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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Dallmeyer, T. R.: Ueber Focustiefe und Focusdiffusion
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Laurent, L.: Die Herstellung von Linsen für Präcisions-Instrumente
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0329

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Die Herstellung von Linsen für Präcisions-Instrumente. 315
halb des Focus sind, wiedergegeben werden. Andererseits
wird, wenn in Fig. 73 0 dasselbe Object darstellt und J das
schärfste Bild desselben, gewonnen durch eine Linse mit einem
gewissen Betrage positiver sphärischer Abeiration ist, sich
ein kleiner Kreis bei J bilden, zwei ähnlich wie oben auf
beiden Seiten von 0 gelegene Punkte Oj und O2 werden
ebenfalls zwei kleine Kreise und i2 hervorrufen wie bei
Fig. 72. Aus dem Vergleich dieser beiden Fälle dürfte deut-
lich zu ersehen sein, dass hinsichtlich der künstlerischen und
malerischen Wirkung, z. B. bei Porträtaufnahmen, der extreme
Gegensatz zwischen absoluter Schärfe und Verwirrung des
Bildes im ersten Falle und der allgemeinen Weichheit oder
Gleichmässigkeit der Unbestimmtheit auf der Hand liegt. Im
ersten Fall wird es an Harmonie fehlen, und das fertige Bild
würde in Ton und Effect so ungleich sein , als wenn ein Theil
eines sorgfältigen Kunstwerkes aus der Hand eines grossen
Malers, z. B. Meissonier, mitten in ein Werk eines be-
wundernswerthen Impressionisten, z. B. Velasquez, eingesetzt
würde.

Die Herstellung von Linsen für Präcisions - Instrumente.
Von L. Laurent1).
Die Hauptbedingungen für die Herstellung von Linsen
sind, dass die Oberflächen sphärisch gemacht werden und das
Centrum gleich weit von allen Punkten des Randes entfernt ist.
Wird eine Linse bei der Prüfung als schlecht befunden,
so ist es schwierig festzustellen, worin der ihr anhaftende
Fehler liegt und darum auch schwierig, denselben abzustellen;
man steht dann immer vor der Frage, ob der Fehler durch
die Oberflächen, die Lage des Centrums oder das zur Her-
stellung der Linse benutzte Material verursacht wird.
Oberflächen Auf die sphärische Form derselben kommt
es ganz besonders an, obgleich das vielfach in den Werk-
stätten nicht bekannt ist, weil man keine Methode kennt, die-
selbe zu controliren. Die Thatsache, dass bei der Unter-
suchung ebener Oberflächen Fi ze au’s Methode der Beobachtung
der Farbenringe sehr gute Resultate liefert, veranlasste den
Autor dieser Mittheilung, zu versuchen, ob dieselbe nicht auch
mit Erfolg zur Untersuchung krummer Oberflächen anwendbar
sei. Er verfuhr dazu in folgender Weise: Die Crownglas-

1) Aus: The Phot. Journal.
 
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