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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0465

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Uns ist <Isr Krieg kein Sport,
wie er es in cker frivolen Auffassung
äer SSHne Klbions war. vis vage
von Skagerrak unck §lanstsrn
haben ihnen gezeigt, clatz für
uns üas blutgetränkte Schlacht-
felä kein Sportplatz, sonckern
heiliger vollen ist. Stark unck
opferbereit wollen wir llenweg
gehen, ller uns vorgezeichnet ist,
llen weg zum lleutschen Krisllen.

Seite 3

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Freitag, den 4. Oktober 1918

Heidelberger Zeitung

Reichs-

Ernährung ^Kriegswirtschaft
* Die Absatzbeschränkung für Weintrauben.
Die bevorstehende Weinernte macht es nötiK. Hatz

/Schäden in Rumänien. Die Hein,

Letzte Drahtherichte
Ein Tag der feindlichen Mißerfolgs
LtzTB. Berlin, 3. Oktober. Der 1. Oktober ist
für bis verbündeten englisch - französisch - belgist
icken Truppen eine grobe Enttäuschung gewesen
Wo Ve angriffen, wurden sie unter schwerer
Verlusten abgewiesen. Anfänglicher Gelände,
gewinn wurde durch den schneidigen Gegenstoß
deutscher Bataillone sofort wieder wett gemacht.
Wenn der Feind auch noch nicht zu grobem Ein-
heitlichen Angriff ansetzte, so waren die Einzel?
kämpfe doch erbittert und die gegnerischen Am
ariffsziele weit ae st eckt. So sollte ». B. ein
belgischer Angriff nach Getan genenaussagent
Kartemark erreichen. Er kam nicht einest
Schfitt vorwärts und kostete die Angreifer
außer blutigen Verlusten 8 Offiziere und 8g
Alaun als Gefangene. Dasselbe Mißgeschick erlit-
ten die Versuche der Belgier, am Ro «solare
durchzustoßen. Trotz der starken Artillerieunter-
stützung wurden drei Angriffe hinterein-
ander von den tapferen Badenern undi
Rheinländern abgewiesen., Glänzend bei-
währte sich dabei wieder die Artillerie, dis
unmittelbar hinter der Infanterie auffuhr und
durch Treffer in geschlossene Kolonnen dem Feinds
schwere Verluste Mfüste. Bei den letztest
Angriffen in diesem Abschnitt waren auch englisch«
Tanks beteiligt, von denen einer durch einest
Volltreffer zerstört und die anderen zur Um-
kehr gezwungen wurden. Es gelang den Eng-
läffdern in den Vormittagsstunden das Dorf Le-
de gen von Norden umfassend zu nehmen. EM
als dex Feind auf 100 Meter heran war und das
einzige Maschinengewehr durch den Tod des«
Schützen ausfiel, wurden die Protzen herangerufen
Es gelang, ein Geschütz noch zurückzubringen, dis
Mriaen mutzten »urÄckgelassen werden, da die
Pferde gefallen waren. Sie wurden sedoch bei he«
Rückeroberung des Ortes Leb,egen zurückge-
wonnen. Der Gegenangriff wurde gegen und
über den Ort hinaus vorgetragen. Weites
südlich hatte der Feind vorübergehend auf einer
wichtigen Höbe Fuß fassen können. Ern sächsisches
Regiment führte einen glänzenden Gesten»'
stoß durch und brachte die Höhe wieder voll in
deutschen Besitz.
Der deutsch-französische
Gefangenenaustausch
Berlin, 4. Okt. Der Austausch der Kriegsge-
fcmgenen und Zivilinternierten »wischen Deutsch-
land und Frankreich wird, wie bereits angekündigk
wurde, demnächst Wiederbeginnen. Vom IS
Oktober ab sollen wieder von jeder Seite wöchent-
lich zwei Züge mit kriegsgefangenen Mannschaften
ab gelassen werden. Der nächste Offizierstransvorh
würde Mitte November fällig sein. Ein Zug nut
Ziivrlmternierten, wird voraussichtlich am 7. Okto-,
ber etntrefsen und u. a. auch Deutsche aus Ma-
rokko mitbringen. Heber die weitere Forsetzuni
des Austausches der Zivilinternierten wird noch
verhandelt. Es ist ru hoffen, daß eine befriedigende
Lösung ersieit werden kann.
Eine neue Aktion Oesterreichs?
Wien, 3, Okt. Wie die heutigen Abendblätter«
melden, ist eine Aktion Oesterreich-Ungarns von!
entscheidender Bedeutung unmittelbar bevorstehend^
die aber nicht mit einem neuen Friedens-
Programm verwechselt werden dürfe.
Berlin, 3. Okt. Der Lokalanzeiger meldet aus
Wien, Gerüchte über einen neuen bevorstehenden/
Frie -schritt Oesterreich-Unsarms werden deinen--
tiert, doch stehen wichtige Entschlüsse in ander«?
Richtung bevor.
Die Cholerafälle in Berlin
Berlin. 1. Okt. lieber den Stand der Cho«
lern macht der Ministerialdirektor im Ministe-
rium des Innern. Prof. Dr. Kirchner den Ver-!
tretern der Presse ausführliche Darlegungen mir.
der ausdrücklichen Versicherung dah ein Grund auch-
nur zu geringster Beunruhigung der Bevölkerung,
nickt vorlieat. Insgesamt lind bis zum Heu-'
tigsn Tag 15 Fälle gemeldet von denen aber einig«
nickt mit Sicherheit als Cholera festgostellt werdew
konnten. Alle Fälle gruppieren sich um die Gei-
gend der Litzieststraste im Nordosten Berlins. Man»
bat nämlich ermittelt, da» die Cholera durch einen'
Gosellen der Pferdeschlächterei in der Linienstrahe.:
der als sogenannter Bazillenträger festgestellti
wurde, verbreitet worden ist. Die Lbolera nimmt!
nur dann einen bösartigen epidemischen Charakter
an. wenn Wasserläufe.und Wasserleitungen ver-!
seuckt sind, das in BerÜn nickt dec Fall ist. Füg
die Einwohnerschaft von Berlin liegt nickt der/
geringste Grund vor. ibre Lebensaewobnheist
ten zu ändern.
Bern. 3. Okt. Laut italienischen Blättern sckci tz
die Grippe in Italien immer noch znzuneb
men. In Mailand allein starben am 1 Okt. a>^
der Grivve 66 Personen.
Stockholm. 3. Okt. Die Zeitunasmeldungen übe«
das Eisenbahnunglück bei Norrkoeving stel-
len sich als übertrieben heraus. Nach der beutigeff
Feststellung sind zwischen 35 und 50 Mengen ge-
tötet und ungefähr 70 verletzt worden. Genar-S
Angaben sind noch nickt möglich, da ein grober Teir
der Leichen völlig verbrannt ist.
.. .. .»

Aus dsm Leserkreise
(Für die Auslassungen unter dieser Ueberschrisk
trägt die Schristleitung nur die preksesetzffche
Verantwortung. Die Zuschriften müssen dec
Schriftleitung gegenüber mit dem vollen Namen
des Einsenders versehen sein. Auf Wunsch wird
der Name verschwiegen).

Aus Stadt und Urngegend
* Tagesbericht vom Roten Kreuz. In der ge-
strigen Sitzung des Bezirksausschusses wurde das
Gedächtnis des jüngst verstorbenen Sanitskolon-
nenführers Reusch, Raffchveibers in Neckar-
gemünd. geehrt. — Dar Gefangenenhilfe sind
Mm herankommenden Wsihnachtsfest 2000 Mark,
den Lazarettübungswerfftätten 1000 Mark bewil-
ligt worden. Der opfereichen Tätigkeit des Land--
gerichtsrats Mittermaier wurde besonders ge-
dankt. Aus den Berichten über die laufenden Ge-
schäfte sind insbesondere dis Weihnachtsvovberei-
tungen hervorzuhsben. die Bszugsschrvierigksiten
und die Preise haben sich erhöht, sodaf, auf die
werktätige Mithilfe der Bevölkerung besonders
gerechnet werden mutz.
* Schmuggel mit Diamanten und Juwelen. Es
soll zur Zeit mit Diamanten und Juwelen ein um-
fangreicher Schmuggel getrieben werden. Von
zuW'Ndiger Seite wirb davor gewarnt, wie auch
vor dem Ankauf von Personen, bei denen die Ver-
mutung nabe liegt. Loh sie durch Schmuggel in den
Besitz der Diamanten und Juwelen gelangt sind.
* Diebstahlversicherung in Schulgebäuden. Die
Diebstähle in Schulgebäuden haben sich trotz aller
Vorsichtmatzregeln Hei dem stetig zunehmenden
Stoffmangel immer wieder gemehrt und die
Frage der Haftpflicht der Schule hat bei Gerichts-
verhandlungen öfter zu unliebsamen Erörterungen
geführt. Der Allgemeine Wohlfahrtsverband
deutscher Lehrer und Lehrerinnen hat daher eine
Diebstahls - Versicherung für Schu-
len abgeschlossen, bei der für jeden Schüler bei
einer Ersatzsumme für die Person Lis zu LW> Mk.,
für jeden Sckadenfall bis 800 Mark, für jeden
Schüler 50 Pfg. bezahlt werden.

Sport und Spiel
* Die Rudergtstttschaft Heidelberg E. B. 18S8
liebt in diesem Jahre auf ihr 20 jähriges Be-
stehen zurück. In mühevoller, zäher Arbeit hat
sich dieser Verein Heraus gearbeitet und fick in der
deutschen Rildergemeinde sowohl als im Heidel-
berger Vereinsleben einen guten Ramon gemacht.
Der Krieg hat auch der R. G. H. schwere Wunden
geschlagen. Bon 70 aktiven Rudererm. die fast alle
vrr dem Feinde standen, sind über 30 gefallen,
darunter der 1. Vorsitzende des Vereins. Vrof. Dr.
Frey. Trotz dieser barten Prüfung Tt das sport-
liche Leben in der R. G. H. auch während des Krie-
ges nicht erloschen. Alte Herreni heimaekehrto In-
validen und ein sportbcseisterter Nachwuchs halten
noch düs Flagge Loch. Mit ihrer Iunamannschaft,
die über 40 Mitglieder zählt, hat sie lick in den
Dienst des Vaterlandes gestellt, indem sie dazu bei-
träat. die körperliche Ertüchtigung der wehrfähigen
Jugend zu fördern. Unter diesem Gesichtspunkt vor
allem hält sie am nächsten Sonntag iHv 20. Ver-
ein s w «t t r ud e r n ab. In fröhlichem Wettkampf
untereinander und gegen Bewerber aus Frankfurt.
Mannheim und Stuttgart wollen ihre Iungman-
nen zeigen, was sie sich und idem Vaterland »u
Nutzen gelernt haben.

Kunst und Wissenschaft
Lutherrelief in Breslau. Gin Lutherrelief
ük kommenden Reformationstag 30. Oktober,
dem seitlichen Südportal der Breslauer Va r-
r akircke angebracht werden. Der Entwurf zu
in Eilsen gegossenen Bildwerk, das in einem
Halbkreisförmigen Rahmen den Kopf des Refor-
mators und darunter die Jahreszahlen 1517 und
aufwefft. stammt von dem Breslauer Bilid-
ME^-^ednorz. der mit der Ausführung des
Modells auf E-rund eines engeven Wettbewerbs
Mei anderen Breslauer Künstlern von der
beauftragt worden ist

absriasit. Die
in kleinen
Sinne des
Dis Leiter


lo-minissar zur Erörterung von E«Walttätigkoiten
gegen deutsche Zivilpersonen in Feindesland ein-
gegangenen Schadensersatzansprüche
deutscher Upilpersonen gegen Rumänien sind
im Einvernehmen mit der Militärverwaltung an
Las Entschädisungsamt für Rumänien m Buka-
rest, .Deutsche Feldpost 80.8. zur Feststel-
lung und Auszählung der Entschädigungen abgege-
ben worden. Die beteiligten Kreise haben daher
etwaige Anfragen nach dem Stand, ihrer Angele-
genheiten nicht mehr an den Reichskommissarj, son-
dern an das Entschädigungsaimt zu richten.
* Militärbienitnachrichten. Offiziersasvirant H.
Holland wurde »um Leutnant d. R. befördert.
— Die laiMturmpslichtigen. mit Kriegssstellen auf
Widerruf -beliebenen Aerzte Dr. v. Oettinger.
De. Siegfried Barc »inski. Dr. BirLach. Dr.
AKert Elsakler. Dr. Eugen F-e.b r. Dr. Hugo
Gör res. Prof. Dr. Kurt Laubenheimer.
Dr. Alfred Mell er io. Dr. Alfons Vilzecker,
Dr. Friedrich Sieg beim, und Rich. Strubel
wurden für die weitere Dauer des Krieges zu
KriegsMssistsnsäryten auf Widerruf ernannt. —
Stadtmt Rausch wurde vom Feldwebel zum Of-
fiziersstellvertret er 'befördert.
* Neuausgehämgt sind in den Aushängekästen
an unserem Hausv: Bestattung des Herzogs Edu-
ard von Anhalt Tiessau. — Aus dem M-sten:
Geschütze werden durch die Mannschaften in Stel-
lung gebracht. Erbeutete enMsä-e Stratzsnwalze
auf dem Rücktransport. Flachsernte an der Lys.
in Belgien. Der Flachs wird eingeweickt und ge-
bleicht. Nach dem Trocknen wird der Flachs ge-
bündelt.

Die andauernde Erkrankung beinahe des aan-
1 - » ^^personals der Operette «tackt immer w ei-
° r e Verschiebungen der Vorstellmng der
v^kparone" nötig. Die Direktion sicht sich
«her leider gezwungen die heutige Vorstellung
llnzlich ausfallen zu lassen. Die bereits
entnommenen Karten behalten für nächste Woche
^°e Gültigkeit. Als nächste Vorstellung kommt um
Sonntag das „Dveimäderlhaus" zur Aufführung.
* Eine „Rational-Festbiihne". Im Hamburger
FrsmdrEatt" regt Dr. Bruders an. nachdem
Z bge ein Nationaldenkmal in Form
- er Fe st hühne zu schaffen. Er meint. Äches
musst in der „Friedensstadt" stehen, die nach
^" Planen eines badischen Architekten
^rundet werden soll. Wenn dies nicht anginse,
. „ "llllr der Platz Mr das neue Haus. Eege-
oeg solle vornehmlich „Faust" werden, „der zur-
nirgends ganz befriedigend dargestellt
- -Nan möge, so führt Dr. Bruders aus, zu
d-befti-edigenderi Faust-Borsiellung auch
"as Lichhpiel heranzichen. Er knüpft dabei am
ina klnematosraphffche Darstellung des Wasssr-
m Aufführungen der „Zauberflüte"
berliner Oper an und schlägt vor. unter
"UN auch den Prolog im Himmel, die
"Nehung des Homunculus und die Grablegung
Ui um Goethe versammelten Publikum auf der
N^mand vorzuMhren. Mr nehmen von diesem
rMekt als einem Beispiel für viele Notiz. Es
jili^^^-iahffeichen Blasen, die auf der Ober-
! der brodelnden, sründungsfisbrigen Zeit
. Der Ausführung stehen grötzte jSchwie-
DEl^Lü. Him-

jeder Winzer weiß, Latz er sein« Weintrauben
! Keltertrauben) und Trau'Lenmaiscks nach dem
neuen Reichsweinsteuergesetz nicht mehr beliebig
an Jedermann verkaufen darf. Er darf Kelter-
trauben und Maische künftig nur abgeben an
steueramtlich angemeldete Herstel-
ler von Wein oder an Händler mit Wein, die
ihm einen Bezugsausweis vorlegen können, ferner
an ander« Personen (Verbraucher) nur dann,
wenn sie kein« Weinbergsbesitzer sind, und einen
von der Steuerbehörde ausgestellten Bezugsschein
vorzeigen. Der Winzer mutz den ihm vom Her-
steller oder Händler abgegebenen Bezugsausweis
zurückbehalten und mindestens ein Jahr lang auf-
bewahren. Spätestens mack Ablauf einer Woche
nach der Abgabe der Trauben oder der Maische
hat er dem zuständigen Hauptsteueramt oder Fi-
nanzamt ein« Lieferungsanzeige einzuschicken; da-
zu verwendet er den vorgeschriebenen Vordruck.
Hat er Trauben oder Maische an einen Verbrau-
cher verkauft, so mutz er dies auf denk ihm vorge-
legten Bezugsschein eintragen und durch Beifügen
seiner Unterschrift bestätigen.

Nr. 232
Aus Baden
badischer Landesverband des Deutschen
Flottenvereins
Am Montag hielt in Karlsruhe der Badi-
,che Landesverband des Deutschen
Klotten Vereins unter dem Vorsitz des Ge-
zeralmaiors Fritsch seine Haupt - Ver-
i? m m l u ng ab. Der Tagung wohnte der Prä-
ident des Deutschen Flottenvereins. Erohadmiral
> -zoster und der geschäftsführende Vorsitzende
«s Deuffch^u Flottenvereins Kontreadmiral We-
d",., - Der Vorsitzende erstattete den Jahres-
dem heroorging. dak die Sache des
Flottenvereins auch in Baden trotz der Ungunst
»er durch Len Krieg bedingten Verhältnisse wei-
czortschritttz macht. Der Kassenbericht wurde
renermisst. Als Schriftführer wurde Hauptleh-
er Lktzh-erger in den Vorstand gewählt. Zu
»)renmiigliedern des Landesverbandes wurden
^rkl. Geh. Rat Dr. Engler 'Karlsruhe) und
Oberstleutnant a>. D- Freiherr RLdt von Col-
-enverg iEberstadt) ernannt. Nack Erledigung
4» IllWsordnung dankte Grotzadmiral v. Ko-
rer ve>n Landesverbands und dessen Vorstand
wr leine treue Mitarbeit. Im srotzen Rathaus-
h-.ekt er hierauf vor einer groben Zuhörer-
ayllft. unter der sich auch das Grotzherzogs-
p-tar hefaud, einen Vortrag über die deutsche
vEknegsführung. namentlich auch über den -Stand
^,s Ubootkrieges. Als roter Faden zog sich durch
fne von vaterländischer Begeisterung setragenen
zzeriH „Lehrmeisters der Flotte", wie sein
^sterlich-r Kriegsherr den Grotzadmiral einst gs-
?llnnt hatte, der Aufruf zum Willensstärken Durch-
Aulen bis Mni Siege, der allein des deutschen
Kolkes Zukunft zu sichern vermag. Die Ausfüh-
rungen wurden mit groWn Beifall ajufaenommen.
. X Wieblingen, 4. Oktober. Gestern vormittag
-L^llng das OjähWge Söhnchen des zurzeft im
Mtde stehenden Feldgendarmen Milch. Hor-
r auf ein vorüberfahren-des Laustauto und
Stück mit. Als es von Trittbrett
wieder absprang, geriet -es unter die Räder, wurde
"verfahren und war sofort tot.
Rippenweier, b. Weinheim. 3. Oktober. Auf
Er steil abfallenden Landstrasse fuhr der IMHriae
des Landwirts Karl Fatch in ein Führ-
er! hinein. Der Knabe erlitt dadurch eine so
innere Gshirnersch-ütterugn, datz er starb.
Nllrlsruhe, 3.. Oktober. Ein bemerkenswertes
E i'prach die hiesige Strafkammer aus. Vor
hr hatte sich die Witwe Wohlfarth aus
die zu den Adventisten gehört, zu ver-
D^^orten, weis sie ihr Kind am Samstag, der
, on den Adventisten anstelle Les Sonntags ge-
wird, richt in den Schulunterricht geschickt
- Dke Frau machte fick dadurck der Uebcr-
des Schulgesetzes schuldig und das Schäft
llngericht hatte sie zu 16 Mark Geldstrafe
„er Mrf Tagen Haft veüurteM. Gegen dieses
dis Frau Berufung eingelegt, die
worfen ^^rafkammer als unbegründet vex-
Stad!^,V Oktober. Im Walde Hei der
dis Leiche des 45jährigen Landsturm-
Franz Nied aus Borberg amfgefun-
war zuletzt in einem Lazarett in
svarlsruhe und wurde schon seif März vermißt.
«^°oen°Baden, 3. Oktober. Der Gemeinderat
, lls hat sich an die Stadt Baden-Baden se-
der Bitte, um Wiederaufnahme Ker
^Handlungen wegen des Ausbaues der städti-
En Straßenbahn n-ock Oos. Die Stadt
Hat hierzu grundsätzlich ihre EinwWiMng
bv ONober. In d ichter Meise be-
dad. Faßart.-"- at. Nr. 14 die
^ier fvineg LSiahrkgen Bestehens. C<n
l und Zapfenstreich leiteten den Gedenktag
"- Oktober) «in. Ein Festakt und sportliche Vor-
^ranstMung^" "" Mittekvnnkt der übrigen

Ist das wirklich nötig?
Vor kurzer Zeit ging folgende Notiz durch die
Presse: „Auf einer kürzlich in Erfurt absehalte-
non Besprechung von Vertretern des General-
kommandos und des Kriegsernäbrungsanites mit
Arbeiteroertretern, Bürgermeistern. Landräten,
Obmännern usw. brachte Hauptmann von Herin-
gen, Mitarbeiter im Krisgsernährungsamt, seine
Meinung über das Hamstern dahin zum Ausdruck:
„Wir haben cs hauptsächlich auf die srotzen und
kleinen Seben-MitteHchieber und .Schleichhändler
-abgesehen nicht aber auf Leute, die. um
sich ihres Hungers zu ferwehren. ein Stückchen
Butter ein Pfund KN«, Kartoffeln usw. rn klei-
nen Mengen vom Lande holen. Selbstverständ-
lich werden gerade diese harmlosen „Sünder" aus
den Mndstraßen am häufigsten
Wegnahme solcher Lelunsinittel
Mengen liegt nicht im
Kriegsernährungsamt s".
der Polizevverwaltungen in Stadt und Lantz soll-
ten sich das Mögt sein lassen und ihre BöMten
dahingehend mit Anweisungen versehen",
Im badischen Ländle haben kick die Verwaltun-
gen dies aber nicht gesagt sein lassen. Kenn am
Samstag nachmittag passierte es dem Einsender
daß -ihm auf dem Bahnhof St. Ilgen, als er nach
Beendigung seiner Berufsarbeit zurück nach Hei-
dslberg fahren wollte, ein Gendarm vom Großh.
Bezirksamt dort postiert, eine geringe Menge
K«rto'Ho!n. - die er mit Mühe und Rot bei gut-
herzigen--Landwirten äufgetrieben Hatte. -Losch.«s-
iu. lu.en wollre. Gelungen ist dies dem Gendarm
nicht, denn die Ablieferung der Kartoffeln wurde
verweigert, dem Beamten vielmehr die Frage vor-
gelegt, auf Grund welcher reichsg-eseklichcn Bestiur-
mung seine Behörde die Beschlagnahme durch ibn
vornehmen lasse. Darauf war der Beamte jeden-
falls nicht vorbereitet, denn er bli-sb eine sach-
gemäße Antwort schuldig und der Einsender fühlte
sich unter diesen Umständen auck nicht verpflich-
tet. dem Ersuchen nm Ablieferung zu entsprechen,
machte vielmehr Kehrt und ging mit seinen Kar-
töffeln'dähjn, woher er gekommen.
Warum werden nun die Anregungen des
Kriegserncihrungsamts , und der Generalkomman-
dos nicht beachtet? Der Schreiber dieser Zeilen
hält es für seine moralische Pflicht seiner Familie
gegenüber, wenn die Lobenomittelv-rsorgung der
Dtadt versagt, resp. d e Stadt nickt das unum-
gänalick Notwendige heranschaffsn und ausgeben
kann, auf andere und wolstg-emerkt -und besonders
betont, von den maßgebenden Behörden ausdrück-
lich gebilligte Weise seine Familie vor dem Hun-
ger einigermaßen zu schützen. Mögen die Behör-
den den kleinen Mann mit seinen beschränkten
Mitteln für seine Familie sorgen lassen, so gut
er kann; zentnerweise Lebensmittel heranzu-
schaffen ist ihm sowieso nicht möglich. Ein größeres
und dankbareres Feld der Betätigung bietet sich
in der Unterdrückung de« Schleichhan-
dels, der Lebensmittekschiebunsen und Ueber-
wachung der Einhaltung der Höchstpreise. Ter
Einsender glaubt im Sinne des größten Teiles
der Einwohnerschaft zu sprechen, wenn er dem
Großh. Bezirksamt, wie überhaupt den in Frage
kommenden Stellen dringend ans Herz legt, nach
den Weisungen und Wünschen des Kriegsernäh-
rungsamts und der Generalkommandos zu han-
deln und ihre ausfühvendon Organe dement-
sprechend zu instruieren. Gerade den jetzigen Zeit-
punkt, wo die neunte Kriegsanleihe zur Zeichnung
aufgelegt ist. hält der Einsender für Anordnung
von Beschlagnahmungen kleiner Mengen mühsam
erworbener Lebensmittel (von Hamstern kann
keine Rede sein, denn darunter ist etwas anderes
zu verstechen, für absolut ungeeignet. Auch der
kleine Mann soll und wird sein Scherflein auf dem
Tisch des Vaterlandes opfern. Die Verwaltungen
dürfen aber ja nicht glauben, daß die Opferwillig-
keit soweit geht, daß er die Beträge, die er nicht
hat für notwendige Lebensmittel ausgeben kön-
nen. nun lediglich in Kriegsanleihe anlegt? Dis
Ernährungsschwierigkeiten sind es. die den Boden
für die Stimmung gehen, deshalb müssen vor An-
ordnung von Maßnahmen diese aus ihre Wirkun-
gen und Folgen hin geprüft werden.
Eine Bitte an die Stadtthsaterleitung
Di« Leitung des hiesigen Stadttheaters Hat sich
dem Zu« der Zeit (oder einer Anregung des
Sprachvereins?) folgend erfreulicher .Weiss ent-
schlossen, in ihren Ankündigungen entbehrliche
Fremdwörter durch deutsche Ausdrücke zu
ersetzen. Leider beschränkt sich das Ausmerzen
nur auf einzelne Wörter: „Aus den „Miet"-Kar-
ten prangt noch die „Saison" (-Spielzeit oder
-Winter) 10)8—19, „Direktion" Mr Leitung kann
man zur Not hingehen lassen; die Borstellung des
Gassperone (heißt dis alte Operette nicht Ga-
sparone?) besinnt „präzise" (pünktlich!) l49 Uhr.
— Ich empfehle das im Verlag des Allgemeinen
Deutschen Sprachvereins erschienene Verdeut-
fchungsbuch 9., Tonkunst, Bühnenwesen.
Ein Mitglied des Sprachvereins.

Gerichtszeitung
Mannheim, 3. Oktober. Der Schlosser AL an'
Bucher und die Arbeiter Sckittenhelm mir
Stahl stahlen aus einem 'Wasen der Oberrheu
nischen Eisienbahngesellschölft 34 Pakete NägjsH
'Schließkörbe, und anderes ntekv. Die sestoihlene»
Sachen ließen sie zum Teil kurck «ine Wirtin st
Gold umsetzen. Dis Strafkammer verurteilff
Bucher und Stahl zu je einem Jahr« Kefängnlr'
den Schittenhelm zn drei Jahren Zuchthaus untz
fünf Jahren Ehrverlust.
Sammelt Bucheckern!
 
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