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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Srna, Carl: Ueber Vergrösserungen auf mechanischem Wege durch Dehnen der Gelatineschicht
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Aus der Dunkelkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0281

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Aus der Dunkelkammer.

267

Ist dies geschehen, so fängt man dieselbe auf einer gut
gereinigten, mit einem Unterguss von Chromgelatine oder
Kautschuk (in Benzin gelöst) versehenen, genügend grossen
Glasplatte auf, hebt sie heraus, legt ein Blatt geöltes Papier
(sogenanntes Uebertragungspapier) darüber, streicht mit Hilfe
einer Gummiwalze die Schicht fest und lässt nun langsam
trocknen. Auf .das langsame Trocknen muss besonders Ge-
wicht gelegt werden, da bei raschem Trocknen ein Abspringen
der Schicht vom Glase oder eventuelles Zerreissen derselben
riskirt wird. Nach erfolgtem gänzlichen Trockensein wird die
Platte lackirt.
Auf diese Weise lassen sich auch die Schichten von zer-
brochenen Negativen von der Glasplatte ablösen und auf eine
neue übertragen, wie sich auch manche durchrissene Schicht
bei einiger Sorgfalt und Mühe wieder so schön zusammen-
fügen lässt, dass man den Sprung kaum wahrnimmt Emul-
sionshäute bereits getrockneter Negative lassen sich schwer
ablösen und ist auch deren Dehnbarkeit äusserst gering.
Zur vorstehenden Mittheilung, welche den Anspruch auf
Neuheit durchaus nicht erheben kann, da bereits Herr Director
Professor Dr J M. Eder in seinem vortrefflichen Lehrbuche,
„Die Photographie mit Bromsilbergelatine“, die Möglichkeit
der Herstellung von vergrösserten Negativen mittels Dehnung
der Emulsionsschicht nachweist, wurde ich durch die in letz-
terer Zeit auf diesem Wege erzeugten Vergrösserungen, welche
ich auch in einer Plenarversammlung des Clubs der Amateur-
Photographen vorlegte, animirt, -und glaube dieses Verfahren
für Vergrösserungen kleinerer Art, durchaus empfehlen zu
können.

Aus der Dunkelkammer.
Von Ritter von Staudenheim in Feldkirchen, Kärnthen.
Vor einigen Jahren machte ich die sehr unliebsame Ent-
deckung, dass die Sehkraft meiner Augen entschieden in der
Abnahme begriffen ist; ich dachte, es sei die Folge des vol-
lendeten Fünfziger, welcher wohl mehr oder weniger jedem
Menschen etwas genieren dürfte. -— Ein Arzt jedoch, der mich
und mein Treiben genau kennt, belehrte mich, dass Ursache
davon lediglich die Wirkung des rothen Lichtes in der Dunkel-
kammer sei, welches nicht nur auf das Auge, sondern auch
auf das gesammte Nervensystem schädigend wirkt. Die Er-
 
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