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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Gothard, Eugen von: Ueber die neueren Fortschritte der Heliochromie
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Eder, Josef Maria: Photographie des Netzhautbildes im Insectenauge
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0064

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Photographie des Netzhautbilcles im Insectenauge.

fahren einmal so weit ausgebildet wird — zur Vervielfälti-
gung der Heliochromien dienen, wie der heutige Photograph
die Matrize zum Copiren der erforderlichen Abdrücke benützt.
Diesen Effect zu erreichen setzt Veress eine gewisse Substanz
der Emulsion zu.
So viel glaubte ich von der interessanten Erfindung ver-
öffentlichen zu dürfen. Es ist sehr schwer über etwas zu
schreiben, was eigentlich noch nicht publicirt werden soll,
man fürchtet sich, viel zu enthüllen, und endlich stellt sich
heraus, dass man viel hinter der erlaubten Grenze geblieben
ist. So viel wird aber genügen einen jeden unbefangenen,
vorurtheilsfreien Fachmann zu der Ueberzeugung zu bringen,
dass die Veress’sehen Arbeiten auf einem glücklich gewählten
Fundament ruhen und einen sehr bedeutenden Beitrag zur Aus-
bildung der Heliochromie liefern.

Photographie des Netzhautbildes im Insecteuauge.
Von Director Dr. J. M. Eder in Wien.
(Hierzu eine Lichtdrucktafel.)
Die Frage, wie das Auge der Insecten functionirt, be-
schäftigte seit langer Zeit die Physiologen. J. Müller hatte
bereits im Jahre 1826 gezeigt, dass die sogenannten zusam-
mengesetzten Augen (Facettenaugen) aus einer grossen An-
zahl von schwarz pigmentirten Röhrchen („Facettenglieder“)
bestehen.
Diese Röhrchen sind in radiärer Stellung auf einer mehr
oder weniger vollkommenen Halbkugel aufgesetzt, und am
Boden befinden sich die Sehnerven.
Herr Prof. Dr. Sigmund Exner von der Wiener Univer-
sität wählte in neuester Zeit die Entstehung des Netzbildes
des Insectenauges, welche seit vielen Jahren Gegenstand einer
wissenschaftlichen Streitfrage war, zu seinem speciellen Stu-
dium , und beschrieb die Resultate seiner Untersuchungen,
welche eben so hohes Interesse vom physiologischen als
optischen Standpunkte erregen, in den Sitzungsberichten der
kais. Akademie der Wissenschaften in Wien (Februar 1889).
Der von Prof. S. Exner entdeckte dioptrische Apparat des
Käferauges (Leuchtkäfer) ist betreffs seiner eigenthümlichen
Einrichtung höchst merkwürdig. Er stellt nämlich — so wie
er dem lebenden Thiere entnommen ist — eine Vorrichtung
dar, welche ein reelles, aufrechtes Bild entwirft, dessen
 
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