Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (5.1891)

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Pyrogallus-Entwickler.

schliessen können, und zwar habe ich dies erreicht durch eine
Verkürzung der Spaltlänge meines Spectrographen. Je kleiner
die Spaltöffnung, desto weniger Licht gelangt in das Innere
des Instruments und so weniger Licht kann auch in dem
Prisma und Linsen diffundirt werden. Die Spaltbreite dem
vorgenannten Zweck anzupassen, ist unzulässig, weil von ihr
die Auflösung der Liniengruppen abhängig ist; es darf dem-
nach nur die Spaltlänge reducirt werden. Diesem Erforder-
niss gemäss habe ich meine Spaltlänge selten über 1 mm aus-
gedehnt; oft genug habe ich sie aber auf den zehnten Theil
eines solchen reduciren müssen. Wollte man den Spalt in
seiner ganzen Länge ausnützen, dann würde man vom äusser-
sten Ultraviolett kaum mehr als Spuren eines Wirkungsbandes
erlangen.

Pyrogallus - Entwickler.
Von Const. Sam hab er in Aschaffenburg.
Trotz der feststehenden Thatsache, dass Pyrogallus-,
Eikonogen- etc. Entwickler bei verständnissvoller Behandlung
feinere Negative geben, speciell mit höheren Spitzliehtern, als
Eisenoxalat, wird letzterer dessen ungeachtet noch immer am
meisten gebraucht.
Haltbarkeit der Chemikalien und Lösungen, sowie leichte
Behandlung, Billigkeit und noch mehr Annehmlichkeiten sind
eben Vorzüge, welche in diesem Masse kein anderer Entwickler
gleichzeitig hat.
Folgender mir empfohlener Pyrogallus-Entwickler — in
verschiedenen grossen Ateliers bereits angewandt ■— dürfte
aber einiger Vorzüge wegen doch geeignet sein, dem Eisen
Concurrenz zu machen.
R e c e p t:
1. Herstellung einer concentrirten (kalt gesättigten) Lösung
von neutr. schwefligsaurem Natron, kryst. ehern, rein in
dest. Wasser (1: 2 Wasser).
2. In je 500 g dieser Lösung kommen 20 g reinste Pyro-
gallussäure, tüchtig schütteln, dann filtriren.
Diese Lösung gut verkorkt halten und dem directen Lichte
möglichst wenig aussetzen — Hauptbedingung für Haltbarkeit.
3. Kohlensaures Natron, kryst. chem. rein, 1:10 Theile
dest. Wasser.