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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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r. 258

Seite 2

Hetöewerger Zerrung

Montag, den 4. November 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 258

«Nike nicht mehr fortgesetzt. Er beschränkte
sich auf Teilangriffe östlich von Denogne, bei
Neuville et Day und Terrsn, die wir, teils im Ge-
venstob, abwiesen.
Der Einbruch der Amerikaner westlich
her Maas veranlagte uns, die Front zwischen
der Aisne und Champigneulle zurück»
»n nehmen. In Linie Ouatre Champs—Buza-
n-ey entwickelten sich gestern Vorfeldkämpse.
Westlich der Maas setzte der Amerikaner seine
Angriffe fort. Sie haben bei Tailly und über
Villers devant Dun etwas Boden gewon-
nen. Im übrigen wurden sie abgewiesen.
Heftige Vorfeldkämpfe westlich der Mosel.
Leutnant Buecklex errang seinen 35. Luftsieg.
Der Scneralquart ermeister:
G r ö n e».

AmMitttvoch um 1 Uhr wird die Zeichnung
auf die Sie Kriegsanleihe geschlossen!
Willst Du röaeru. bis es zu spät ist?


Der Waffenstillstand der Türkei
London, 2. Nov. Di« Bedingungen des Waf-
fenstillstands mit der Türkei sind bekannt
gesehen worden. Die wichtigsten Punkte find fol-
i genbe: Qoffnnng der Dardanellen und des
Bosporus sowie des Ausgangs nach dcm
Schwarzen Meer. — Alle alliierten Kriegs-
« «fangen en sowie internierten Armenier müs-
sen bedingungslos zur Verfügung der Alliierten ge-
pellt werden. — Sofortige Demobilisierung
des türkischen Heeres mit Ausnaüme derjenigen
TvUVven, die für die Grenzbewachung und Aufrecht-
erhaltung der Ordnung im Inland« nötig sind. —
Uebergabs aller Kriegsschiffs. —
Freie Verfügung über alle Häfen und
«nderen Stellen, die jetzt von den Türken besetzt
find. — Besetzung der Eisenbahnlinien und
des Taurus-Tunnels durch die Alliierten. — So-
fortige Zurücknahme der Truvven aus N ord-
westversien bis hinter die Grenze vor Krisgs-
ausbruch. — Uebergabe aller Garnisonen
im Hedschas, Pemen, Syrien und Mesopotamien»
Zurücknahme der Truppen aus Cilic -ie n. — Alle
deutschen und österreichischen Ange-"
Hörigen von Heer und Flotte sowie Zivilperso-
nen müssen innerhalb eines Monats aus dem tür-
kischen Gebiet entfernt werden. — Diese Ent-
fernung soll möglichst bald stattfinden. — Di« tür-
kischen Kriegsgefangenen bleiben zur
Verfügung der alliierten Mächte. — Die Türkei
verpflichtet sich, alle Beziehungen mit den Zentral-
mächten abrubrechen.

Für andere freien, ist bedenklich. d
L Goethe A
«S^SS^SSSSDS V
platanenallie Nr.14
Roman von vr. P. Meißner.
^merikonisctieü Lvp/rigbt 1816 b)' ob. tulr, btuttzort
Nachdruck verboten — Alle Rechte Vorbehalten.
(LS. Fortsetzung.)
Als Helmstedt Irma dis Hand gab, blickte er
ihr sekundenlang in di« Augen und hielt ihrs
Hand wohl etwas länger wie nötig gewesen wäre.
Irma ärgerte sich, daß sie dabei rot wurde, und
versuchte die Situation abzukürzem Sie wusste ja,
daß ckielmstedt ein vielgereister Mann war, und so
jrug sie ihn nach allen möglichen Dingen, während
sie ihm die vielen exotischen Gegenstände zeigte,
die ihr Vater auf seinen Fahrten gesammelt hatte.
Er sing gern darauf ein. denn es war ihm unge-
mein sympathisch, sich mit diesem Mädchen zu un-
terhalten. ick ihrer Nähe zu fein.
-Frau Schuster und Lilly waren in das Wohn-
zimmer Mganven.
„Tante Schuster, ist der Doktor nicht ein lie-
ber und guter Mensch,"
„Ja. Kind, er gefällt mir, das ist ein Mann
und «in guter Men.ch. Es mag ia für ihn a -ch
nicht leicht gewesen sein, sich in diese «l^entüm-
stchs Situation zu finden..aber ich habe das Ge-
fühl, daß er für dich eine ausricht.ge l .rrundschaft
empfindet. Sag mal, ist das denn -derselbe Dek or
Helmstedt, der in so viele'.. Kriminalsäasn ein«
Rolle gespielt hat?"
„Gewiß, Tante, das ist doch sein« Liebhaberei.
Nötig hat er es ja nicht, denn ich glaube, er ist'
,ohr reich aber es reizt ihn ebsm seinen Schari- !
Inn zu üben und zum Wohls der Allgemeinheit
zu verwenden. Si-H mal Tante, seit ich die Ee-
vrßheit habe, daß der Doktor nicht von d^r Schuld
Ralfs überzeugt ist, ja dass er io gar an seine Un-
schuld glaubt, seit der Zeit bin ich rüstiger ge-
worden. Dieser Mann hat sich in all dein vielen

Die Demokratisierung
Deutschlands
ErklärunAerr ves Nsichskanzlers
Berlin, 2. Nov. Der Reichskanzler. Prinz
Max von Baden, empfing den Direktor des
Holländisch Nieuws Büro. Nevens, aus dem
Haas, und erklärte u. a. Was Sie beute in
Deutschland, im Reichs sowohl wie in den
Bundesstaaten vor sich gehen sehen, ist das Er-
gebnis einer stillen unterirdischen Bewegung
v.eler Jahr«. Der Krieg und die praktischen Zju-
göständnisje der militärischen und konservativen
Führer, das; ihre Politik Schiffbruch gelitten hat,
haben di«,« Bewegung lediglich in außerordenl-
l.cher Weis« gestärkt und den demokratischen
Elementen endgültig die Oberh'and ge-
geben. Die demokratisch« Idee hat nun-
mehr ihren siegreiü-en Einzug in Deutschland ge-
halten, um hier bodenständig zu werden und
sowohl im Reiche als auch in den Bundesstaaten
für alle Zeiten zu herrschen. Der Wechsel ist da-
her nicht unter dem Drucke der augenblicklichen
Verhältnisse vorg«nomm«n worden, sondern ist in
dem Volks will en begründet. Jeder Zweifel
an der Aufrichtigkeit dieser Systemänderung wird
durch die Tatsachen behoben, dak sie fest in der
Reichsverfassung verankert ist f
Der Kanzler äußerte sich dann eingehend über
die neue verfassungsmäßig« Stellung des Kai-
sers und seiner verantwortlichen Ratgeber.
Nachdem Prinz Max die Aufnahme von Parla-
mentariern in die Regierung und die Beseitigung
der Hindernisse für die Beibehaltung ihres
Reichstagsmandats her vor gehoben hatte, fuhr er,
fort: Durch alle dies« Aenderungen ist di« M a ckt
des Reichstags außerordentlich erhöht wor-
den. Der Reichstag wird künftig auf allen Ge-
bieten des deutschen öMmtlichen Lebens zu be-
stimmen haben und wird die wahre Stimme der
Mehrheit des deutschen Volkes zum Ausdruck
bringen.
Auf die Bemerkung des Anfragers, ob das
Ausland vielleicht trotz des stark vermehrten
Einflusses des Reichstages der deutschen Neuord-
nung doch noch sksvtisch geamÄberstshen könne, so-
lange die Befugnisse des Bundesrats unverändert
seien, erwiderte der Reichskanzler: Derartige An-
sichten wären niM unnatürlich, sobald die Regie-
rungen der Bundesstaaten unverändert fortbestän-
den n>^chrich ^t nN«- noch in den Bundesstaa-
ten der Zug der Zeit aus Demokratisie-
rung cnAchtet. Noch der letzt endgültig gesicher-
ten preußischen Mahlr-cktsrekorm wird die Mebr-
bett im vreußilch-n ANoeordnetenbnus der der
Mehrheit des Reichstages sehr ähnlich zusammen-
gesetzt sein. Es ist daher undenkbar, hiß dis Bun-
desratsbevollmächttaten d»r preußischen Regie-
i-'ma temal« llmnrnktionen erhalten sollten, die
sie mit den Beschlüssen des Reichstags in Konflikt
brächten.
Der Kanzler, der tm Verlauf« des Gesprächs
die Reform in Deullchlm»d als «ine wirkl'ch-f.
on-v m.ottt«i>"nr unblutig« Revolution
bezeichnete, schloß mit den Morten' Mit d-m
„ancien regiMe" ist es endgültig vorbei. Ich ball«
die feiste Zsm»rstcht dost hie neiue deutsche
Demokratie, bald mst ihren jetzigen Gegnern
in Frieden lebm wird, um die Aufgabe de»
Neugestaltung Deutschlands vollenden zu können.
Abdankunasfrage und
Kaiser rlah
Berlin. 3 Nou. In den letzten Tagen hatten
die Erörterungen über di« Frage der Abdan-
kungdes Kaisers einen breiteren Raum in
der Tagespresse eingenommen. Der „Vorwärts"
hat bestätigt, daß Staatssekretär (Scheide mann
in einem Schreiben an den Reichskanzler die Not-
wendigkeit dargelegt habe, daß der Kaiser zu-
rücktrete. Also ein Vorstoß der an der kaiserlichen
Regierung beteiligten Sozialdemokratie gegen
das Oberhaupt des Reiches Demgemäß haben in
den letzten Tagen Besprechungen der Parteien
stattgefunden, um zu dieser neuen Förderung der
äußersten Linken Stellung zu nehmen. Di« Stel-
lung der Zentrumspartei wird durch die für
den Kaffer eintretenden Erklärungen der Ger-

Fällen. bei denen er tätig war, nicht geirrt. War-
um sollte er es gerade letzt tun?"
„Liebes Kind, ich will dir ia deine Hoffnung
nächt nehmen, aber irren ist menschlich, unv auch
Doktor Helmstedt kann sich irren".
„Das weiß ich. aber was sollt« ich denn ma-
chen, wenn ich ihn nicht hätte?"
Irma und Helmstedt waren eingetvetsn unh er
setztc vÄin langen uaädchrn mit großem Eifer dis
Methode auseinander, wie die Ghinesen jene herr-
lichen Kunstsegenstände herstellten dis wir Eloi-
sonne nennen. Irma hörte aufmerksam zu, und
machte dis Entdeckung, daß sie sich wunderbarer-
wsffe für dis Diva« zu interesiisrsn besann, an
denen sie bis dahin achtlos vorübsrgegansen war.
Di« Mutter warf von ihrem erhöhten Fensterplatz
aus einen schnellen Blick zu dsn Beiden hinüber
und «in verständnisvolles Lächeln huschte über das
gütige, abgeklärte Gesicht der alten Dam«.
„Fräulein Lilly, da ich hoffe, noch heute Ihren
Verlobten sprechen zu können, möchte ick Sie Lit-
ten., ein paar 'Worte für ihn aufzuschreiben, mit
denen Sie mich bei ihm einWhren. denn ich bin
überzeugt, daß er sich einigermaßen, wundern wird,
wrna gerade ich ihn zu besuch«!! komme".
„Gern".
Lilly lief in ihr Zimmer, um an Ralf zu schrei-
ben.
„Setzen Sie sich noch etwas zu uns. verehrter
Herr Doktor!"
Irma hatte schon einen Stuhl herbeigsrückt und
selbst auf der Kenstenbank Matz genommen, nicht
ohne einen mißbilligenden Blick von der Mutter
zu bekommen, der die Stellung Irmas nicht ganz
passend schien.
„Ich will nur noch den Brief von Fräulein Lilly
abwärts» und dann um die Erlaubnis bitten, mich
zu. verabschieden. Es ist gleich .fünf Uhr. und ich
muß halb sechs Uhr spätestens im Untersuchungs-
gefängnis isoin. Gestattest Sie mir. gnädige Frau,
Ihnen jedenfalls meinen innigsten Dank für die
gewährte Gastfreundschaft zu sagen. Es war für
«inen armen. Junggesellen, wie ich es bin, ein so
selten schöner Tag, dank Ihrer Güte..."
„Aber Doktor, machen Sie dock kein« Machen!
Kommen Sie recht oft zu uns das ist mir der
liebste Dank".

mania" wiedersegebsn. Die N atio nalli be-
rat,e Fraktion hat einmütig den Standpunkt
vertreten, daß das Kaisertum als Sinnbild, der
deutschen Einheit erhalten bleiben müsse. Inner-
halb der Fortschrittliche» Volkspart er
sind es nur die Kreise um Quidde, die die For-
derung auf Abdankung unterstützen. Die Veröf-
fentlichung des kaiserlichen Erlasses, die rätselhaf-
ter Werf« erst jetzt erfolgte, hat bei den gemäßig-
ten GlememLs» unverkennbar dis Stellung der
Krons verstärkt. Das Berliner Tage-
blatt findet, daß der Erlaß sich in sehr vorteil-
hafter Weise von früheren Kundgebungen des
Kaisers unterscheidet. Die demokratische Volks-
zeitung sagt, mit diesem Erlaß werde künftig
allen Versuchen eine Fronde, den Kaiser für eine
Rückwärtsentwicklung des neuenZustanves zu gewin-
ne», ein für .alle Mal der Boden entzogen sein.
Die Deutsche Tageszeitung erklärt kurz
und bündig zu dspi kaiserlichen Erlaß, man dürfe
wohl »ach dem Erscheinen dieses Erlasses die Dis-
kussion um dis Person des Kaisers als erledigt
betrachten. Der Vorwärts dagegen erklärt daß
durch diesen Erlaß in der Stellung der Sozial-
demokratie zur Kaiserfrage nichts geändert werde.
Das Blatt ist damit einverstanden, daß die Kai-
serfrage sobald als möglich zum Gegenstand ei-
ner Volksabstimmung gemacht werde.
* » »
In einer Versammlung des Sozialdemo-
kratische» Vereins in Karlsruhe sprach
der soz.-dem. Landtagsabg. Warum über die
Frag« der Abdankung des Kaisers. Er führte
dazu aus: lieber den Kaffer werden im Ausland«
sowohl wie auch im Inlands Stimmen laut, daß
feine Abdankung zur Erlangung des Friedens not-
wendig sei. Wir Sozialdemokraten sind Republi-
kaner und haben als solche keine Veranlassung,
uns als Schutzwall vor die Hohenzollern z» stellen.
Aber darüber dürfen wir uns Kiner Täuschung
hmgsben, dE Mehrheit des deutschen Volkes ist
Leute noch monarchisch gesinnt. Wir können rich-
tige Politik in einem Rechtsstaat nur mit der
Mehrheit und nicht gegen die Mehrheit des Vol-
kes machen, wenn wir nicht russische Zustände be-
kommen wällen. Verlangen müssen wir nur. daß
dis Monarchen nicht mehr die autokratische Rolle
svi-Men n>i« tzisber In der Diskussion dankt« L/r
sozialdemokratische Stadtrat Dr. Dietz, dem Re-
ferenten für die taktvolle Behandlung der Frage.
Es sti unwahrhaftig. setzt in dem Kaiser den Sün-
denbock finde» z» wollen. Der Kaiser- bat umge-
lernt. wie so viele umlernen mußten. Er hat uns
am 4 August 1914 die Hand geboten und wir ha-
ben eingeschlagen, und eg hat sich gezeigt daß
während des ganzen Verlaufs der barten Kriegs-
zeit der Kaffer ehrlich zum Volke gehalten hat.
Polnisch-rutheni chs Kämpfe

Oesterreich rrrrd das Bündnis
Berlin. 3. Nov. Die ..Norddeutsche Allgemein*!
Zeitung schreibt: Nach einer telegraphischen Mel-
dung aus Wien kommt die ..Reächsvost" auf deck
Sonderschritt der östFrr.-ungar. R«e
aieruna mit der Behauptung zurück, daß die
deutsche Regierung bestrebt sei. zu zeigen. Laß sie
diesem Sckvitt volles Verständnis entaegenbringö.
Die ..Reichsvost" stellt die Auffassungen der deut-
schen Regierung völlig irrtümlick dar. So
wenig wie die deutsche Regierung den Sonderfchritt
vorbar gebilligt bat. so wenig vermag sie nwckträa-
lick für diese den Bundesinteressen zuwiderlaufende
'Aktion Verständnis zu zeigen.
Liquidation in Oesterreich
Wen. 2. Nov. Das ..Fremdenblatt" meldet aus
Baden: Die Gemeindeverwaltung bat die Nach-
richt erbaltem. daß das k. u. k. Armeeober-
kommando mit dem 1. November seine Tä-
tigkeit ei »gestellt bat. Di« Gemeinde Ba-
den soll den ganzen Besitz des Armeeoberkomman-
dos iw ibr Eigentum übernehmen. was im Laufs
des Nachmittags geschoben ist. Darauf bat das
asiamte Personal des Armeeoberkommandos Ba-
den verlassen. Dor Paßzwang Ar Baden und Böß-
lau wurde awkaeboben.
Lesterrcichische Gefangenerrbcwachung
Wie». 2. Nov. Zu den beunruhigenden Gerück-
ten über die Laas im Krieasaekanaenenlaaer Sieg,
mundsberbera im Waldviertel, wonack 8000 kcüsgs-
geiangene Italiener aus dem Laaer ausaeÄrocken
seien und in der Umgegend plündernd rnnbeczfehen.
euiäbrt hjs ..Neus Freie Prelle" vom Kriegsministe-
rium folgendes: Das Wacktbataillon im Gefan-
genenlager Sieamundsbor-e-rg verhetz unter dem
Einfluß der politischen Vorgänge der letzten Tags
feinen Bosten: dis vielfach aus Ilwoischeu Elemente»
bestehende Wachtmanasihait ging einfach weg. um
in die Heimat zu gelangen. Im Laaer entstand in-
folMdsllen groß« Unruhe, und es M wahr-
scheinlich daß in» Verlaufe derselben «inine Kriegs-
gefangene tatsiicklick entwichen sind. Der Lager-
kommandant Oberst Buresck setzt« sich aber so ort
mst dem ranaältesten aefanasn«» italienischem Of-
fizier. sinem Obersten, in Verbindung. Es wurde
eine italienische Laaerwache zur Aufrechterhakt,uns
der Ordnung bestellt. 5ioute mittag hier eingegan-
' eenen Nachrichten »usolae funktioniert der italie-
nische Wachdienst tadellos: im Lauer herrscht wie-
der Rübe. Damit erledigen sich auch die Gerückte-
daß die italienischen Kriegsgefangenem die Stadt
Horn besetzt haben und Räubereien und Münde-
rungen im großem Maßstab verüben.

Warschau. 2. Nov. Extrablätter der Warschauer
Zeitung bringen auffebmer. säende Berichte über
den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen pol-
nischen und rutbenisch-ukrainiscken Truppen in Ltt-
galizisn. So wird gemeldet, daß im der Nackt auf
dem 1. November Lemberg durch Rsgimentsr
Leuffch-üstMsichffcher und ukrainischer Nationalität
eingenommen wurde. Infolge zielbswuf.ter
vorherige« Evakuierung der Lo st aen Regimenter
aus der Stadt war ein Wideffta id unmöglich. Ee-
nsral Michalski wurde vo» der anderen Seite des
Sam-Musses angegriffen. Eine honvedabteAung
vskwsdoerte dem Central Vuckalski Len Gehorsam.
Den Angriff auf Vrz«myfl bat Vuchalski zu-
nächst den ganzen Tag an der Spitze früherer Le-
gionär« und einer Anzahl Studenten äbgewiefen.
Die Effenhabnbrücke über den San ist in d e L ft
eeivemat. Vrzemvsl ist in den Händen der Rutb'-
nsn. Rach der Gadzina VolkEi ist eins besonne e
österreichische Armee unter dem Oberbe'edl d s
GensnÄs hav s bei der sich Erzbemoa Willelm
befindet, im Vormarsch auf Rawaruska-Zamosk.
Graf Anvraffy wieder zurückge»reten
Wien. 2. Nov. Der Minister des Auswärtigen
Graf A wd ras 1 p bat beute feff.sn Rücktritt
anacboten. Der Kaffer bat ibn angenommen.
Di« Leitung des Ministeriums des Auswärtigen
übernimmt vorläufig dec Sektionsckss Fahr, von
Flotow. Auch der gemeinsame Fiua zmin.stsr
Svitzmüller bat sein EMallungsgömck ein-
aersickt. * .

Englische Unmenschlichkeit zur See
Zwei deutsche Vorvo st en-Torvedo boote
waren am 21. ÄWrz 191« von englischem Ss.streit-
kräftsn westlich von Ostende torpediert wordeo-
Mit den Fahrzeugen stillst waren nur -wenigs
Alaun der Besatzung ums Leben gekommen, di»
Mehrzahl dagegen schwamm Kopf an Kopf 'M
Waller, und batte mit Lechtiakeit gereitet weroe-u
können. Die englischen Bö.atzmnasn Laben «Lor von
Unmenschlichkeit den» langsamen ToLe-kamMe d-
Deutschen ruhig zu und hätten sie zweifellos ins au»
den letzten Mann ertrinken lallen, wenn nickt eu»
kleiner französischer Kremer im ganzen 8 Man»
ausgenommen hätte. Dieser für das englische Bi-
balten gegenüber deutschen i» Seenot befiiAUche»
Seeleuten autzerordentltck kennuicknend« Bockau
ist dann durch einen aus Frank.öich wach o«r
Sckweis znrückaekehrten Austauichaemngenen Lw»
Kenntnis der deutschen Behörden gekommen, -tim
di« amtliche Bekanntgabe des Vorfalls, am io-
Mini diests Fabres, ist emalischöffoUs hrsber
nickt geantwortet worden obwohl Len Eng-
ländern dock in dem kleinen Kreuzer ein Zeug:
Verfügung stand, der ibr Verhalt«» batte reckt,
tiaew können, wenn es zu rechtfertigen gewesen
wäre. _
* Friedrick Adler, der Mörder des Ernst»
Stürackh. ist begnadigt und nack seiner Eutlasiuns
staleick in den sozialdemokratischen Barteivorstan«
gewählt worden._ .

„Ja, das wäre famos!...."
Wieder ein strafender Blick. Helmstedt mußie
lächecu. vas war ;a io reizend an dem Mädel, daß
ihrs Natur immer so unvermittelt zum Vorschein
kam.
„Hier ist der Brief, lieber Herr Doktor!"
„Ich werde ihn pünktlrch besorgen".
Sechstes Kapitel.
Als Ralf am Morgen dieses regnerischem düste-
ren Mailages cn ;«iner Zeue erwachte, war es ihn!
im Kopf wüst und leer. Er wußte zunächst sar
incht wo er sich ochano und scha-ui« sich ganz ver-
ständnislos in dem kahlen Raum um. Erst allmäh-
lich kamen ihm die furchtbaren Stunden des vor-
hergeheiscen r^bewss Mn rdewüßchei». Atknah-
lich dämmerte ihin der Lffsamm«nha„g alles dessen,
was M'iwev.n war.
Er sotuis ein Mörder sein! ?
Er sollte seine» lieben altstz Msund. stii^n
guten Onkel ermordet haben!"
Ein« heiße Bluiwelie stieg ihm ins Essicht, es
war, als würgte ihn jemand. Ja. waren denn d.«
Menschen wahnsinnig geworden? Mäs wollte» sie
denn von ihm- .*
Der Onkel tot!! Ermordet!
Allmählich wurde ihm erst klar, was Las alles
bedeutete. Der gütige Mann, den er gestern früh
noch so munter und guter Ding« Mähen hatte,
der mit ihm gescherzt hatte über seinen frühen
und so schlecht motivierten Besuch, der sollte tot
sein. Ja. war denn das zu fassen?
Er preßte di« Fäuste gegen die Stirn, als
wollt« er aus dem armen Kopf, der fhn so
schmerzt«, das Verständnis für all das Furchtbare
hevauspressen. Er schanderte zusamlmem wm» er
an den entsetzlichen Augenblick dachte, als die Be-
amten in sein Zimmer traten und ihn anfaßten
Ihn ansassen! Ihn, den freien Mann! Ibn
hätte noch nie jemand gewagt anzufallen. War es
ein Wunder, daß er sich losriß und um sich schlug?
Oh. ihn reute der wablgestssts Borhieb nickt, der
de» einen niederstreckte. Wäre er nur schnelle«
gewesen! Aber der Schutzmann halt« ihm ja auf
der Straße den Weg vertreten.
Unwillkürlich faßte er »ach dem Handgelenk;

führt batten. Er zitterte unter dem Gefühl bitte-
Er^ in /Mörder! Wie lächerlich! Wie albet»
war das! ,
Gewiß, es war dumm von »hm. sich zu wehren
er war ia unschuldig. Warum harten ihn die »05-
amten auch gleich angefaßt. Nur das nicht! »»
wurde ihm allmählick klar, daß in seinem Verhal-
ten das Geständnis einer Schuld liegen konnte.
begann Reue zu empfinden, daß er so unmtrnuni
iig gehandelt hatte.
Oh. es war entsetzlich! - z
Ralf Looper sollte einen feigen Mord besan-
-sen haben?! Uni» seine süße, geliebte Lilly! WaS>
mußte sie denken, was mußt« sie um Lin leide"i
Konnte er den-' dafür, daß die Polizei so MotYK
wär und ihn für den Mörder hielt? .
Er starrte vor sich hin. Ein Zug von TroA
war aöf seinem Gesicht. Ex preßt« d°» »-"ven uE
einander.
Eine ganze Meile hatte er so drg,«söffe». U
läS-- sich di« Starrh»it i,> seinen Zügen und 0'»«
Tränen liefen ihm über di« Mangen, kein gaM,
Körper zuckte in namenlosem Weh. Er schluE
wie ein Kind. . ,
So sand ihn der Wärter, der das- eirfache Fvs'lsl
stück brachte. Ralf sah ihn kaum. Er konnte nE
essen. Wie Feuer brannte sein Kopf, di« Eedanu»^
fasten sich, drohte» sich in einem wüsten Wnoeu
tanz immer uni das eine, du hist gefangen, du wu
dos Mordes verdächtig!
Er kam nicht los 'davon, wie er sich auch aoalr-'
seine Gedanken in «in« Richtung zu zwingen. lZ
war vergeblich, immer wilder wurde es.
rannte in der kleinen Zelle auf und ab. er rütteu,
an der eichene» Tür. «r rannte zbm Fenster un
faßt« di« eisernen Traillen. so weit er sie erreu
cken k^nie. und rüttelte an ihnen. Eine waMs
sinnige Angst überkam ihn. Du bist gefangen!
kannsi nicht heraus. Dis Luft ginn ihm »'G.
meinte, er müsse.ersticken. Es. war ihm. als muM
er wahnsinnig werden.
War er es n'cht ickon? M^r das nicht alles
Gebilde seines Wahnsinne-!? Es wurde ihm
rwr den Auge«, er taumelt« zu dem eisernen

Er fühlt« den schneidenden Schmerz der cknnhfeff«; L»tt — —
aits Darmsaite, mit der sie ihn zur Droschk« sFortsetzun gfolet.1

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