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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 215

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Ferniprecher Nr. 82 und 132

Seite I '

Vamstag, den 14. September 1918

Nr. 215

Heidelberger Zeitung

durch das

Tabak:

Arbeiten im'


b. Wieblingen, 14. Sept.- Dem Gefreiten Io-
ssph Baumann, der bereits mit dem Eiser-
nen Kreuz ausgezeichnet ist, wurde die Badische-
stlberne Verdienstmedaille verliehen.
Weinheim, 14. Sept Professor Ludwig Bas-
nizki von der Oberrealschule in Offenburg ist
an das hiesige Realgymnasium verseht worden.
X Eppingen, 13. Sept. Im der Maschinenfabrik
I. Dieffenbachsr Söhne kam am Mittwoch nach-
mittag der 14 Jahre alte Meckanikerlchrling
Wilhelm Dettling, S. d. Eduard Dettling
Witwe von Mühlbach in das Getriebe und wurde
so schwer verletzt, daß er auf dem Trans-
port in das städtische Krankenhaus verschied.
Rimbach i. O.. 14. Sept. Beim Abgang eines
Zuges wollte die Ehefrau Svilaer von hier in
den fahrenden Zu« aMprinaen. Hierbei kam sie
unter, die Rader des Zuges und wurde sofort a e-
tötet. Sechs Wagen gingen über sie hinweg.
Rastatt. 14. Ssvt. Infolge eigener Unvor-
sichtigkeit wurde aus dein hiesigen Bwlmbss ein
verheirateter Mäbriger Lokomotivheizer von einem
einfabrenden Versonenzua überfahren und io-
fort getötet.

Aus Stadt und Umgegend
Dr§ Zeit dee billigen Zeitungen ist
vorüber
Vor dem Kriege waren viele Zeitungen so
billig, da» der Leser mit dem Bezugspreis kaum
das Papier bezahlte. Wir SO Pfennig oder auch
etwas mehr, bekam er einen ganzen Monat lang
den Hauptteil seiner geistigen Nahrung frei ins
Haus geliefert. Eine Fülle von Nachrichten, von
Belehrung, von Anregung und Unterhaltung be-
kam er M einem Preise, der in der Hauptsache
nicht mehr war als ein Trinkgeld für die Zei-
tungsträgerin. Diese billige Zeit ist seit dem
Kriege vorüber. Der Preis des Papiers und al-
ler Druckereibedürfnisse ist so ungeheuerlich ge-
stiegen. daß die Bezugspreise der Zeitungen stän-
dig gesteigert werden, mutzten und daß sie noch
weiter erhöht werden muffen. Am 1., Oktober
spätestens am 1. Januar, tritt wieder eine all-
gemeine Preiserhöhung der Zei-
tungen ein, denn der Preis des Papiers soll,
wie schon mitgeteilt, wieder um 18 Pfg. das Kilo,
von SS auf 10 Pfg., erhöht werden, gegenüber 21
Psg. vor dem Kriege.
klebrige ns braucht sich der deutsche Zeitungs-
leser dann immer noch nicht zu beklagen, denn
trotz aller Preisaufichlägs sind die Zeitungen
rn keinem Lande so billig wie in
Deutschland. Die englischen und französischen
und andere fremde Zeitungen kosten das Mel-
fache der deutschen Zeitungen. Der billige Preis
der deutschen Zeitungen war eine Folge der Be-
scheidenheit der Zsitungsbesitzer und des reichhal-
tigen Anzeigenteils- Die Anzeigen mutzten den
größten Teil der Kosten der Zeitungsherstellung
tragen. Seit aber der Krieg das Geschäftslebetz
stillgelegt hat, ist der Anzeigenteil mancher Zei-
tungen fast auf ein Nichts zusammengeschrumpft
und besser gestellte Zeitungen haben kaum noch ein
Viertel der früheren Anzöigenntengie. Bereits
mutzten etwa 2800 Zeitungen ihr Er-
scheinen einstellen. Die anderen müssen
ihre Preise weiter erhöhen, wenn sie lebensfähig
bleiben sollen.

Handel und Verkehr
* Auslosung der kprozentigen preußischen
Schatzanwcisungen. Die am 1. Avril 1019 zur,
Rückzahlung gelangende Serie der auslösbaren
vierprozentigen pretzffchein Schatzanweisungen van
1914. 1. und 2. Ausgabe, wird am Donnerstag,
den 3. Oktober 1918. im Dienstgebäude der
Hauptverwaltung der Staatsschulden
Los bestimmt werden.
n. Mannheimer Handelsberichte.
Mit deuz Brechen der Tabake wurde fortgefahren,
doch begünstigte dis Witterung diese Arbeite" im'
allgemeinen nicht. Alle Anzeichen scheinen dMir
zu sprechen, datz der Mengeertrag diesmal hinter,
dem vorsährigen zurückstehen wird. Jnbczug
auf Düte aber wird wohl ein meist gutes Waa
terial erwartet werden können. Veränderungen
am Markte in alter Ware erfolgten im allgemei-
nen nicht. — Wein: Die Entwicklung der.
Trauben wurde durch die meist küble Witterung'
gehemmt. Der neuerdings gefallene Regen war.
sehr erwünscht, doch ist jetzt warme Witterung sehr
vonnöten. Am Weinmarkts behauptete sich die
große Festigkeit. Wenn der Verkehr ruhig blieb,
so hängt dies mit dem mäßigen Angebot zussam-
men. Dis Preise behielten ihren hohen Stand
bei.

U». der dieses Urteil füllte, ist am Taae nach, der
Rede Lloyd Georges in Manchester eine besonders
leine Ironie. 6)
* * * '
* Zur Rede des Kaisers. Wir möchten anre-
ren, die Rede des Kaisers, die die wahren
schuldigen am Kriege kennzeichnet, in feder
Fabrik vorlesen zu lassen, denn sie wen-
oet M an dis gesamte deutsche Arbeiterschaft.
Vielleicht könnte behördlicherseits der Anschlag
e r angeorÄnet werden!

Leuchtgas
Müssen dis Heidelberger wirklich schon um KM
UI abends aufhören zu lesen und zu schreiben?
sonnte das städtische Gaswerk niM mit Umsicht
Ee.m Willen doch noch bis 11 Uhr wenis-
g"tes Licht liefern? Wieviel wertvolle
b-i Ä Mischen 10 und 11 Uhr abends noch
EaslEpe geleistet werden! Bei dem
von e r Ucht verdirbt man sich aber sicher die Au-
W§ todatz sich jedes Lösen und Schreiben ver-

* Schluß der Sommerzeit. Es wird amtlich
daran erinnert, datz laut Buudesra.tsbeschlu.tz vom
7. März d. Js. die diesjährige Sommerzeit am 16.
September — also nächsten Montag — vor-
mittags 3 Uhr endet. Die öffentlichen Uhren
sind demgemäß am 16. September vormittags 3
Uhr Ms 2 Uhr zurückzustellen.
* Im Trauerhause Weimar ist noch folgendes
Telegramm der Kaiserin an dis Frau
Prinzessin Gerta eingelaufsn: ,Zu dem schwe-
ren Opfer, das auch Sie dem Vaterlande bringen
mutzten, und das mir mein Regiment eben meldet
spreche ich Ihnen und dem Prinzen meins wärmste
Teilnahme aus. Mein Regiment, bei dem er so
, beliebt war. wird ihm ein ehrendes Andenken be-
wahren. Auguste Viktoria".
* Hschschulnachricht. Aus Leipzig wird
uns mitgeteilt: Der langjährige Vertreter der
deutschen Spruchs und Literatur an der Leip-
ziger Universität Professor Dr. Karl von
Bah der, tritt am 1. Oktober d. Js. in den
Ruhestand und siedelt nach Darmstadt über, von
Bah der, ein geborener Heidelberger,
steht im 62 Lebensjahre. Er erwarb in Hei-
delberg den Doktorgrad und habilitierte
sich 1880 in Leipzig, wo er sechs Jahre später zum
a. o. Professor ernannt würde. Prof. v. Bahder
veröffentlichte eine lange Reibe von Arbeiten
über deutsche Grammatik und ältere deutsche Lite-
ratur. In Buchform erschienen: „Dis Verbal-
abstracta in den germanischen Sprachen" 1880;
"Deutschs Philologie im Grundriß" 1883; „König
R-other" 1884; Grundlagen des struhoMrsut-
schsn Lautsystems" 1890; „Deutsches Wörterbuch
von I. Grimm" und „W. Grimm" 13. Bd. 1901
ff-; „Das Lalöbuch" 1914.
* Bürgermeister Dr. Drach, der am 11. August
1917 gefangen genommen wurde und dann aus
Gesundheitsrücksichten nach der Schweiz Msge-
tauscht wurde, wurde vorläufig in die Heimat ent-
lassen und ist wieder in Heidelberg eingetroffen.
-r- Gütersperre. Bon Montag, den 16. Sept, ab
bis auf weiteres wird dis Annahme von Expreß-
gut, beschleunigten! Eilgut, Eil- und Frachtgut
auf bestimmte Güterkartsn beschränkt. Nähere
Auskunft erteilen die Stationen und die Handels-
kammern. — Bei der Handelskammer
Heidelberg sowie auf den Eisenbahnstatio v.n
liegt eine Freiliste derjenigen Güter <M. dis von
den Stückgutverkshrsbsschränkungen ausgenommen
sind. Als Expreßgüter dürfen bis auf weiteres
ebenfalls nur die in der Freiliste aufgeführten
GUM. deren Einzelgewicht pro Stück SO Kg. Nicht
übersteigt, angenommen werden. Güter aus der
Schweiz werden jedoch wie bisher weiter befördert.
* »In französischer KrieasgekKnaenichakt". Vor
der Garnison sprach gestern abend im Neuen Kol-
leaisngebäude Rittmeister Frbr. v. Lersner über
seins Erlebnisse in französischer Gefangenschaft. Er
hätte das Unglück gehabt. 38 Monate als Gefan-
gener veLbvinasn zu müssen von denen er noch 10
Monate in Arrest gesteckt war. ohne das er etwas
anderes gesündigt batte, als sich über unangemes-
sene Behandlung zu beschweren. Uebevbauvt müßte
nmu die Lage unserer Kriegsgefangenen in Frank-
reich als trostlos anleben. sofern man aus den Er-
fahrungen des Vortragenden auf die Allgemeinheit
schließen müßte. Glücklicherweise dürften solche
Auswüchse, wie sie Frbr. v. Lersner schAdert. dank
der energischen Maßnahmen der deutschen Regie-
rung immerhin zu den Ausnahmen gehören Der
Redner bckckrieb dann im Einzelnen, welche Wi-
derstandskraft dazu gehört, hei dem Lügengewebe
der französischen Zeitungen die von französischen
Siegen und deutschen Niederlagen voll sind, ganz
gleich..wie dis Kriegslage sich verhält, den Kops
oben zu behalten. Sehr interessant waren die
Ausführungen, die der Vortragende über das Wirt-
schaftsleben in Frankreich muckte. Bis auf die
Fettversorgung stsbt es dort ebenso knapp wie bei

KriegsfÄrssrge
Tcuerungszufchttffe für
Hinterbliebenenhezügeu
Den Kriegswitwenaeld oder Krieas-
wanenaeld beziehenden Hinterbliebenen von
ä.^/'iarperionen der Unterklassen sollen mit Rück-
die außerordentlichen Teuerunasverhält-
"^Zuschläge zu den erwähnten Veriorgungs-
^Vbrniffen gewährt werden.
-vrcffe Zuschläge, die vom 1. Juli 1948 ab nack-
«eZahlt werden betragen allgemein für dis
ffZ"we 8 M.. Mr dis Halbwaise 3 M. und für die
EollwiaÄe 4 M. jm Monat. Waisen, dis das 16.
A,^"blahr überschritten haben, erhalten keinen
Krieaswitwen und Krieaswaiien. die
-Unterstützung beziehen oder während des
veaewwaxtiaen Krieges bezogen haben, brauchen
km?Antrag zu stellen. Sie erhalten den Zu-
muag ohne weiteres gegen Vorlage einer Beschei-
nigung Mer die gezahlte FamilienunteMützuna
on der Bostkässe gezahlt, bei der sie ihrs
^^gsnersoEnasaebührwiffe erbeben:.
4ne Bescheinigung wird kostenlos von dem Ge-
-"E^eDorstehr ausgestellt. Der Postkaffe ist beim
^mvmng Quittung zu leisten und die Stammkar-
imnuinmer anzuaeben: Quittungsvordrucke wer-
7^" non der Postkaffe verabfolgt. Die erste Aus-
VEung der Zuschläge wird erfolgen, sobald dis er-
tzn Weichen Vorbereitungen kisrsiL die einige Zeit
'N Anspruch nehmen werden, beendet sind.
Kvregsiwitwen und Kriegswaisen, die keine Ka-
nmenunterstützuna beziehen oder während des ge-
rsUnartiaen Krieges bezogen haben weödsn Zu-
auf böloNdern Antrag beim Vorlisgen eines
4>«durlniffes bewilligt. Die Anträge sind an das
den Wohnsitz des Antragstellers zuständige Ver-
Wraiangsamt zu richten. Das Gleiche gilt für die
>rnrerblrebenen aus früheren Kriegen.

Herr Esell, dess.en Spielleitung sich
!,^?ewährte. nächstens ein Brett vor den Kasten
- "LSm lassen müssen.
Alfred Madern o.
k
in der nächsten Woche stattfindende Neu-
erst der „Räuber" hat die ursprüngliche
z.U, Mannheimer Ausgabe aus dem Jahre 1781
von !-^ichen Grundlage. . Lediglich die seinerzeit
denen m-k ^ur ersten Aufführung neu geschrie-
i,» »-„U'UMszene zwischen Franz und Hermann
a»wnn^„ " Akt ist aus der sogenannten Thsater-
sabe von 1782 übernommen worden.

Die Kohlennst dec Entente
Französische «. englische Beklemmungen
Die französische Zeitung Oeuvre beschäsisit i'ck/
mit der schwierigen in politischer und ökouomffcheb
Hinsicht 4>öMt komplizierten Frage der franzöMchen,
Koblenversorguna für den Neubau des volkswirt-
schaftlichen Lebens. Das Blatt führt aus. daß
Frankreich im Jahrs 1913 41 Millionen T. Koblen
förderte, während sein Bedarf 63 Millionen be-
trug: davon fielen 14 Prozent auf die Gstnbab-
nen. 19 Prozent auf die Hüttenwerke. 30 Prozent
am die übriae Industrie. Für die aus dem Aus-
land bezogene Differenz wurde im Iabre 1913 eine
halbe Milliarde bezahlt. England lieferte 11 Mil-
lionen Tonnen. Deutschland 7 Millionen und Bel-
alen 4.
Dicke Ziffern, so führt das genannte Blatt aus.
meben ein Bild von der schrecklichen Laae. in die
der Krieg Frankreich versetzte. Die Bcketzuna un-
seres Nord- und eines Teiles des Bas de Ealais-
Baffins. die zusammen 27Millionen T. produ-
zierten. verminderte unsere Koblenförderuna um
die Hälfte und durch das Aufhören der deutscher
und belgischen Zufuhren wurde unser ausländisches
Kontingent ebenfalls um die Hälfte reduziert.
Hätten wir nickt die Koble von' Enaland gehabt,
so wären wir 1918 zur Unterzeichnung des deut-
schen Friedensvertrages gezwungen gewesen. Ist
es möglich. Io fragt das Blatt, uns in Zukunft vom
Ausland unabhängig zu , macken? Dem stokt dre
Tatsache entgegen, daß Frankreich in sehr umaenu-
aendem Maße Anthrazit und Koble besitzt, die sich
für Gas und Koks eignet. Hier wrüd Frankreich
immer vom Ausland abhängig bleiben, es wäre
nur die Fra« zu lösen, auf welche Weise der von
Deutschland, bezogene Teil vermindert werden
könnte. , .... , ,'
In einer Studie für die Nereunauna Nur wirt-
schaftliche Expansion" bat Robert Müller die ver-
schiedenen diesbezüglichen Möglichkeiten des Frie-
densvsrtmaes erörtert. Er vEt den Fall, da»
unlers GreEe iLrüeäts ÄLtibrrna^n der
binausaescholben wird. D»as isst der WuMH der .
französischen Hüttenleute und auch der framomcken
Koüienbergwerksbesttzer. Die Saarkome eignet
sich ausgezeichnet für die Easfabrikation. für die
Eisenbahnen und den Hausbrand. Das Verhält-
nis von Koklenvroduktion und' -Verbrauch, das
rm Jahre 1913 64 Prozent betrug, wird sich m den
drei folgenden Fällen folgendermaßen darstellen:
1. Eine einfache Zurückgabe Maß-Lothringens
würde es auf 62 Prozent verringern, weil die
Lothringer Stahlwerks über 9 Mill. T. verbrauchen
und die Kohlengruben des Gebiets nur 4 Mm.
fördern. 2 .Umschließt die Grenze noch das Saar-
gebiet so erhöbt sich das Verhältnis auf 76 Pros.
3. Gebt man jedoch bis zum linken Rkeinufer.
sinkt düs Verhältnis auf 3 Prozent, da dis Hüt-
tenwerke noch mehr Koblen benötigen als das
Land fordert.
Die zweite .auf den ersten Blick die als die gün-
stigste erscheinende Hypothese, entlmlt jedoch ein
sebr schwieriges Problem. Für die Hochöfen des
Saaraebiets wären Koksmengen nötig, die Frank-
reich von Westfalen noch abhängiger macken würde,
als es bisher schon der Fall war. Das Defizit
würde noch größer, wenn nur das annektier iss
Lothringen wieder an Frankreich fiele, das
Deutschland 21 Millionen Tonnen Eisenerz, drei
Viertel seiner VrkBuktion. lieferte.
Der Verfasser zieht daraus die folgenden
Schlüsse: ..Frankreich kann mit Er» obns Kohle,
ebensiwenia etwas anfangen, als Deutschland mit
Koble obns Erz. der Austausch, ist unvermeidlich.
All das zeigt aber, daß bei der Friedenskonferenz,
mehr Geschäftsleute als Diplomaten gebraucht
werden." ' >
Nack einer Meldung der ..Daily Mail" erließ
der Wollziebumgsausschutz der englischen Beraarbei-
tervereimguna einen Aufruf an dis Bergarbeiter,
in dein jeder von ihnen dazu aufackordert wird,
an dem der Regierung gegebenen Versprechen sein
Möglichstes zu tun. uw die Koblenförderuna kräf-
tiger zu beben, festzubalten. In dem Aufruf wird
ausdrücklich betont, daß in erster Linie die Flotte
und die Muniticmsiitdustrie berücksichtigt werden
sollen, daß die Vereinigung aber daneben bemüht
sein wird, soweit wie irgend möglich dis Zivilbe-
völkerung im kommenden Winter vor Entbehrun-
gen zu schützen. Trotz aller Anstrengungen der
britischen Regierung. Frankreich mit Koble zu ver-
sorgen. bat dort. Io beißt es wörtlich. ..die Koblen-
ration auf durchschnittlich 1'*/- Tonnen im Iabr,
pro Hausbalt herabgesetzt werden müssen und wird'
wabÄcksinlich auch dieses Quantum noch vermin-
dern müssen. Italien soll in einer noch schlechte-
ren Laae sein."

- Aus dem Leserkreise
fFür die Auslassungen unter dieser Ueberschrift
^agt hie Schriftleitung nur die preßgesetzliche
^UUiwortung. — Die Zuschriften müssen der
z-.i tung gegenüber mit dem vollen Namen
Einsenders versehen sein. Auf Wunsch wird
der Name verschwiegen).

uns. Auch die Wsißbrotiendungeu an ihre Gefan-
genen bei uns dienen nur der Täuschung, in Wirk-
lichkeit wird in Frankreich das gleiche Krieasbrot
asgeffen wie bei uns. Zum Schluß seiner Ausfüh-
rungen schilderte der Redner den Eindruck, den der
zurückkebrende Kriegsgefangene von der Heimat
empfängt, der ibn bald alles erlittene Schwere
vergessen macht.
o Belohnung. Dem zurzeit bei der militäri-
schen Eisenbahn-Verwaltung in Rumänien bedien-
steten Lokomotivführer Philipp Schnecken-
berger von hier, der durch seine AufmerWam-
keit und entschlossenes Handeln einen Zuszusam-
menstoß verhinderte, wurde von seinem Komman-
deur eine Gsldbelohnung von 20 Mark überreicht.
* Außer Verkehr gesetzte und neue Briefmarken.
Vom 1. Oktober ab werden bekanntlich die Kriegs-
zuWlä« auf die Briefmarken erhöbt. Infolge-
dessen werden eine Anzahl Briefmarken in neuen
Werten notwendig. Es werden neu ausae-
gebsn werden Briefmarken zu 35 Pfennig
in rotbraunem Druck und zu 75 Pfg. in swsifav-
bigem Buchdruck: der Rand in blauarün und das
Mittelfeld nut dem Kopfe in schwarzer Farbe.
Postanweisungen zu 15 Ma. mit schwarzviolettek
Marke. Postanweisungen zu 26 Ma. mit aslbbrau-
ner Marke Als Ergänzunssmarken werdest vor-
übergehend Freimarken zu 2 Ms. ausaeaSben.
Briefmarken zu 30. 50 und 60 Pfg. fallen fort.
§ Der eval. Oberkirchcnrat bat bestimmt, daß die
Kollekte für dis kirchliche Versorgung der deut-
schen Evangelischen im Ausland am Sonntag. 22.
September, erhoben wird. Im vorigen Iabr er-
gab die Kollekte rund 7595 M.
* Bargeldlose Bezahlung von Voltwertzeichen.
Wie der deutsche Industrie- und Handelsta-' m t-
teilt. beantragte die Handelskammer zu LeiMia.
daß Postwertzeichen in einem Mindestbetraao von
etwa 20 M>. vost den Inhabern von Post-
scheckkonten schriftlich bestellt werden
könnten und ihnen unter Verrechnung auf ihr
Konto zuaestellt würden. — Die Obervosstdirektion
Leipzig erwiderte, daß die Einrichtung durch die
Dienstvorschriften schon seit längerer, Zeit vorgese-
hen sei. Will ein Käufer von Postwertzeichen dicke
durch Scheck oder UeberweMua bezahlen, so gibt
er Minäckst seine Bestellung im Mistdsstbetraae von
20 M. miit dem Scheck am Schalter ab. wo ibm dar-
über .zunächst eine Empfangsbescheinigung ausge-
stellt wird. Nack GutiUckrift der UeberweKusta oder
des Schecks auf dem Postscheckkonto benachrichtigt
das Postamt den Käufer, datz die Wertzeichen ge-
gen Rückgabe der Quittung in Empfang genom-
men werden können. Die Wertzeichen ins Haus su
senden. M zurzeit stickt durchführbar. . .
* Milck als Heilmittel. Die Krankenkassen stani-
den bisher aus dem Standpunkt, daß Milch kein
Heilmittel, sondern Sin Stärkungsmittel sei wo-
für sie. wenn sie der Arzt verschrieb, sticht auszu-
kommen hätten. Das ReichsLersickerunasamt bat
iZtzt anders entschieden, wie die ..Kommun. Rund-
schau" m'itteilt. Einem Krankenkaffenmitglied
batte der, Arzt 1 Liter Milch verschrieben. Das
, VeMcheruMÄwmt batte entschieden, dis MAck sei
Kräftigungsmittel und nickt Heilmittel. DasOber-
versickerunNsamt teilte die Ansicht nickt, sondern
verwies dis Sacke an das ReickÄversicherungSamt
und dickes entschied, daß die Milck als Heil-
mittel anzu > eben sei und die Kaffe nickt nur
die Kästen des Heilmittels, d. b. der Milck. son-
dern auch die ärztliche Pebübr von 3 M. zu tra-
gen habe, da die Milch nicht ohne ärztliches Attest
zu baden lei.
* Warnung vor einem Schwindler. Vor kurzem
versuchte der angebliche Vizeseldwebel 'Blume
bei dem Ersatzbataillon 110 in Mannheim unter
Vorlage eines gefälschten Ausweises der 4. Komv.
Inf.-Regts. 461 einen Mantel und ein Baar
Schnürschube zu erlangen. Personalbeschreibung:
Alter: 28 bis 30 Jahre. Größe: 1.74 Meter: Ge-
stalt: untersetzt: Haare: dunkelblond. Schnurrbart:
enal. Anflug. Augen: dunkel. Gesicht. Nickis und
Mund: gewöhnlich: Sprache: eckt bayerischen Dia-
lekt: Auftreten: «wand- jedoch unsicher: Anzug:
feldgraue Bluse, trägt E. K. 2. und das bayr. Ver-
dienMreM 2. K-l. und lange feldgraue Hoss.
Schnürschubs, feldgraue Mülle, umgckchnallten
Dolch mit Portepee.
* Diebstähle. Am 7. Sept, wurde im Bahn-
hoft auf dem Bahnsteig 3 Gedränge einer
Frau ein Geldbeutel mit 285 Mark ent-
wendet. In-einem Garten in der Eppslheimer-
stratze wurden Trauben im Werte von 90 Mark
g e st o h l e n.
Militärdienitnachrichten. Zum Feldwebslleut-
nant: die Osftzier-Stellvertreter Karge und
Eickborn im Eren.-Regt. 410. — Im Sani -
tatst orvs: Für dis weitere Dauer des Krieges
zu KrieasAffistenzärzten auf Widerruf ernannt:
dis landsturmvflicktigen. mit Krieasste-llen stuf Wi-
derruf beliebsnen Aerzte: Dr. Karl Bo bong. Dr.
Huao^ Widmann-Laemmert ldicker beim
Ers.-Iäaer-B-atl. 44). Karl Hörner und Dr.
Scklatböller. sämtlich in Heidelberg.

Kunst und Wissenschaft
Czernowitzer Universität, die seit Kriegs-
MINN geschlossen war und während des letzten
^vstmers meistens einzelne Kurse abhielt. wird
Stober ihren vollen Betrieb an der ru-
men "U philosophischen Fakultät aufneh-
rickt Lriechisch-arientalisch-thealogijche Unter-
" m schon seit einem Jahr im Betrieb.
direkt??ch'chulnachrichten. Der akademische Musik-
Prostn» U der Universität Tübingen, a. o.
erricht-?- A' Tritz Volbach. dem die neu-
Dkün» stelle eines Wdtischen Musikdirektors in
Proi-sN" r i. W. übertragen wurde, ist zum a. o.
worden U Münsterschen Universität ernannt
doutkn,-.. U' Volbach ist zurzeit als Leiter des
Är°i ^dhnieorchesters in Brüssel tätig. —
des verstorbenen Professors Dr.
bgch Erde Professor Dr. Josef Forsch-
Icheii'ss'^?. dozent und Oberarzt der mediizini-
wärar-z ü'k der Universität Breslau, zum Pri-
medizinischen Abteilung am dortigen
h!lechelllgenhospltal berufen. - Dr. Albert D e-
Unier, Privatdozent an der Züricher
vevinanii^' Mm a. ,o. Professor für indo-
als Nn-Ir < Sprachwissenschaft in Greifswald
morden " Professor M. Aupitza ernannt
Paläoni-»- - Brivatdo,zenten für Geologie und
Dr Mirs, on der Göttinger Universität
Professor wurde der Titel
e i» bFreudenberg. «Loren zu
Usch Lä Baden. Schüler von H. Rosen-
desseolo ° .'""'Ä! war 1906-07 Lan-
in Tiibchgen" ^-^o und 1908-11 Privatdozent
 
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