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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Wilde, F.: Ueber den "Denier-Effect" als theilweise oder ganzen Ersatz für die Retouche bei Porträtphotographien
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Weissenberger, Wilhelm: Eine Dunkelkammerlampe zum Entwickeln orthochromatischer Platten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0307

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Dunkelkammerlampe z. Entwickeln orthochromatischer Platten. 293

Die dünne Schicht des abgehobenen Negativs gestattet
doppelte Conturen zu vermeiden , was beim Copiren von zwei
übereinander gelegten Glasnegativen nicht ganz möglich war.
Auch bei Landschaftsaufnahmen leistet dieses Verfahren
gute Dienste, wenn der Contrast in der Beleuchtung so ge-
staltet ist, dass bei Ausexposition des Vordergrundes die Ferne
total überexponirt wird. In solchen Fällen wird für die Ferne
ein ganz kurz belichtetes Negativ und für den Vordergrund ein
reich ausexponirtes gemacht. Letzteres wird abgehoben und,
wie vorn angegeben, auf das erste aufgeklebt.

Eine Dunkelkammerlampe zum Entwickeln ortho-
chromatischer Platten.
Von Wilh. Weissenberger, Chemiker an der österreisch-
ungarischen Bank in Wien.
Die häufig wiederkehrenden Klagen über die Schwierig-
keiten, welche das Entwickeln orthochromatischer, namentlich
rothempfindlicher Platten verursacht, sind nach meiner Ansicht
in vielen Fällen durch die unzweckmässige Construction der
angewendeten Dunkelkammerlampen verursacht
Im Folgenden will ich nun eine Lampe beschreiben, welche
eine genaue Controls der Entwickelung rothempfindlicher Plat-
ten gestattet, ohne zu Schleierbildung Veranlassung zu geben.
Der Beleuchtungseffect ist ausreichend bis zur Plattengrösse
von 18 X 24 cm, also für wissenschaftliche Arbeiten wenigstens
vollständig hinreichend Für grössere Formate müsste man
für die Praxis zwei solcher Lampen neben einander stellen.
Als Lampe verwende ich eine gewöhnliche Gas-Argand-
lampe mit rothem Cylinder. Am Brenner wurde eine Büchse
aus dünnem Zinkblech (Satinirblech) angebracht, welche der
Luft den Zutritt nur in Winkelzügen gestattet und somit kein
actinisches Licht nach aussen gelangen lässt Ebenso wird
dem Cylinder ein Hut aufgesetzt, welcher die abströmende
Luft nach dem gleichen Principe nach aussen leitet. Der
Hebel des Regulators des Argandbrenners ist durch einen
Blechstreifen, der den Winkelzügen der unteren Büchse genau
folgt, soweit verlängert, dass er von aussen dirigirt werden
kann. An der unteren Büchse sind ferner mittels zweier
starker Drahtgabeln zwei Schirme, nämlich ein Schattenschirm
und ein Reflexschirm befestigt. Der Schattenschirm aus Weiss-
blech reicht bis zum Hute des Cylinders und unter die untere
 
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