Photographische Versuche,
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Das ganze Verfahren ist übrigens so neu und so empfind-
lich hinsichtlich der dabei auftretenden verwickelten chemischen
Reactionen, dass wohl noch einige Zeit vergehen wird, bis es
in der Praxis Eingang findet, vielleicht dient es jedoch als
Ausgangspunkt für eine der Praxis besser entsprechende
Methode.
Photographische Versuche.
Von M. Wolf und P. Lenard.
1. Ein Beschleuniger für Hydrochinon-Entwickler.
Bringt man zu einem Hydrochinon-Entwickler eine Spur
Terpentinöl, so wird die Entwicklungszeit abgekürzt. Dies
fanden wir neulich bei anderweitigen Untersuchungen. Darauf-
hin probirten wir es mehrmals und wollen nur folgenden
Versuch beschreiben. Wir benutzten einen folgendermassen
zusammengesetzten Hydrochinon-Entwickler: 100 Th. Wasser,
8 Th. Soda, 0,5 Th. Aetznatron, 5 Th. Natriumsulfit und 1,2 Th.
Hydrochinon. Es wurde eine Trockenplatte exponirt auf einen
hellen Streif auf dunklem Grunde, und zwar so, dass etwas
unterexponirt war. Die Platte wurde senkrecht zum Streif in
zwei Theile geschnitten, die eine Hälfte in einem Theil obigen
Entwicklers hervorgerufen, gleichzeitig die andere in der
anderen Hälfte 'des Entwicklers, dem aber hier noch 3 Tropfen
Terpentinöl zugesetzt waren. Während das Bild im gewöhnt
liehen Entwickler noch ganz dünn war, war das im modificirten
Entwickler (nach einer Minute) fertig. Nach 2 Minuten wurden
beide Platten herausgenommen; die im gewöhnlichen Entwickler
hervorgerufene war noch nicht durch, während die andere
schon im Schatten stark geschwärzt war.
Es wurde dieser Versuch wiederholt, dabei in dem Ter-
pentin-Entwickler nur die Hälfte Aetznatron benutzt, wie im
gewöhnlichen. Trotzdem wurde kaum eine geringere Beschleu-
nigung als im ersten Versuche erzielt.
Der Nachtheil ist der, dass, wenn man nur etwas zu
viel Terpentinöl nimmt, die Platte leicht fleckige Stellen be-
kommt; dadurch, dass sich dort Terpentinöl aufsetzt und das
Angreifen des Entwicklers verhindert. Mehr Detail kommt,
so wie auch durchs Fixirnatron im Eisenentwickler, nicht heraus.
Yber das Terpentinöl kann, wie dort das Fixirnatron, dazu
. dienen, der Platte einen dickeren Grund zu geben.
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Das ganze Verfahren ist übrigens so neu und so empfind-
lich hinsichtlich der dabei auftretenden verwickelten chemischen
Reactionen, dass wohl noch einige Zeit vergehen wird, bis es
in der Praxis Eingang findet, vielleicht dient es jedoch als
Ausgangspunkt für eine der Praxis besser entsprechende
Methode.
Photographische Versuche.
Von M. Wolf und P. Lenard.
1. Ein Beschleuniger für Hydrochinon-Entwickler.
Bringt man zu einem Hydrochinon-Entwickler eine Spur
Terpentinöl, so wird die Entwicklungszeit abgekürzt. Dies
fanden wir neulich bei anderweitigen Untersuchungen. Darauf-
hin probirten wir es mehrmals und wollen nur folgenden
Versuch beschreiben. Wir benutzten einen folgendermassen
zusammengesetzten Hydrochinon-Entwickler: 100 Th. Wasser,
8 Th. Soda, 0,5 Th. Aetznatron, 5 Th. Natriumsulfit und 1,2 Th.
Hydrochinon. Es wurde eine Trockenplatte exponirt auf einen
hellen Streif auf dunklem Grunde, und zwar so, dass etwas
unterexponirt war. Die Platte wurde senkrecht zum Streif in
zwei Theile geschnitten, die eine Hälfte in einem Theil obigen
Entwicklers hervorgerufen, gleichzeitig die andere in der
anderen Hälfte 'des Entwicklers, dem aber hier noch 3 Tropfen
Terpentinöl zugesetzt waren. Während das Bild im gewöhnt
liehen Entwickler noch ganz dünn war, war das im modificirten
Entwickler (nach einer Minute) fertig. Nach 2 Minuten wurden
beide Platten herausgenommen; die im gewöhnlichen Entwickler
hervorgerufene war noch nicht durch, während die andere
schon im Schatten stark geschwärzt war.
Es wurde dieser Versuch wiederholt, dabei in dem Ter-
pentin-Entwickler nur die Hälfte Aetznatron benutzt, wie im
gewöhnlichen. Trotzdem wurde kaum eine geringere Beschleu-
nigung als im ersten Versuche erzielt.
Der Nachtheil ist der, dass, wenn man nur etwas zu
viel Terpentinöl nimmt, die Platte leicht fleckige Stellen be-
kommt; dadurch, dass sich dort Terpentinöl aufsetzt und das
Angreifen des Entwicklers verhindert. Mehr Detail kommt,
so wie auch durchs Fixirnatron im Eisenentwickler, nicht heraus.
Yber das Terpentinöl kann, wie dort das Fixirnatron, dazu
. dienen, der Platte einen dickeren Grund zu geben.