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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Ueber Liniaturen für Halbton-Zinkätzung
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Volkmer, Ottomar: Das Vernickeln von Druckplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0292

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278

Das Vernickeln von Druckplatten.

langt sei, aber man erzielt schon jetzt damit äusserst befrie-
digende Resultate, besonders wenn die Abzüge auf schönem
Papier und unter höchster Reinlichkeit Rechnung tragenden
Bedingungen hergestellt werden; da das Korn der Typogravure
sehr gedrängt ist, muss alles für einen möglichst zarten Ab-
zug eingerichtet sein.
Kurz wiederholt, sind also die vertiefte Photogravure und
die Phototypographie unter den verschiedenen photomecha-
nischen Processen diejenigen, welche sich der grössten Gunst
zu erfreuen scheinen, aber daneben wiid auch die Photocollo-
graphie nach ihrem wahren Werthe gewürdigt und auch zur
Anwendung gebracht werden, wenn man erst mit der immer
allgemeineren Verbreitung der Photographie inne werden wird,
dass sie leicht zu handhaben und geeignet ist, prächtige Resul-
tate zu liefern.

Das Vernickeln von Druckplatten.
Von k. k. Regierungsrath 0. Volkmer, Vicedirector der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.
Viele der modernen photomechanischen Reproductionsver-
fahren haben das Druckbild in der Oberfläche einer Metallschicht
oder Metallplatte liegen, wie bei der Photogalvanographie,
der Photogravure, der Photochemiegraphie etc. — Zu-
meist ist es Kupfer, in welchem das Druckbild liegt, von
welchem die Vervielfältigung geschieht. Das galvanische Kupfer,
welches hierzu angewendet wird, ist aber verhältnissmässig
weich, nützt sich daher bei der Druckmanipulation, d. i. beim
Geben und beim Wischen der Farbe sehr ab, so dass hier-
durch das Druckbild sehr bald, besonders in den feinen Linien
oder in den feinen Tönen sich abnützt und damit mangelhafte
Druckresultate entstehen.
Für gewöhnliche Fälle genügt, um eine solche Druck-
platte widerstandsfähiger zu machen, ein Verstohlen derselben.
Muss aber das Druckbild mit einer für Kupfer oder Eisen
ätzend wirkenden Farbe vervielfältigt werden, so genügt in
solchen Fällen selbst der Eisenstahlüberzug der Druckfläche
nicht mehr, um die Druckplatte widerstandsfähiger zu machen
und man bedient sich dann des Vernickelns der Bildfläche.
Die Erfahrung zeigt hierbei, dass, während von verstählten
Druckplatten nach mehrmaligem Verstählen 10 bis 15000 Ab-
drücke genommen werden können, von einer vernickelten
Druckplatte 40 bis selbst 60000 Abzüge möglich sind.
 
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