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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Darstellung des photographischen Spectrums von Violett bis zur Linie 32 des Aluminiums auf derselben Platte
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0285

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Darstellung des photogr. Spectrums von Violett bis zur Linie 32 etc. 269

bedeutend zu verringern und die Winkelausdehnung wesent-
lich zu vergrössern, nach welcher die Deutlichkeit des Spec-
trums sich richtet.1)
Platten. Die geeignetsten Platten erhält man durch
Benutzung flüssigen Collodions. Ein vorzügliches Collodion
bekommt man durch Mischen von

Schiessbaumwolle.1 g
Jodcadmium.1 g
Bromcadmium O,25g
Aether.60 ccm
Alkohol.40 ccm

Das Mischen geschieht ohne besondere Vorsichtsmassregeln;
man schüttelt das Gemisch und giesst dann nach einiger
Zeit ab.
Das Silberbad enthält 7 bis 8 Proz. salpetersaures Silber.
Die Entwicklungsflüssigkeit wird erhalten, indem man
40 g Eisenvitriol in
1000 g destillirtem Wasser löst, dann
30 ccm Alkohol und
30 ccm Essigsäure zusetzt und darauf filtrirt.
Um die Lichtempfindlichkeit bis zum äussersten Ultra-
violett zu veranlassen, ist es nothwendig, eine besondere Vor-
sichtsmassregel anzuwenden, die darin besteht, dass man die
lichtempfindlich gemachte Platte, wenn sie aus dem Silberbade
kommt, zuerst mit destillirtem Wasser, dann mit einer 1 proc.
Lösung von Baryumchlorür und endlich nochmals mit destil-
lirtem Wasser abspült. Dieses Verfahren hat den Zweck, die
Schicht von Silbernitratlösung, welche die äussersten ultra-
violetten Strahlen stark absorbirt, zu entfernen. Nachdem die
Platte in der Camera dem Lichte ausgesetzt gewesen ist, kann
man sie aufs Neue in das ursprüngliche Silberbad bringen,
um dadurch die Wirkung der Entwicklungsflüssigkeit zu er-
leichtern.
Das Fixiren geschieht dann mit 10 proc. unterschweflig-
saurem Natron.
Bromsilbergelatineplatten erfordern eine kürzere Belich-
tungszeit als das flüssige Collodion, aber die relativ schnellere
Wirkung ist weit schwächer als man nach den Resultaten der
gewöhnlichen Verwendung dieser Platten erwarten sollte. Dabei

!) Will man auf einer Platte gleicher Länge die doppelte Dispersion
erzielen, so hat man zwei Prismen mit einem Kantenwinkel von 60 Grad
zu benutzen, ein linksdrehendes und ein rechtsdrehendes, die beide so
geschnitten sind, dass die Halbirungsebene des Kantenwinkels senkrecht
zur optischen Axe steht.
 
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