Nabrungsmit-
telamt mit den einzelnen Verbänden besprochen.
Die Neueinteilung tritt am 1. September.tn Kraft
und man glaubt, die Aufgabe der Verteilung rich-
tig gelöst zu haben. Es wurden aus. der Mutte
der Versammlung noch verschiedene Wünsche ber-
vorgebracht. denen der Redner Prüfung zusagte.
" Das Rote Kreuz Hat nun auch seinen Ton-
setzer gefunden. In den Auslagen der Musikalien-
handlungen findet sich -ein von Eöpfert kompo-
niertes »Lied vom Roten Kreuz." das Interesse
verdient.
* Mitnahme von Ausweispapieren aus Reisen
aller Art. Es muß wieder daran erinnert wer-
den. daß es für Jedermann, also auch für weib-
liche Reisende, dringend rötlich ist. bei allen Ei-
fenbahnrsisen stets Ausw-eispapier« mit sich
zu führen. Wenn es auch häufig einem Reisenden
gelingen mag, sich durch s'iitreisende über sein«
Persönlichkeit auszuweisen, so können dock anderer-
seits bei Abwesenheit bekannter Personen pein-
liche Verlegenheiten und erhebliche Nachteile durch
zwangsweise Fahrtunterbrechungen (zwecks iFesst-
siellung der Personalien) entstehen. Die genaue
Zugskontrolle ist in gegenwärtiger Kriegszeit ge-
genüber dem weitverzweigten und raffinierren
Kundschaftsdienst unserer Feinde unerläßlich. Es
versäume daher niemand, auf Reisen entweder
eigentliche Auswsispapiere und zwar wenn mög-
lich, einen einwandfreien, polizeilichen Ausweis
mit Lichtbild oder einen Paß. eine Postkarte, Post-
ausweiskarte, Geburtsurkunden und dergleichen
mitzunshmen. Militärpflichtigen Personen ist zu
raten, stets ihrs Militärpapiere bei sich zp führen.
* Die Postgebühren nach Oesterreich-Ungarn. Ne-
ben der erweiterten innerVeuMsnReichsabga-Le.die
zum 1. Oktober in Kraft tritt, werden auch in
OesterreichUngarn die Gebühren für Briese, Post-
karten und Drucksachen vom 1. September ab er-
höht. Die deutschen Posta nstalten sind an der
Erntzishung der Kriegszuschläge nur in soweit be-
teiligt. als es sich um nicht oder nur unzureichend
frei-gemachte gewöhnliche Briefsendungen aus
Oesterreich Ungarn,vder Bosnien-He^sgowina nach
Deutschland bandelt. Für sülche Sendungen wird
vom Empfänger das Doppelte des Fehlbetrages
eingezogen. Vom gleichen Tage ab wird die vom
Absender im Voraus zu entrichtende besondere B s-
ftellgeb ühr für Eilsendungen aus
Deutschland nach Oesterreich Ungarn und Bosnien
wogen besonderer Verhältnisse in diesen Ländern

80er Jahren gelang es Auer, dm bis dahin für
ein Element gehaltenen Stoff Didym in zwei Be-
standteile zu zerlegen. 1905 ist ihm -die Zerlegung
eines weiteren angeblichen Elementes gelungen,
-des Ptterbiums. Im Jahre 1910 ist eine Abhand-
lung Auers über, die chemische Untersuchung -der
Aktinium entkmltesiden Rückstände der Radiumgo-
winnumg erschienen.
Bis jetzt bat Auer ausschließlich seinen Forschun-
gen gelebt. Nach dem Abschlüsse einiger größerer
Untersuchungen, wohl den wertvollsten seines Le-
bens. mit denen er sich seit langem beschäftigt, ge-
denkt er jedoch seine Lebenserinnerungen nieder»
sufchreiben . Auer wird darin u. a. über seine ost
recht trüben Lebenserfahrungen berichten, aus de-
nen jüngere Forscher und Erfinder Nutzen ziehen
können. Man denke etwa an -die Kette von Pro-
zessen. die um das Auer-slüblicht geführt wurden,
bis der Erfinder, des Streites müde, die Sache
auf-sab. Auer selbst bat aus der Erfindung des
GasglÄhlichtos keinen nennenswerten Gewinn
sogen: 'den Löwenanteil des Ertrages haben
dere eingeheimst.

Gebiete der Gasbeleuchtung rundweg er-
FiE' --^uit könne er sich- nicht avgehen. seine
arbeite nur mit ernsten Dingen". Trotzdem
neue'Licht rasch eingeführt und bald
lan„ eine -große Industrie. -Später ge-
dei-^n-'eine bedeutende Verbesserung, die auf
vrv ^Ehrung des Cers bevuht. und damit war
M ^bstru.nipf vollkommen.
der I»an Auer von Melsbach als den Erfin-
mit ^asglühlichtes bezeichnet, wird man da-
Ä einem Teile feiner Lebensarbeit gerecht:
kad^» ar^ der Erfinder der Metall-
für-u-^alü hka-m p e. Die Osmiumlampe hat
tun» ^l»^1ekfchs Beleuchtung die gleiche Böl-eu-
ersi-,?^m- Glühstrumpf für das Gaslicht. Zum
»ui solche elektrische Glühlampe
Däuser Weltausstellung des Jahres 1900,
tick "" Österreichischen Reichs-bau.se. össent-
tmmä ?er Saal der St-ädt Wien wurde
die^^o^achtet. Metallfadenlampen haben heute
verdA» k" Kablenfadenrampen fast vollkommen
AuftÄ^. D-Els aber erregte es das größte
gelungen sein sollte, einen ganz
susftn. E^Echen Faden aus dem Metalle ber-
Durur ' am schwersten Wmilzt, dem Osmium,
diese« V^bsvolle Versuche war es Auer gelungen,
erreichen, und genau so wie sein
-l>edp,,/E ber viel geringerem Gasverbrauche eine
gröbere Lichtmenge erzeugt, war die
das < »mve der 'Kohlenfadenlampe überlegene
Eei^- altnrs des Stromverbrauches war 1.5:8,5.
ven ->!? die Industrie der Metallfadenlam-
gewaltigen Aufschwung genommen: »das
ckord-^ Ä ^erlich durch andere Metalle ersetzt
v'öktis-ä»» eine dritte Erfindung von großer
Anters Bedeutung verdankt man den chemischen
^"reymchungen Auers: im Jahre 1903 entdeckte
"^rovhoren Legierungen, die in den be-
^nöwerL"^Eienfeuerzeugen" ver-
Erfindungen Auers, die in der
diao Verwendung -gefunden höben, darf
Hellen ü,-» .Gemischen Arbeiten nickt zurück-
Wickti-f.E. tur dre chemffcke Forschung von größter
vren: - n» Mefttens stehen sie im Zusam-
c-«.na mit seinen Erfindungen. Scho« in de«

Aus Stadt und Umgegend
September
. Mit dem September hübt fene Reihe der Mo-
ra^ an, die ihren Namen zu Unrecht führen; denn
Weptember heißt der Siöbent-e. Oktober der Achte,
November der Neunte, Dezember der Zehnte, wäh-
-iend die Monate doch die -neunten, zehnten, elften
Md zwölften in unserem Kalender sind. Im alt-
Jom-.schen Kalender, dem unsere: Monatsnamen
»ntnomnien sind, waren die heute noch gangbaren
»camen berechtigt, denn dieser Kalender -begann
»"ut dem Monat März. «Ho zwei Aionate später
vls der heilte geltende. Der deutsche Name für den
September ist Scheiding, Weil in ihm der Somimsr
*on uns scheidet oder auch weil er den Sonimer
von dem Herbste trennt. Draußen, in der Natur,
zahlt der September bereits zu den Herbstm-ona-
lon. die Astronomie rechnet ihn zum größten Teil
LU-m Sommer; erst ppm 23. September abends
-.K> Uhr (M.E.Z.), wenn die Sonne in das Aei-
cheu der Wage tritt, beginnt der astronomische
k ersten Herbsttage ist die Taseslängü
' «r.Nachtlange gleich. Von den 30 Tagen des
evep-ember sinh fünf Sonntage. Feiertage werden
nicht begangen. Dis wichtigsten
rreneln lauten: Septembergewitter sind Vor-
>ache von starkem Wind. — St. Michelswein (29.)
in »^. '"^Wein sein, s-St. Gallusweftr (18. Okt.)
»>^^^^"N>ein. — Sind Zugvögel nach Michaelis
ck hler, haihen bis Weihnachten lind Wetter
In vielem Hevbstn-übel seh -ein Zeichen
an viel Winterschnee.
.^I>n September nimmt der Sternhimmel
^nen stark herbstlichen Charakter an, Ark-
ru anfangs noch bis gegen 10 Uhr (M.E.Z.)
- verschwindet dann aber -bald, ebenso wie
« 0"?- Herkules neigt sich zum Horizont und
k-^F^er glänzt hoch am westlichen Himmel.
und Adler nehme« de« westlichen Teil der
ein und der Raum bis zum Meridian
durch Pegasus und Wassermann ekngenom-
Den östlichen Teil des Himmels nehmen
Nn» 'H- Fische Und Andromeda ein. Diese steht
kn- Wieder sehr günstig, sodaß die Betrachtung
bekannten Andram-odanebsls leicht vor sich
^?uu. In der Milchstraße finden wir hier
IIapeia, Perseus undd en Fuihrmann -mit Ca-
^na Damit beginnen denn nun auch dis Win-
vea»» rnbilder wieder zu erscheinen. Schon
Mic? llhr finden wir den Stier im Aufsehen,
as» , v Eto-ber ist er um diese Zeit ganz auifgsgan-
und dio Zwillinge beginnen zu erscheinen. Noch
be^r- ?"°uat weiter, dann ist um Mitternacht dis
L Vche Wintergruppe wieder beisammen. Im
c .mt befindet sich Eepheus, vom Vol nach Westen
N Z^^t der kleine Bär. und im Meridian nach
also in der unteren Kulmination, der
Bär. Bon den Planeten ist Merkur Mitte
istb Nkonats dreiviertel Stunden sichtbar. Venus
" am Ende des Monats nur noch eine Stunde als
»Morgenstern sichtbar Uars ist diesen Monat eine
Mbe Stunde bang des Abends sichtbar. Jupiter
Ms 6-tL Stunden am Enke des Monats. Saturn ist
K-« Manats eme halbe Stunde, im Laufe
s »Nonats bis auf drei Stunden sichtbar.
^n.^°?°^ld«ngen. Die Erlaubnis zur An-
»um Tragen des ihnen verliehenen Kgl.
^reußrschev Verdienstkreuses für Kriegsbilfe ist er-
L^,,,uwrden: dem katholischen Stadtpfarrer Franz
Schanno. sowie dem kaiserlichen Bank-
Oskar Güt le, dem Kanzlisten der
E: sEank Adolf Crummenerl und Möx
'?"mann in -Heidelberg.
m,,,.^^mählung. Eine Viehzählung, die sich auf
Nindvi-eh. Schafe, Schweine. Ziegen. Fe-
cv.eh. Stallhasen erstreckt, findet -am M onta g,
ven u?,Eemb er statt. Die Tierhalter haben sich
nichtigen Aufnah,ne ihres Viehs in die
^amftstsn zu überzeugen, um spätere Weiterungen
oer Futterzuwei s ung zu Vermeiden.
ckt gezahltes Vieh ist bis spätestens 4. Septem-
1 Uhr -beim Nahrungsmittelamt,
zu Abteilung. Altes Rathaus. Zimmer 5,
' Protokoll zu geben.
Entn ^'"Irfahrplan. Der erste und -endgültige
tend-n am 1. Oktober ds. Is. in Kraft tvs-
ejsIr'I°l>rplans der ErM. Badischen Staats-
dIIrhnen Hegt auf der Geschäftsstelle der Han-
.—bkam-mer Heidelberg auf.

vorübera-öhend erhöht. Sie beträgt -bis auf wei-
teres 50 Pfg. für Briefsendungen einschließlich der
Postanweisungen sowie 80 Pfg. für Pakete.
* Polizeibericht. Verhaftet wurde eine Per-
son wegen Diebstahls, eine wegen Betrugs und
eine wegen Bruchs der polizeilichen AuÄvei-sunT.
» Täuglingsberatungsstunden für den Amts-
bezirk Heidelberg im September 1018. Der Stun-
denplan ist folgender: Montag, 2„ 1 Uhr Wald-
wiminisrsbach; 2 Uhr Lobenfeld; halb 4 Uhr
Mönchzell. Mittwoch. 4„ 5 Uhr Rohrbach. Don-
nerstag, 5., halb 12 Uhr Dossenheim; 4 Uhr Kirch-
heim. Montag 9., 8K Uhr Nußloch; halb 11 Uhr
Leimen; halb 2 Uhr St. Ilgen; 0 Ubr Sandhausen.
Dienstag, 10., halb 9 Uhr Wieblingen; halb 3
Uhr Eppelheim. Donnerstag. 12.. 9 Uhr Bam-
mental; 114 Ubr Meckesheim; halb 4 Uhr Mauer.
Ausdehnung
der Versicherungspflicht in der
Angestellten-Verstcherung
WTB. Berlin, 30. Aug. (Amtlich.) Der Bun-
desrat hat eine neue Verordnung Wer die Aus-
dehnung der Versicherungspflicht in der An-
gestellten-Versicherung erlassen. Danach bleiben
Angestellte, die aus der Versicherungspflicht we-
gen Ueberschreitens der Gchaltsgrenze vock 5000
Mark ausfcheiden würden, bis auf weiteres ver-
sicherungspflichtig, so lange ihr Jahresar-
beitsverdienft 7000 M. nicht übersteigt. An-
gestellte, die nach dem 1. August 1914 verficherungs-
pftichtig wurden, weil ihr Iahresarbeftsvevdienst
über SOOO M. betrug, werden mit Anfang des Ma-
nats, der auf Verkündung der Verordnung folgt,
wieder vevsicherungspflichtig, sofern ihr Jahresar-
beitsverdienst nicht über 1000 M. hinausg-eht. Von
den Rechten der freiwilligen Versicherung für die
zurückliegende Zeit kann Gebrauch gemacht wer-
ken.- Diese Beiträge werden unter gewissen Vor-
aussetzungen als Pfli chtbeiträ -g e im Sinne
des 8 48 des Verisicherungsgesetzes angesehen,
außerdem besteht für Angestellte die Berechtigung,
sich auch dann freiwillig weiter zu versichern, wenn
sich ihr Jcchresarbeitsverdienst auf über 7000 M.
erhöbt hat
Leimen, 31. Aug. In der morgen Sonntag,
den 1. September in Ker Festhalte des Zementwer-
kes in Leimen stattfindenden Aufführung „Die
goldene Eva", Lustspiel in drei Akten von
Franz von Schönthan und Franz Koppel-Ellfeld,
sind dis Hauptrollen wie folgt besetzt: Frau Evä:
Anni Hohenfeld; Barbara: Hildegard Bernhard;
Christoph: Kurt Dehlert; Peter: Josef Renkert;
Friedl: Emmy Grötzner; Ritter Hans von
Schwetzingen- Wilhelm Egger; Graf Zeck: Oskar
Linke; Gräfin Agnes: Maria .Kretzmann. Die
künstlerische Leitung hat Hoftheaterdramaturg Dr.
Max Krüger. Die Vorstellung beginnt um 7U
Uhr.
Sandhaus««, 30. Aus. Von den fünf im Felde
stehenden Söhnen des Maurermeisters und Ge-
meinderats Bernhard, von denen die drei Net-
testen mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der
Badischen Verdienstmedaille ausgezeichnet sind,
wurde der zweite Sohn (Kunstgärtner) zurzeit bei
einem Feldartillerieregt. wegen hervorragender
Tapferkeit vor dem Feinds mit Kem Eisernen
Kreuz Erster Klasse ausgezeichnet und zum Unter-
offizier befördert.
— Altneudorf, 30. Aug. Der 48 Jahre alte
Johann Kugel stürzte gestern mittag 12 Uhr von
einem Scheunengebälk in die Tiefe. Er starb nach
2 Stunden.
Weinheim. 30. Aug. An der Bergstraße wird
mit dem Brechen des Früht-aLaks begonnen.
Ein ergiebiger Regen würde freilich das Tabakge-
schäft noch einige Tage hinausschioben. würde auch
dem späten Tabak noch in Wachstum und Güte
viel nützen. Mas die Dualität ««belangt, so rech-
net -man auf einen mittelmäßigen bis guten Er-
trag. ' --- '
MWWWWkNIWSEWMM'MMASMMMMSW

Dr. Georg Hamel von der Technischen Hoch-
schule zu Aachen den an ihn ergangenen Ruf
auf Ken Lehrstuhl der Mathematik in Tübin-
gen als Nachfolger Kes Professors v. Brill ange-
nommen. — Der Ordinarius der Physiologie an
der Straßburger Universität Geb. Medizinal-
rat Prof. Dr. Richard Ewald ist auff seinen
Antrag zum 1. Oktober 1918 emeritiert worden.
Professor Ewald war 20 Jahre Assistent von Goltz
und ist seit 1900 -dessen Nachfolger am Straßburger
physiologischen Lehrstuhl.
* Ein deutsches Erfindungsinstitut soll in Gie-
ßen gegründet werden. Das Programm ist fol-
gendes: Das deutsche ErfinÄungsinstitut bezweckt
die Förderung deutscher technisch-schöpferischer Ar-
beit durch Auslese und Förderung erfinderisch be-
gabter Persönlichkeiten, sowie durch Unterstützung
brauchbarer ErfiükunMn durch Geldmittel, tech-
nische und Rechtsber-atung, ferner durch die Wei-
terlSituns der Erfindungen an Heer und Marine,
Industrie und Gewerbe. Vorsitzender der -Gesell-
schaft ist Geheimrat Sommer in Gießen, stell-
vertretenks Vorsitzende Professor -Bechhold in
Frankfurt a. M. und Prof. v. K a v f f - Berlin.
* Das österreichische Ministerium für Volks-
gesundheit. Aus Wien wird uns berichtet: Im
nsuerrichteten österreichischen Miniisterbusm für
Volksgesundheit sind vier Sektionen und zwar
drei ärztliche Sektionen und eine juristische Sek-
tion vorgesehen. Der ersten Sektion,
di« vom Sektionschef Dr. med. et jur. Franz
Ritter von Haberler geleitet wird, sind die
Bekämpfung der Infektionskrankheiten, die Ver-
kehrshysiene und Seesanität zngswiefen. weiter
die Angelegenheiten der Heil- und Pflegsstätten,
das Krankenpflegewesen, Irrenwesen und Ret-
tungswesen sowie die Assanierung. Bau- und Wcch-
nnngshygiene, Gefängnishygisne und das Leichen-
weisen. Dis zweite Sektion mit Sektioßschef Dr.
m-üd. Franz Stadler an der Spitze, umifaßt die
Angelegenheiten Kes Sanitätspersonals, das Apo-
thokemvesen, und Ken Heilmittelverkehr, das Kur-
ortwssen und die Ernähruingshygiene. Die dritte
Sektion, unter Leitung des Sektionschefs Dr. med.
Ignaz Kaup, umfaßt die Bekämpfung der Tu-
berkulose, der Geschlechtskrankheiten und Ker
Trunksacht, die gesundheitliche Fürsorge sowie, die

GerichtszeiLung
Abermals Nahrungsmittelfälschuna.
fsss Heidelberg, 30. Ang. Vor der FerienstcaH
kammer hatte sich heute vormittag der Metzger
Jacob Fehr en back von hier wegen Bergs-
bens gegen die Kriegsgesetze und Nabrungsmiitel-
fälschung zu verantworten. Den Vorsitz führte
Landgerichtsdirektor Storz, die Anklage vertrat
Landgerichtsrat Dr. Weindel, während Rechts-
anwalt Schmidt als Verteidiger amtete.
Dem Angeklagten wurde zunächst zur Last ge-
legt. er habe 7 Häute. 2 Kuh- und 5 Rindshäute.
trotzdem er genau wußte, daß die Häute -nach dem
Gesetz beschlagnahmt waren, zur Streckung bei der
Wurstfabrikation verwendet und die Häute ver-
wurstelt. Er hat sich aber hierdurch außer gegen
das Nahrungsmittelgesetz -auch gegen das Gesetz
der Beschlagnahmung des Leders vergangen. Fer-
ner hat er Fleisch ohne Fleischmarken dafür zu neh-
men. in vielen Fällen verkauft! Sodann hat er
die Höchstpreise in mehreren. Fällen überschritten
und z. B. für ein Pfund Fleisch 1,90 M. anstatt
1,60 M. verlangt. Endlich - hat ex vorgegeben,
Landwirt zu sein, da er einige Aecker -bei Waib-
stadt besäße. Als bas Bszirksamt ihm -dann sein«
Metzgerei geschlosssn -hat und ihm jeglicher Handel
verboten worden -war. warf er sich trotzdem auf
den Handel mit Dürrobst und setzte in kurzer Zeit
60-70 000 M. um.
Nach der Beweisaufnahme, bei der -Feb-
renback viele Fälle leugnete oder Ausflucht und
Ausreden -gebrauchte, ma-nches m-ch suaab. wutzdeu
die Zeugen vernommen, die einwandfrei die Schuld
des Angeklagten fMtellten. Dann wurden die 3
anwesenden Sachverständigen vernommen. Schlacht-
hosdirekt-or Z a b n sagte aus, daß bei der Nerwow-
dung von Häuten -bei der Wurstfabrikation nur diie
Haut vom Kopf und von de« Füßen, nach vorher-
gegangener gründlicher Reinigung verwendet wer-
den dürfe. Die Haut vom Rumpfe zu verwursteln,
sei dagegen nach dem Verordnungen verboten uinld
auch dis Streckung der Wurst mit den gleichen
Bestandteilen sei nicht gestattet. Auf. demselben
Standpunkt stand der zweite Sachverständige
Stadtrat Groß aus Mannheim der ebenfalls di«
Verwendung der Häute Mr verboten hält uind
außerdem Mr ekelerregend. Diesen beiden Ueber-
zeugungen stand die Ansicht Kes vereidigten Ge-
richtsmstzgers Imhofs aus Mannheim gegen-
über. Ker die Verwendung aller Teile der Häute
nach gründlicher Reinigung und im Interesse der
Streckung der Wurst Mr erlaubt -hält.
Das Gericht schloß sich nach fast ^ständiger Be-
ratung der Ansicht der beiden ersten Sachverstän-
digen an und verurteilte den Angeklagten zu einer
Gefängnisstrafe von 3 Monaten, von der
14 Tage als verbüßt angerechnet wu-üden. außer-
dem zu einer Geldstrafe von 330 M. und Zaih-
lun «der Kosten. Der Staatsanwalt hatte iw
ganzen) 4 Monats Gefängnis und 500 M. Geld-
strafe beantragt. H. B.

Handel und Verkehr
* Unausgezahlte Postanweisungen nach Ruh-
land ans der Zeit vor dem Kriege. Den Absendern
der vor dem Kriege in Deutschland nach Rußland
aufgelieferten, in Rußland nicht mehr ausgezahl-,
ten Postanweisungen ist das Recht Vorbehalten
worden, die Postanweisungen zurllckzuforkern.
Das Rückforderungsrecht kann aber gegen die russi-
sche Postverwaltung nur dann geltend gemilcht
werden, wenn die Rückforderungsanträge Lts spä-
testens 10. September 1918 bei her deutschen Ver-
mittlungsstelle, dem Postamt 2 in Dborn vorliegsn.
- Die A.--G. für Metallindustrie vorm. Gustav
Richter. Pforzheim, hat 1S17-18 mit einem Reinge-
winn von 276 497 M. (i. V. 175 445 M.) -geschlossen,
von dem auf das Aktienkapital von 700 000 Ws.
eine Dividende von 20 (i. V. 12) Prozent verteilt
wird.
* Erhöhung der oberschlesischen Kohlenpreise.
Die Oberschlesische KohlenkonventioN beschloß in
ihrer heutigen Sitzung'die Erhöhung Ker Min-
d-esthonv e nt ion sp reise um 2 Mark Kik
Tonne mit Wirkung vom 1- September ab. Die"
Handelspreise erfahren demnach einschließ-
lich Kohlen- und Umsatzsteuer am 1. September
eine Erhöhung um 2.S0 Mark die Lonne.

Berufs-. Gewerbe- und Unfallhygiene, ferner Kid
Gesuildheitsstatistik, di? Propaganda und Publizi-
stik sowie das Büro des Obersten Sanitätsral-es'
und der übrigen Fachväte. Die vierte Sektion, die
von Ministerialrat Theodor Ritter Woytech v-
Willfest geleitet wird, erstreckt ihre Tätigkeit
auf die nichtärztlichen Personalangeleseniheiten,
auf den Budget- und Rechnungsdienst sowie auf
die juristifch-administrativen und iurMfch-legis-
lativen Angelegenheiten.
* Franz von Vecfey mit dem Flugzeug gestürzt«
Franz von Vecsey ist in Budapest -bei einein Aus-
flug mit einem Flugzeug gestürzt und hat sich f»
schwer verletzt, daß er seine Konzerte für Septem-
ber und Oktober abfagen muß. — Vor kürzens
erst, im März dieses Jahres, ist Frauz von Dec'ei»
mit genauer Not einem Unglücksffall in Berlin
entronnen. Damals crplodierte der Benzinbehäl-
ter des Autos, in dem Ker Künstler fuhr, und Vec-
fey gelang es, zwar unter Schwierigkeiten, jedoch
zum Glück nur mit geringen Bevletzungien, au»
dem brennenden Gefährt zu entkommen. Diesm^-
handelt es sich öffenbar um eins« schweren UM
glücksfall. . —
Humor vom Tage
* Tja, die Marmelade. In dem schwäbisch-tz
Landstädtchen ist Kriegsm-armelade eingetroffen.'
Zu haben Lei Kaufmann Huber. Die Verkäuferir
bedient, eifrig und holt sich schmierige Finger. Z,»
was hat man die Schürze, man wischt die Finge»
dran ab. »Gelt da guckt Ahr." sagt die Verkäu-
ferin l«utselig, „d«ß i -msi Finger böut nit ab
leckt!" — „Ja, warum leckst Se heut ni ab?"
„Ha. des Zeugs isch mec doch gar zu -grauslich!" —
Immer im Geschäft. In einem »roßen Warenham
läuft ein Herr mit allen Anzeichen großer AuA
regung umher. Da tritt ein Ableilungsvorstank
zu ihm hin und fragt: „Was suchen Sie bitte?" -
,.Jch habe meine Fr-gn verloren." -erhält er zu
Antwort. — »Alf-o Trauorkleider. bitte zweite»
Stock, mein Herr". — In einer Mädchenklasse Ke
Mittelschule fragt die Lehrerin während der Keutz
schon UnterricktSstnnde, welches die schönste Iah
reszeit sei- Anna antwortet: „Der Frühling!'
Als die Lehrerin fragte, warum, antwortet si
treuherzig: „Von wegen die Iefühle". (Jugend)
 
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