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Der Hydrochinon-Entwickler.
ausserdem dürfte es auch keine wesentlichen Vortheile gegen-
über den alten Entwicklern bieten; wohl aber scheint das
Hydrochinon eine grosse Zukunft als Entwickler zu haben, in
Folge der Vortheile und grossen Annehmlichkeiten, welche es
bietet. Hydrochinon als Entwickler ist ja nichts Neues, Eder
machte schon in seinem Werke „Photographie mit Bromsilber-
Gelatine“ (1886) darauf aufmerksam, und bezeichnet es als
vorzüglichen Entwickler für Bromsilber spec. aber für Chlor-
silber-Gelatine, dessen Einführung in die Praxis nur sein bis
jetzt noch sehr hoher Preis im Wege stehe. Die dem Hydro-
chinon nachgerühmten Vortheile sind in der That derart, dass
sie den Wunsch rege werden lassen, dasselbe in der Praxis
zu verwerthen, besonders nachdem jetzt das Präparat bedeutend
im Preise gesunken.
Vor etwa einem halben Jahre publicirten Balagny und
Andere Vorschriften für Hydrochinon-Entwickler, welche nur
das eine Unangenehme hatten, dass die Temperaturverhältnisse
genau eingehalten werden mussten, sollte ein halbwegs gutes
Resultat erzielt werden, ausserdem auch eine ziemlich geraume
Zeit nothwendig war, um ein genügend kräftiges Negativ zu er-
halten, ein Umstand, der für den Landschafts- und Repro-
ductions-Photographen von keiner besonderen, wohl aber für
den Porträt-Photographen von grosser Bedeutung ist. Die
Resultate, welche mit diesen Vorschriften erzielt wurden, waren
ohne Zweifel gut, und berechtigten zu grossen Hoffnungen
für die allgemeine Einführung, vorausgesetzt, dass die Ent-
wicklungszeit beschleunigt werden konnte.
Bald darauf veröffentlichte auch Kl effel in Berlin eine Vor-
schrift, welche den früheren gegenüber viel concentrirter war,
und in welcher auch das bisher übliche so gesundheitsschäd-
liche Ammoniak vermieden, d. h. durch ein anderes Alkali
ersetzt war.
Die Negative entwickeln sich mit dieser Vorschrift schneller
und kräftiger als mit den früheren und — was ein wesent-
licher Vortheil ist — die Exposition kann auf nahezu die
Hälfte der Zeit, welche bei Anwendung von Oxalat erforder-
lich, reducirt werden.
Als ein weiterer Vorzug dieser Entwicklung mag noch
hervorgehoben werden, dass selbst bei überexponirten Platten
die feinen Spitzlichter und Uebergänge von Licht zu Schatten
im Negative erscheinen und auchcopiren, vorausgesetzt, dass
die Entwicklung lange genug fortgesetzt wurde. Weitere An-
nehmlichkeiten des Hydroehin-Entwicklers sind die, dass
grössere Mengen in Vorrath, wenigstens auf 2 — 3 Tage, so-
Der Hydrochinon-Entwickler.
ausserdem dürfte es auch keine wesentlichen Vortheile gegen-
über den alten Entwicklern bieten; wohl aber scheint das
Hydrochinon eine grosse Zukunft als Entwickler zu haben, in
Folge der Vortheile und grossen Annehmlichkeiten, welche es
bietet. Hydrochinon als Entwickler ist ja nichts Neues, Eder
machte schon in seinem Werke „Photographie mit Bromsilber-
Gelatine“ (1886) darauf aufmerksam, und bezeichnet es als
vorzüglichen Entwickler für Bromsilber spec. aber für Chlor-
silber-Gelatine, dessen Einführung in die Praxis nur sein bis
jetzt noch sehr hoher Preis im Wege stehe. Die dem Hydro-
chinon nachgerühmten Vortheile sind in der That derart, dass
sie den Wunsch rege werden lassen, dasselbe in der Praxis
zu verwerthen, besonders nachdem jetzt das Präparat bedeutend
im Preise gesunken.
Vor etwa einem halben Jahre publicirten Balagny und
Andere Vorschriften für Hydrochinon-Entwickler, welche nur
das eine Unangenehme hatten, dass die Temperaturverhältnisse
genau eingehalten werden mussten, sollte ein halbwegs gutes
Resultat erzielt werden, ausserdem auch eine ziemlich geraume
Zeit nothwendig war, um ein genügend kräftiges Negativ zu er-
halten, ein Umstand, der für den Landschafts- und Repro-
ductions-Photographen von keiner besonderen, wohl aber für
den Porträt-Photographen von grosser Bedeutung ist. Die
Resultate, welche mit diesen Vorschriften erzielt wurden, waren
ohne Zweifel gut, und berechtigten zu grossen Hoffnungen
für die allgemeine Einführung, vorausgesetzt, dass die Ent-
wicklungszeit beschleunigt werden konnte.
Bald darauf veröffentlichte auch Kl effel in Berlin eine Vor-
schrift, welche den früheren gegenüber viel concentrirter war,
und in welcher auch das bisher übliche so gesundheitsschäd-
liche Ammoniak vermieden, d. h. durch ein anderes Alkali
ersetzt war.
Die Negative entwickeln sich mit dieser Vorschrift schneller
und kräftiger als mit den früheren und — was ein wesent-
licher Vortheil ist — die Exposition kann auf nahezu die
Hälfte der Zeit, welche bei Anwendung von Oxalat erforder-
lich, reducirt werden.
Als ein weiterer Vorzug dieser Entwicklung mag noch
hervorgehoben werden, dass selbst bei überexponirten Platten
die feinen Spitzlichter und Uebergänge von Licht zu Schatten
im Negative erscheinen und auchcopiren, vorausgesetzt, dass
die Entwicklung lange genug fortgesetzt wurde. Weitere An-
nehmlichkeiten des Hydroehin-Entwicklers sind die, dass
grössere Mengen in Vorrath, wenigstens auf 2 — 3 Tage, so-