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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Silas, F.: Die Zukunft der Phototypie (Lichtdruck)
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Schirm, C. C.: Ueber Magnesium-Blitzlicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0263

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Ueher Magnesium - Blitzlicht.

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vier Formaten, wovon das grösste für Lichtdrucke 63 X 90 cm,
oder für Steine 77 X 95 cm ist.
Wir sahen sehr schöne Lichtdruckproben, welche auf der
Voirin'sehen Presse gedruckt und der k. k Lehr- und Ver-
suchsanstalt für Photographie und Reproductionsverfahren ein-
gesendet wurden.

Ueber Magnesium-Blitzlicht.
Von Prof. C. C. Schirm in Berlin.
Wie fast jede tief eingreifende und umwälzende Neuerung
auf dem Gebiete der Photographie zuerst einen harten Kampf
mit dem .Althergebrachten zu bestehen und mit dem unsere
deutschen Fachmänner ganz besonders anhaftenden Trägheits-
eoefficienten zu rechnen hat, besonders wenn jene Neuerung
von einem Wissenschaftler oder Laien ausgeht, so wurde und
wird noch heute alles, was mit der sogenannten Blitzphoto-
graphie zusammenhängt, in Fachkreisen für eitel Schwindel
und Dilettantenspielerei erklärt.
Als seiner Zeit die ersten Trockenplatten nach Deutsch-
land kamen, erhob sich ein Sturm der Entrüstung ob der Zu-
muthung solchen Schwindel ernst nehmen zu wollen und als
ich vor etwa Jahresfrist den Entschluss fasste, die Verwend-
barkeit des Magnesium - Blitzlichtes in der Photographie durch
die Praxis zu beweisen und eine Anstalt gründete, welche
sich zu Aufnahmen, zu Oopien, Vergrösserungen etc. aus-
schliesslich jener Beleuchtungsart bedienen sollte, wurde ich
von der Mehrzahl der Fachphotographen geradezu für unzu-
rechnungsfähig erklärt.
Schuld an dieser immer wiederkehrenden Erscheinung ist
zum Theil Mangel an Kenntniss der chemischen und physi-
kalischen Eigenschaften der Materialien und der Motoren,
welche im eigenen Fache massgebend sind, zum Theil die
leidige Bequemlichkeit und die traditionelle Scheu sich auf
Versuche mit unbekannten, noch nicht erprobten Sachen ein-
zulassen.
Nebensächliche Eiseheinungen, welche mit dem Wesen
der Neuerung nichts zu thun haben, Unregelmässigkeiten und
Misserfolge, die bei allen ersten Versuchen vorkommen und
durch energisches und gewissenhaftes Weiterarbeiten beseitigt
oder umgangen werden können, veranlassen die Mehrzahl
unserer Fachphotographen gleich zu Anfang die Flinte ins
 
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