Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (5.1891)

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Er. Emil Hornig j.

schrieben; die betreffende Mittheilung rührt von M. G. Pa-
boudgiau in Konstantinopel her. Danach wird auf demselben
Bilde die Person mehrfach abgebildet, so dass die Darstellung
wie eine lange Reihe von Personen aussieht (Fig. 81). Her-
gestellt werden solche „vielfache“ Photographien mittels zweier
Spiegel A und B ohne Rahmen, von denen der eine länger
als der andre ist, und die parallel
zu einander in etwa 2 Fuss Ent-
fernung von einander so aufgestellt
werden, wie es die beigegebene
Zeichnung angibt (Fig. 82). Die
zu photographirende Person be-
findet sich in C\ die Camera wird
etwas nach unten geneigt aufge-
stellt. In der betreffenden Notiz
wird noch darauf hingewiesen, dass,
wenn man drei Spiegel, mit den
reflectirenden Seiten nach innen zu
einem Dreieck zusammenstellt, zwei
oder drei Personen ausreichen, um
in den Spiegeln das Bild einer
grossen Volksmenge hervorzurufen;
diese Thatsache lässt sich vielleicht
ausnutzen, um von einem Modell, welches die Bewegung des
Springens u. s. w. macht, zur selben Zeit mehrere.Ansichten
herzustellen.


Dr. Einil Hornig f.
Am 5. Januar 1890 starb der höchst verdienstvolle Ehren-
präsident der Wiener photographischen Gesellschaft und Docent
für Photographie an der technischen Hochschule in Wien
Regierungsrath Prof. Dr. E. Hornig. Er war ein wahrer
Förderer und Freund der Photographie, förderte die photo-
graphische Literatur durch die von wissenschaftlichem Geiste
getragene Herausgabe der „Photographischen Correspondenz“
und war stets von der Nothwendigkeit des Schaffens einer
photographischen Versuchsanstalt überzeugt, welche er trotz
der sich entgegenstellenden Hindernisse mit unabänderlicher
Ausdauer förderte und deren wirkliche Errichtung ihm den
Lebensabend verschönerte, obschon er sich hierbei nicht mehr
betheiligte. Seine Verdienste um die Entwickelung der Photo-
graphie speciell in Oesterreich sind bleibend und unvergesslich.