Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891
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Original-Beiträge
DOI article:J. Grimm's Mikrophotographien
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J. Grimm’s Mikrophotographien.
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stark sein, so dass bei Anwendung der kleinsten Blendlingen
noch ein ziemlich helles Bild erscheint. Ist eine Linse ganz
vorzüglich, so ist es nicht nöthig, die kleinsten Blendungen
anzuwenden und gewinnt dadurch das Bild gewaltig. Ein
photographisches mikroscopisches Bild, welches mit grösserer
Blenden-Oeffnung aufgenommen ist, wird für das Auge ruhiger,
zeigt eine grössere Plastik und sind die Zeichnungen und Kanten
nicht so scharf geschnitten. Mit einer und derselben Linse lassen
sich wohl bei Auszug der Camera Vergrösserungen von ver-
schiedener Dimension machen, doch bei zu grossem Unterschiede
in den Vergrösserungen müssen
wieder andere Linsen genommen
werden, deren Construction schon
für stärkere Vergrösserung bestimmt
ist, deshalb gehört zu jedem besseren
Mikroscop ein Objectivsatz von 4,
ö, 6, 8 oder noch mehr Linsen.
Zur Mikrophotographie sind bei
den gewöhnlichen Linsen diejenigen
mit langer Brennweite denjenigen
mit kurzer Brennweite vorzuziehen,
ebenso ist hauptsächlich darauf zu
achten, dass man bei der Mikro-
photographie' keiner Linse mehr
zumuthet' und mehr verlangt, als
solche auf correctem Wege zu leisten
im Stande ist. Bei der Mikro-
photographie kommen bei starker
Vergrösserung die Immersions-
Systeme zur Anwendung, beson-
ders die Oel - Immersionslinsen,
welche auch Correctionsvorrichtung
besitzen.
n
Eine, eingehende Beschreibung der verschiedenen Linsen
würde für sich schon eine vollständige Abhandlung verlangen,
deshalb muss leider davon Abstand genommen werden; jedoch
existiren Werke, welche gerade diesen Theil des Mikroscopes
vorzugsweise behandeln, wie z. B. Herr Professor Gerl ach
in seinem Werke „Die Mikrophotographie“, und Herr
Professor Beneke.
Hauptsächliche Nothwendigkeit ist es, dass jeder Mikro-
scopiker'darauf sieht, die Linsen recht rein zu halten, und
■sollte man angewiesen sein, eine solche putzen zu müssen,
so empfiehlt sich Hollundermark oder ganz feines Leder. Das
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stark sein, so dass bei Anwendung der kleinsten Blendlingen
noch ein ziemlich helles Bild erscheint. Ist eine Linse ganz
vorzüglich, so ist es nicht nöthig, die kleinsten Blendungen
anzuwenden und gewinnt dadurch das Bild gewaltig. Ein
photographisches mikroscopisches Bild, welches mit grösserer
Blenden-Oeffnung aufgenommen ist, wird für das Auge ruhiger,
zeigt eine grössere Plastik und sind die Zeichnungen und Kanten
nicht so scharf geschnitten. Mit einer und derselben Linse lassen
sich wohl bei Auszug der Camera Vergrösserungen von ver-
schiedener Dimension machen, doch bei zu grossem Unterschiede
in den Vergrösserungen müssen
wieder andere Linsen genommen
werden, deren Construction schon
für stärkere Vergrösserung bestimmt
ist, deshalb gehört zu jedem besseren
Mikroscop ein Objectivsatz von 4,
ö, 6, 8 oder noch mehr Linsen.
Zur Mikrophotographie sind bei
den gewöhnlichen Linsen diejenigen
mit langer Brennweite denjenigen
mit kurzer Brennweite vorzuziehen,
ebenso ist hauptsächlich darauf zu
achten, dass man bei der Mikro-
photographie' keiner Linse mehr
zumuthet' und mehr verlangt, als
solche auf correctem Wege zu leisten
im Stande ist. Bei der Mikro-
photographie kommen bei starker
Vergrösserung die Immersions-
Systeme zur Anwendung, beson-
ders die Oel - Immersionslinsen,
welche auch Correctionsvorrichtung
besitzen.
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Eine, eingehende Beschreibung der verschiedenen Linsen
würde für sich schon eine vollständige Abhandlung verlangen,
deshalb muss leider davon Abstand genommen werden; jedoch
existiren Werke, welche gerade diesen Theil des Mikroscopes
vorzugsweise behandeln, wie z. B. Herr Professor Gerl ach
in seinem Werke „Die Mikrophotographie“, und Herr
Professor Beneke.
Hauptsächliche Nothwendigkeit ist es, dass jeder Mikro-
scopiker'darauf sieht, die Linsen recht rein zu halten, und
■sollte man angewiesen sein, eine solche putzen zu müssen,
so empfiehlt sich Hollundermark oder ganz feines Leder. Das
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