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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Vogel, Hermann Wilhelm: Ueber Photographie mit Häuten
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Chronophotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0335

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Chronophotographie.

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Manche Amateure wissen bei dem fertigen Negative nicht
mehr die rechte und linke Seite zu unterscheiden. Man .er-
kennt die Bildseite am besten daran, dass sie leicht Bleistift
(Faber No. 1) annimmt, die Rückseite nur schwer.

Chronophotographie.
Der neue chronophotographische Apparat, mit welchem
wir unsere Leser jetzt bekannt machen wollen, ist in der
Werkstatt des Central-Laboratoriums der Marine nach den
Anweisungen von Oberst Sebert ausgeführt worden. Es ge-
hört dieser Apparat, der besonders zu ballistischen Versuchen
bestimmt ist, zu der Classe der multiplen Apparate, und jede
photographische Camera, die er enthält, soll eine der Phasen
der beobachteten Erscheinung fixiren.
Die bei Instrumenten dieser Art auftretende grosse
Schwierigkeit wird durch den Umstand verursacht, dass man
im Stande sein muss, die verschiedenen Verschlüsse sehr rasch
auszulösen, um die verschiedenen Negative zu einander ge-
genügend naheliegenden Zeitpunkten zu gewinnen. Wenn bei
den Apparaten von Muybridge und Anschütz dazu die
Elektricität verwandt ist, deren Anwendung immer Schwierig-
keiten macht, so ist bei diesem Apparat einer rein mecha-
nischen Anordnung der Vorzug gegeben.
Der Apparat besteht der Hauptsache nach aus 6 Kammern,
welche mit aplanatischen Objectiven ausgestattet sind, ferner
aus 6 von den Kammern unabhängigen Verschlüssen und einem
besonderen Auslöseapparat, der bestimmt ist, diese Verschlüsse
nach einander in Bewegung zu setzen.
Die sechs Kammern sind zu einem regelmässigen Sechseck
hinter einer verticalen Platte zusammengestellt, welche den
Objectiven gegenüber Oeffnungen äufweist (Fig. 77). Vor
dieser Platte ist eine grosse Scheibe B befestigt, die in der
Mitte ausgebaucht ist und sechs, den oben erwähnten Oeff-
nungen entspreehende Löcher besitzt; auf dieser Scheibe sind
die Verschlüsse angebracht. Jeder derselben hat zwei Paar
Blätter, das eine zur Freilegung der Oeffnung, das andere
zum Bedecken derselben. Jeder Verschluss wird durch einen
besonderen Hebel 0 gehalten. Die Hebel zum Oeffnen und
Schliessen sind symmetrisch auf beiden Seiten der Scheibe
angebracht und befinden sich daher in zwei verschiedenen
Ebenen Wenn der Oeffnungshebel eines der Verschlüsse ge-
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