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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Seite 2

Heidelberger Zeitung

Samstag, den 21. September 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 221^

Erfahrungen dieses Krieges nicht spurlos vor-
ii-bergegangen. Gewiß soll man zugeben, das; Mch
ui der Presse gesündigt worden ist. da« «inzelne
.Journalisten aus persönlichem. brennenden Ehr-
gerz oder aus kleinlicher und gehässiger Recht-
haberei diplomatische Fäden Mrschnitten. Wer
das sind verschwindende Ausnahmen, die nicht
zählen, Wo Zeitungsartikel bei uns Schaden un-
gerichtet hatten, war es ein Ungeschick, das sich
sehr leicht erklären lüft- Die 'Mangelhafte Infor-
mation. dis der deutsche Journalist erfuhr, trug
fast immer 'daran die Schuld. Man wende nicht
ein, das; amtliche Schriftstücke nicht imtseteilt
werden dürfen. Gewiß gibt es hier und da ein-
mal solche Fälle, wo internationales Interesse
die Geheimhaltung gebieten. In der überwältD-
genden Mehrzahl aller Fälle aber ist die Ge-
heimhaltung nur ein alter Aepf, der so rasch als
möglich abgeschmttrn werden sollte. Wenn man
heute die Weitz- und Blauibücher durchsieht, die
alle kriegführenden Staaten bei Beginn der
Feindseligkeiten herausgeseben halben, so fragt
iman sich vergebens, welcher Schaden angerichtet
worden, wäre, wenn sie der Mitwelt sofort be-
kannt gewesen wäre. Im Gegenteil, die Völker
hätten noch Gelegenheit gehabt, nachdem sie die
Hilflosigkeit und meist auch recht erhebliche Gei-
stesarmut ihrer Kabinette erkannt hatten.
Vor allem werden sich unsere deutschen Staats-
männer auf Auslands posten sagen müssen,
datz hier in fremden Ländern die engere Fühlung-
nahme zwischen ihnen und den Vertretern der
deutschen Presse eins Selbstverständlichkeit sein
sollte, Kein Botschafter, dessen Personal amtlich
beglaubigt ist, ist in der Lage, die Volksströmwng
>in einem fremden Staate so genau kennen zu ler-
nen wie etwa der Journalist, -der jederzeit unbe-
kannt und unerkannt irgendwo untertauchen kann
Gr kann mit den Kollegen jener Staaten Be-
ziehungen anknüpfen und Meinungen austauschen
und wird im vertraulichen Gesprächs mehr erfah-
ren, als der Botschafter oder einer seiner Sekre-
täre. Aber auch Umgekehrt: jeder Ausländs-
korrespondent kann dis diplomatischen Bemühun-
gen unterstützen. wenn er weitz. worum es seht.
Dazu ist freilich die Voraussetzung — und das
gilt nicht nur für nutzen, sondern auch für innen
.— datz die leitenden Männer das selber wissen.
Eines ist freilich da,zu unerlässlich Unsere Es-
-hsrmratswelt mutz es sich abgewöhnsn in jeder
Kritik eine persönliche Gehässigkeit zu erblicken.
Wenn man grob sein will, kann man sagen, datz
selbst Erzellenzen oft als Persönlichkeiten zu un-
wesentlich sind, als datz man sich mit ihnen be-
schäftigen würde, wenn sie eben nicht amtliche
Bekleidungsstücke hätten. Der Journalist ist. was
4n unserer Pretzgesetzgehung leider noch niM ge-
Msend Mn Ausdruck kommt, ein Mitarbei-
,ter am Staat aus öffentlichem Recht.
Er ist verpflichtet, dort KE zu üben, wo er
^Persönlichkeiten für ungeeignet, wo er Maßnahmen
für schädlich hält. Eewitz kann auch er sich irren.
.Sein Urteil gilt nicht absolut. . Dafür aber haben
-wir ja in Deutschland die verschiedenartigen
Stimmen, die erst zusammen einen Chor bilden.
Jede GinMheit wird durch die Gegensätze inner-
halb der Presse von selbst aufgehoben.
Während des Krieges «Ässen.wir die Dinge
gehen lassen, wie- sie bisher gegangen sind. Wer
bei der großen Reform des Auslandsdien-
stes. die uns seit Jahren angekündigt ist, wird
man auch daran nicht vorübergeben können Die
Stellung der Presse wird gesetzlich und tatsächlich
Eoben werden müssen, damit sie ihre große na-
tionale Ausgabe erfüllen kann. Vielleicht kommen
wir dann sogar so weit, daß deutsche Fürsten und
Staatsmänner ihrs Gedanken nicht durch mexi-
kanische oder chilenische Journalisten der Welt
verkünden lassen, sondern durch einen, der blotz
«n Deutscher ist. .. '
Demokratische Eigenliebe
' Der Lyoner Bromes erklärt, man müsse Büvians
Erklärung in engen Zusammenhang mit Bauers
Rede bringen und aus beiden den Schluß ziehen,
daß Deutschland durch die Anstrengungen des Ver-
sandes in Vier Jahren Lukin gebracht worden sei.
amtlich Worte der Demokratie und Vernunft
ausM-vrechsn. M _
* Das dänisch-amerikanische Handelsabkom-
men ist am Donnerstag in Washington unter-
zeichnet worden.

AwWen Maas un- Mosel


In ihren amtlichen Berichten benützt die ameri- ruht in einem Einbruch in unsere Stellungen bei
konische Regierung die kleinen Anfangserfolgs im Tbiaucourt. Mrbrend dis rechts und links

Boaen von St. MMel. Um unter bombastischer
Aufzählung von erbeutetem Kriegsmaterial, gro-
ßen Gefanaenenziffern und eroberten Eeländs-

der Einbruchsstelle kämpfenden Truvven den Vor-
marsch der Amerikaner aufhielten konnten die im
Sack von St. Mibiel befindlichen Verbände ihre

strecken zu beweisen, mit welcher Kraft vmd mit

Truvven und ihr Kriegsmaterial Korauskiehen und

welchem Schneide es ihnen gelungen ist dje deutsche
Stellung zu überrennen. Mit diesen Sieaesfanka-
ren bezweckt Amerika einmal, den eigenen Bundes-
genossen vor Augen z-u führen wie selbständig und
unabhängig es Erfolge erzielen kann. Lum ande-
ren aber benutzt es diese übertriebenen Berichte,
um auf die Stimmung der Deutschen einznwirksn.

bergen. Wie hartnäckig und zähe gekämpft wurde,
bewies u. a. das schneidige Vorgehen des Leutnants
Dewald vom Infanterie-Regiment Nr. 47. der
mit sechs Maschinengewehren den in Kolonnen Ler-
anmarschierenden Amerikanern schwere Verluste
be-ibvackte und somit, die linke Flanke seiner Divi-
sion deckend, dis Durchführung des RüMuasvlaues

Don einem Land wie Amerika war eine solche Re-
klamemache leicht vorausrussben. Ihr Erfolg be-

bewirkte

Die Beschießung von Metz
4« Schutz
Zu der gemeldeten Beschießung von Metz durch
ein weittragendes Geschütz wird amtlich ferner-
hin bekannt gegeben:
„Nach kurzer Dauer hat der Feind die Fevnlbe-
schietzung von Metz wieder eingestellt; rund
40 Schuß hat er in 3 Tagen abgegeben. Das schnelle
Aufhören der BesHi-etzung danken wir unserer
Fernartillerie, die dem weittragenden feindlichen
Geschütz , eiter es Verbleiben in seinr Stellung ver-
leidete,
Feindliche Flieger, zumeist amerikanischen und
englischen Verbänden angehörend, sah und hörte
man weiterhin selr häufig Mer Wetz und Umge-
bung; glücklicherweise haben ihre zahlreichen und
meist wahllosen Bombenabwürfe keinen Menschen
verletzt MÄ nur ganz geringen Sachschä-
den verursacht. Dafür sind sie aber ordentlich zer-
pflückt worden. Vom Samstag bis Dienstag früh
sind westlich und südlich Metz 40 .feindliche
Flieger rum Absturz gebracht worden.
Bomben auf Lazarette
In den zwei Monaten von Mitte Juni bis Witts
Auaiust liegen allein sieben Fälle von Bombenab-
würfen auf Lazarette vor. 13. Juni: Angriff von
zwölf Flugzeugen auf das Krankenhaus der barm-
herzigen Brüder in Trier: sieben Tote und Ver-
wundete. LI. Juni: Angriff auf die La-zarettanla-
gen im Vesletal. IS. Juli: Angriff auf das
Krankenhaus in OffenLurg. 22. Juli: Angriff
von SV feindlichen Flugzeugen am bellen T-aae auf
dis Lazarettanlagen bei Mont Notr« Dame:

30 Tote und 70 Verwundete. 1. August: Angriff
auf das Kriegsla-arett Lab ry bei Gonflans: zwei
Tote und 67 Deuwundete. darunter 13 Schwer ver-
wundete. 11. August: Fliegerangriff, mittags 1
llkr IS Min.. auf Montmedv. Es wurden etwa
40 Bomben auf eine deutlich mit dem Genfer Kreuz
als Lazarett kenntlich «mackste- Anlage abaewor-
sen. Sechs Tote und 21 Verwundete. Außerdem
wurden fünf in der Nabe des Lazaretts spielende
Kinder schwer verletzt.
Mollen d'e Feinde behaupten, daß das Zufälle
sind? Sie können es nicht: es bandelt sich ganz
offenbar um planmäßiges Vorgehen aeaen unsre
Lazarette. Und das verträgt sich ia auck m-ft ihrer
oft ausgesprochenen Absicht, das deutsche Volk von
Grund aus M vernichten.
* * *
* Feindliche Flieserverlusie. Der durch seine
Teilnahme aim Fluge nach Wen bekannt gewor-
dene Flieger Locatelli wurde Mer Fiume ab-
Msckossen. — Der erfolgreichste amerikanische
Jagdflieger Leutnant Pudnam ist am Don-
nerstag voriger Woche bei St. MMel gefallen.
Auch Flisgerleutnant Navarra der oft im
französischen Heeresbericht genannt wurde, ist
tödlich verunglückt.
Bevorstehender Rücktritt Capelles
Admiral Vehncke, seinerzeit bekanntlich
stellvertretender Eher des Admirals der Marins,
ist zum Stellvertreter des soeben beurlaubten
Marinestaatssekretärs von Capelle ernannt
worden. Capelle wird sein Amt nicht mehr an-
treten. Admiral Vehncke leitete wie erinner-
lich, 1917 den Angriff gegen Oese-l, der zur Be-
setzung der Inseln führte. In der Seeschlacht am
Skagerrak wurde er verwundet.

Pilzvergiftungen
Leider gibt es noch viele, die trotz aller Beleh-
rung dem Vilzgenuß entsagen. Etwa deshalb, weil
sie die Pilze gering schätzen oder verachten? Durch-
aus nicht. Reckt gerne würden sie sick über ein
solch köstliches. sckmack- und nahrhaftes Wlzaericht
Ker macken, wenn eines sie nickt davon abhalten
würde: die Kurckt vor Vergiftung. Und
wie töricht ist dock diese Furcht! Wie verschwin-
dend klein itt dock -die Anzahl der Pilzvergiftungen
gegen die vielen Vergiftungen durch andere Nah-
rungsmittel. Geviß. es ist eine gewisse Vorsicht
nötig. Bei Beachtung einiger .weniger Vorschrif-
ten isst aber nichts leickter. als sich vor Vergiftung
Lurch Pilze zu bewahren.
Niemals sollte jemand, der VilZe nickt kennt,
solche kaufen, ohne sich vom Verkäufer den amt-
lichen KontroMckein vorseigen zu lassen, auch dann
nickt, wenn er noch so fest erklärt, daß er die Pilze
mit Sicherheit kenne. Angenommen, die zum Ver-
kaufe anasbotenen Pilze seien wirklich Speisepilze,
io ist damit noch lange nickt gesagt, daß sie auch
alle unbedenklich gegessen werden können, und viele
Käufer besitzen eben nicht das Vermögen, zu un-
terscheiden. ob auch alle Stücke von einwandfreier
Beschaffenheit sind. Alte, schon der Verwesung nabe
Pilze, rufen Veraiftungserscheinungen hervor,
inan wähle Mo nur junge und solche ausMMack-
lene aus. deren Fleisch noch fest ist. Auch wässrig«
iekr nasse Mlz-e sind der Gesundheit nickt zuträg-
lich. Es sei daher ganz entschieden davor «warnt,
die Vilze über Nackt ins Wasser zu legen Die Pilze
sind selbst reich an Wasser und Eiweiß und geben
daher sehr rasch in Zersetzung über, zumal die
wcickeren Sorten, und dies um so früher, je mehr
Wasser sie enthalten. Dann gibt es Leute, die
lassen dis Pilze 1. 2 oder melrere Twas vor der
Zubereitung liegen, und dies ist auch der H a u v t-
gründ der vielen Pilzvergiftungen. Mbie soll-
ten noch am gleichen Tage, an dem sie ge-
sammelt wovden sind, zubereitet werden. Ist

wandfreien und von Maden zerfressenen ausgeMs-
^Beacktet man Lei den eßbaren Pilzen diele
Winks, so isst eine Vergiftung so gut wet ausge-
schlossen. Wie siebt es aber mit den wirklichen
Giftpilzen? Es gilbt deren nur 6 in -umserer
Eeaend. Drei davon lSatansvilz. Bir-
kenreizker und SveitäuLlinal sind sebr
selten bei uns. Ich durchstreife leit 7 Jahren
dis kieKaen Wälder umd habe sie ganz vereinzelt,
in -manchen Jahren überhaupt nickt, gefunden. Alle
drei sind sie irack MMckuna in »/-vro-entiaem Na-
troniwasser eßbar. Den giftigen Birkenreizker kalbe
ich letztes JaLr. nebst Verl- und Pantervils. in
Essig eingemacht und sie haben vortrefflich gemun-
det. Den vierten Giftpilz, den Kartoffelbo.
vi st verwende ick in «ringen Mengen als Gs-
würzvils und der abgebäutete und ab «lockte Flie-
genpilz ist. wie ick schon vor Jahren darlegte. un-
schädlich. wenn auch als Sveisevilz wegen seine»
unangenehmen Geschmacks nickt verwendbar.
Bleibt allo von der ganzen Sippe einzig und al-
lein der Knollenblätterpilz in seinen drei
Marten lder «lbe. grüne und weißes. Dies ist in
Wirklichkeit der einzig gefäbr licke Gift-
pilz. dessen Genuß in den meisten Fällen mit dem
Tode endigt. Vor ihm Kat man sich in Ackt zu neh-
men. Bei ib-m hilft Mch keine Entgiftung- durch
Natron. Es ist daher die Pflicht jedes angehenden
Pilzfreundes, zuerst diesen Pilz kennen zu lernen.
In der in Heidelberg stattfindenden Bilz-
ausftelluna ist Gelegenheit daru ge-
geben Dort liegt er in seinen Warten in «ro-
ßen Evrwven zur Schau und er ist. da er Karakte-
rMsscke Merkmals bat. sehr leicht zu merken.
Geriete nun mal zufällig ein oder mehrere der
übrigen giftigen Mlze unter die eßbaren, so ist
keine, Gefahr vorbaNden. denn ihre Giftstoffe wer-
den. wie erwähnt, durch Abkochen in nlatronkaltt-

dem Glnkeiid -abwaltet und sick damit zu einem
leickt löslichen Salze verbindet. Alle bitteren
Dovlin-ge. sowie alle scharfen Täublinge leimcklietz-
lick Svertä-ublina) kann man genießbar narben.
Die Ritterlinge mit Erdgeschmack, die Milck-
linae z. -B. Pfeffermilch-vilz. stecke man 2 Minuten
in kackendes Natronwasser. Auf diese Weise kann
man manchen sonst unbekömmlickeM Pilz genießbar
macken. Es empfiehlt sich daher, das «nannte
Verfahren bei allen unbekannten Mlzen anzuwen-
den und man darf sich ohne Furcht ihrem Genuß
lnngsben. Angeregt dnrch die Versuche des Herrn
Dr. Caes-ar. habe ich den bitteren sonst ungenieß-
baren Dickfulß-Röbrling. also behandelt und erhielt
eine wvMckmeckende Sveisse.
Die Mite des Knollenblätterpilzes sind anderer
Art und Laber -die Mtronbebandluna wirkungslos.
Lernt man Mo diesen Giftpilz kennen, so ist. wenn
man an dem Grundsätze fesibält. keine alten und
wässrigen Vilas zum Genuß -auszuwäblen. bei An-
wendung des gewanntsm> Verfahrens eine Vergi-f-
tungsgefakr ausgeschlossen und Pilzvergiftungen
sollten deshalb zur Seltenheit werden.
LauvtleLrer Julius Hauck- EberbaL.

Kunst und Wissenschaft
* Dem Andenken Tolstois. Dis Verwaltung
-der Aufklärüugs-Ee'^llschaffl s „Jas na ja Pol-
jana" zum Gedächtiris Tolstois, hat sich an das
Komitee für Stamtsbauwüsen gewandt mit der
Bitte, ihr 2-19 370 Rubel zu überlassen zum-Bau
einer'guten Fahrstraße zum Grabs L. Tolstois und
zur Anlass zweier Terrassen, von denen sine als
FreilufthöMal dienen soll-
H Die Württembergisch« Gesellschaft zur För-
derung der Wissenschaften tritt mit einem Auf-
rufs an die Oeffentlichk-eit. in dem betont wird,
daß dis staatliche Unterstützung der Wissenschaften
nicht wusreicht. und darum an die begüterterrKreise
mit dem Appell zur Förderung der Wissenschaft-
lichen Tätigkeit herangetretsn wsrden muß. Dis
Gesellschaft erlangte am 13. Februar 1918 dis
Rechtsfähigkeit; König Wilhelm H. von Würt-
temberg hat die Cchutzher-rschaft übernommen. Der
Vorstand setzt sich zusammen aus Professor v. H eck
(Tübingen) als Vorsitzendem, Staatsrat

dies nicht nrbglrck. sind sie über Nackt in einem
kühlen Raum wuszubreiten. müssen aber dann un-
ter allen Umständen am folgenden Tag zubereitet
werden, nachdem man die nicht mebr ganz ein-

aem Wasser, das LelasILMet wird -oder durch ein-
faches Ucb-rg-ie-ken mit natroahaltinem kochendem
Wasser zerstört, zumal die Pilse hierauf noch, wie
Dr. Caesar-Fre-bura dies empfiehlt, mit durch
Essig anac-Iäuertem Wasser überlvült werden. Dte
DMaifte sind meist Glvkesfde. die schon dürck ein-
faches Kockow mit Wasser zerstört werden. Am
gründlichsten aber «schiebt die Entgiftung durch
ein Alkali, wie Natron, weil dieses die Säure au»

Die Einnahme von Baku «
Wie aus der Berliner russischen Botschaft mits*
teilt wird, ist dort folgendes Telegramm ans M'cck
kau e-inaelaufen:
Die Meldung, wonach Baku von den Türke»
genommen ist. bestät iat kick: obwohl von tick
köicker Seite der Versuch «macht wird, zu bewck
s-sn. daß die Schuld an der Einnahme Bakus nM
auf -sie. sondern auf die Tataren von- MerbeLLücka»
fällt, so ändert dock dieser Umstand vom russisch^
Standpunkt aus nichts an der Tatsache. In BaV
fanden Explosionen statt; die Stadt ist von einer
Feuersbrunst ergriffen. Diele Mittel/
lung erweckte in russischen Regievunaskreisen auiE
ordentlich ernste Besorgnisse. Bekannte
war die ganze Schiffahrt auf dem Kaspischen Mies'
sowie auf der Wolga, ferner die ganze JnduM'
auf das Napkta von Baku angewiesen. Die Ver-
nichtung der Erdölerzeugung von Baku l ä kick
auf lange Zeit die ganze russische I ndufftr re-
ander erfeits wird in russischen Resi-erungskreM
der Besetzung Bakus auch ernste politisch?
Bedeutung beiaemessen insofern, als die Wer-
nun« vo-vbervicht. daß die Nichterfüllung dieser fin
Rußland höchst wichtigen Verpflichtung fettem
Deutschlands in bedeutendem Mabe auch Rußlack
von der Erfüll-umg der von ihm Lbern-ommeE
Verpflichtungen befreit.
Dem ist entgegenzuhalten. daß wir tatsächlm
nur die Verpflichtung eingsangen haben, auf dß
Türkei in dem Sinne einzuwirken. daß sie M
Vorgehen ei "stellt, und jdas Haden wir! 'gietM
und wsrden wir noch tun,. Damit ist zu,m Au^
druck gekommen, daß wir es ernst nehmen-, um
auch unsererseits die Entwicklung in Baku dural
aus nicht als unbedingt erfreulich betrachten. N
übrigen erklärt die Türkei, daß es sich dsi
Truppen, die setzt Baku besetzt haben, nicht v-st
türkische, sondern um tatarische Fr ei schäl'
ler handelt. Die Tataren -beanspruchen beka-nck
lich Baku als die Hauptstadt ihres Landes.

Deutsches Reich
* Per« lehnt ab. Die Kammer in Pe^
lehnte mit großer Mehrheit die Kriegserkl«?
rung an Deutschland ad.
* Berliner „Fixigkeit". Die Germania stellt A
«ende Leistung Berliner Journalistik fest: ..A^
letzten Mittwoch fand eine interfraktionelle Sitzw»
des Ausschusses der Mehrhsitsvarteien im Reicks
tag statt. Die Sitzung war auf 11 ULr vormittag
-anberaumt, mußte aber ein getretenen Mndernim
wegen am nackmittaas 2 Ubr verschoben werd«»
Ms die Ausscknßmitalieder um 2 Uhr eimtrast»-
lwa schon der Bericht der B. Z. am MitM
über die garnickt stattaeLabte Sitzung
vom Vormittag vor. Das ging denn dock Mer de
gewohnte Berliner Fixigkeit noch Linaus und
regte grobe Heiterkeit.".
* Der Wahlkampf m Berlin 1 spitzt sich k?
mer mehr zu. Die antisemitische Deutschs Alb-''
Ler- und Angestelltenpartei deren Existenz bish^
so gut wis unbekannt war, stellte in der Per!»'
des Privatangestelltea Wilhelm Vellert eiick
vierten Kandidaten für das erledigte Mcnda
Kämpf auf. ,
* Adolf Hoffman« verschwunden. Der soM
demokratische Landtagsabg. Adolf Hoffman'
sollte vorgestern wie berichtet, in einer VersawA
lung der Unabhängigen Sozialdemokraten die
Lchrerversinshaus zur Rsichstagswabl in
lin 1 Stellung nehmen wollte, verhaftet rv^
Len. Es war in dieser Versammlung, di«
Hoffmann einberufen war, zu sehr stürmRM
Szenen gekommen. Bei dem sick nun entwickel"
den Radau gelang es den Unabhängigen, ihck
Führer Molf Hoffmann zu -«freien; er ko-E
sich unbehindert nach seiner nahegelegenen AM
nung begeben, wo er aber heute früh nicht M
getroffen wurde. Von seinen Anhänge»'
wurden mehrere fest genommen, aber spack
wieder entlassen. Man niMnt an. daß Hoffmau
Berlin auf 24 Stunden verlassen hat E-
sich hier verborgen Hält. Di« Verhaftung st
nes Abgeordneten kann nur auf frischer Tat ode
bis 24 Stunden nach dieser erfolgen. ,
Der deutsche Gesamt«-iskopat hat, wie a-;
Fulda berichtet wird, beschlossen, in einer
gäbe an den Papst diesen zu Litten, den Frie-
densschritt der österreichischen Regierung mit ck
vsm ganzen Einfluß zu unterstützen. -

C- v. Bach (Stuttgart) als Stellvertreter, D>'
Paul Siebest (Tübingen) als SchatzmeW
Professor Dr. y. Hammer (Stuttgart). ProfE
Dr. K. v. Müller (Tübingen). KommerM-A"
Konsul Theodor Wanner (Stuttgart) und PA
s-essor. Dr. K. Windisch (Hohenheim). Den st.
sden Anregungen der Gesellschaft war der EE
nicht versagt, so daß sie jetzt bereits ein anW
liches Stammv-ermögen besitzt. -
* Zur Gründung einer Luther-Gesellschaft u
det der vorbereitende Wittenberger Ausschuß "
ter Vorsitz von Professor D. Dr. E u cken-^A'
der die erste Anregung «geben hat, auf Don-ckst
tag, den 26. September, vormittags 11 Uhr, Ai
Wittenberg (Gymnasium) ein. Der
zur Gründung ist von 260 bekannten Persönlich.
ten aus ganz Deutschland unterstützt, danSS
zwei Namen aus dem neutralen Ausland. SEz
und Schweden. Alle Berufs und Stände eL
vertreten. Neben den Theologen, die naturMst
überwiegen, stehen Philologen, Juristen.
ziner. Industrielle. Tasesschrifisteller. Lehrer.
amte usw. An führenden Militärs zeichnen:
Bcheler, Felisch. v- Mackensen üud v, Stein.
der kommerden Eründungsversammlung hält P.,
fessor v. Dr. Jsh., Luther, Kgl. OberbiblioihA
in Greifswald, ein Nachkomme unseres Refdr"^
tors, den Vortrag. .

Klsme KriegsnachrichLen
* Ein Tankvenlickier. In den Kämpfen
Sevtenb.-r zw-icken Arlette und Aisn.s sb?n ? A
Wachtmeister Goloickm idt von der b. Va>-stz
des Fe-ldartillerie-Regimrnts 18 nickt weniger
ackt feindliche Tanks zu! a m m e n.
* Die itkliemkcken B-erlusie. Wie der it-alirNS
Finanzminister erklärte, betragen die italren-A^
Verluste am Toten und Verwundeten^
nickt mehr zum Heer zurückkekren können- 1»»»
Mann. .

Gute ZchVätzer ,
sind meist schlechte Kämpfer

* Das
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