Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Krüss, Andres Hugo: Die Tiefe der Bilder photographischer Objective
DOI Artikel:
Andresen, M.: Ueber Momentverschlüsse
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0082

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
68

lieber Momentverschlüsse.

recht gross wählt, also zunächst eine stark veikleinerte Auf-
nahme macht und diese sodann vergrössert.
Bei den bisherigen Betrachtungen ist stets ein vollkommen
fehlerfreies Objectiv vorausgesetzt worden. Es ist leicht er-
sichtlich, dass die Tiefe der Bilder durch die Fehler des Ob-
jectives verringert wird. Wenn z. B. das Bild nicht eben ist,
so wird gewöhnlich eine mittlere Einstellung zwischen der
Mitte des Bildes und seinem Rande gewählt, diese Verrückung
aus dem scharfen Bilde geht natürlich an der Tiefe verloren.

Leber Momentverschlüsse.
Von Dr. M. Andresen.
Die photographische Aufnahme sich bewegender Objecte-
hat im Wesentlichen mit vier Factoren zu rechnen, diese sind
das Objectiv, der Momentverschluss, die lichtempfindliche Schicht
und der Entwickler. Nimmt man die lichtempfindliche Schicht
(Trockenplatte etc.) und den Entwickler als gegeben an, so
bleiben als massgebende Elemente noch das Objectiv und dessen
Verschluss.
Die Bestrebungen der photographischen Optik gingen seit
Jahren vielfach darauf hinaus, richtig zeichnende Objective von
grösstmöglichster Lichtstärke herzustellen, wogegen bei der
Vervollkommnung der Momentverschlüsse die Herstellung mög-
lichst lichtstarker Constructionen wenig oder nur vereinzelte-
Berücksichtigung fand. Da jedoch die Vergrösserung der Licht-
stärke des Objectivs, sofern dieselbe durch das Verhältniss
von Oeffnung und Brennweite erstrebt wird, stets eine Abnahme
der Tiefe des Bildes und der Schärfe desselben nach dem
Rande mit sich führt, so konnte das Bedürfniss bei nach-
denkenden Praktikern nicht ausbleiben, eine möglichst licht-
starke Construction des Momentverschlusses zu besitzen und in.
Verbindung damit lieber ein Objectiv mit etwas geringerer
Lichtstärke, etwa einen Antiplanet oder Aplanat zu verwenden
und diesen womöglich noch abzublenden. In der That voll-
zieht sich in neuerer Zeit in dieser Richtung ein Umschwung
und zwar ist es insbesondere ein Verdienst von 0. Anschütz,
durch Veröffentlichung mehrerer lichtstarker Momentverschlüsse
diese Wendung eingeleitet zu haben.
Die folgende Betrachtung „über Momentverschlüsse“ nimmt
im Wesentlichen nur Rücksicht auf die Lichtstärke derselben,
d. h. die relativen Lichtmengen, welche die verschiedenen Con-
 
Annotationen