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Nochmals über den Druck von Autotypien.
stammen, sondern auch gegen diejenigen, welche aus renom-
mirten Anstalten hervorgegangen sind, von denen man in der
Fachwelt weiss, dass sie nur solide, zweckentsprechend er-
zeugte Waare abgeben.
Ich will kurz die Ursachen und die Berechtigung dieser
Klagen untersuchen und soweit dies , möglich ist, einige An-
haltspunkte zur Abhilfe derselben geben.
Vor allem muss wohl betont werden, dass es bei der
gegenwärtigen ausgedehnten Anwendung autotypischer Cliches
für illustrative Zwecke nicht Wunder nehmen darf, hie und
da von weniger geübten Druckern zu vernehmen, dass die
Cliches die Ursache des ungenügenden Druckresultates sind,
das thatsächlieh in vielen Fällen als sehr primitiv bezeichnet
werden muss. Hier herrscht eben das Bestreben vor, die
Schuld wo anders, als am richtigen Orte, das ist beim Drucker
selbst, zu suchen. Ich will nicht in Abrede stellen, dass
manchmal Zinkautotypien erzeugt werden, welche in Folge
ihrer eigenartigen Tonverhältnisse selbst dem erfahrenen Illu-
strationsdrucker einige Schwierigkeiten zu bereiten vermögen,
im Allgemeinen trifft dies aber gewiss nicht zu und gerade
in denjenigen Fällen, welche mir zur Beurtheilung zukamen,
waren andere Umstände die Ursache. Wenn nun an dem
Gliche nicht die Schuld zu suchen ist, so muss sie anderswo
stecken.
Wie bekannt, bedarf man auf der Buchdruckerpresse zur
richtigen Wiedergabe eines Bildes, sei dieses vom Holzschnitt,
vom Galvano oder von einem photographischen Oliche (Feder-
oder Tonzeichnung) gedruckt, der sog. Zurichtung, welche im
Allgemeinen in Ausschneiden der zarten Striche oder Töne
und in Unterlegen der Schattenpartien besteht. Das Wesen
und die genaue Beschreibung solcher Zurichtungen für Auto-
typien und andere Illustrationen, findet der Interessent im
Jahrgang 1888 des Jahrbuches für Photographie etc. und ver-
weise ich hierauf.
Die Zurichtung hat aber nicht nur den Zweck, das Cliche
mit dem richtigen Ausdrucke auf das Papier zu bringen,
sondern auch die Aufgabe, es in seinen feineren Partien vor
zu staikem Druck zu schützen, d. h für grössere Auflagen
intact zu erhalten für reinen, guten Druck. Wenn daher von
zinkographischen Anstalten — leider geschah dies in letzterer
Zeit ziemlich häufig — in den Anerbietungen, Prospekten etc.
gesagt wird, dass sich „speciell unsere Cliches ohne Zurichtung
drucken lassen“, so ist dies erstens Humbug, weil jeder er-
fahrene Drucker weiss, dass dies nicht möglich ist, wenn auf
Nochmals über den Druck von Autotypien.
stammen, sondern auch gegen diejenigen, welche aus renom-
mirten Anstalten hervorgegangen sind, von denen man in der
Fachwelt weiss, dass sie nur solide, zweckentsprechend er-
zeugte Waare abgeben.
Ich will kurz die Ursachen und die Berechtigung dieser
Klagen untersuchen und soweit dies , möglich ist, einige An-
haltspunkte zur Abhilfe derselben geben.
Vor allem muss wohl betont werden, dass es bei der
gegenwärtigen ausgedehnten Anwendung autotypischer Cliches
für illustrative Zwecke nicht Wunder nehmen darf, hie und
da von weniger geübten Druckern zu vernehmen, dass die
Cliches die Ursache des ungenügenden Druckresultates sind,
das thatsächlieh in vielen Fällen als sehr primitiv bezeichnet
werden muss. Hier herrscht eben das Bestreben vor, die
Schuld wo anders, als am richtigen Orte, das ist beim Drucker
selbst, zu suchen. Ich will nicht in Abrede stellen, dass
manchmal Zinkautotypien erzeugt werden, welche in Folge
ihrer eigenartigen Tonverhältnisse selbst dem erfahrenen Illu-
strationsdrucker einige Schwierigkeiten zu bereiten vermögen,
im Allgemeinen trifft dies aber gewiss nicht zu und gerade
in denjenigen Fällen, welche mir zur Beurtheilung zukamen,
waren andere Umstände die Ursache. Wenn nun an dem
Gliche nicht die Schuld zu suchen ist, so muss sie anderswo
stecken.
Wie bekannt, bedarf man auf der Buchdruckerpresse zur
richtigen Wiedergabe eines Bildes, sei dieses vom Holzschnitt,
vom Galvano oder von einem photographischen Oliche (Feder-
oder Tonzeichnung) gedruckt, der sog. Zurichtung, welche im
Allgemeinen in Ausschneiden der zarten Striche oder Töne
und in Unterlegen der Schattenpartien besteht. Das Wesen
und die genaue Beschreibung solcher Zurichtungen für Auto-
typien und andere Illustrationen, findet der Interessent im
Jahrgang 1888 des Jahrbuches für Photographie etc. und ver-
weise ich hierauf.
Die Zurichtung hat aber nicht nur den Zweck, das Cliche
mit dem richtigen Ausdrucke auf das Papier zu bringen,
sondern auch die Aufgabe, es in seinen feineren Partien vor
zu staikem Druck zu schützen, d. h für grössere Auflagen
intact zu erhalten für reinen, guten Druck. Wenn daher von
zinkographischen Anstalten — leider geschah dies in letzterer
Zeit ziemlich häufig — in den Anerbietungen, Prospekten etc.
gesagt wird, dass sich „speciell unsere Cliches ohne Zurichtung
drucken lassen“, so ist dies erstens Humbug, weil jeder er-
fahrene Drucker weiss, dass dies nicht möglich ist, wenn auf