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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Angerer, Carl: Ueber typographischen Farbendruck (Chromtypie)
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Bothamley, C. H.: Eine Normal-Entwicklungs-Methode
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0019

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Eine Notmal - Entwicklungs - Methode.

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Man besitzt zur Aneignung der Farbendrucktechnik leider
keine andern Behelfe als die, welche ich angegeben — will inan
sich nicht schlechterdings bloss allein auf die langjährige
Uebung und Erfahrung verlassen.
Möglich, dass es einstens der Photographie gelingt, auch
die Farbenwirkung eines Bildes in die einzelnen Töne zu zer-
legen— wie es die Drucktechnik, welche man gerade
anwenden will, erfordert — vorläufig kennen wir ein
■solches Verfahren nicht
Diese photographischen Platten, d. h. Autotypien, auch für
die Farben anzuwenden, geht nämlich aus technischen Gründen
nicht, und sind alle bis jetzt angewendeten Methoden über das
Versuchsstadium nicht hinausgetreten und das Wenige, welches
sich für Lichtdruck und Steinlichtdruck verwenden lässt, ist,
wie gesagt, nicht geeignet für den Typendruck.
Der farbige Typendruck ist nur für ausgesprochen tief
geätzte oder geschnittene Platten möglich. Es lassen sich
nämlich Deckfarben nur äusserst schwer drucken — ver-
schmieren sehr bald die Form u. s. w. — so dass man gut
thut, sich bloss auf Lasurfarben zu beschränken.
Diese meistens dünnflüssigen Farben eignen sich aber
ebensowenig für den Druck von Autotypieplatten — und deshalb
ist es auch nicht möglich, die Lichtfarbendruektechnik auch
für den Typendruck anzuwenden. Die eingehendsten Versuche
in dieser Richtung haben mir keine practischen Erfolge ein-
gebracht — - hingegen bewährte sich der Druck wie oben er-
wähnt und in welchen auch die Beilage ausgeführt wurde
bestens.
Dessenungeachtet findet der typographische Farbendruck
in den bescheidenen Grenzen, die ihm der Typendruck ge-
zogen, heute schon reichliche Anwendung und schon jetzt
erkennen französische wie deutsche Verleger seine grosse Be-
deutung.
Ein wie reiches Hilfsmittel der farbige Druck in Zukunft
für die Wissenschaft und für die Familie zur Erheiterung und
Belehrung werden wird, lässt sich vorläufig noch kaum
ermessen.

Eine Normal - Entwicklungs- Methode.
Von C. H. Bothamley, Yorkshire College, Leeds.
Bei der gewöhnlichen photographischen Arbeit muss die
Entwicklungsmethode nach der Natur des Gegenstandes und
dem Charakter des Resultates, welches man zu erzielen wünscht,
 
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