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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Photolithographie
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Fritsch, Karl: Ueber schlecht gekühltes Glas und über die Verwendung gepresster Gläser zu photographischen Objectiven
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0025

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Ueber schlecht gekühltes Glas etc.

11

Um nun die Farbe recht gleichmässig auf der Copie zu
vertheilen, werden mit einem Sammetballen durch zartes Auf-
tupfen auf die Farbenfläche etwaige Schlieren und Ungleich-
heiten ausgeglichen.
Das Tupfen mit dem Ballen muss so lange fortgesetzt
werden als die Farbenschichte noch Ungleichheiten zeigt.
Das auf der Glasplatte haftende feuchte photolithographische
Papier erleichtert bedeutend diese Arbeit.
Es ist gut, wenn man die Farbenschichte so lange mit
dem Sammetballen behandelt, bis die Farbe trocken ist, d. h.
bis das Terpentinöl verdunstet ist.
Nachdem nun die Copien gut und gleichmässig eingefärbt
wurden, hebt man solche vom Glase ab und lässt sie, auf ein
trockenes Fliesspapier gelegt, noch eine Zeit liegen, wonach
dieselben in reines Wasser gelegt werden und in diesem so
lange bleiben, bis alles Chromsalz ausgewaschen ist. Das
Auswaschen der Copien von dem Chromsalze ist eine Noth-
wendigkeit, von dieser hängt auch die leichtere und rich-
tigere Entwicklung des künftigen Bildes ab.
Man legt die ausgewässerte Copie auf eine Glasplatte und
fährt in kreisförmigen Bewegungen mit einem weichen ange-
feuchteten Schwämmchen, oder auch mit einem nassen Baum-
wollbäuschchen ohne zu drücken über die Farbenfläche der Copie,
worauf sich das Bild in allen Theilen rein und scharf entwickelt.
Eine richtig entwickelte Copie muss das Original in allen
Theilen wiedergeben, und wenn, wie ich am Eingänge sagte,
die Farbe wirklich dünn aufgetragen wurde, darf die Copie
beim Unterdrücken auf Stein oder Zink nicht quetschen, das
will sagen, die entwickelte Copie muss nach der Uebertragung
ebenso scharf aussehen wie auf der entwickelten Copie.
Der Zusatz von schwefelsaurem Manganoxyd zu dem
Chrombade ist eine Errungenschaft des Herrn W. Weissen-
berger, Chemiker in der österreichisch-ungarischen Bank, und
gibt wirklich die angeführten sehr guten Resultate.
Ich bin gern bereit, auf briefliche Anfragen, gegen Porto-
vergütung, Proben meines Papiers überallhin zu versenden.

Ueber schlecht gekühltes Glas und über die Verw endung
gepresster Gläser zu photographischen Objectiven.
Von K. Fritsch (vorm. Prokesch), optisches Institut in Wien.
Es ist für alle optischen Präcisionsinstrumente, also auch
speeiell für die photographischen Objective, von grösster Wich-
tigkeit, dass die dazu verwendeten Gläser gut gekühlt resp.
 
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