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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Pustet, Oskar: Heliographiches Aetzverfahren ohne Anwendung eines Diapositives
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Riesenfeld, Benjamin: Wie soll der Amateur reisen?
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0211

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Wie soll der Amateur reisen?

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nicht selten ganz das Gegentheil von dem was ich wollte;
kurz, die Vorgänge bei meinen Versuchen entzogen sich gänz-
lich meinen Beobachtungen und ich habe auch diese schliess-
lich aufgegeben. Das Eine ist sicher, dass man sich vorher
die Emulsionsplatten selbst speciell für diesen Zweck herstellen
müsste. Jedenfalls wird auch die Exposition und der Ent-
wickler eine grosse Rolle spielen.
Das Verfahren hätte bei einiger Sicherheit, abgesehen von
der grossen Schärfe und Genauigkeit noch den Vortheil, dass
man schon in 2 bis 3 Stunden nach der Aufnahme eine fertige
Aetzung haben könnte. Vielleicht ist es auch mit orthochro-
matischen Aufnahmen anwendbar. Als Nachtheile sind wieder,
dass erstens jede Aufnahme mit Prisma gemacht werden muss
und zweitens, dass bei jeder misslungenen Aetzung auch die
Aufnahme verdorben ist, was bei dieser grossen Unsicherheit
viele Unannehmlichkeiten hat.
Sollte Jemand mit diesem höchst interessanten Verfahren
Versuche anstellen, so würde es mich sehr freuen, über die
Fortschritte Nachricht zu erhalten , und ist es ja nicht ausge-
schlossen , dass andere mehr Glück haben als dieses bei mir
der Fall war.

Wie soll der Amateur reisen?
Von Dr. B. Riesenfeld in Breslau.
Wenn bei dem grössten Theil derer, welche die schöne
Kunst der Photographie aus Liebhaberei treiben, während des
Winters der Apparat im Kasten ruht und das im vergangenen
Sommer gewonnene Material verarbeitet wird, so sieht man
sie Alle mit der Wiederkehr des Frühlings hinausziehen, um
der verjüngten Natur die Schönheiten ihrer Toilette abzulauschen
und auf der empfindlichen Platte zu fixiren. Noch später, im
Sommer, ergiesst sich der ganze Strom in durch besondere
landschaftliche Reize bevorzugte Gegenden, und Tornister und
Dreibein sind das wichtigste Reisegepäck. Das ist nun so
lange bequem, so lange man im Coupe oder im Wagen die
beabsichtigten Touren zurücklegen kann; wie aber, wenn man
seitab von der grossen Heerstrasse in für Wagen unzugäng-
lichen Schluchten seinen Apparat aufstellen will? Hochtouristen
sind genau in derselben Lage: auch sie müssen den Apparat
mit allem Zubehör entweder den eigenen Schultern aufladen,
oder sich eines Trägers bedienen. Indem diesem Umstande
 
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