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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Loehr, August von: Die künstlerische Wirkung
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Mach, Ernst: Ueber weitere Fortschritte in der Momentphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0180

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166 Ueber weitere Fortschritte in der Momentphotographie.

Herstellung des Negativs. Ich kann daher der Ansicht zahl-
reicher Amateure nicht beistimmen, dass das Copiren blosse
Handwerkssache sei; wer nicht selbst copirt, hat an der
schliesslichen Wirkung nur den halben Antheil.

Ueber weitere Fortschritte in der Momentphotographie.
Von Prof. E. Mach in Prag.
(Mit einer Lichtdruck-Beilage.)
Im Jahrgang 1888, Seite 287, dieses Jahrbuches wurde
über verschiedene Momentaufnahmen berichtet, welche Mach
in Verbindung mit Studiosus Wentzel, den Professoren
Salcher und Biegler, ferner mit Cand. med. Halsch theils
nach der Schlierenmethode, theils bei anderen Anordnungen
ausgeführt hat. Die betreffenden Versuche wurden einstweilen
von E. Mach und Stud. med. L. Mach fortgesetzt und haben
durch Verbesserung der Apparate, namentlich aber durch eine
vollständigere und zweckmässigere Ausnutzung des Funken-
lichtes eine Vollkommenheit erreicht, welche es ermöglicht,
die gewonnenen Negative ohne besondere Schwierigkeit zur
Herstellung von Lichtdrucken zu verwenden. Die beigegebene,
von Herrn C. Bell mann in Prag hergestellte Lichtdrucktafel
mag die Ergebnisse dieser Versuche durch Beispiele veran-
schaulichen.
Fig. 1 stellt ein Gewehrprojectil (rückwärts gespitzt) von
520 m/sec. Geschwindigkeit sammt den erzeugten Luftwellen
und Wirbeln dar; die verticalen Linien sind, wie in den
beiden folgenden Fällen, die Auslösungsdrähte des Beleuch-
tungsfunkens. Die Figuren 3 und 4 entsprechen beziehungs-
weise einem doppelt spitzen und doppelt stumpfen Kanonen-
projectil von 4 cm Kaliber und 670 m/sec. Geschwindigkeit,
nach Aufnahmen, welche E. und L. Mach am 18. August
1888 auf dem Krupp’schen Schiessplätze in Meppen ausge-
führt haben. Fig. 2 ist eine durch den Leydener Flaschen-
Funken in der Luft erzeugte Schallwelle, Fig. 5 ein aus einer
verticalen Spalte unter dem Druck von 38 Atmosphären aus-
tretender Luftstrahl, an welchem zahlreiche Einzelheiten,
z. B. in dem Strahl hin und her reflectirte Wellen, zu sehen
sind. Fig. 6 endlich stellt einen Luftstrahl dar, der, unter
dem Druck von 45 Atmosphären aus einer runden Oeffnung
austretend, vermöge seiner hohen Geschwindigkeit eine Schall-
welle birnenförmig ausgezogen hat.
 
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