Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Wall, E. J.: Das Chlorsilber-Celloïin- oder Pyroxylin-Papier
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0295

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das (Jhlorsilber-Celloidin - oder Pyroxylin - Papier.

281

Das Chlorsilber-Celloidin- oder Pyroxylin-Papier.
Von E. J. Wall, Editor of „Photographie Answers“.
Ich habe mit diesem Papier einige Versuche gemacht.
Die besten Resultate scheint mir eine Chlorsilberemulsion von
folgender Zusammensetzung zu geben:

I. Schering’s Celloidin ... 20 g,
Aether . . .... 400 ccm,
Alkohol 400 ccm,
Ricinusöl. 0,4 ccm.
II. Silbernitrat. .... 20 g,
Wasser (destill.) .... 20 ccm,
Alkohol.50 ccm.
III. Citronensäure .... 2,5 g,
Lithiumcitrat . . .2,5 g,
Alkohol.70 ccm
IV. Lithiumchlorid .... 2,5 g,
Strontiumchlorid .... 2,5 g,
Alkohol.70 ccm.

Man mischt III und IV, dann das Uebrige in der Dunkel-
kammer und probirt dann eine kleine Probe mittels chrom-
saurem Kali, ob nicht Silbernitrat überschüssig ist; ist Silber-
nitrat nicht im Ueberschuss vorhanden, so fügt man einige
Tropfen Silbernitratlösung hinzu. Die Emulsion wird unter
Umrühren noch sechs Stunden stehen gelassen und schliesslich
1 g Glycerin hinzugefügt
Das Papier ' muss mit einem passenden Ueberzuge ver-
sehen werden, damit das Chlorsilbercollodion nicht in die
Fasern dringt; das Bild soll an der Oberfläche bleiben;
brauchbar ist einfaches Transportpapier, wie es für Pigment-
druck in Anwendung steht, das Papier aber, welches die
besten Resultate ergiebt, ist Baryt- oder Kreide-Papier. Die
Ränder eines Bogens werden flach auf eine Spiegelscheibe
gelegt, schalenartig aufgebogen, man giesst nun die Collodion-
emulsion auf, lässt den Ueberschuss ablaufen und legt die
begossene Platte sammt dem Papier »auf eine horizontale Platte
zum Erstarren.
Das begossene Papier hat eine fast stumpfe Oberfläche,
die fertigen Copien aber haben einen feinen Glanz, wie Doppel-
albuminpapier. Das Papier ist sehr widerstandsfähig, die
Schicht bricht aber in trockenem Zustande in scharfen
Knicken auf.
Die Negative müssen ja nicht flau sein, sondern ganz so
wie für Albumindruck. Man copirt wie gewöhnlich, doch
 
Annotationen