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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Zenker, Wilhelm: Die Entstehung der Farben in der Photochromie
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Zettnow, Emil: Ueber die Haltbarkeit von Silber-Erythrosinplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0317

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Ueber clie Haltbarkeit von Silber-Erythrosinplatten.

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Farben“ erreicht zu haben; dazu muss man die Platte mit
dem Firniss vor der Exposition erhitzt haben. Den besten
Erfolg, sagt Niepce, habe ihm die Tinctur der Benzoe aus
Siam gegeben, wenn er sienach dem Chlorbleifirniss auf die
lauwarme Platte aufgetragen und diese nach dem Abtrocknen
soweit erhitzt hätte, dass sich etwas Benzoesäure verflüchtigte.
Mittels dieses Firnisses auf dem Chlorblei sei es ihm gelungen,
die Farben . 3 — 4 Tage lang n einem vom Juli - Tageslichte
hell erleuchteten Zimmer zu conserviren.
Eine andre Methode relativer Fixirung findet im Process
Poitevin statt. Dort werden die schon präparirten Blätter
zur schliesslichen Sensibilisirung noch über eine Mischung von
gleichen Theilen concentrirter Lösungen Kupfervitriols und
und doppeltchromsauren Kalis nebst etwas Chlorkalium gezogen.
Sie sind dann nach dem Abtrocknen wesentlich empfindlicher,
besonders wenn sie noch etwas feucht sind. Haben sie nun
ein Bild angenommen, so werden sie durch völliges Aus-
waschen der Sehsibilisirungssalze und nachher durch völlige
Austrocknung natürlich wieder weniger empfindlich gegen
später folgende Farbeneindrücke.
Eine vollständige Fixation wäre vielleicht denkbar, wenn
man nach der Aufnahme des Bildes die aus Silberchlorür be-
stehende Grundlage desselben in Platinchlorür umwandeln
könnte, ohne die Lage der spiegelnden Punkte zu ändern.
Dass auf diesem Gebiete übrigens noch ungeahnte That-
sachen gefunden werden können, beweist John Herschel’s
Entdeckung, dass ohne alles Silbersalz auch das Guajakharz,
in Alkohol gelöst und auf Papier eben ausgebreitet, eine kurze
Zeit in ein Gemenge von Luft und Chlorgas gebracht, unter
einem leuchtenden Spectrum ein Abbild desselben gibt in
Farben, die „den natürlichen nahezu entsprechen“.

Ueber die Haltbarkeit von Silber-Erythrosinplatten.
Von Prof. Dr. E. Zettnow in Berlin.
Meine Versuche während des letzten Jahres, haltbare
Silber-Erythrosinplatten herzustellen, haben zu keinem be-
friedigenden Ergebniss geführt. Zwar gelingt es mit Sicher-
heit eine wirkliche Silber-Erythrosinemulsion zu bereiten,
welche sich, auch auf Reisen, 8 —10 Wochen hält; jedoch
ist es mir noch nicht geglückt, eine Emulsion zu bereiten, für
 
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