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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Schrank, Ludwig: Halbton-Zinkätzung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0227

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Halbton - Zinkätzung.

213

Halbton - Zinkätzung-,
Von L. Schrank in Wien.
Man kann behaupten, dass die Frage der Heliogravüre
vollkommen gelöst ist und dass dieses vornehmste Illustrations-
mittel seit einem Decennium zu einer unglaublichen Vollendung
gedieh. Geringere Fortschritte hat dagegen die Halbton-Zink-
ätzung (Autotypie) aufzuweisen Es ist selten, dass eine solche
einen wahrhaft befriedigenden Eindruck hervorbringt, dass sie
die tiefsten Schatten und die höchsten Lichter gleichmässig
wiedergibt, und wenn man die Chiffer des Erzeugers der ge-
wöhnlich grauen Drucke untersucht, dann kommt man zur
peinlichsten üeberraschung auf Namen, welche den besten
Klang haben. Die Zinkätzer führen zur Entschuldigung an,
dass die- Originale mangelhaft und ungenügend waren, dass
nur eine ganz monotone Photographie zur Reproduction vorlag,
dass der für das Cliche angelegte Preis keinerlei Künstelei
gestattete etc. Die Firma H Riffarth in Berlin fordert mit
Recht, „dass ihr eingesendete Photographien nach der.Natur
und nach Oelgemälden eine scharfe Zeichnung aller Einzel-
heiten und eine gute Gesammtwirkung haben, sie müssen von
reichen Tonabstufungen, weder zu hart noch zu weich in der
Stimmung sein. Schlechte Photographien mit unscharfer Zeich-
nung mit dunkeln Stellen und sonstigen Fehlern sind zu ver-
meiden. Bei Tuschzeichnungen ist es dringend zu empfehlen,
dass der Künstler nur schwarze'Tusche, nach den erforderten
Tönen mehr oder weniger mit Wasser verdünnt, zur Anwen-
dung bringe. Die Beimischung von Farben, wie Sepia, Blau etc.,
wird besser vermieden, weil diese Töne in der Photographie
die Wirkung der Bilder verändern. Besonders schädlich ist
die Anwendung verschiedener Farbentöne in ein und demselben
Bilde. Bei Tuschzeichnungen trage der Künstler die Contur
des Bildes mit scharfem Federstrich auf glatten weissen Carton
auf, die so entstandene Federzeichnung wird alsdann mit dem
Pinsel lasirend behandelt. Die höchsten Lichter sind durch
das weisse Papier von selbst gegeben, die leichten Töne wer-
den zuerst aufgetragen und hierauf wird das Bild nach der
Reihenfolge der Mitteltöne bis in die tiefsten Schalten hinein
angelegt und durchgearbeitet. Bei grau gemalten Oelbildern
muss die schwarze Farbe (Lampenschwarz, Elfenbeinschwarz)
durch entsprechenden Zusatz von Weiss die nöthige Abstim-
mung erhalten Die Beimischung von Sepia, Blau etc. gefährdet
hier ebenso die Wiedergabe wie bei „Tuschzeichnungen“. —-
Für uns Photographen ist aber in erster Linie die Repro-
 
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