Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (5.1891)

Anordnung für Aufnahmen bei Magnesium-Pustlicht.

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Nach ausserordentlich vielen Versuchen ist es mir ge-
lungen, ein haltbar gesilbertes Papier von feinem Korn her-
zustellen, das nicht allein mit ganz besonderer Kraft, sondern
auch mit recht annehmbarer Schnelligkeit copirt. In ganz
kurzer Zeit lassen sich nun die Copien vermittelst eines Ton-
bades in reine, bekanntlich dauernd haltbare Platinotypien mit
den denkbar tiefsten Schwärzen und dem etwas blauschwarzen
Ton des englischen Platinpapiers mit Entwickelung überführen.
Platinbilder lassen sich mit diesem sogenannten „Silber-Platin-
papier“, welches bei mir in grösserem Massstabe fabrikmässig
hergestellt wird, bei Weitem leichter gut und bedeutend
billiger herstellen, als mit-irgend einem anderen der früheren
Platinpapiere.-- —
’ Die sich leicht nach Innen rollende Seite des Papiers
trägt die Schicht. Man copire unter dem nicht flauen Negativ,
welches aber keineswegs besonders kräftig oder dunkler als
das Bild schliesslich aussehen soll. Alsdann wasche man in
Wasser etwa eine halbe Stunde, bis dasselbe nicht mehr ge-
trübt erscheint.'-Darauf tone man das Bild in einem Bad von
1 Theil Kaliumplatin-chlorür auf 500 g Wasser und 10 g Sal-
petersäure bis das Bild in der Durchsicht vollständig grau-
schwarz erscheint.1)
Ein ähnliches coneentrirtes, haltbares Tonbad ist im
Handel befindlich.)
Nach dem Tonen spüle man die Bilder ab und fixire sie
in einer Fixirnatronlösung (etwa 1:10), die mit Natriumbisulfit
angesäuert worden.
Schliesslich wäscht man ordentlich (wie gewöhnlich).

Ueber eine neue Anordnung für Aufnahmen bei
Magnesium-Pustlicht.
Von Eugen Himly, Hptm. a. D., Berlin.
Da die Aufnahmen bei Magnesium - Blitzlicht leicht eine
Unterexposition in den dunkleren Partien zeigen, so waren
meine Versuche dahin gerichtet, eine grössere und gleich-
mässigere Beleuchtung zu erzielen. Auf einer flachen Spiritus-
lampe von Blech von etwa 10 cm Breite, 4 cm Höhe und
20 cm Länge bringe ich hintereinander 2 bis 3 flache Dochte

1) Die Bilder auf dem Silber-Platinpapier lassen sich auch mit ganz
schwachen — bereits „erschöpften“ — Goldbädern tönen. Der Process
ist ganz der gleiche, wie oben angegeben.