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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Geldmacher, F. W.: Emulsionspapier und Solarcamera
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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0151

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Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.

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nicht so eng beschränkt wie das Bromsilberpapier, und lassen
sich doch einige Variationen erreichen.
Ein Fehler besteht beim Chlorsilberpapier darin, dass
der Lichteindruck bei längerem Lagern vor der Entwickelung
wieder nachzulassen scheint, wenigstens erschienen eine An-
zahl Vergrösserungen, die ich erst einige Tage nach der Be-
lichtung entwickeln konnte, als zu kurz, die feinen Ueber-
gänge wollten nicht mehr kommen. Nun dieser Fehler, wenn
man es überhaupt so nennen kann,' lässt sich ja leicht da-
durch vermeiden, dass man die Entwickelung noch an dem-
selben Tage der Belichtung einzurichten sucht.
Die qualitativen Vorzüge, die die Solar-Vergrösserung
gegenüber allen anderen Vergrösserungs-Methoden bietet, habe
ich schon mehrfach beschrieben , so dass ich wohl hier von
einer Wiederholung Abstand nehmen kann; diejenigen, welche
eine Solarcamera besitzen, kennen sie ja zur Genüge, und
hoffe ich nur', dass sie diesen tieuen und dennoch pen-
sionirten Mitarbeiter wieder ans Licht ziehen und als den
besten Vergrösserer früherer und späterer Zeiten würdigen
möchten.

Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher in Wien.
Von M. Thil und Thouronde wurden der französischen
photographischen Gesellschaft Mittheilungen gemacht über die
von ihnen im Auftrage des Ackerbau-Ministeriums herge-
stellten (ca. 400) mikrophotographischen Aufnahmen von
Schnitten durch Holzarten. Die Mikrophotogramme wurden
zu Demonstrationszwecken verwendet, indem sie mittels Pro-
jectionsapparates vergrößert an die Wand projieirt wurden.
Hitchcock1) macht darauf aufmerksam, dass viele Mikro-
photographen, um den Contrast zwischen dem Hintergründe
und dem Objecte möglichst zu vergrössern, bei der Aufnahme
von tingirten Präparaten ein zu intensiv gefärbtes Lichtfilter
anwenden und auch die Expositionszeit viel zu kurz bemessen.
Das Resultat dieses Vorgehens äussert sich darin, dass die
photographischen Objecte als blosse Silhouetten erscheinen
und die ganze feinere Structur ihres Inneren verloren geht.
Insbesondere- gilt das eben Gesagte bei Aufnahmen von
Bacterien.

1) Amer. Monthl. Micr. Journ. XI. (1890). S. 8.
 
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