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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Seite 2

Heidelberger Zciluug

DienSlag, den 11-'. November Ibltz

HsrMpiiecher Nr. 82 und 182

Nr. 271

Dre Wahlen
zur Nationalversammlung
Der Entwurf des neuen Wahlgesetzes
kehl, wie der Vorwärts meldet, Wahlkreise
mit 150 MO Einwohnern vor. Für das ganze
Recchsgsbiet wird die Verhältniswahl sin-
g'führt in ähnlicher Welse, wie Vas vom Reichstag
für einige Großstädte beschlossen war. Es soll also
auch die Verbindung von Wahlvorschläsen möglich
lein. Ersatzwahlen albt es nicht mehr.
Beim Ausscheiden eines Mitgliedes rückt der nächste
aus der Liste auf. Die Wählerlisten sind am 2. Ja-
nuar aufzulegen«; Einsprüche sind bis zum 11. Ia-
N'.'ar ansuLringen und Lis zum 25. Januar su er-
ledigen. Urder die nachträgliche Aufnahme von
Militävvevsonen, die im Januar heimkehren, soll
eine besondere Verordnung ergehen. Die Wahlen
sollen dann am 2. Februar vorsenommen wer-,
den. Das Verfahren ist wie Lei der Reichstags
vrabl, nur Last diesmal auch Männer von 20—25
Jahren und Frauen über 20 Jahre mitwählen.
Für dem Fall, daß Deutsch-Oesterreich
den Eintritt in Ne deutsche Republik wünscht, soll
seinen Abgeordneten der Beitritt zur Nationalver-
sammlung entsprechend den allgemeinen Regeln of-
fen stehen. Eine Verzögerung der Wahlen Oester-
reichs soll das Recht der Beteilisuiu» nicht auf-
Lebep
Scheivemann über die Wahlen
Im Novwärts ruft Sch eidemann die Barter
»ur Äirsvairnuna aller Kräfte aut um bei den
Wahlen »ur Nationalversammlung
den Siva »u errinaon. lieber die NatiomaioeÄamrn»
Luna leMt laut er da. nachdem er zuvor auf den
Präliminarfrieden krnweilt der schon in den aller-
nückAten Wochen abarsckiossen werde, die Rational-
-versamnÄuiM -müsse nckt rum unwichriÄten Teil
den materiellen Bedürfnillendes neuen
Deutschland Rechnung tragen, denn leit der Auf-
löiuna des Reichstages und dem Verlchnfinden des
Bundesrates als Tvil einisr aeietz»ebenden Körver-
schaft gebe eskeineInttan». dieneueKre-
dit« bwoilliaen könne. Das Reich bedürfe alber
der finanziellen Si ckerltelluna drin-
ge nid. wenn nicht ««ablebbare Schäden
b eva uftwlckworen weiden sollen. ..Es muk allo
unbädinat ein gesetzgeberischer und den inner- und
aukenoolit itchon Gläubigern asaenüber rechts «ül-
liaer Wsa zur neuen Geldbrsckaffuna benutzt wer-
den und das kann nur über die aus allgemeinen
Wahlen bervoravaanaene Nationalver'aamnlunia
führen. Man wird nickt glauben, daß die Natio-
naAvohsaimmÄlrna ein Heilmittel aoaen alle tnneven
Sckäden sei: sie kann nur gewählt werden in e-nom
Volks, das ans sich heraus die Geketzmästia-
keit seiner Zultärck« bis zu ihrem Ktzftmvmentritt
Lockoeb alten bat. Die Nationalverfnimmluna
bat allo vor allem die Aufgabe den Volksw-llen
»u sickern und in dauernden Verhältnissen »um Aus-
druck zu brimiaen. um dadurck der Entente ieden
Borwand zur Verzögerung des bitter notwendigen
endgültigen Kvickdens zu nehmen."
Die Lage in den polnischen
Landesteilen

Di« Echlss. Zig. meldet aus Posen: Die Po-
len bereiten systematisch die Proklamierung
Posen als Bestandteil Polen» vor.
Cis haben die Gewalt in den Arbeiter- und Sol-
datenraten an sich gerissen. Staatsselder dürfen
nicht mehr ohne ihre Genehmigung aus gewählt
oder überwiesen wetzden. Waffen und Munition
werden ausgekauft, d» deutschen Soldaten ent-
lassen, die polnischen ztzÄicksvhalten. damit die
Polen die Militärgewalt in den Härchen halten
können.

Denn Vorwärts zufolge befinden sich die
Stadt Posen und ein gr oster Teil der
Provinz Bosen seit 14. ds. Mts. in polni-
schen Händen, und zwar geschah diese Umwäl-

zung nicht durch den Einzug von polnischen Le-

Kunst und Wissenschaft
* B«m de» Universität Freiburg. Den Brivcji
dezenten Dr. Alfred Hauptmann und Dr. Jod.
Oedler lmedizinische Fakultäts wurde der Titel:
vusterorbentlicker Professor verlieben.
Theater und Musik
Mannheimer Hof-Theater
Mit Alice Lis so in der Titelrolle soielt Las
Reue Theater im Ros en «arten leit Sonntag
einen neuen Schwank..Svrübteufelcken" von
Euaen Burn und Otto Harting. Das lustige Stück
stellt an niemand besondere Anforderungen. Die
Verfasser Laiben sich die Köpfe auch nicht zerbrochen,
um irgendwie originell zu kein Es bandelt sich
um einen übermütigen Backffickttneich der. wie Lil-
li« mit einer Verlobung ickliestt. Es wurde aut
«esvielt und «Mn applaudiert. A. M.
Humor vom Tags
* Kindermund. Die vierjährige Eva und der
drei jährige Kurt spielen mit der kleinen Li viel van
der Nackbarslouten. Plötzlich stürmt Kurt zur
Mutter und erzählt entrüstet: ..Du. Mutti die
Lieicl bat oben ein ganz häßliches Wort gesagt!"
Und mit der Würbe eines arlraen Kindes fetzt
Kurt hinzu: ..Ich Labe es natürlich sofort ver-
gessen! Eva Kat gleich Pfui ««sagt!" lUlk.s
* Ueberaanaswirtschakt. GranatendreLe-
r e i si-ckt unfianare^cke Aufträge in Kindsrklavrern
und Gunrm W:aofrovfen.
» Tikch-Woräch. ..Wat. Mensch, du willst 'n Fein-
schmecla sind, der früher imma im L-simlokal is-
sveist Kat. und kannst nick mal Pferd von HurH
untaschoiden!" lUlf.l
" L-lde.Bilde einen Satz mit Emmenta-
ler!" - ..Main lagt zu drei Emm en Taler!"
— WSdo einen Satz mit Tizian!" -- ..Ick hab'.
Lir 'n Bear schöne Hosen aekoost die zieh an!"
-- .Wilde einen Satz, in dem zwei Tiere vor-
konrrnen!" — ..Stanislaus floh!" lUlk.f

giönärsn von nutzen, sondern dadurch, Last die Po-
len im A.- und S.-Rat die Muckt au sich brachten.
Die sozch,'demokratische Partei Kat sich auf den
Standpunkt gestellt, dast mit dem U«ber«ang der
tatsächlichen politischen Wacht in die Hände der
pÄnischm NationalborveMUS als einer Tatsache
gerechnet werden must.
Der Berliner Vertreter der Köln. Ata. erfährt
von einem «ms Posen zurückgekehrten deutschen
Politiker zur Lags in der Stadt und Provinz Po-
sen: Ein als gemeiner Artillerist verkleideter Le-
gionäroffizier erschien a«m vergangenen Mittwoch
tzn Soldatenrat in Posen und verlangte mit Un-
terstützung dreier Leute, darunter eines Politi-
kers namens Dr. CzulMvski, die Auflösung der
Soldatenräte und die Einsetzung der Ziioilrevie-
rung jm neuen Rathaius. Diele Aivilresierung
so"te natürlich polnisch »ein. Dann wurde ein pol-
nischer Soldatenrat gebildet, der nunmehr in Po-
sen regiert. Die zur Zeit führenden Männer in
Pofen sind: ALg. v. Trampczynski. Dr. Rzetezki.
Vorgeschoben ist Rechtsanwalt Drwenski.
Entente Warnung an Polen
Die Marwinm Bost meldet aus Vaüis: Die Al-
liierten baLen eins Warna na am die polnische
Reareruna nack Warschau aerWet. in der di« pol-
nisch« Regieruna aufaefrndert wird die Erledigung
der volnticken Grenzfraaen der Friedenskon-
ferenz vorzubebalten.

Das neue Baden
Partei Aufrufe
D ie Fortschrittliche Bolksvartei umd
das Zentrum backen nunmehr ebenfalls Aufrufe
am die badiicke Bevölkeuuna erlassen. In der Kund-
mackuna der Fortschritt!. DoUsvartei Badens beisst
es u. a.:
Mr wollen sine LadikKe Republik als ein
Wied der groben deutschen Republik, die den Traum
unserer Väter und Großväter verwirklichen und
«ans Deutschland. einschließlich Deutkb-OMerreichs.
die Einheit und Freiheit bringen soll. Di« in dem
Aufruf enthaltenen Fo-derunaen beziehen lick u. a.
auf die umnittelbave Volksabstimmung über wich-
tig« Gesetze, auf volle Gewiss en ssreibeit. insbeson-
dere auf dem Gebiete der Religion, der Schule umd
der Erziehung, auf weitgehende soziale und wirt-
schaftliche Reformen, darunter auf die ttaatficke
Ausbeutung aller Naturschätze, der Wasserkräfte
und Bergwerke. Werter sind gefordert die Auftei-
lung der Domänen der Stammmiter und des Grok-
grundbentzes zur Schaffung eines gefunden lebens-
fäkiaen Bau.«rEandes und zur Durckkübruna der
inneren Kolonisation weiter Neuordnung des FH.
nanzwesens unter scharf,ttw Erfassung dir Kriegs-
gewinne. der «rosten Einkommen. Vermögen und
Erbschaften sowie weitgehende Versorgung der
Kriegsbeschädigten der Kriegswitwen und Waisen.
In dem Auiiruf des Vorstandes der Zentrums-
fraktion des badischen Landtags heisst es u. a.:
Wir müssen auf das allerentkckiodenfte verlan-
aen. dast den nordischen über radikalen Sendlinaen
jeder Einfluß auf die Behandlung innerbadischer
Ansslogen-Keiten versagt wird, auch auf dem Wege
der Arbeiter- und SoLvtenräte. lieber vier Jahre
backen wir den preußischen Säbel im Kommando
unserer badischen Truppen ertragen. Es ist vorbei!
Wir lassen die preustiscke Pickelhaube ietzt nickt
ablKen durch den Berliner RadÄalismus und
sein« brutale Eewaltkerrschaft. Wir in Baden
besorgen unsere badficken Angelegenheiten selber.
Mr wollen Glieder des Reiches sein und bleiben,
aber auf dem Boden voller Gleichberechtigung. In
dem Aufruf wird dann gefordert, dast auch noch
Bauern-. Bürger- und Beamrtenröte sowie Framen-
räte sich bilden und gleiches Reckt mit den Sol-
daten- und Arbeiterräten teilen. Neber die Be-
schaffung der Mittel zur Tragung der ungeheuren
Kosten könne im Einzelnen nickt« aeiaat werden,
aber das eine steckt fett, »dast die eigentlichen Kriegs-
gewinne mindestens von SO 000 M. an restlos «in-
gezogen werden müssen. Monopole, die nickt zu
umgeben seien müßten von soziale»- Gerechtigkeit
durchdrungen sein.
* Christliche Bolksmrtei. Di« Rechts-
stehende Vereinigung des Badischen Land-
tags Kat nach, Beratung und Besprechung mit Mit-
gliedern des konservativen Landesausfchusses be-
schlossen, sich künftig Christliche Volk spar,
tei zu nennen.

E, Deutsches Reich
Eine Propaganda-Abteilung des Arbeiter- und
Soldaten-Rates. Wie dis Morgenpost meldet, hat
der Vollzugsausschuss des Berliner Arbeiter- und
Soldaten-Rates eine besondere Propaganda-Ab-
teilung eingerichtet und mit deren LeUung seine
Mitglieder Wels und Colin Rost beauftragt. Für
dis Zwecke der Propaganda soll das Flugzeug-
wesen bereit gestellt werden.
Payer. Wie verlautet, wird der bisherige
Vizekanzler von Payer aus dem politi-
schen Leben ausscheiden. Er hat den
Wunsch geäußert, bei den bevorstehenden Wahlen
zur Nationalversammlung nicht mehr als Kandi-
dat ausgestellt zu werden. Diesem Wunsche hat
di« Fortschrittliche Volkspartei Rechnung 'getra-
gen.
* Verschmelzung bei den Konservativen. Wie
verschiedene Berliner Blätter erfahren, haben am
Samstag EiniEnasvevkandlunaen zwischen den
Deuts ckkoniervativen und den Frei-
konservativen ttattgefir^en dis zu dem Er-
gebnis führten, da» die beiden Parteien sich' ver-
schmelzen und in Z-uckuM aomemsam auftreten
wecden.
* Ein zentraler A- und S.-Rat, Die fast mit
autoritativer Macht arbeitenden kleineren und
größeren Soldatenräte in den verschiedensten
Städten des Reiches haben innerhalb des Verwal-
tungsapparätes eine außerordentliche
Verwirrung geschaffen. Da ihrs Maßnah-
men. di« wohl vom besten Willen geleitet waren,
doch vielfach nicht das Richtige trafen, und die
schon herrschende Verwirrung vergrößerten, ist f/Xt
beabsichtigt, in den nächsten Wochen bereits aus
allen Teilen -des Deutschen Reiches
einen zentralen Arbeiter- und Sol-
datenrnt zu schassen, der von Berlin aus das
lufamts Staatswesen leiten soll, bis die Natio-
nalversammlung ein« nM« Verfassung ge-
schaffen hat.

Aus Srakü uns Umgsgeno
* Der erste Schnee ist ««fake«. Skachde-m schon
in den gestrigen späten Nachmittagsstuvdsn leichter
Schneefall eingesetzt hatte, steigerte sich dieser in
der Nacht beträchtlich. Infolge des verhältnis-
mäßig warmen Wetters blieb der Schnee nur an
wenigen Stellen liegen.
* Aus der Nationalliberalrn Partei. Dir ge-
strige Wochenverfanmrliung war wieder überaus
stark besucht, auch die ahl der Frauen hatte sich
vermehrt. Nachdem zunächst Herr von Lar Ken
als Augenzeuge der Berliner Revolution ei» all-
gemeines, sehr interessantes und an-
schauliches Bild der Geschehnisse in
Berlin während der Revolution entrollt hatte, er-
stattete der Vorsitzende. Direktor Dorn, Bericht
über di« derzeitige Lase in Baden und über die
VereinigungsbeftreL-unsen mit der Fortschrittlichen
Volkspartei. Die Erörterung ergab auch diesmal
wieder «in« Reihe wertvoller Erwägungen und
Anregungen. Den Schluß des Abends bildet« ein
packender Appell des Stadtschulrates Rohr-
hurst. der in beredten Worten und überzeugen-
den Argumenten all« Männer und Frauen des
Bürgertums zur Erfüllung ihrer Wahlpflichä auf-
rief. Da die Räume des Mieisten Vocks für »den
starken Besuch nicht mÄpc ausreilken. wird die
nächste Versammlung em Gartensaal der Harmonie
stattfinden. Auch ist vorM«hen. außer den Mon-
tag-Abenden an einem .zweiten Abend der Woche
zufammenzukommen.
* Der Verein Fortschrittlich« Bottspartei hielt,
wie uns berichtet wird, am Sonntag nachmittag
eine überaus stark besuchte MrLsliederoersamm-
lung ab. Professor Mar Weber sprach für die
Republik als die zukünftig« Staatsform
Deutschlands.Scdann faßt« di« Versammlung nach
einem Referat des Stadtv. Dr. Leser über ein«
Anregung des nationallibsralen Vereins zu einer
Verschmelzung der beiden Vereine nahezu einstim-
mig eine Entschließung, die sich bereit erklärt, in
Verhandlungen einzutreten, mit dem Ziele, eine
neu« demokratisch- « republikanische
Parteiorganisation Mick der Grundlage
des von dem demokratischen Ausschuß in Berlin
veröffentlichten Aufrufs ins Leben zu rufen. Zur
Führung der erforderlichen! Verhandlungen wurde
eine Kommission von acht Mitgliedern gewählt
* De« Zugverkehr mft Klfah-Sotbrinaen. Eb
Verkehren keine deutschen Züae mehr von den Sta-
ken en Breisack. Müllboim und Wml-LeovoldsböLe
über den Rckein. Di« ?ckae nach Kolmar endiaen
deshalb in Breisack, während die lüge von Müll-
heim nack Mülbaufen und von Wkil-Leavoldsböbe
nach St. Ludwig vollttändia ausfallen. Der Ver-
kehr -"n Baden über den Rbem wird vom genann-
ten Zeitpunkt an nur noch über Keck! und RNcku
wooa. durch die Wal- über Weißenburg. Lauter-
bur« und Sdaraemünd. Wer Saarbrücken bis St.
Avolt aufrecht erhalten. Vom Donnerstag 21.
November moraens 5 Nkr ab wird.der übrige ge-
samte Zugverkehr zwischen Elsaß Lothringen aner-
le'ts und Baden und der Malz andererseits voll-
ständig einae stellt. Die Züae in Richtung
Röfchwoaa fallen deshalb vom Donnerstag. 21. No-
vember ab Rastatt vollttändia aus und dieieniaen
ab Aovemveier verkehren nur bis Kebl.
* An der Fürsorge kür durchziehende Truppen ist
das Rote Kreuz nickt nur durch den Betrieb
keiner Erircsch'masstellen am Güterckakmkof. wo
eine Verstärkung von 31 Danren eintrat, und am
Hauotbacknckof beteiligt, sondern Kat auck seinen
1914 bei der Tmvvenamssenduna tätig «eweffsnen
Zweigaussckmst bei der militärischen Vervsleguinas-
amtalt wieder beracGellt: er wird wieder von Geb.
Rat Bros. Dr. Schubert geleitet, zu dessen Stell-
vertreter Fabrikant Natban Marr ernannt ist. In
einer iünatt im Nrtuskof abaeckaltenen Versamm-
lung in welcher Ansprachen des Babnbofskomman-
danten. Hauptmann Könige und des Vorsitzenden
vom Roten Kreuz v. Iaaemann erfolgten, meldeten
sich sofort gegen 200 Damen und wurden 5 Kolon-
nen gebildet, die fett 17. Roo. am Stellwerk Mit-
wirken. Sie weiden von den Damen Frau Wei-,
gand. Frl. v. Zslewski. Frau M. Maier und Frl.
Stark lbside als Vorstandsdamen der Heidelberger
Errrilckunasstelle im Feld geweseni und Frau Hönl
geführt: jeder Kolonne steckt als Vertrauensmann
ein Herr zur Seite nämlich Fabrikant Natban
Marr und die Professoren Wätien. Wild. Dikelirs
und Neckel. Bei einzelne» Kolonnen ist noch etwas
Zuaana möglich. Meldungen von Damen können
aber auch darüber Linaus ttattfinden. Sie werden
je nack Bedarf rur Hille in Kriegskücken und an-
deren Anstalten der Truvven-füPsaras verwendet
werden.
* Vom Noten Kreuz. Stadtrat Schmidt bat
das feit KneaSbeainn ovierwillia gerührte Amt
als erster Vorsitzender L-r Transvortabteiluna we-
sen sonstiger Geschäftsüberbürduna niedsrgelegt.
Der Dszirksansschuß wählte ibn mit Aufdruck be-
sonderer Dankbarkeit erneut zu feinem Mitglied.
Der Vorsitz der Transvartabteilung wird nun vom
bisherigen zweiten Vorsit-en-den Stckttrat und Re-
lervelaizavettdelsgie'-teg Ga. Neberle allein gebührt,
der durch Kaufmann G. Kockenburger im Be-
darfsfall vertreten, wird.
* Odenwaldklub. Auch der letzte diesjährige
Ausflug verlief bei zwar trübem aber frischem
Wanderwetter aufs schönste. Der Verein kann
stolz darauf sein, daß er die 10 vorgesehenen Aus-
flüge ausführte. Acht Mitglieder beteiligten sich
an allen diesen: ihr treues Auskarren wurde bei
der Begrünung beim Mittagessen in Gaiberg be-
sonders hervorgehaben. Des Ernstes der Zeit«»
wurde gedacht und es wurde der sicheren Zuversicht
Ausdruck gegeben, dast der Verein auch im kom-
menden ^ahr die so beliebten Wanderungen fort-
setzen wird.
* Die Haussammlungen zur 9. Kriegsanleihe
in Handschuhsheim, die aus Veranlassung des
Ausschusses für vaterländische Volksabende statt-
fanden, haben di« stattliche Summe von 17 8 0 0 8
Mark erbracht. Das HMptverdienst an die-
sem schönen Ergebnis Kat Natschreiber Schaub-
hut, der persönlich allein über 150000 Mar?
von Haus zu Haus gesammelt Kat.
* Kohlenversorsung. Infolge der Dcmockil-
inachuns wird die Kohlenanfuhr in der irisch-
sten Zeit sehr gering sein. Es bann daher der
Bevölkerung nur die grösttmögliMts Sparsam-
keit mit ihren Ko-Klenbeftünden anseraten wer-
ten. Auf die in heutig«r Nummer erscheinende
Bekanntmachung der Ortskohlenstelle lei besonders
aufmerksam gemacht.
e- Das zweite Kammermusik-Konzert von Dir.
Seelis. Las am 24. Nou. fchn sollt«, wird bis auk
weiteres verickoben werden

* Rentsirabhebrmg. Mit der Abhebung
zum Krwgsuntwen- oder Kriegswaisengeld der
' Hinterbliebenen von Militärpersonen der Unter»
klassen zahlbaren Anschläge find viels Empfangs-
berechtigte im Rückstände. Die Anschläge könne»
gegen Vorzeigung der' erforderlichen B-escheim'
KUNS des Eemeindevorstchvrs «kV. über den Be»
zus von Familisnunterstützung bet der zuständige»
Pcsstanstalt abaekoben werden.
* Perfonalmeldnng. Als Verwaltungsaktuatt
sind in den Staatsdienst aufgeno-imnen die Per»
waltungsinzipienten Ludwig Breitinge d
von Heidelberg, Karl Spiest von Wiesloch und
Wilhelm Braun van Wennheim.
* Tödlicher Unfall. Der 82 Jahre alte Kauft
mann Ludwig Rosenbaum von Lier stürzte an»
17. Nov. offenbar infolge eines Fehltrittes in einen»
Stiegenhaus und verletzte sich dadurch am Hinter»
kaufe so schwer, daß er noch in derselben Na<lü
itarü. _
:: Ketsch, 17. Nov- Hier wurden zwei voE
Feld heimkehrend« Soldaten aufgegriffe»»
die neben anderen Ausrüstungsgegenständen au«
zwei Dienstpferde mitgenommen hatten. Berschte»
denen anderen Soldaten wurden Lebensmittel i»
größerem Umfang abgenommen
Mannheim. 18. Nov. In den Räumen einet
angeblichen Bergwerksgeselllchaft in der Oststaw
wurden WO Zentner Weistmehl vorgefuude»
und beschlagnahmt. In der Privatwohnung eines
angesehenen Mitbürgers, dessen Haushalt
zwei Personen besteht, u, g. einig« Zentner
Weistmehl wurden 12 Schinken, und 16S Pfl»
Tee und in einem Hause in der Schwetzinger VlTl-
stadt, offenbar bei einem Schleichhändler, ei»
Zentner Reis, ein Zentner Kakao und ein
ncr Bohnenkaffee beschlagnahmt. — Da ka»»
»van schon „durchhalten!"

Letzte Drahtherichte
Die Nationalversammlung
Berlin, 18. Nov. In Len Morgenblättern »sB
17. November fand sich die Nachricht, dast die WÄ?
lerlrsten für die Wahlen zur deutschen National»
Versammlung am 2. Januar 1919 aufgelegt wer-
den und die Wahlen selbst am 2. Februar M-
stattfinden würden. Diese Nachricht entsprich«
nicht Len Tatsachen. Dem Rat der Volks»
beauftragten wurde bis jstzt ein Entwurf »»»
Wahlordnung für die Konstituante noch nick'
zur Beschlußfassung vorselegt. Daß du
Vorbereitungen für die Konstituante sobald ro"
möglich in die Weg« geleitet werden sollen, M
die Reichsregierung wiederholt erklärt.
Die „Volkszeitung»» sagt: Bei gutem Will«»
laßt sich alles machen Die HinavsfchiebuNt
der Wahlen nach russischem Muster must das dem»
kratischs Mißtrauen in höchstem Mak«
wecken. Vor allem liegt auch eine uns«!
Heuers Gefahr für den Frieden darin»
denn Wilson und die Entente haben keine» Zwei'
k«l gelassen, daß sie nur mit einer Regierung, d"
sich auf den Mehrheitswillen des Volkes stütz«'
Friede» schließen werden, und nicht mit einer pro»
letarischen Diktatur. Wenn die Anhänger der Kon-
stituante in der Regierung sich von den Gegner«
zu einer Verschiebung -«wegen lassen, so überneh-
men sie eine riesengroße Verantwortung.
4« Millionen Wähler
Berlin, 19. Ncw. Alle Kräfte der ReichsE?«»
rung find, wie die »Deutsche Allgemeine Zeitunü
schreibt, einig in dem Bestreben, di« Vorarbeiten
zur AÄchl der Nationalversammlung zu fördern.
Die Kahl der Wähler in Deutschland wird sich a»!
40 Millionen belaufen.
Verzicht Belgiens auf Neutralität
Basel, 18. Nov. Nach einer Meldung del
Netzen Korrespondenz aus Washington hat w«
belgische Gesandtschaft in Washington
offiziell zur Kenntnis gebracht, in Zukunft auf d>«
neutralen Garantien zu verzichten.

Kiel. IS. Nov. Den während des aettÄaen Dl»
oes nack der Nordsee ausgelaufenen Linien Wisst»
fokalen beute vormittag die Flottillen der ll-Boost
durch den Kanal. Die Linienschiff« und Kr«»tt
fallen am Dienstaa nackmitta« am Firtb of For»>
lein. Dori werden sie durchsucht, worauf sie A»
NaviaationsSommando erkalten. Las sie in die st"
sie bsttiramten Häfen -rinnen wind.
Bern, 19. Nov. Die Schweiz. Depeschen-Asent»
ertäbrt. dast dche deutsche Reg-reruma dem Bündel
rat ein« Erkläruna akaeaeben bat. wonvck sie N«H
nlmmebrmer Einstellung der Feindseligkeiten am
den Weiterbestand der Schweizerisch«»
Treuband Kelle sowie auf ieml'cke Ke-ntrvll«
verzichtet. Damit fallen alle Vesch-änft'n«»
de:, Wirtstkaftsabkommens zwischen Deuffchlai»
vnd der Schweiz übe»- die Dermendnn« und de»
WleL-rexport von Waren die an« od«r
De"Nckft7n,- «n Scknvüq werden fort


Rtt. 271
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