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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Kiewning, E.: Magnesium-Blitzlicht-Aufnahmen
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Gross, Othmar: Ein Blick in die afrikanischen Gefilde vom Schlosse Grönenbach
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0161

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Ein Blick in clie afrikanischen Gefilde vom Schlosse Grönenbach. 147

Falles zeigen sie aber auch, dass das Blitzlicht mannigfache
Verwendung finden kann und wenn auf der Bahn, die einzelne
Praktikanten mit den bis jetzt erzielten Erfolgen beschritten
haben, fortgearbeitet wird, so soll es an die Sache fördernden.
Verbesserungen bei Handhabung dieses Lichtes wohl nicht
fehlen.

Ein Blick in die afrikanischen Gefilde vom Schlosse
Grönenbach.
Von Superior Fr. Othmar Gross, Trappist aus Süd-Afrika,
zur Zeit Schüler in der Lehranstalt W. Cronenberg.
(Nachdruck in anderen Zeitungen ist nicht gestattet.)
Auf diesem herrlich gelegenen alten Schlosse im bayrischen
Allgäu, welches, seiner eigentlichen Bestimmung entfremdet,
die Kunst.und zwar die schwarze Kunst in seine Hallen ein-
ziehen sah, sitze ich eben am Fenster und schaue hinaus in
die schöne Landschaft? Rund umher am tiefblauen Horizonte
heben sich dunkele Fichtenwälder aus der grünen Ebene
empor, umkränzend die üppigen Felder und Wiesen des reich
gesegneten Thales. Gegen Süden glänzen im hellen Sonnen-
lichte die Allgäuer Alpen mit ihren kahlen Scheiteln, ein
prächtiger Hintergrund zu dem lieblichen Bilde. Es ist eben
9 Uhr morgens. Der liebenswürdige Schlossherr, Herr
Cronenberg, betritt sein Comtoir umringt von seinen
Schülern, welche er in die Mysterien der schwarzen Kunst
einzuweihen so meisterhaft versteht. Hier vernehmen die
Schüler, wie die Zeit des Tages der Kunst dienstbar gemacht
worden soll.
Da sehen wir die Kunstjünger sich in alle Richtungen
zerstreuen. Eine Partie nimmt den Wagen, zu nassen Auf-
nahmen bestimmt und begibt sich an die schönen kleinen
Seen des Thales, um neue Aufnahmen zu machen. Eine
andere Partie schnallt die Apparate auf den Rücken, um
sich zu einer schönen Ruine zu begeben und die alten Ueber-
bleibsel früherer Herrlichkeit der Nachwelt auf Glas, Papier
und Zink zu sichern. Andere füllen die alten Schlosssäle aus,
um zu reproduciren, was sie vorher gesammelt, und in Strich-,
Korn- oder Schraffur-Methode dem Zink einzuätzen, was sie
der Natur mit kühner Momentaufnahme abgelauscht
Wieder andere arbeiten an der schönen Kunst des Licht-
druckes. Kurz in jedem Theile, in welchen sich die schwarze
Kunst verzweigt hat, finden wir hier eine anregende emsige
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