Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0606

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Heidelberger Zeitung

Samstag, den 2. November 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Seite 2

Nr. 257

Die österreichische Armee
Wien. 1. Nov. Die Nackrickten von der Front
lauten immer trüber. Die zuvückssut enden Trup-
pen sind vielkack Deserteure. Sogenannte grüne
dcrrdMen sollen unter Plündern und Senaen be-
«erts bis Klaaensurt und Veldes aekommcn
Kin
Die italienische Flotte in Fiume
Wien. 1. Nov. Die Blätter melde mrus Fiume:
Vie italie niscke Flotte M am Mi twoch
»denk» ani Edlucken der italienücken Einwakner-
ikbcrtt. welche die HevMurft der Südklarven tn
Fiume nicht anerkennen will, in Fiume ringe,
Kruken. Alle im Hasen beiiwdlchen Schitte kalten
ttalienrlche und amerikanische Flaasen aebitzt.

erzeugt werd-en kann,
solcher Glaube zu einem
tel we-ckkm. aber i«L«
Argen des Handelnden ......
iäiLlinas einmal zu vertagen. Durch »carkoie °ficn«
Arbeitskraft «uiveiticken. deckt Raubbau mit lick
treiben.
Gesünder und naturgemäßer wäre es gewesen,
unteren Gie-geswillen aus der k.aren und ni ch r-
nen Eintchukuna unterer Lane uns des Ve.h lr-
njsios Rvücken untren urd d.n ieindl cken wlach.-
mitteln zu icküvien. Wir standen in einem Eriiteni».
kämme menen eine vbmiick bei weitem übcr'^ge'e
UUtKLMiersckart. deren völliae Niederswi. auan
von vornturem unwabfick-infick war. Wobl a-^er
durften wir. an dem Beüoiel F-riedr cks des Gro-
ben uns aussrichte.ld. uns sagen. das; bei gewafiig-
ster Anlvannun« unterer Kratt und zu-l ick weir.r
Beichränkuna unteres Kriegszieles aut das Zier
einer ehrenvollen Selbitbehauvtuna ein au ter A.---
aan« des Krieses eine Art von „Hubert, sbunget
Frieden" wobl zu erreichen wäre. Mit völlige,
Sickerksit war er ire l ch nie zu verbürgen, aber
wie selten sind die Fälle in der Weltaetch chte. wo
man Kriea Wb,vsn kann mit der völligen Sicher-
beit, zu siegen! Und eb.n dies Element der Un-
sickerbeit. mit dem wir in den Kr ea eintraten.
Kälte uns zur morwlicken Kraftquelle werden mNs-
fen mit der Eckemntnis. Läß wir am Rande eines
Abarundes sockten, dass n.r di« stärkste und zu-
gleich beiownenste Anwendung unterer Kraft u.n»
vor Amr bewahren könne. Wir Kütten dm Herois-
mus des reinen unbedingten VerteiLtaungskriose»
für Haus und Herd, der zu Beginn Les Krieges o
großartig auisflammte und zum Wirbemittel der
Nation wurde, tettbalten müstenr auck in den Zet-
ten wo uns die Sonne des Sie« s Taa Wr Tas
leuchtete.
Aber es muck nun gerade einem sebr «rocken TM
unterer Gebildeten und unteren rech stickenden
Barteten der schwere Vorwurf gemacht werden, d m
fie die volitische Bedeutung unserer Siege mctzko»
Lberlckätzt kwben. Es war aus Amen nie m-sbr am
em besserer .HmbertnSburaer Fr'-de" be.amsz -
schlaaen. Und nur Lei richtiger EintMtmna dieser
Laa« und nur wenn das deutsch- Volk in all rv fer-
nen Schickten einmütig geschlossen und konsequent
auf dvetsr Linie geblieben wäre Käthen wir diese»
Ziel erreichen können. Statt dellen «riss der illusio-
näre Geist unter den gebildeten Schichten weiter
und weiter um sich, es kam der urtielig« Annexio-
nismus unter uns auf. der uns inne k'ch sivai-
tete und schwächte und die Kr'reoslsidensckaften d«r
Gegner stürzte. Es kamen die vckantaMcken Tä">-

Vulgarien Republik?
Berkin. 1. Non. Die bulgarische Gesandtschaft tn
Kiew soll a 's. Sofia über Konstantinopel eimn
Drwbtbericht erkalten Laben, in dem es Leibt: Am
25. Oktober wurde in Gegenwart einer zack're eben
Menge, in Trrnowo der alten Hauptstadt Bul-
gariens. die bulgarische Volksrepublik
proklamiert. König Boris backe auf den Tckron
verzichtet. Än die Suite d<es Staates backe sich
der ReaentschMsrat gestellt. Die Leitung der De°
mE'.na lieg« in den Händen des Fübrsrs der
Bäuernvart e i. St a mbu l in ski. zu dem
lick ein Heer von 40 0kg Mann «Schlauen backe. sEs
emviieblt sich ei"« Bestätigung der Nachricht ackzm-
warten, die indessen an sch nichts Unwabrschein-
lickes bat. (Die Sckrisll.i

Dis Ermordung Tisza
Berlin. 1. Nov. Zu der Meldung des ungarischen
Korvewondenzbüws. datz Graf Tisza aus einem
Spaziergang mit einer Derrbandten vou einem
'Soldaten durch Rsvolversckmlle getötet wurde und
feine Begleiterin verwundet worddn Nt. bringt der
L.-A. noch weitere Meldungen, wonach der ecke-
malige un.aarücke Minrstsrvrüsident. auf den erst
kürzlich ein Attentat verübt wurde, in Budapest
in keine« Woknuna ermordet worden ist. Wie es
kekbt. überrannten die Mörder d e die Villa des
Grafen Lckovwachmden Sckuboraane und töteten
den Grasen durch einen Schub in den Bauch.

Aus Baden
Weinheim. 1. Nov. In Balzenbach
Hemsoaw wurde be> einem Kleinbauern em E>'"
druck verübt, wobei dem Täter 3M Auark
Surber und iMll Luark in 'z-apiergeld in die Hab«*
sielen. (Eine Warnung für die Gechhamsterer 9
Tauberbrschossyerm. 2. Nov. Einem to-l
wütigen H u n d sind in der letzten Zeit in M
serer^Gegend zwei Knaben zum Ovser w'
^"mastatt. 1« Nov. Die hiesige militärpolizeilW
Uvberwachungsstelle ist durch ein« private Anzenn
in Freiburg auf eine ganze Diedesgeset'
schäft gestoßen. In einer Rastatter Wut schall
trafen sich die Leute zu gemeinsamer Arbeit v°'
der der Wirt als Auskäufer das Geld und s^"u
Lagerräume zur Verfügung stellte. Dorthin a>m
de" von Militärperfonen alle möglichen Ware»
geschleppt, mehrere tausend Strohsäcke. Mi Uta
sll-Murjchuhe, Kupferdraht. Fett und dergl. ni«vf<
um wiederum zu ungeheueren Wucherprelfen
tervertauft zu werden. Bisber find 3 p M i i'
tär- und Zivilpersonen, die der Divv^
gssellschaft angehören, zur Anzeige gebracht. ..
St Blästen. 1. Nov. Zn Untevkuttern braun«
in der Nacht zum Mittwoch das Sägewerk
Gebrüder Thoma »zum Engel" nieder. ...
Konstanz. 2. Nov. Auf eigenartige Meise ck
man eines Schmugglers habhaft geivorven-
Der schon wegen Schmuggels vorbestrafte Moiu
tenegriner Seckic war beim Usberschwimmr
des Rheins vom Krampf befallen worden und dem
Ertrinken nahe. Er rief um Hilfe und wurde a«
badischen Ufer bei Diehenhofen aus dem WaM
gezogen. Der Schmuggler trug zwei DücM"
Vanille und zwei paar neue Schuhe Lei sich.

Naticmals LelbMrttlk
Der Berliner Historiker M einecke Lat durch
seine Stellungnahme zu den krieasvolitiimen Fra-
gen sich Marie Angriffe aus dem Lager d.r Reck-
ten suaezoaen. Bros. Meinecke unternimmt es nun
in einer von der NorÄd. Allaem. Zeitung veröffenr-
lickten Art ekel reibe von der ibm vornewor:e»en
Wandlung Rechenickait zu «ecken und seine Stet-
lunKnackine' zu begründen. Er bebt selbst kervr».
da« er der .alten Weir" entstamme und in firner
Fugend ioaar varteimäkia koniervatm gesinnt war:
— seit langem gekört er der nacio .alrwerwwn
Partei an —. und iukrt dann u. a. au-:
. Zck aecke aus von dem irischesten und zugleich
stärksten und aufregenüiten Errevnis der äa .z.u
Krieasssit. das . uns getroffen bat: von umerru
Schritten um Lerbettuuru. a eines Wasienftiüitnnds
und Fr-edens, die wir aut VeranlaHung und cm
EmvvckLiNcknis mit der rwer-s.e.tu.m se.t d.m 4.
L-rocker üntornomme« baoe.t. Ertchatter>ro tri.f os
dieteniaen unter uns. di« darauf i..neZcch n.cht
vorbereitet waven und ibre Zank war a:oh. Zo-
nen erschien es unianlcck. L«k ein Heer das cn vler
Zabvon solche Soeae wie las untere er.ochoen und
auch nervaltigor lledermachl bi-bsr io er.olgr ch
getrotzt Lotte, in eine wage mraren könne. Lce einen
Frieden mit Oviern nötig m..cke. .Keder Zw.-cel
am endgültigen Sreae war iknen immer wie eine
verhäuanisVclll« Schwächung des Scege^willens oc-
fckrenen und Sieaeswillen Laben und en-«ült g
und urederz-winKend siegen erschien ebnen at->
«leichiöelvkiutcMd. Fn dcelem Gedanke..auf.au
steckt« ein Feoler und eine Quelle von cmmer we.-
teren Fehlern und Irrtümern. Es At nicht wob:,
du« ein starker Sieaeswclle allcim durch Len ui:-
bcdrnaten und dogmatischen Gla.ckc.n an Len Sieg
WcoLl kann e.n
na.koni^.l Mir-
Navkoie drobt dr«
zu trüben und

Kleine Kriegsnachrichten
* Uecker einen deutschen Borschlaa zur Einsts
lung der Lustangriffe hinter der Fron« he'p
es in der Norddeutschen Allgemeinen Zenu^
halbamtlich: Di« deutsche Regierung hat aus
Gründen der Menschlichkeit, und um wichtig«
turgüter auf beiden sSeiten zu evhaltsn. den au
deren Kriegführenden durch Vermittlung «s
schweizerischen Regierung vorgeschlagen. Lu sw
an griffe hinter dem Operationsgebiet küniM'
hin gegnseitig zu unterlasse-. Die deutsche"
Luftstretkräste haben schon Anfang Oktave»
entsprechenden Beseh! erhalten. TrE
dem haben die Gegner noch in füngster Zeit «es^
eine Anzahl deutscher Städte Bombenangriffe E
terwommen, die zahlreiche Opfer unter der bür gell
lichen Bevölkerung gefordert haben._

Intrigen geaen die Einheit des
Reiches
lieber ernsthafte Bläue unserer westlichen Geg-
ner. das Deutsche Reick wieder aufzulösen insbe-
sondere die alte RLeinvolitik zu erneuern,
veröffentlicht die F-r-vk'-'r^er ZeiMn« an leitender
Stelle bemerkenswerte A' sf>'b"unaen die. w'e be-
tont wird, auf neuesten Informationen «' s dsmi
nei'tvailen Auslovck berukm. Kn dem Artikel wird
davor gewarnt Nachmclllen über d-binaestende Ab-
fickten unserer Geauer als Vb--ntENi zu befrach-
ten. Mauch«, ckeme-weos eiuilufilose Zirkel bei um-
seren rveiftlichm Gecwwv zoaen eine Erneuerung
der Rckervvolitik taGücklick in den Nahmen ihrer
Friedensziele und werken n'ckt nur bei Len maU-
gebeniden Stellen der Entente ^o"L-rn mit lch-"äk-
lick«n Futriaeu au m.-vcken Stellen im Deutschen
Reick.. Der Zerfall Lor b-Ksk-rallch-v Monarchie
und die Entstehung vou De"tsch-Oc>st"rveich gen«
den Enteute-Mot't'k-rn "men neun Trumpf. S'e
könnten Deutsch-Bester e'ck als Kö^er dem ck^m»
riscken Köniarei-K --W Dvnastie Livhalian
und Kiefen dre Avsstck'sn auf eine motze, von
Deutschland oau-c nn^ch»nai"« S'«-te"ck'l>"'n« er-
öffnen. Es wäre ufckt d-s er"e Mal datz man den
Verrat b«aVte" w-« urcf re Verbündeten fick g"te
Friödenskekinaunnen e-q->n^elu zu können La'f'-'n.
indem sie «"« lm ^flcke ^"st"n. döckt»n unsere Geg-
ner das Mittel dock v^lle'cht Deutsch^anv
amuFvenden. Ein stck ourl "lenzes Deutschland
miitzte leine Kri"o-''l"sk>n a"s ie'ne einzelnen Glie-
der verteilen und die könnten a''f dem F-iedenu
konoretz manches tun. um den nn^ch"fkia Verfückrtm
ldie zu entdecken wag -mter ksn-ll^Trden oewitz gem
bereit wäret ikre st--steg -nf kosten «ndwer zu er-
leichtern. Als Beweis dafür datz das deutsch' Volk
den Fortbestand des D« llch-n Reiches wünsche,
könne der dem bav-r'sch-n Landta" varlieaende
Antraa anaefeken w-mken. der um Ausstreui"m«eM
der Entente d-'a Snit-« akruckrechen. mit klaren
Wc rten die Reichstreue Bayerns ausdrücklich be-
kundet.
Schweres Eisenbahnunglück
Berlin. 1. Nov lAmt! ick.s Heut« früh 3.50 Ukr
fuhr der Militärurlau berzua 4026 vor
dem Babnkof BriZ'n lMarkl auf den abgerissenen
und stebenigeblieke 'eu Scklutzteil des Güterzug-s
7708 auf. 10 Militämersonen und der Schlub-
bremser des Güterzuges st d tot 5V Militifrverfo»
neu schwer und 13 Mililärversonan und 2 Mann
vom Zumoevional leickt verletzt. Den Verletz-
ten leistete der im llrlauckerzuoe befindliche Milw
tärarzt die erste Hilfe. Die Schuld frage M noch
"cht geklärt

sckunaen über die Wirkungen des Tauchboot^
kriegss und die lecckttertige Untewckätzung
Teilnabme Amerikas am Kriege.
uilleren verantwortlichen Staatsmännern fehlte
zLMr nie a »der Einnckt in die wackre La« UM
an dem WünM>e und Willen, auf dem ab.aMimv
Wege zu breinien. — aber es fehlt ihnien a n d e'
Mackt dazu. Demi der faUck aericktete GeM
der in den gebildeten Sckickuen Lommiert«. u>a<
selber zu einer Macht aewcwden. die durch manittS'
sacke Kanäle ouck aut uniere Votctik zu willen
vermockte. Ms dann kam. was kommen mutzG
und dce neue demMmtcicke Vorksregieruna ecickN
Strick durch alle Irrtümer der letzten Fabre mackle
und damit das ricktia und gesund« GrunLaetiW
der breiteren Manen, datz diÄer Krieg nur cM
Selckstöekauotunaskro'g fein lüi.ne und oifiie. sü"
durchsetzte.
Heute gilt es. die Klage über Vergangenes
riickzudränwen. um das Gegenwärtiae »u verstecke"-
Wir erkennen jetzt, datz der unaekeure BorfasfuE
wandel, den wir in dreien Wochen erleben, kerben
geALrt ist durch den Zusammenbruch der Flluiiv'
neu. durch den Durchb lick der Waorbeit über uG
!er« Lage. Darm liegt seine inne.ste Rechtfertv
aun-a. Das Mrfaüungsleken der Staaten fiam
von jeder unter dem Gesetz der auswärtigen Dofiw-
Die Demokralisieruna mutzte schon deswegen kor^
m«nc weil die bisher zur Führung der Station
rvikenen Schickten zum «rotzen Teil versagt L"bA
in den Grundfragen unserer auswärtigen Volitck
NM Selckstvvüfun« und Selbüecnkehr kann u>ne>'
in Zukunft den Platz im ösfentlicken Leben fickern-
dsn man ihnen dringend wünicken mutz.

tinen Wink vom Ballplatz nicht oder völlig miß-
verständlich über den Prozeß «egen Kramarsch
find Eenoqen, man hielt, nur um ja nicht anzu-
Lotzen, und slawische und höfische Empfindlichkei--
ien nicht zu reizen, selbst in den Kreisen der Waf-
tenckrüderlichen Bereinigunsen. wo dicke Berve-
xung von vornherein zur Unfruchtbarkeit verur-
I icend, an der fsk'.ktcon seit. Latz «Ull> Tschechen und
lZüdstawen unsere WMenbrüder wären oder je es
secn könnten.
Mu auedem wurde weder der gemeinsamen
Kriegsführung genützt, noch dein zerbröckelnden
L «iseruaat. D.e lte cd tragen den waren allein un-
iere österreichischen Stammessenossen. Die haben in
W,,>q,g ickier <t«^r,qenck>ick>es getelftet.
Sie haben mit ihren 10 Millionen Li« Lassren der
«nderen 15 getragen, di« vom ersten Ausenblick an
um n,coerwi»ug «ch ui dl« Scklachtrelken einge-
tügt hatten. Ihre JungmanmüMit ist bingemor-
bel. ganze Dörfer starben aus. Sinn naht, nach-
dem Rtagyaren und Slawen die Liufuhren voll-
ends sperrten, «buch'noch der Hunger in seiner er-
barmungslosesten Gestatt: wem von uns. von den
Paar kleinen Gruppen abgesehen, die von jelfcr
die Sorgen Deutsch-Oesterreichs aus dem Herzen
trugen, ist das eigentlich bewusst geworden? Gibt
es nicht auch in diesen Stunden gewaltsam neuen
Werdens, da allerorten Volk fick zu Volk findet,
Leute im Reich, die noch imnier nicht unsere Stain-
«nesgenossen von der schwarzgolben Bürokratie,
von Hof und Höflingen zu schweigen wtssen. und
di« die von einem Teil der Wiener Presse verab-
reichten offiziösen Waschzettel für die Stimme
Deutsch-Oesterreichs halten?
Die Schicksalsstunde Deutsch - Oesterreichs hat
geschlagen. Verzaubern wir sie nickt: es ist di«
entscheidende Stunde auch im Schicksal der deut-
schen Gesamtnation. Wenn unsere Brüder aus der
«lten Ostmark jetzt Einlaß begehren in das Reich,
verschanzen wir uns nicht hinter kleinen Bedeu-
len. Rechnungen, Erwägungen. Verschieben wir
Vers heute getan werden Muß, nicht auf morgen.
Morsen schon ist es vielleicht zu spät. Wir Deut-
sche haben nun einmal Lüben und drüben nicht
den nationalen Elan, nicht jene Zähigkeit und
traumwandlerischs Sicherheit völkischen Empfin-
dens, der allen Anderen ein kostbares Erbteil des
Blutes ist. Umschließt die von allen Feinden
Deutschlands begönnerte DonauföLeratian auch die
Deutschen Oesterreichs, dann kann es leicht se-
Ichshen. daß ste — dafür werden di« Friiedensbe-
dinaungen der Entent« schon sorgen — an dem
Klammern irdischen Wohlbehagens Lier auch fest-
gehalten werden. Und erst wenn wir die uv« Ms
der Welt am nächsten stehen, unsere österreichischen
Volksgenossen, der „Sanierung" durch Amerika «nd
England und — als dann unausweichlichem Pro-
zeß — der sSlcuvifierung überantwortet haken,
tverden wir den Krieg endgültig verloren haben,.
Die Staatsumwälzung in Ungarn
Berlin, 1. Nov. Einer W'ener Meldung z f -kg«
wird aus Budapest gemeldet: In Ungar:
bat sich der Umsturz vollzogen. Der Nationalrat
hat die volle Regierungsgewalt übernommen, s
gelang dem Reichsiagsabg. Dr. Lovaszy, ach
die bosnischen Tru> ppen für den ungarischen
Nationalrat zu gewinnen. Diese haben sich heute
ebenfalls unterworfen und seit heute morgen ist
Budapest vollständig in der Gewalt des Ratio«
galrates.

Das deutsche Volk hat sein Schicksal in der Hand!
Noch nie ist unser Volk vor solgenschwerere Entschlüsse und Entscheidungen gestellt
worden als in diesen Lagen. Noch nie hat dem Vaterlands die Hilfe jedes
einzelnen mit allem, was er ist und hat, so bitter not getan. Die Macht über
unser aller Wohl und Wehe ist in Wahrheit jedem einzelnen von uns anvertraut.
Macht verpflichtet —
Jetzt ist die Zeit -er vaterländischen Lat! Oie 9. Kriegsanleihe muß eine Volks«
anleibe im wahrsten Sinne -es Wortes werden. Sonntag, der 3. November, sei der
Volkszeichnungstag.
Mlle Zekchnungsstellen werden nach der Kirchzeit geöffnet sein.
Wer fein Vaterland und sich selbst erhalten will, der zeichne so viel er irgend kann-
Wer schon gezeichnet hat, -er zeichne mehr.

Seile 4
' L
Die ii
Berlin.
Reick«
eins- ur-L
diickAtint.
v-o.'dcn. di
stucken buh
Lisbecktztzp.
»Ms u»Ä o
ficken fort!
ficken Verss
werden, ui
deuticken 3
ikir freien
Kl>a>m
kann. Bei
Atzungen n
Interessen
»nd der Au
nötig eM«
'alle find i
N'ungen ge
aevrdneten
-w MLcrndck
-firogrnmm
rem »liti
'ur künftig

Er
Berlin,
Men mic
.^reinen
uen Kun
«nd der
fnöglich, sh
>fih es auch
,^n Einsen
-andere
Am uns-,
?Unft! i
'U» find! »
"en deutsch
«<hen Bob
jnuß dis §
N. dann r
^'nrmen ti
G
Die S

zu i

^Berlin. 1
Nebel,
^r Luftst
?-e oftmcrl-
Zerlegung
Überlegen!
okuebi
feilen von
«VM wir
Nrsn feir
M- Uns«
geränderte
-Infanterie.
§rt zum ai
Nliegsr um
Mken mitß
^ento schm
«ulten
7« Flien«
mn. Sie f
xronckvorick
Md. so W
^r§aaen ur
unter
»en voll uri
sertvuvve l
L>n AL«
«Mneister
Men daß
und di« «r
skNtzeladen
M^siutzi!
ms« Butter
m elegant«
hWet erklc
»«visor saß
«nun vor
dick z,
befanden sj
«orbestraste
Kui
^r Unip
^vinerseme
e-Ngenyried
Dorer. 497
-achten di«
Kubierend
Univer
mnen 50 1
fintex hen
^'uer den
,^t8 Kei,
-ule zu !
und
, Hospit-i
standen ss
den
ni«r

. * Fatal,
»er. Als j
"«n- leden
sckon s
Z"r «ui p-
Nchtsvollzu
" Liebe '
,7ä U N! TW
^Hchscn i
u-eiÄingen
«en Tiere.
Kn«: „Z
Mayer."
Mayer ist i
Vckt'INg A
 
Annotationen