Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (5.1891)

Ueber eine neue Art künstlicher Steinmassen etc.

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kaum zu sehen braucht; die richtige Stelle muss stets ge-
troffen werden, da der Umfang der Aufwinderolle genau gleich
zwei Bildbreiten ist. Diese Rolle wird bei jeder halben Um-
drehung, sowohl rück- als vorwärts, durch einen Mechanismus
selbstthätig arretirt. Damit die Film sich stets eben legt,
wird dieselbe durch eine Spiegelglasplatte belichtet; ein federn-
des Brettchen drückt sie fest gegen das Glas. Der Licht-
verlust. der durch die Glasplatte entsteht, beträgt kaum 2 Proc.,
auch treten störende Reflexe sogar bei langen Zeitaufnahmen
nicht ein. Es werden gute Objective verwendet: Antiplanet 18,
25 und 35 mm.
Diese Roll-Cameras zählen zu den leichtesten und hand-
lichsten aller Cameras. Die Wechselvorrichtung kann niemals
versagen, da sie ausserordentlich einfach ist und die Film
kann sich niemals in Falten legen. Das Entwickeln der
dünnen Film macht keinerlei Schwierigkeiten, da sich die-
selbe im Entwickler sofort gerade legt. Die besten Resultate
erhält man mit dem Eikonogen - Entwickler, der sehr detail-
reiche und klare Negative gibt.
Nach dem gleichen Principe wie das der Roll-Camera
wird eine „Simplex - Rollcassette“ gebaut. Dieselbe weicht
insofern etwas von der Roll-Camera, als die Rollen hinter
der Film gelagert sind, die Cassette also, wenn sie bei einer
Camera eingeschoben ist, nicht seitlich vorsteht. Das Volumen
ist etwas grösser wie das der Eastman-Roll-Cassette, allein
die solide und absolut sichere Construction lässt diesen kleinen
Nachtheil leicht übersehen;

Ueber eine neue Art künstlicher Steinmassen zum Er-
satz der rarer und theurer gewordenen lithographischen
Steine und für andere technische Zwecke.
Von Joseph Lemling zu Marmagen, Post Urft,
Cöln-Trierer Bahn, Rheinland.
Aus hiesigem Kalk und anderen von mir bereiteten Ma-
terialien — ohne Sandzusatz — stellte ich Mischungen zu
Steinproben für verschiedene technische Zwecke her. Das an
diese Materiale chemisch gebundene Wasser wird durch Kalk
frei und verdunstet bald an der Luft.
Dann beginnt die allmähliche Erhärtung der Masse
und erlangt, wie meine Proben bewiesen haben, eine ausser-
ordentliche Festigkeit, Feinheit und Glätte.