DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Schirm, C. C.: Ueber Magnesium-Blitzlicht
DOI Artikel:Spitaler, Rudolf: Astronomische Photographie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0272
258
Astronomische Photographie.
peratur von 12 —15 Grad haben sollte, denn kältere Entwickler
geben unbedingt härtere Negative. Hat man in der Beleuch-
tung etwas viel gewagt (und man kann ziemlich dreist sein),
z. B. hat man sehr energische Lichter gegeben, so kann man
durch Anwärmen des Entwicklers (nur bei Eisenentwickelung
zu rathen) bis zu 35 Grad R. allzu grosse Härten ausgleichen
und trotz aller Energie der Beleuchtung harmonische Negative
erzielen. Die angewendete Plattensorte muss in diesem Falle
allerdings schleierfrei arbeiten. Trotz meinem Interesse für
alles Neue und Brauchbare und trotz dem Bestreben nicht
aus Bequemlichkeitsrücksichten an Veraltetem festzuhalten, bin
ich nach 2 monatlicher Arbeit mit allen Variationen des Hydro-
chinon- und Eikonogen-Entwicklers zum alten Eisen-Ent-
wickler zurückgekehrt, da mit keinem anderen solche gleich-
mässige, zuverlässige Resultate zu erzielen waren.
Ich bemerke nun noch, dass in meiner Anstalt mit dem-
selben Blitzlichte alle Vergrösserungen, Diapositive, Repro-
ductionen, üebertragung auf den Holzstock für Holzschnitt
und vor allem sämmtliche Copien auf Chlor- und Bromsilber-
papieren mit der grössten Leichtigkeit und Sicherheit gemacht
werden und mithin der ganze Betrieb durchaus vom Tages-
licht unabhängig ist. Bezüglich der Stellung der Lampen zum
Apparat und Object diene der beigefügte Holzschnitt Fig. 67,
als Schema, wobei ich bemerke, dass ja nicht für jeden
einzelnen Fall specielle Vorschriften gegeben werden können
und wenige mit Verständniss ausgeführte Versuche genügen,
um die Beleuchtung besonderen Anforderungen anzupassen.
Astronomische Photographie.
Von R. Spitaler, Assistent a. d. k. k. Universitäts-
Sternwarte in Wien.
Im 2. Bande der Sitzungsberichte des permanenten Oo-
mites zur Ausführung einer photographischen Himmelskarte,
welchen die Akademie der Wissenschaften in Paris heraus-
gegeben hat, finden sich nebst den verschiedenen Verhand-
lungen des Comites und den Berichten einzelner Mitglieder
über die Resultate ihrer Vorarbeiten, die Resolutionen, welche
am zweiten astrophotographischen (Kongresse in Paris gefasst
wurden. Wir heben davon nur die speciell auf die Photo-
graphie bezughabenden Punkte heraus. Die in Verwendung
kommenden Trockenplatten, die einer Fläche des Himmels von
Astronomische Photographie.
peratur von 12 —15 Grad haben sollte, denn kältere Entwickler
geben unbedingt härtere Negative. Hat man in der Beleuch-
tung etwas viel gewagt (und man kann ziemlich dreist sein),
z. B. hat man sehr energische Lichter gegeben, so kann man
durch Anwärmen des Entwicklers (nur bei Eisenentwickelung
zu rathen) bis zu 35 Grad R. allzu grosse Härten ausgleichen
und trotz aller Energie der Beleuchtung harmonische Negative
erzielen. Die angewendete Plattensorte muss in diesem Falle
allerdings schleierfrei arbeiten. Trotz meinem Interesse für
alles Neue und Brauchbare und trotz dem Bestreben nicht
aus Bequemlichkeitsrücksichten an Veraltetem festzuhalten, bin
ich nach 2 monatlicher Arbeit mit allen Variationen des Hydro-
chinon- und Eikonogen-Entwicklers zum alten Eisen-Ent-
wickler zurückgekehrt, da mit keinem anderen solche gleich-
mässige, zuverlässige Resultate zu erzielen waren.
Ich bemerke nun noch, dass in meiner Anstalt mit dem-
selben Blitzlichte alle Vergrösserungen, Diapositive, Repro-
ductionen, üebertragung auf den Holzstock für Holzschnitt
und vor allem sämmtliche Copien auf Chlor- und Bromsilber-
papieren mit der grössten Leichtigkeit und Sicherheit gemacht
werden und mithin der ganze Betrieb durchaus vom Tages-
licht unabhängig ist. Bezüglich der Stellung der Lampen zum
Apparat und Object diene der beigefügte Holzschnitt Fig. 67,
als Schema, wobei ich bemerke, dass ja nicht für jeden
einzelnen Fall specielle Vorschriften gegeben werden können
und wenige mit Verständniss ausgeführte Versuche genügen,
um die Beleuchtung besonderen Anforderungen anzupassen.
Astronomische Photographie.
Von R. Spitaler, Assistent a. d. k. k. Universitäts-
Sternwarte in Wien.
Im 2. Bande der Sitzungsberichte des permanenten Oo-
mites zur Ausführung einer photographischen Himmelskarte,
welchen die Akademie der Wissenschaften in Paris heraus-
gegeben hat, finden sich nebst den verschiedenen Verhand-
lungen des Comites und den Berichten einzelner Mitglieder
über die Resultate ihrer Vorarbeiten, die Resolutionen, welche
am zweiten astrophotographischen (Kongresse in Paris gefasst
wurden. Wir heben davon nur die speciell auf die Photo-
graphie bezughabenden Punkte heraus. Die in Verwendung
kommenden Trockenplatten, die einer Fläche des Himmels von