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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Belitski, Ludwig: Ein haltbarer Abschwächer
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0055

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Eiu haltbarer Abschwächer.

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Ein haltbarer Abschwächer.
Von L. Belitski in Nordhausen.
Seit ungefähr Jahresfrist benutze ich zum Abschwächen
überentwickelter Gelatinenegative den hier zu beschreibenden
Abschwächer und kann denselben als etwas wirklich Prak-
tisches und Bequemes allen Photographen bestens empfehlen.
Schon seit etwa 7 Jahren verwende ich zu dem genannten
Zwecke das Kaliumferridoxalat oder oxalsaure Eisenoxydkali in
Fixirnatron gelöst. Diese Lösung ist seit jener Zeit, wo ich
dieselbe empfahl, vielfach im Gebrauch gewesen, weil sie im
Vergleich mit anderen Abschwächern viele gute Eigenschaften
besitzt; leider aber war sie nicht lange haltbar, denn schon
nach einigen Tagen wurde sie trüb und setzte zuletzt, immer
schwächer werdend, einen dicken eisenhaltigen Niederschlag
ab, der sich auch dann und wann auf dem Negativ selbst
bildete und so dasselbe fleckig machte, so dass man es nach
dem Auswässern noch in einer mit Salzsäure angesäuerten
Alaunlösung klären musste.
Diese Uebelstände fallen weg, wenn man das schöne
grüne Doppelsalz, das Kaliumferridoxalat, in saurem Fixirbade
auflöst; aber es verliert dabei seine charakteristische Farbe
und giebt eine mehr oder weniger gelbe Flüssigkeit, welche
Anfangs ihren Zweck recht gut erfüllt und lange klar bleibt.
Die durch den Gebrauch schwächer werdende Füssigkeit be-
hält aber dieselbe gelbe Farbe, so dass man die mit ihr vor-
gegangene Veränderung nicht äusserlich erkennen kann und
dies betrachte ich als nicht gleichgiltig, wie sich aus Folgendem
ergeben wird.
Während gewöhnlich die Eisenoxydulsalze grün und die
Eisenoxydsalze gelb bis braun sind, ist es bei der Verbindung
des Eisens mit Oxalsäure umgekehrt: der frische Eisenoxalat-
Entwickler, das oxalsaure Eisenoxydulkali (Kaliumferroxalat)
ist bekanntlich roth; seinem Bestreben, sich höher zu oxydiren,
also in oxalsaures Eisenoxyd überzugehen, verdankt es seine
Eigenschaft als kräftiger Entwickler, entgegengesetzt giebt das
grüne oxalsaure Eisenoxydkali (Kaliumferridoxalat) unter ge-
wissen Umständen Sauerstoff ab und geht wieder in das rothe
Oxydulsalz über. Die Lösung des grünen Salzes allein greift
Silber nicht an, kann also auf Negative nicht abschwächend
wirken; ist aber zugleich Fixirnatron vorhanden, so beginnt
die Wirkung. Das unterschwefligsaure Natron hat nämlich
ein grosses Bestreben mit Silber das bekannte Doppelsalz,
welches überall beim Fixiren von Silberbildern entsteht, zu
 
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