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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger Zeitung

Damstag, oen -W. scovemoer rvLS

gsrniprecyer Nr. 82 und 182

Nr. 27S,

essen der einl?a:tl:chen ftrategischen Idee unter-
»verfen: sie ist die Herstellung der Vaterland fchen
Front. die Behauptung der Volkseinheit und des
zuneren sozialen Friedens".
Loldatenräte gegen die
Diktatur
Wir haben gestern bereits eilte Reihe non
Kunosebungen von Soldareuräten mitbdt-eUt. d-e
sich gegen jede Diktatur und tur dce Ein-
derufuna der Rational - Verfamm-
IUng wenden. Weiter lässt sich nach den blsherc-
,eie,«ettai>, daN d.e So-daten.räte
überhaupt gan5. überwiegend, und beson-
ders d.e an dar bisherigen Fr0 nt gebil-
deten ausnahmslos für Ruhe uns Ord-
nung uno b.e d.ciur notige ÄtationatverMmmluuü
eintreten. Ttts gilt ganz besonders auch von
den Matrosen, die die Vorkämpfer der Um-
wälzung Mid nun der lSchutz der aus ihr yervor-
goeangenen Regierung geworden sind. Es ist in
dtojer Beziehung becnsrbenswert. Latz der Vslks-
marinerat von. Berlin und Vorprten beschlossen
har, das; „er sich m-t der aus den Matro,en her-
«usoebicheten VolksmarinSdrviüon als Sichr-
rungstriappe der Regierung zur Wrfüsuns ge-
stellt hat. Er kann daher ein Eingreifen einer
K 0n trol l i nstan z, wie des Vollzugsaus-
schusses bezw. Vollzugsrates in die Exekutive der
Regierung nicht bbligen".
Eine gegenwärtig der Regierung nahestehende
Korrespondenz schreibt:
Bef der Re.chsregierung laufen von allen Sei-
ten des Heeres Stötze von Telegram-
men ein, 0^ d.n schärfsten Einspruch da-
gegen erhaben, Latz der Berliner Arbiter- und
Go.-oatenrat sick, anmosse, für das ssamte Reich
zu sprechen, »hur dass die heiinLehvenLen Soldaten
gefragt würden.
Die Telegramme sprechen regelmässig den fefien
Entschluss der Absender aus, stch rückhaltlos auf
den Boden der von der Reichsregierung vertre-
tenen Grundsätze zu stellen und sie bei der Lö-
sung ihrer schweren Ausgaben nachdrücklich zu un-
lerputzen; insbfondere wird aber allgemein die
Erwartung ausae'vrochen, Latz die verfassnngs-
sebende National-Versammlung fobald als mög-
lich einberufen werde.
Dcr Kicker Strrrdpuukt
Die „Freiheit". das Organ der Unabhängigen
.Sozialdemokraten, veröffentlicht eine Kund-
gebung des obersten Soldat en rats von
Kiel, in der es u. a. heisst:
„Unser Ziel ist die sozialistische Repu-
blik. Die Banken und die Grossbetrieb« der
Industrie sowie dcr Grotzornsind sofort
Vls Rationaleigentuni zu erklären. Im übrigen
ist Vorsorge getroffen, dass «i>« nchrre wrun-o-Gge
geschaffen wird, die den Uebcrgaaia zur sozialisti-
schen Republik gewährleistet. Wir wollen mit ver-
vieHachten Kräften für unsere Ideen kämpfen,
wir wollen kein Chaos, keinen Bür-
gerkrieg, denn Menschenleben sind un§
heilig, sondern politische und wirtschaftlick»e De-
mokratie in der Ordnung der fozialisti chen Repu-
blit-.
Los von Berlin l
Wir hatten gestern die Ausführungen der
München-Augsburger Abendzeitung mitgecsilt. die
fich scharf gegen den von Berlin ausgeübten Ter-
rorcomus wandte. Unter denn Eindruck der Ent-
wicklung. die sich in Berlin vollzieht, regen sich
jeftt salbst in den Kreisen, deren Reichstreu« bisher
über jeden Zweifel erhaben war. Bedenken, ob
sich wicht für den deutschen Süden die Not-
rpendigteii ergeben könnte, feine Geschicke sel-
ber in die Hand zu nehmen. Man bekundet keine
Lust, sich von einer Reichsleitung, di« keine Lstn-
trwlreglerung, sondern nur das ausführende Or-
gan eener terroristischen Gruppe bedeuten würde,
und die kein Recht besitzt, stch di« Macht über
Deutschland anzumatzen, um dj« Hoffnung auf die
Wiederkehr des Friedens und einer Zeit des
Wiederaufstieges bringen zu lasten. In diesem
Sinne erhebt stch in der Presse immer wieder der
Ruf „Los von Berlin," und di« „Münche-
ner Neuesten Nachrichten" fchreiben:

Den heimkehrenden Helden
Im Sonnenalair» einst wat ibr aus
Mit Sinaen Und mit Kabwenwobn.
Zu schirmen Vaterland und Haus.
Der ganzen Welt zu widerstehn.
Ibr schiedet küün von Kind und Weib
Ihr schwangt das Schwert in starker La'id.
Als enaer um Germanins Leib
Der Nekdwurm keine Rinae wand.
Gewalt'aer noch war euer Streiten
Als Kamvf in Mauen Heide nzecten.
^n Süd und Nord, in Ost und West.
In Frost und Glut, in Graus und NaLI
Stand eure Krönt. Getreu und test
Hrelt ste die barte, blutäe Wackt.
Im SchLkonarcübcme wie im Keld
Blieb scharr und blank das deutsche Schwer
Selbst der G-erinaste bat als Held
Aind echter Ritter stch bewährt.
So konntet ibr in Heistern Rinnen
Manch einen Keind zu Weden zwinaen.
Dock stetig wucks der Keinde Zahl.
Zebu aeneu einen ist ibr Rubin!
Darck Ucbermackl und Hunaeraual
Bskammten sie »as Heldentum.
Ihr hieltet aus bis 3tot und Harm
Dor Heimat Sioaeswillen band.
Da kiel euck in den Schwertesarm
Werzaat das erane Vaterland.
Und ob auch Lckmack darob beickieden.
Nickis kcvnnt es mehr als: ..Kricden. Kricden L"
So kehrt ikr beim, bedrückt und matt.
Kein Jubel euch entaeaenmeht
Am Sturmbut vranat kein grünes Blatt.
Won euren Linnen tönt kein Lied.
Nck. Vlätierwirbel. Ncbelrcit>
Nur düst're Mienen fern und nab
Eck »u emnmnaen stehl berei'
Im Trauerflor Germania.
Die Krone lieai »u ihren Tristen
Sie hebt die Hand, euch zu benrüsten -
-Gin treuer Willkomm euck zuvor!
Drch Heil such. Tam'r«> Zaget nicht!
Hebt stolr und f-«t das Hauvt emvor!

"Es mutz reiner Tisch gemacht werden, in
Berlin oder mit Berlin. Es wäre ein« wür-
dige Aufgabe für die Rsgierung Les freien Volks-
staates Bauern, Lurch eine unzweideutige Kän-b-
I «ebung die Berliner Aack-thaber wissen zu lassen.
Latz man im Süden des Reiches nickt gewillt ist,
durch die Spielereien der Berliner Ertremisten
das Sckchsal des ganzen Volkes aufs Spiel fetzen
zu lassen".
Tzas ist ein Standpunkt, auf dem, wie wir
meinen, auch das badische Volk stehen dürfte
Für d!s beschleunigte
Nationalversammlung
tritt «uck Bros. Mar Wobe r- H e i d e l b er a in
einem Artikel in der frankfurter Zeitung «in wo-
bei er u. a. folgendes kaar:
An der Beicklenniawna bänat der Bestand der
Neuordnung überbaust. Es ist «in kebr sch wer er
Rechenfehler eines Teil der unabbanacacn
Sozialdemokraten, »u glauben, oder vielmehr un-
ter dem Druck von links, lick einzureden: ein«
Verzögerung verbessere die Chancen
des Sozialismus. Tie verbessert aussckliek-
lick die Cbancen des Bürgerkrieg s. Mit vol-
le- Sicherheit aber würde dadurch erreich:. Latz in
nicht zu ferner Lest entweder die Entente von stck
aus einmcnLck'srt oder Last sich ein« mitteloarte-i-
llcke G-eaeirreoisruno auf dem Ba^en Les Reicks-
taas neu bildet, welche dann frsm^« etwa ameri-
kanisch" Tv'uvven um den E-nmarsch ersucht und
mit Hili« d"s Standrechts e-ne nickUsziallltUcke
Rowiermtn sivlebt. um dm: .abdtessen zu
können. W'r «ermst-m, dies AusteMe: Latz wir un-
sere inneren R«-h-Utn"N- IK-erba'M pickt selbstän-
dig m'dm.en können, nur dann obzu,wenden, wenn
ber "BKvamf-ssso nenmie> m wird und bald, ein«
. lnr-time" Rr-ierun-i entbot. Nun i^ mnvitz n'ckt
hell>nmt zu h"hru."i»n. d-n die Kcmst>stu-a»ts «in
sickere? M'ttsl 1-i. -bn Ls^n-Uiv v-wbi"d-—n.
D>? hnnnt nickt »Di un« n"ck nicht noU den Mehr-
Hsst-Foc^iwlisis» edier v»o>bh"»<»'"«ll Goskalistpn och
G-d-wn nar alle-" n">" ieu-»n die nicht
für. fo"bern "0" ' sehen woN«n. d h.
als . Roie Ga-d--" ' -o--»an ..Neun
1«timvEvmitse«" «Dm o.s? Wenuftraate sich
beaeugn und arb-itssos ssttfe-n kosten mö-h^-n.
Dmv bieg ' --'r sst dms Wesen
llch-n fn Rutzland rn-« "01-,
uvrudt-m ch->: sp N7-ched<!N«t sicher
i-d-zso'-irche >«'-e»Non-- eines
Meiss der an d-r Mauchenakämnfer
fef« man Bef dcn'-'-iarf cher Beweanna
ui->r.chg" >-<-n ihrer S"its.vuier kei-
nen 1,7^, mir N>U""N gch--
mart-'n ->ch di- sa-.>rnsv>h- «<-»»««»na ein^chl^ests'ck
char NMa*»ch^"»'a«n die s-m. gaben wird, d-e
atsoq,ch«nrkä'"u^"r in -"-t-,-f^ d-^chgrei-
f«"d"r unld doch n-x»"rchc-ch"-. Mo"»" un^ch'hdsich stU
mach"» und so di" Nation zu ner-
ineid-m. metche d,ro n'chi N"r de? d""stsch"n
sonde-u o"ch ;<-d-r «chj-n Dsmiosnzif«
m-.s N'n--"? ch-sseg-cn nörde. Tr«'-
iich' beNft- ofr ->n-> u " s - 0 i 0 di,--ch Vers ö sf ch-t e
o>ar nero>m"nsiigi- W>7st.s n-Ko-nd« -a-ch"gchte
flituante n>öre eine s-che. D""N -me N'chtanerk"»-
rnnia zder Snre»"uno d-" Kourc>:i„onie durch da?
^-'iraert""» wie n- ch„? lint"«'Mit b"r ?rbrchs«n er-
f?sqan nu'n>-> mi-tzi" dr"" HNN--N datz die einmnr--
tchier«"d" kpufeute gs« so-r!i'rne Eewatt dop
alten Re"ck«taa o-"h"ririe und da? könnt«
man a,"ch ahpe fsme-via t"u. Ohne frefu,is-
siaes nnfttu» n-sa---"t bk« N«os"-
»u»a k-iu-u N!„?ad<>u und N--4 di- ^kk»«"tian f-N-
he« ober tuöter Ne""". D^r^-r fei man stck doch
>a aan-> klar unü ziehe, ko bder ko. die Konk«
anenzen."
Die deutschen Verluste in Polen
Dar Berliner Lokalanzoiner berichtet: 17 0 0
deutsche Soldaten aller Stämme haben stck
aus Lods zu Kutz mist den Waffen neck Dsuticklamd
durckaaicklaaen. GenemrlaouverneAL v. Beleler
verliest mit den meisten Offizieren L-ie Truoven bci
Nackt und Nübel. Die deutick volnricken OMoier«
gingen zu den Bolen über. Wo stck die deutschen
Truovev entwaffnen liessen, wurden ste nachher
bis wüt? Hemd ausaevlündart. Die Deutschen in
Lod« und DcrbMTNcz« marschierten mit Eeväck und

Wkse ibr tat keiner seine Mlickt!
Seitdem aus Keuer. Qualm und DmiM
Der Erdball »eu-wnd stck acbar.
Sab nimmer arötzern Neldenkamvf
Die Welt, als nne der eure war.
Maa stck der Keind als Sieger vrellen:
Der Rubm bleibt euer boi den Weilen.
..Und liegt im Staub der Kronen Wan»
Vertraut und rührt d e Hand und glaubt.
Ssbt der. ein ivmaer Ei.ckenkrana
Laut stck um «-"rer Gottrn Haunt.
Tust eure Bklicki! Erkennt da Zeit!
Sckastft Ordnuna in den Tvümmeraraels
Und barst aufs neu', stellt e.-S> bereit
Säcttt Schlostesvrvnk ein festes Haas.
Nickt Reichtum d-ent ,-ns zam Beglücken
Und nickst nc:r die Brillanten schmücken.
..Der Mammons»"ist brackt' uns zu Kall.
Gebt nie dmn sren'-den Geäst mc>br Ramn.
Ibr Leustschni B"iid«r f-rmmelt all
E"ck unter'm beil'aen E'ckenbaum.
Reickt e"ck die ^-"nd in Lieb und Trerr'
ll"d denkt "nd d'ckL"t. ickaM.
Sckon im Entzchlufs" m"ckst «>.,ch
Din giöit-''o<fe-ch" c^raft
js-ii mend'st a"'h> au« Mestbn'udvosuten
Kiir UN? dann all"? nock zum Guten.
Neckarsteinach.
Walther Schulte vom BrüLI.
Eins wahrgewardene
Prophezeiung ,
Von Eduard Mygind.
In den kritischen Tagen zwischen der Ermor-
dung des Erzherzogs Lranz Ferdinand und dem
Ausbruch des Kr reges befand sich Schreiber dieses
zusammen mit dem damaligen deutschen De-lesier-
ren'fur Alvanren. Generalkonsul Dr. Winckek. ei-
nem ivsitzen Raben in politischer Beziehung un-
ter den Beamten des früheren Systems, in Du-
razzo. Im Laufs eines Gespräch über die vor-
aussichtlichen Folgen der Stellungnahme Deutsch-
lands auf Seiten Österreichs, dis ausschlietzlich

Waffen ab. als iecktende Truvve mit Sickerungen
wie im Feindesland unter dem Deiökl ihres Sol-
datenvates. Bei Sierad» erkämpften ste kick den
Wartbe Ueberaana im Handgranatenkmor goa n
vo-lniM« Leaionäre. Diese Heimkehr enden deut-
schen Soldaten sind der Ueberzeuauna. «katz durch
Keiabeit und Verrat u n a e h eure VorrLtean
Walten und LLüensmitteln dem deutschen Volle
verloren neben.
lieber.die Laae in Warschau wird Lem Lokalan-
»eiaer geschrieben: Am Montaa. 11. November
uek ftck Äie 17 000 Mann stra ky G.arn^o'ri
von 4500 Legionären, die N"r etwa 400 tRnvshre
befassen, entwaffnen. An: ale'cken Taos eraab stch
-dis Zitadelle b-s auf ein Kort. Am Denstaa 12.
Nooewber ber'chteten die volnllck-m Z-ntunoea tri-
umMievend üder die Deute. Mr liessen den Do-
len 118 000 Waggons mit 1500 Lokomotiven, fer-
u-r Kabel und alles Zubehör. Ich stellte mir d-w
Schien ab»« Gss-mstahnmateria! auf über 7kg
Millionen Mark Mammen.
Enthüllungen des bayerischen
ZiuanzMinifters
Der bayerische Kinanzminister Brol. Dr. Jasste
gibt dem V. T. folgende bäckst bemerkenswerte Er-
klärung ab:
Um keine Verdunkelung der Tatsachen eintreten
zu lassen, erkläre ich hierdurch, dass ich persönlich
im SvütHeubst 1917 ein von dem Genfer Vertrau-
ensmann Les Präsidenten Wilson mir übe.grbs-
nes Friedensangebot der Regierung der
Vereinigten Staaten in die Hände dcs
Staatssekretärs v. d. Dussche weiter geleitet
habe. Dieser, bat stck damals mir aevmüber ver-
pflichtet, es dsmr Stwatchekretär o. K ü h l m a n n
weiter Lu geben. Einige Wochen später ist ein ent-
hwechsÄdes .FriedensanseLot der Verein. Stauten
an Oesterreich-Ungarn in die Hände des
GucOeu C-eririn Kbergüben word.m. Auf beide An-
sebote P trotz mehrfacher Anfrasen der mit der
llebernvsttlung betrauten Personen weder von
DeuMKnid noch von Oesterreich-Ungarn «in«
Antwort «rfvlgt.
Dom wird vom Auswärtige n'Amt erwidert:
„Es ist zutreffend, dah g e w i ss e M i t -
teilunsen drs Herrn Dr. Jaffe an Law Unte st-ats-
s kretär v. d. D u s s ch e gelangt find. Sie sind
w'-fmsrtsam a-mvirstt worden. Wh« es «da del t« stch
nicht um gemigond autorisierte Mit'e'lungeu, dis
Herr IVM von fe-nem Gewährsmann in -der
Schwein erbosteu batte. D"r h"treff"n>e Amer'ka-
ner galt dem W'<?w8rt!gen Amt damals nicht

LanoesVerMnmlung der
A- und S-Räte Ladens
Am Domrerstag traten in Mannheim
Vertreter von badischsn Arvelter
uno So t vat en r ä t en zu mmrr Veiprechw'
jufammea, die den Zweck hatte, sich über das
.vutiu.s der ueäte zur Negierung r.ar zu wc^
Au^eroem stand ncuurlich amh vei dieser Get«^
l,e-i o,e crr.iayrungs>,rau« aul der Tagesaro>E
lccach e.necn Referat des R-eiäsiagsaogeordiieist
Oskar Geck, der in grosszügiger üce A».
naveii der Zeit darcegte. mw einem anderen
Dr. P f e i sfe n ber ger. der /rusluome, dass ssst.
e.e tte^ergangszect aus den A.- und
die parlamentarische Körperschaft
o«it mupe, tu,g die Hauptbedeutung der
Vcrhandtung dem Bericht der Mannheimer Voi'^,
stimme zufolge, in den Arcssührungen des
zeitigen Iustizministers Mar um. ,
Die er legt« dar. dass die vorläufige Regiert
aus dem Karlsruher A.- und S.-Rat ge.i>!!°°,
worden sei, weil nach der Revolution eine N,
traigewalt nickst bestand,, es aber unmöglich
wesen fei. das Ministerium Dosnmn weiter s',,
Ruder zu lassen. Die Diktatur di« damit
richtet sei, solle aber nur einen Ueberga'^
darstellen. Alan Habs von vornherein auch
hönser bürgerlicher Parteien der Linken "
die Regierung genommen, weil man die Nvtwv,
d-gkeit einsah, in erster Linie den Weite'
sang der Verwaltung und der Lebensmittelm
sorgung sicherzustellen. Als ein« der ersten AE
Lo ckungen halb! die vorckufigs Regierung ",
Wrhlen zur Landes - Versammlung
den 5. Januar f-stgoetzt, weil Demokratie E
Diktatur sich nicht miteinander vertragen.
lbagcerung leg« den grössten Wert darauf,
den Räten zusammen zu arbeiten, ober eg
nicht an. dass feder Rät glaube, die Regierung
fehlen K, können, und deshalb würde er
Wahl eines LandssMisschusfes der Arbeiter- "'i,
Ss'dätenräte bsgrützen, der aus z"^i. vier
«uck mehr Leuten bestehen möge Marilm wün^
a's Sitz des Ausschusses nickt Mannheim,
dieses die wichtigste Stadt Bodens s«i. son^>
Karlsruhe wegen der en een Zusammenarm
mit der Regierung. Die lokol-n Röt« sckstv /st
Kontrolle üb«r die lokalen Verwaltungsbehörm
behalten.
Der Rebner zählte dann die beverste"«"^
Hauptaufgaben auf: Ernährung Dsmobiststtrum
Vorbeugung gegen Arbs'tsloistokeit. Dchchasstj",
von Bauland und Baustoffen, Mitzbarntachung
Wasserkräfte und der übergrossen Güter für
Asta"meinhsit. Kriegsgewinne etwa
50 0M Mark auswärts tollen restlos an dm
«bgsführt werden. Ein« scharfe Gr<-n-.k"nlrä
müsste rerbütsn, Latz Werte in die ISckweiz- lst

als znverlSss'a. Dfese Aufsttssuup ttt du ck
späte?« Dornönae bbtöt-gt w^udsn. Cs stell> stb
bifnub»"? henw's. d"-r> hie dis dt-rer
WdNauer zum Deöst>«nten Wbl'-n bab-n-wollts^
nicht so waren, w'« er ste auawohen batte."

Ernährung-
und UebergangsWirtschaft

« Die Veriorauna mit Seck'scken aekäbrdct. In-
solae der Wafienstillstäadsbedinw'amsn ist Lb Rer-
lorauno Dsuticklands nttt Seefischen labmas-
leat. dmtlicke Krickersr-Kabrzauas ll-fsrn ste
zum Kischssan« ai'^-la"ien. würden aus Gv"md der
Waffenstillstandsbedmaungen von den Enaländern
oekavert werden können. D'e Ki"kb>-""vier-Reeder
laben daher tbre KabweiE vom Kilchssana zurück
aeri'täu und lsN«-, e'nMnestlep nickt ac-slabr-'N
-» De« Postverkehr mit den besetzten deutschen
Gebieten. Der Post-, Telegraphen- und Fern-
sprechverkehr mit dM nach den Waffenstillstands--
bcdinsungen vom Feinde besetzten linksrheinischen
Gebet, den rechtsrheinischs-n Brückenköpfen, der
neutralen Zone und mit Ellotz-Lothrinsen bleibt
auch während der Hüt der Bstetzung in vollem
Umfang aufrschterhalten. Der dienstlich« Verkehr
mit den in diesen Gebieten nnbliebenen Behörden
und Postbiensssiellen findet ungehindert statt, aber
vermutlich unter der Kontrolle des Feindes.
von der persönlichen Freundschaft Kaiser Wil-
helms für den errneaoetea M-rockvcü«r d.ttcer- fei
machte der Generactocczul kem Deck: aus seinen
Bedenken gegen Me,e z„oatck. di« uns nickst nur mit
Russcand wid^fwütich auch mit tiDawueich ent-
zwe-ien würve, iw»ern auco vorauLnckc.tah Cns-
land auf den Pani zu rufen geeignet >m, no-.h se-
sLru habe ihnen ,eln Kouege Lamd. der euststMS
Delegierte, gesagt, dass er keinen W-g fä^e, w>e
Eng^iiw ncy ^>.zn Sraeit strcamcten tonn«, wenn
Deurfchiano darauf hezuinds, doo S,i«rre.chstchen
Mchnayrne» gegen Sero-.en zu verteidigen.
..Ich bin sonst kein Pessimist," fuhr er fort, aber
ich ,e^o Mr ia/-'arz in inemm Kaue in die Zu-
kunft. Und zwar sowohl für Deuljchland w^e für
dr« Hoh-enzollerndquasti«. und spezceil Len gageu-
wärtise-n Kaiser. Dass wir im Ausland nicht be-
liebt sind und dass ber Kaiser unter den ä. d.r^n
Völkern wenig Verehrer hat. das wissen Sie be,,«r
lioch als >ch- Äcein« Sck-warzfeherei gründet sich
also auf die Erwägung, dass man uns gern, eins
auswiscksn möchte, wenn sich die Gelegenheit bie-
tet. und dass wir oder der KaWer Liefe W>an^e
jetzt herbeizuführen tirbegriff stehen. Und da
möchte ich Ihnen nun von einer ganz merkwürdi-
gen Prophezeiung sprechen, die ick in diesem al-
ten Schmücker, der mir kürzlich m die Hand« ge-
fallen ist, gefunden habe".
Er langte nach einem kleinen, reckt verwahr-
losten Oktavband in sSchveinsleder. einer Chro-
nik aus dem 17. Jahrhundert von dem Abt des
damaligen süddeutschen Klosters zu Alt-Oetting
verfasst.
„Der erste Teil interessiert nur wenig," fuhr er
dann scat. „es ist die üblich- Chronik der Ereig-
nisse während der Lebzeiten des Verfassers; ab-
gesehen von den Folgen Les noch nicht lange be-
endeten Dreissigjährigen Krieges spricht er ei-
gentlich nur von KirHturmsinteressen; aber dann
ausgehend vom Krieg, wirft er im zweiten Teil
die Frage auf, was aus Deutschland wohl nun in
den nächsten Jahrhunderten werden wird und
knüpft daran Voraussagungen an. die zunächst van
einem politisch äußerst regen und klarschauenden
Geist zeugen, dann aber auch zu wirklichen Prophe-
zeiungen norden. Er sagt Len AuMeg der Hohen-
zallern voraus, spricht von einem groben Preutzen-

schleppt werden. ,
Ferner wies der Redner davor,s hin. Latz
Programm der vorläufigen
rung. Los in Len nächsten Tomen gedrückt Hera''
kommen soll, ähnlich"? enthält, nüe dst> Ri^
Unten L-r Unabhängigen So'isl^smokratie, '
manchen Punkten geh« «s nock weiter.
In der Debatte meinte Dr. Pfeiffenb^i'
ger. Ria nn he im sei der Brennpunkt aller Fro»»
m- könne sich nicht immer Nack Karlsruhe wende^
Hermann Remmel« fand den Wahltermin
rrmst. Es sollen nicht nur Badener. sonLern «L
in V-kden v'rchnhoften Personen das Wabll^
a»süssen dürfen. Auch er trat dringend für MV"-,
heim anstelle von Karlsruhe ein. Engler-Fw
v^rg. cec.ts mit, das Zentrum habe dem
blrzom den endgültigen Verzicht nal^egelegt. '
sich als Partei, zur Republik bekennen zu k-Mssss
Maier-Heidelberg verm kt die ainssv' I
licke Zusammensetzung der Arbeiter- und Scr^
tenräte. Dfe der grotzen Städte wüssten, wor"
es stich handelt; die sich aber fetzt noch blkLemst
Arbeiter- und Sotdatenröte .auf dem Lao"
zöh'ten oft reaktionäre Elemente zu Len ib^.
Man müsse Len aus dem Felde kommenden
na-oben auch Gelegenheit geben, in den A.
S -Nöten mitzuarbeiten. Wenn wir die Kontk^,
Land""r"oiervng und der Bsz-ksverwalttE,
haben, müssen wir muck die Kontrolle der
'meinden Laben. Heidelberg bat schm am
vumber dem Bezirksrat erklärt. Latz von nun^
könig, der all« keine Feinde besiegen werde,.
eino.il Belteroberer, der nach «rotzen Erpis
durch eine» anderen Hohenzollern v«rnicktet
Len würde, schildert dann, wie DeutschlanS
>n sich selber, zerfällt und erst durch eine grosse w.
fahr vom Westen her aufgerüttelt sich wieder l
sich selber besinnt und von einem weisshaar>^
König zum Siege geführt wird; Lieser Greis
Kaiser, und Deutschänd steigt zu seiner sress
Macht und Blüte enipor. Aber die anderen
ker neiden ihm sein Glück, und ein junger
vermehrt durch Unbedachtsamkeit ihren Hass-^p
entsetzlicher Meltbrand ersteht, der mehrere
ondauert und Deutschland ebenso verwüstet
der eben beendete Krieg lder Dreikigsiilst'^
Eine neue Welt entsteht. Deutschland st.igt v»r
langsam empor, aber — und das ist der .
würdige Schluss des Büchleins — ill«
ultimus erit suj generis".
„Sui generis! Nun, das könnte man ja
schieden aussassen — „der letzte Kaiser seiner
könnte es ebsnfogut bedeuten wie „seines
schlechtes". „
„Natürlich". Wir schweigen, in trübe
ken rersimk"». deren wir uns trotz der koh«a "
Wahrscheinlichkeit, dass die BrovLezeü ng fa>"v
wohrwerden könnte, nicht erwehren könnten
Und heute?

Kunst und Wissenschaft
Ton L«r Universität Krübnro. Die
vbisch« Kak"ltät d-m Univorsttöt bat Len GL«'.
aerm^Nter Hoinxick Sckübinc> er woa"N
R-erssfansi« nm di« G-'ück'ckte des Bodcnfeas
Ehrendoktor ernannt.
* Dee Rot für Kunst und Kult"« in VaLen-
bsn der Bernksvertrej'm« der Kovfavbtzlt«. l
ml? .Rat oackKaer Arbeit«« Korls'nbe" ""v"
st>"t. bilLeie stck oorf dein BoiL-n L'r öo-.faren - ,
bist dm Rat kür Kunst und Kn"n- in Vo^^j
nm die GcdanEcmwelt de? neuen D->'k st'ot^^, !
»'-bm'en und zu vertiefen. Li" <v^»«n
mlea"n i<,nd »n verwehren Die Scköbe Lm ,
,,»d MLMch-kt oben DoN<-"«-"ö"n
macken, hi« ih"« darnach st-n-kon. Disske-
aanifcttion ist nn Arbeiter- und Soldaten«»

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