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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Darstellung des photographischen Spectrums von Violett bis zur Linie 32 des Aluminiums auf derselben Platte
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0284

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Darstellung des photogr. Spectrums von Violett bis zur Linie 32 etc.

Das achromatische Doppelobjectiv besteht aus zwei
Linsen, nämlich einer biconvexen Linse aus durchsichtigem
schweizer Flussspath1) und einer bieoncaven Linse aus Quarz,
welche senkrecht zur optischen Axe geschnitten ist. Die Foeal-
distanz beträgt etwa 45 cm. Die Krümmungsradien der Ober-
flächen der Linsen stellen sich durch die Focaldistanz F aus-
gedrückt, wie folgt, dar:
■n- n t- F Innere Oberfläche B, =0,2154F,
Biconc-ave Quarz-Linse < . «.. , „ n’o-1Q F
| Aeussere Oberfläche 2t2 = 0>2ol8 F.
Die Krümmungen sind derart, dass ein spectrophoto-
graphischer Achromatismus geschaffen wird, welcher aus-
reichende Deutlichkeit des Spectrums vom Violett bis zum
äussersten Ultraviolett und eine ausserordentliche Vollkommen-
heit desselben von X = 380 bis X = 190 liefert, trotz der
schwachen Dispersion des benutzten Prismas. Die Camera ist
eine gewöhnliche Blasebalg-Camera, ein an derselben ange-
brachter Massstab gestattet, die beste Stellung der lichtempfind-
lichen Platte durch methodische Versuche festzustellen, indem
man die Camera Millimeterweise weiter auszieht.

Das Prisma, welches zur Zerstreuung des Lichtes dient,
besteht aus zwei Quarz-Prismen mit einem Kantenwinkel von
30 Grad, von denen das eine linksdrehend, das andere rechts-
drehend ist, die aber beide so geschnitten sind, dass eine
ihrer Flächen senkrecht zur optischen Axe steht. Diese beiden
Prismen sind mit ihren senkrecht zur Längsaxe gelegenen
Grundflächen so auf einer Glasplatte aufgeleimt, dass diejenigen
Flächen, welche senkrecht zur optischen Axe sind, parallel
stehen und zwar in etwa 2/10 bis 3/10 mm Entfernung vonein-
ander; einige Tropfen Wasser, welche in diesen Zwischenraum
gebracht werden, bilden eine in jeder Beziehung sehr nütz-
liche optische Verbindung. Dieses Doppelprisma wird nun
auf einer Alhidade befestigt, welche sich um eine mit der
gemeinsamen Richtung der Kanten parallele Axe drehen lässt:
eine feste Gradeintheilung gestattet, den Einfallswinkel der
Strahlen, der in der Nähe des Minimums der Ablenkung zu
wählen ist, durch eine Reihe methodischer Versuche zu regeln,
welche den Zweck haben, die bestmögliche Compensation der
verschiedenen Aberrationen der optischen Systeme herbeizu-
führen. Auf diese Weise gelingt es, die Krümmung des Feldes

1) Die beste farblose Varietät dieses Minerals findet sich im Oltschl-
thale bei Brienz.
 
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