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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Ur. 284


Heidelberger Zeiiung

Mittwoch. den 4. Dezember 1948

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 284

Dis Soldaterrräte des Feldheers
Ems. 2. De; Den. Morten Derbandlungstaa cx
östnets eine Erklärung des Ba yern Atay für
dte Einirsit des Keichss und die Roaierung Ebert-
Haase.
Eine iabr bertrns Debatte entdvinnt lick über ein
anaoblickes Flugblatt der Oberste,! Hes--
res lei tu na. in dem die heimischen Arbeiter-
und SolLatcmräte auis allersckärfsts anaeariiicn
wecken. Das Flugblatt. Unter dem der Name Hin-
denlrura stobt, erregt die grösste Entrüstung, die sicd
erst leat. als-der Aba. Giebel mitt eilt, der Bolls--
bra: iitraate Bart b werde noch beute mit ibm »u-
sainnron narb Cassel stiLrsn. um festzustellen. wie es
sich mit dein /Armblatt verbalte. Es sei kein Zwer-
M. -Ii.-.ss es sich um eins dreiste Fälschung bandle.
Ein Äntra«. dock in die Sokdvtenrät-e nur solch«
Oissziere aemänlt wecken dürfen. die schon vor
d-r R«slr tion So«io4Äemok«ten waren, wird al>-
iwlokvt. Eins arosrs Aruaibl von Anträgen Wick
der Regierung als- Materml überwstsen. D« Vor-
sMaa den A.'italiedcrn der Fvontsoldatemäte in
Zukunft eine Vergütung zu »ablen. wind gegen
die Stinume des Antragstellers abaelchnt. hier-
auf- wecken 5 Kandidaten, sämtlich allerae -
mässigster Gesinnung. für den Berliner
Vollznasrat aowkklt. Dis Taanna sWiktzr
mit einem ncchmakiaen Bekenntnis z» u-nbsdinatcr
Unterftutzuua der Nenieruna Ebe rt-Haase Sa-
non -icken Angriff von Rechts und von Links.-
Ein blutiger Zusammenstoß
Aus dem Bahnhof Wan ne (Westfalen) kam
es zwischen Bahnposien des A.- und S.-Rates
und einem aus dem Felde hemrkehrsnden Garde-
katailion zu .blutigen Zusammen-
fl ö Ken. Mo Fro.uttruppen batten oinen Bahn-
poften niedergeschlagen. Darauf entwickelte sich
ein Fieser «esecht, wobei Puch (Maschinen g«-
wabre ,n TSkiMit traten. Dabei wurden vier
Frontsoldaten schwer verletzt. Die Gardisten
stürmten alsdann das Amtsgebäude vor dem
Bahnhof. Hierbei wurde e>in neunjähriger Knabe
getötet und ein Gardist und Sin Bahn vasten ver-
hetzt.
Die deutsche Flotte
Kaaa. 3. Dm. Die Newvorker Times äu-ssert sich
»u deul Schicklal. das der dSUtscken Flotts
L «vorst e b t. u. a. wie lolat - Wenn die Konte-
rem der Alliierten zu keiner befriedigenden Aeber-
einLuntt binssicktlick Les Schicksals der deutschen
Flotte kommt, werde es das Beste lein, die Flotte
aibzutak« ln und das Ma t e r i a l zu ver-
kanten. Man könne den Erlös zum Teil Mr den
Bau eines neuen Friedenstemvels ver-
weichen, -rum TM aber auch Mr Unterstützuim -er»
ieniaen -schwächeren Nationen die während des
Krieges zu lvbr gelitten buben.
Schwere Judenpogrome in
Lemberg
Berkin» 3. Dez. Heber di« LemLsrae? Ju-
Lenvoarom-e berichtet ein soeben zurückaekebr-
1er Augenzau-ge folgendes: Am 22. Roo. d. F. nah-
men die Dolen Vsm-bera wieder ei n . L e a i s n ä r e
und volniicke Soldaten wälzten sich in das
jüdische Viertel, erbrachen zunächst die Schenken
und zoasn k-ckann betrunken. raubend, bren-.
«end und mordend von Haus zu Haus. M«,
volkoasner Plünderung steckten sie die Hausser an
Len HiiwsMren -in Brand und iaiaten durch Schüsse
die noch dem Tobe durch Grmockuna eillaanaenen
Bewohner in die brennenden Häuser zu-
rück. wo sie v e r brannten. Leute, die Farmen
und Kinder aus brennenden Häwfer-n retten woll-
ten. wurden durch Schüsse am Mttunaswerk ver-
bindert. In kurzer Zeit brannte fakt das aanz>
Judenviertcl lichterlob. Drei Synagogen wurden
«niäMt beraubt, die Heiligtümer besudelt und zew
riksen und dann in Brand gesetzt (hierunter
eine 700 Raine alte Synaaoae). Weiber und Kin-
der wurden binaeschlachtet und lasen auf den Stra-
han. Die in den Zeitungen angegebene Zabl von
20 0 0 Ovkern düMe noch gering gerechnet sein,
weil die Rrraenftadt ena bewohnt ist. Bis »um
Taae meiner Abreise am 27. November brannten -
noch viele Häulser und viele Leichen lagen noch tu
den Häusern ungeborgen. Die Dolan schieben diele
Poavome auf die von den Ukrainern kreiavlasseneu

KH«» » ES -SSSS-SSSSzK
Du mutzt, eines Menschen Wert zu erfassen, D
Ihn erst über andere urteilen Iahen.
Leuthold.
platanenallee Nr. 14
Roman von vr. P. Meitzner.
Nachdrua verboten — Alle Rechte voroehalten.
/lmeriksniscssez eop^rixkt 1016 dz/ ssob. kutr, Stuttzsrt
(50. Fortsetzung.)
»Herr Doktor wünscht über den Film »Der Kai»
ser ini Film" einiges zu wissen. Den haben Ne
Loch gemacht, soviel- ich weiss".
»Jawohl, Herr Direktor. Der Film ist von
mir zusammengestellt worden. Die Aufnahmen
sind alle aus diesem Jahre, nur die Rekruten-
vsrsldisung in Kiel stammt aus -dem Vorjahr, in
diesem Jahre war das Wett-er zu trübe."
»Nein, darum handelt -es sich nicht. Doktor
Helmstedt möchte wissen, zu welcher Zeit der Film
r-o-t oer Fruyt-ahrsparad-e auf dem TempÄhoser
Fock ausgenommen worden ist. Können Ne das
lagen?"
»Ich denke ja. die Parade war am ersten Mai.
Ich big schon um sieben Uhr mit dem Operateur
Plüschke hin-auogefahren und der Kais-ev kam so
«ungefähr um zehn Uhr, es kann auch etwas nach
10 Uhr sswesen sein".
Helmstedt war hei diesen Worten aufgesprun-
aen. „S e sagen ungefähr. Herr Gärtner. Be-
steht irgend eine Möglichkeit, diese Zeit ein-
wanLs-frei und genau festzustellen?"
»Ja-warten -Sie bitte.-Herr Di-
rektor. das muss doch in dem Arbeitsbuch von
.Plünchke stehen!"
Df« Sekretärin brachte Las Verloihregister
und Vogel gab ihr den Auftrag, auch das Ar-,
ibeitsbuch des Operateurs Plüschke vom Wai zu
bringen. In dem Verleihregster fand sich die
gleichgültige Notiz, dass der in Rede stehende
Film an das Theater auf acht Tage vermietet
mar. Damit war nichts anzusangeu.
Met bedeutungsvoller wr.en die Angaben des
Arbeitsbuches.' Um hatte Plüschke aufzuneh-

Sträff-limme. die kick volnNLe llniforuren an-aeleat
batten. Tatfäcklrch war «Ker MMckwÄsend 48
Stunden lang die Plünderung gestattet.
Vraa 3. Dsz. Wiener Korr. B üro. Um die gest-
rige Mittagsstunde fammolten sich auf dem Grossen
Graben mehrere hundert Versauen an. die vor eiwt»
gen Häusern, in .denen fick jüdische Geschäftsleut«
-befauiden. -die Herausgabe der jüdischen Besitzer ver-
langten. Es gelang ihnen auch, mehrerer Geschäfts-
leute bcckkast zu wecken. Diese wsscken tätlich in-
iulti-ert. Das rassche Eingreifen von Solda-
ten verbirckerte weitere Ausfckreitllnaen. Man
brachte Klie betvcffenden Geschäftsleute i-ni die To
sefkaSerne und hielt sie dort in Schutzhaft. Um 1.3V
Ubr wurcke der ^oiefvlatz abMverrt. Die Mena«
zo-a, unter stürmischen Rufen: ..Richtet di« Juden!
Hängt sie aus! Suerrt sie ein! E-ebt ihnen Kraut
zu Messen und Kriegsbrot!" vor das Deutsch»
H a u s. in dem sich angeblich mskrer-e iüdM-e Gb-
ichäftsleute verborgen halten tollen. Denr MMN,
aelana es. di-s Menge wieder um gegen den Dur-
vertuum zuiücku drängen und den Graben Mu-
fverreu.

Die liberale Einigung
Berlin, 3. Dez. Die Verhandlungen z-wüschen L-er
Deutsche ri Demo.krat-ischen Partei un d
den NationalliLeralen firck, wie fchsw kurz
gemÄdet, Wstern Zum Abschluss gekommen. Die
formelle Zustimmung der Demokratischen Partei
Mrd heute erfolgen. Danach geht die ÄLtio'Ml-
Merale Partei in der Deutschen Demokratischen
Partei auf, und -die bürgerliche Linke hat
mmm-shr Sins -einheitlich e rmd geschlossene
Front. Der BefHM ist, wie wir HSE, den
NatiomalWeralen dadurch erleichtert wv-cken, dass
-die Deutsche Demokratische Partei sich bereit e- klärt
bat, bestimmte Punkte in dem nationallöbNal-en
Progvamm eher genauer der Deutschen Bc-KsPartoi
Rvchimng zu trugen. In 'den vorl-SEsen VorftanL
der Dsut-schen Deinokratifchen Partei wird a«ch
MiiM-er Friedberg Hiveing-Mäblt. Mlsser-dem
kommen in den Vorstand Prof. L -eid- is, P'roff.
Blankenburg und Fran M e u d o. WejenMen
Miitglied-s-r der b-sber-gen Natio-nÄlbibeval-en Par-
tei, welche gegen d'e Wa-nlrechtsvo^lage in Prensi-sn
gestimmt oder sich in betont annerionMsche-m Gnn
in der Orffentlickküt iir den letzten Jahren b tätigt
HMen, roetzden z'-n-'-nft wenigstens nicht als K a n-
d i d a t e'n a-nicke>^gt ?'"d ir i K t in L-m Bot -
stand der Deutschen Demokratischen Partei be-
rufen.
Die Deutle demokr-rtische Parisi
ist am Sonntag in Berlin, wo sie segründet
Eden ist. in'. Zirkus Busch zum -ersten MM vor
die Ooffentlichke-It getreten. Wie wir einem Be-
ri^-z ^--1- a-n'7- d-'-ssber «ntnsWisn, ist Vve
gewiss Koch berechtigte Erwartung, nunmehr Wer
SW-fE unk UM in. Ker neuen Partei ullterrich-
tet At w-erden- unk Mbrer zu hören, die mit kla-
.rom KVpf und scharfen G-odankc-n d-m dvmW-N
-Bürgertum Ken Weg aus den Wirrttissen. der-Zeit
in owe Zukunft wiegen, nicht ganz erfüsst wor-
- Km. denn es wurde kein Programm daraeb-äs-i,
!orik>ern ein Mosaik -o-n Gedanken und Phkäselt,
i vorr Len einzelnen Rednern ztMunNnhanglos bin-
. nch P- k-ftzti,, barinoMchenWe-
samtbild Wiammenfiiat«. Den girnstigstep Eindrück
hiirterliess der erste Redner. Handels-Minister
Fis ch b e ck. Man Mbss-e -keinen. uinstürzeirdon Lo-
zwlism-ns. sondern ein-e verständige .Sszi-alpolitik
treiben, die bedecke, dass Ker mächti-Ee Hebel je-
des Fortschritts der Trieb des einzeln-en gewesen
lei, -etwas für ssck lelbfi iv> schaffen. Mit le'bhof-
tem Boi lall begrüsste die Versammlun-a die
SchMsswort-s, die ein warmes Bekenntnis für den
Bestand des R-eich-s und die Einbeziehung von
Deutssbösterreich abMaten und sich mit aller
Schärfe gegen Absonder"nasbestrebungen wandten
,Gs f-Äaten längere, stark' dt'rch-inä-ndergebende
Msfübrunaen des Pr-nessars Alfred W-eber
zu denen dis Derfamm!n«a keine rechte Fühlung
gewinnen konnte. Der Nrbsiterfekretär Hart-

men besonnen und zwar von 8.30 Uhr -bis 8.5v
Uhr Ken Anmarsch des ersten Eackeregiiments zu
Fuss. Von 9.1S ühr bis 0.30 das dritte Gacke-
Feldartillerie-Regiment in Marfchfo.rmati-on. Von
0.4S Uhr bis lo.os Uhr die Ankunft des Kaisers
vor der grossen Tribüne. .Tv-nqch war keine Aus-
nahme mehr gemacht worden. Herr Gärtner und
Plunvke waren goeich darauf zurückgeMreii, um
den Filin schnell zu entwickeln, denn er tollte -nach
-am selben Abend in der Eikowochs in verschiede-
nen Kinos ausgeführt werden.
D-ese' Angaben waren von ungeheuerer Be-
deutung. Helmstedt triumphierte. Mit diesen
Zeitangaben'war unabweis-lich bewiesen, dass Ralf
in der Zeit von 9.4S Uhr bis 10.05 Uhr neben der
grossen Tribüne auf hem TemvslhLfer Felds ge-
standen hatte, also in dieser Zeit unmöglich den
Mord in der Platanenallee hätte äusführen
können. Dieser Mord war. das war ebenfalls er-
wiosen. in der Zeit von zehn Minuten vor zehn
Uhr bis zehn Almuten nach z-ehn Ahr Msstert.
Das Alibi war also vollständig.
' »Darf ich mir diese Zeitangaben abschrsiben.
Herr Direktor?"
»Ich lasse Ihnen die ganze Seite kopieren. Hier
Fräulein Weinmann, veranlassen Sie -das".
„Herr Gärtner, wär« es wohl -möglich, den
Operateur Plüschke für einen Augenblick zu
sprechen?"
„Ich werde gleich sehen, ob er da fft, und wecke
ihn sofort here-inschicksn. Ich empfehle mich. Herr
Doktor!"
„Vielen Dank! Herr Direktor, wie Langs Zeit
brauchen Sie, uni mir einen sechsunddroissig Me-
ter langen Film kopieren zu lassen und vorfüh-
rungsfertig zu machen?"
„Wenn es sehr eilig ist..."
„Es ist sthr eilig".
»Acht Stunden wenigstens, wenn alles glatt
geht. sSicherer ist es. wenn Sie zehn Stunden
rechnen".
»Es ist fetzt 10 Uhr.. Demnach müsste es möglich
sein, bis heute abend «chh Uhr diesen Film, das
heisst dieses Filmstück zu kovi-er-en".
»Ich glaube, das kann ich garantieren, aller-
dings könnte ich das Meter nicht unter drei Mark
liefern".

m-ann (Hirsch-Dunker) forderte, dass in Zukunft
auch die Abeiter eine führende Rolle in den
Parlamenten spielen und dass eine scharfe
Grenze nach links gezogen würde. Unter-
staatssekretär v. E^tlach wollte von dieser
Grenze nach links nichts wissen, sie v-i-elm-ehr nach
rechts gezogen Hafen; nach rechts gebe einen Ge-
gensatz, nach links nur -einest Unterschied. Der
Riedner versuchte die Separations-gelüste
der Palen zu rechtfertigen, konnte dabe-i
aber infolge der lebhaften Entrüstungsrnfe
der Versammlung minutenlang nicht wei-
terrsden. Schliesslich wünschte er noch den Zu-
sammentritt der Nationalversammlung, ein Koali-
tionskabtnett aus Sozialdsmokraten und Angehö-
rigen der Deutschen demokratischen Partei.
Dis Köln. Kg. fasst ihr Urteil über die Ber-
sammiUng dahin zusammen, dass man das Gefühl
habe, als ob hier das Bürgertum mit seinen vo-
litrschen Zwecken und Zielen in einem historischen
Augenblick vor der OefsentKchkeit ld'r-wbgcsctzt
wordsn sei, als ob hier zumteil Männer gesprochen
hätten, die wegen ihrer politischen Unklarheit
oder E»en ihrer Gesinn-una. die mit der Sozial-
demokratie zwar die radikalsozialiftischon, nicht
aber die deutschnäironal-en Ideen gemeinsam hat,
(wie z. B. Herr « E-erlach)nicht an die führenden
Stellen des deutschen Bürgertums tz-shörten.
JnMischSn hat die Veckümmlung bereits ein
Nachspiel gehabt. Professor Alfred We-
ber-Heidelberg bebaupt-et. Leute, wie St'nnes
und Tbvsse n betrieben iss Spaa die Gründung
eines Rheinbundes unter franjösischem, Pro-
tektorat. G-egen diese Bebauptuns vrotsMerte
Hugo SLinnes durch mne Telegramm, in dem er
von „gcmeip.er Lüge" spricht.
---
DeutMeZ Reich
EiAners.S^Emrg wieder befestigt
Elsners Stellung scheint von neuem gefestigt
zu Na. Schon durfte man sicher mit dsm Rück-
-r U F a st na cht s m i n i ster s rechnen,
nUn ckber wird af,s München gsmeldst, dass rk»e
DUerenz^n zwischen Eisner und Auer Le-
alächen seien. Eisrer HM denn a-uch in den
Vereinigten Sol^atenräten Aauerirs eilte Erklä-
rung verlesen, die ihn sichtlich auf dem Rückzug
M!Ät. Er spricht sich darin gegen Ken Terror
und die privaten Enteignungen aus
und 8Mit, dass die Rational - V-ersamm-
lung so schwell wie möglich ÄrnberÄfe.n
wird. Jnrmerhin ist es bedauerlich, dass Herr Eis-
ner an fernem Platze bleibt.
Eine Aufforderftn^
München, 8. Dez. Es sing Horst« "Msenkes-
TekegrÄmm ab: ' »
Haase - Ebert, Perlm
Der Ministerrat des Volksstaates
Bayern ist einstimmig der Mtzinmng. dass so-
fort «in« Konferenz der Pj rtreter der deutschen
Negierungen nach Jena oder einem anderen
zentral gelesenen Orte sinberufen wird, in der
eine programmatische Kundgebung
der äusseren und inneren Politik zu ver-
einbaren ist Zu den unerlässlichen Programm-
punkten gehören dis FrvWst der NMMn'l-Ver-
sn-mnMng, der VeseMnü des Auswärtigen Am-
tes in Berlin und Hör.. AtteirvexSffenWchAirgen.
De Konstrenz soll fe nach der Grösse der Bundes-
staaten aus 1—3, Mitgliedern ziHsminien sHetzt
nerden. '
Der Ministerpräsident des Volksstlmtes Bayern:
Kurt Eisner.

* Di« künktiae Hauotitadt Deutschlands. Den M.
N. N. wick geschrieben: In vielem Kreisen ist man
sich einig dass Becklin nickt die Hauptstadt
Deutschlands bleiben soll. Die neue Hauvtstckt soll
keine N!> «rosse Stadt lein und soll möglichst im
Herzen Deuticklands liegen. Diesv beiden Beding-
ungen erfüllt das uralte deutsche ae>c«ravbiscks Zen-
trum. die thüringische Stadt Erfurt. Es ist we-
der süddeutsch nock norddeutsch liegt an zwei wick
tiaen Hmwtbakmen. nämlick Stuttgart—Berlin ur.d
FranSfurt—Leimig, ist kein.« Kleinftaldt rmd keine
Grossstadt bat neben 120 000 vrotostantAcken. Ein-
wohnern etwa 20 00Ü katholische urtd war im Jabve
1850 schon einmal der Sitz eines deutschen Par-
laments.

»Der Preis spielt, gar keine Rolle. Wollen
Sie gleich die nötigen Aufträge erteilen?"
Der Direktor liess sich den Vorstand der Ko-
pierabtoilung kommen und gab ihm Len genauen
Auftrag.
„Nun noch eins, Herr Divckor. könnest Sie mir
für morgen einen VorfühaunstsavMrat nebst Lein-
wand und einen gewandten Operateur zur Ver-
fügung stellen? Di- Kosten spielen, wie gefast,
gar keine Rolle".
„Wo soll die Vorführung stattfinden?"
„Im großen.Schwutgerichtssaal des Kriminal-
serichts".
Der Direktor horchte aus. Er besann zu ahnen
dass diesmal der Film- eins weit ernstere Rolls
spielen sollte, als sonst. .
»Da wäre es also wichtig, dass der Operateur
während der ganzen Sitzung zür Verfügung
stände?"
»Das wäre allerdings nötig".- .
Vogel unterhielt sich eine zeitla-stg. mit dem
eben s-nsetreienen Plüschke und sagte dann zu
Helmstedt:
»Plüschke teilt mir eben mit. dass er eigentlich
morgen dienstfrei, aber gegen eine angemessene
Vergütung gern bereit sei. Ihnen morgen zur
Verfügung zu stehen. Die Apparatmiete beträgt
mit allem Zubehör, ich fetze voraus.-dass elektri-
sches Kabel vorhanden ist, neunzig Mark".
„Einverstanden, lieber Herr Direktor, und mit
Ihnen, verehrter Herr Plüschke. werde ich auch -ri-
llig wecken. Bringest -Sie aber morgen Ihr Ar-
beitsbuch vom Mai mit! Würde es Ihnen mög-
lich sein, mit mir um drei Uhr heute nach dem
-Kriminalgericht zu gehn, damit wir dis Aufstel-
lung des Apparates, den Anschluss und alles an-
ders an Ort und Stelle ^besprechen und vorbersite-n
können?"
„Gewiß, Herr Doktor".
»Da möchte ich. wenn Sie gestatten, doch gern
sslbst mitkommen, damit auch alles klappt".
„Ich bin Ihnen ungemein dankbar, Herr Di-
rektor. wenn Sie sich der Mühe unterziehen wol-
len".
Die Herren verabredeten, sich um drei Uhr
vor dem Haupteingang des Kriminals er! chts zu
treffen.

. * Die württemberg-scheu Wahlen. Ne WH
len zur konstituierenden Versammlung in WüH
temberg finden am 26. Januar statt. Es soM
gegen 200 Abgeordnete gewählt werden
... * Ein polnischer „TeilgcbietslanLtag". d. »
zur die polnischen Teils Preussens ist gestern
Hosen eröffnet worden. 1500 Delegierte werde«
EZU entsmM. Von welch«IN Geist dieisor
tag" beseelt ist, kann man der Tatsache ent-
nehmen, daß an Foch ein Huldigungste!«'
gramm gesandt wurde (!)

Badische Politik
Tätigkeitsbericht der Arbeiter-Räte
Die Landeszentrale der A.- B.- u. V.-Räte i"
KaUsrubs (Schloss) schreckt uns:
Die AriSviter-. Bauern- und Volksräte sind d«
näcksts^ Aat-onalveviammluna aca. nüber cbenlo
verantwortlich wie dickvorläusiae Rsaieruna. TM
triM illr die Art ibrer Tätigkeit zu. wie für d-r
aomacktüw Ge ld a u s aa be n. Bisher ist in der
Oeltentlickkeit immer von den Missbelliakeiten d^i
Arbeiterräte mit ben BeköLben. vsn Üeiberariiien
eritoren und von den angeblich Koben Geldaus«'
Len die Rede aswofen. Was die A.- u. S^RÄ^
Gutes geleistet kabsn. nachdem die Revolution ü«
rvar. ÄLvvon rebet man nicht. Um nnn Ll^t
dis geleisteten Arbeiten der A.- V.- ch. V.-R-M
e>nen Ilebsrblick zu bekommen wsckn hiermit all
A.-. B - u. V.-Räts auiaefockert. einen Tätig'
keitsSerickt s i n z us ck i ck e n. Diele lind »M
Woche zu Mocks zu ergänzen, damit sollens der
Landeszcntrals der. Nationalversaimnluna ein
saminonMssender Bericht voraeleat wecken kani>.

* Für ein Einbettsvroaranim. Uns äobt folgen
der Derickt mit der Bitte uni Aufnahme zu:
der am veraanasnen Freitag durch den vorbereitet
den Karlsruher Ausschuss in Hcidelbera einberuta
nen. von etwa 200 Personen kusuckten Vevanm'
lui-g. wu-cks von Vrioatdozent Dr ÄrnoM RUo«' ,
Hsidelbera dttMeleat. dass eine Einimlira ick
entschlossenen Wahlbetätiauna unter denen P'l"°
are'Ksn mAkke. die gewillt sind, in der kommeMil
SiationicklversammlUna dem Radikalismus den Wp
d e r st andder besonnene n Elemente eist'
acaenMsetzen. Der Redner wandte sich ausdrückliäk
geaen die Biliduna einer neuen Partei, trug d»'
aeaen dis Grundlinien eines Einiaunasvrv«
ar amm es vor. das dieieniaen Dünkte entbiev-
zu denen sich alle aufbauenden Parteien Lekeni^
müssen. Aus Grund d-eies Einbeitsoroaramm^
bat bereits eine umfnfssnde WeckÄLtbÄoit braost'
n-M nur alle zur Wachs berecktiaten StaiatrMrgek
und Staatsbürgerinnen zur Stinimabaab« für iA"
ieniaon VArtsren »st bestimmen die sich aus den M'
den des EiirbeUsvrsammmes stellest köniisn.
Eitzckritsvroaramnl wurde von der Versammlung
einstimmig anacnommen: iedock sollen in dsncksp
ben auf Grund'der Anrearlnaen in der lebr l-MM'
tsn Auesur-achr. noch srniae ASi>dsrun,«n voramE j
'men wecken. Um keine neue OraonKr.tion MckuH
z-u müssen. Kat 'der ..Bund für dsuts-bs Fmntzlie'
Volkskvaft" Karlsruhe leine Einrichtimnen zar B^
fllamna gestellt. Ter Bund konnte dicklo Un-ssml«
uni lo leichter übernehmen weil ein arosssr r.ev
feiner Bestrickungen in dem EinbsitMroarani-m
vvrbandsn ist. Ein AufrüfzurEinbe it nm
das Einbeitsppggranlm werden in den näckft-m TE
gen allen -deutschen Zeitungen zu geben und alle''
Vartsiloitrmaen zur Stellungnahme voraeleat «es
den. — Anschliessend an die Versammlung in bck
ein Ausschuss von Damen und Herren gebildet mor-
den . der die Sacks für HÄdskberg sofort in. w'
Liarid nehmen wird. Der Vorsitzende des A>^
sckusses ist Herr Generalleutnant Neuber. sein Sten
Vertreter Herr Dr. ck-sm Leonback."
» Die Wahl Sex MMärperfonen zm ba-'l«^
National - Versammlung. Zum Vollzug der Ver-
ordnung über die Wahlen zur verfassunggebend^
hckxcksn National-Versammlung wick hrnstME
der Militärpersonen folgendes verordnet: Für
z- -g akr-tven Heere gehörenden Militärpef
fonen gilt als Wohnsitz der Standort, an d-em.tz-
sich am WaLtltags in Baden befinden. Die Wak
lerlisten find für die einzelnen Truppenteils -WH
Formationen von den Komwändobehörden, M (
die nicht bestimmten Truppenteilen oder Fe^"°
tianen zugehörigen Militärpersowen von der ob«,,
sten Kommandobehörde des Standortes so zeick'
In gehobener Stimmung verliess Helmstedt
EikwMnr-G. m. b. H. So hatte er kurz E
Toresschluss doch noch erreicht, was er so laE
vergeblich gesucht hatte. Das Alibi war zweit-
frei, wenn man so sagen sollte, dochrmentarifch
Megt. Jetzt musste er zum Justizrat, ihm dm
Resultat seiner Nachforschungen mitteilen w"'
alles für die Verteidigung verabreden. Jetzt . A
staltete sich die Sachs ia ganz anders. Oh! Wür---
das eine Enttäuschung für die Staatsanwaltschap
werden! Und der siegesgewisse Untersuchung^
lichter, wie -würde der dreinichauen !
Rials und Schusters Mussten auch noch H
richt-gt werden. Bei Ralf machte das am besten
der Justizrat.! zu Schusters wollte er selbst fahren-
Das nächste Auto brachte ihn schon zu deut
rühmten Verteidiger.
» * s
(Fortsetzung folgt).
ThesLer Und Musik .
» Friedrich Gellerts neuester musikrl-IL -r Sckwckck
..T- r a r- cken streik t". Tert von Leo Kastner uns
Alsrad Möller dem Mitverfasser d-s Süfolateicken
Schwanks .ÄLeine Fraü. dis Hoffcha' ÜViebTin-
kam Mitte November im Restdenztheater in
badem mit grossem Erfolg zur UrauMibrnna.
Aufführung war ausgezeichnet: fünf MuIiLpk«mnret' ,
mussten wiederholt wecken. Der Kom-oonik. -den'!
S>in«svi«l .Ülnter der blühenden Linde" demnach
im Heidslbeuaer Sta-dttbsater »ur ErftauffiMuck
ko!pmt dirigierte^selbst sein Werk umd miusste nmn
jedem Akt mit den Hauptdarstellern vor der Rainv
ericks'nen.
* Vom Holtbcater Mannheim. Dsr Staditrat vo
Mannibsim stellte an die vorläufige Re-meruna
Antvaia. dem Grossb. Hof- u-nd Nationa -
tbeatsr in Mannheim, das längst den Ebara^
einer Stzaatsanstalt besitze duvch Gowäboung Nf
Zuschüssen des Staates in gleichem Mass« wie de .
Karlsvuber Hostbeater die Fürsorge des
zuteil wecken zu lassen. Eleichzellia wird das fU
nisteriliim unl Zustimmung zur Tnhrona des
..Nlltionwltbmter" «sucht. (Die smckewaen aw-
sMsse von Mer eine kalbe Mill'on Mk.ck^strw
der Stadt allein getragen worden.) — Die T»e-

^Azuftellen.
^cken könnc
Mun,g kann
Ukarte ges!
NWs könne,
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