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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Photolithographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0024

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10

Photolithographie.

nirten Stellen der Copie, namentlich von den breiten Stellen
derselben, vollständig aufgehoben.1)
Das Wasser, worin die eingefärbten Copien gebadet werden,
zeigt nur eine geringe Gelbfärbung, das Relief der Copien ist
ein sehr zartes.
Auf folgende Weise wird bei der Sensibilisirungvorgegangen:
In obigem Chrom-Mangan-Bade werden die Bogen ein-
getaucht und so lange darin gelassen, bis selbe ganz ge-
schmeidig geworden sind, und sodann in einem dunklen Raume
zum Trocknen aufgehangen.
Für ganz feine Zeichnungen, Autotypien etc., werden die
Papiere auf eine rein geputzte und mit Federweiss abgeriebene
Glasplatte aufgequetscht, wozu man, um die Papiere durch
etwa öfteres Streichen mit dem Kautschukquetscher nicht auf-
zureiben (die Rückseite des Papiers) mit Vortheil ein Wachs-
taffetblatt legt und mit dem Quetscher darüber fährt.
Ein geübter Manipulant wird jedoch das Wachstaffetblatt
auch bald entbehren lernen.
Getrocknet wird natürlich im dunklen Raume.
Das Exponiren geht ziemlich rasch vor sich.
Das Manganbad gibt dem Papiere auch den Vortheil, dass
man selbst mit verschleierten Negativen, oder von solchen
Negativen, wo durch die lange Exposition die feinen Ausläufer
der Linien verschleiert sind, gute Copien erhält.
Nach dem Exponiren legt man die Copien mit der Bild-
schichte auf ein reines Fliesspapier, und streicht die Rückseite
derselben mit einem nassen Schwämmchen gleichmässig an,
bis sich die Copie flach an das Papier legt, ein wenig Feuch-
tigkeit zu viel schadet nichts.
Die angefeuchtete Papierseite der Copien wird auf eine
Glasplatte gelegt, und lässt sich in diesem Zustande sehr gut
einfärben, weil das Papier ganz gleichmässig am Glase haftet
und sehr geschmeidig ist.
Von der üeberdruckfarbe hat man eine Wenigkeit mit
einem Pinsel auf das Papier gebracht, welche eben hinreicht,
um die Copie recht dünn und gleichmässig zu bedecken. In
einem Vorrathsfläschchen bereitet man sich eine Lösung von
1 Theil Terpentinöl und 1 Theil Benzin und tröpfelt aus
diesem Fläschchen eine kleine Menge, um mit einem ca. 2 cm
breiten Pinsel die Farbe zu vermischen und die Copie durch
hin- und herstreichen mit Farbe zu bedecken, welches mit
einiger Uebung recht gut von statten geht.

1) Vergl. Jahrbuch für Photogr., 4. Jahrg. (für 1890), Seite 346
 
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