Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891
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Original-Beiträge
DOI article:J. Grimm's Mikrophotographien
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3. G-rimni’s Mikrophotographien.
Grim in in Offenburg hat nicht allein auf diese Weise
den Apparat nach Möglichkeit befestigt, sondern brachte auch
eine Vorrichtung zum Einstellen besonders starker Vergrösse-
rungen am Apparate an, welche die Arbeit sehr erleichtert
und die Augen schont. Die Mattscheibe wird statt der ge-
wöhnlich angebrachten Leistchen mit einem gleich grossen
Rähmchen befestigt, d. h. wenn das Mattglas am Hinter-
theile des Apparates angelegt ist, so wird dann das Rähm-
chen eingeschoben, welches die Mattscheibe zur Genüge be-
festigt. Dieses Rähmchen kann mit Leichtigkeit heraus-
genommen werden und ebenso dann die Mattscheibe. Um
schwachbelichtete oder stark vergrösserte Aufnahmen leichter
einstellen zu können, wird an Stelle der Mattscheibe ein
Brettchen eingeschoben oder eingelegt, welches einen circa
10 cm langen und so breiten Schlitz hat, dass ein Ocular auf
und ab geschoben werden kann, wie Fig. 40 zeigt; will man
a
Fig. 41.
nun das Ocular nicht bloss auf und ab, um die Schärfe zu
eontroliren, sondern auch nach der Seite schieben, so wird
das ganze Brettchen umgekehrt wie bei Fig. 41 und ist a das
Ocular, welches geschoben wird. Das Brettchen muss so be-
schaffen sein, dass die obere Linse des Oculars ganz genau
mit der matten Seite der Einstellscheibe übereinstimmt, es
muss also die Fläche des oberen Ocularglases mit der Fläche
der Plattenschicht in der Cassette auf den Millimeter Zusammen-
treffen. Durch diese sehr einfache Vorrichtung lässt sich die
Einstellung des Bildes nach allen Richtungen ziemlich prüfen
und sind stets die schwächsten Oculare zu nehmen, da bloss
durch diese eine Differenz nicht vorkommen kann. Eine ganz
schwierige Rolle spielt ebenfalls die Exposition, da selbe bei
den meisten Aufnahmen möglichst genau zu halten ist, trotzdem
es doch vereinzelt vorkommt, dass ein Bild durch kleine Unter-
exposition oder Ueberexposition bedeutend gewinnt. Diese Fälle
kommen auch öfters beim Porträt-Photographen vor und wird
3. G-rimni’s Mikrophotographien.
Grim in in Offenburg hat nicht allein auf diese Weise
den Apparat nach Möglichkeit befestigt, sondern brachte auch
eine Vorrichtung zum Einstellen besonders starker Vergrösse-
rungen am Apparate an, welche die Arbeit sehr erleichtert
und die Augen schont. Die Mattscheibe wird statt der ge-
wöhnlich angebrachten Leistchen mit einem gleich grossen
Rähmchen befestigt, d. h. wenn das Mattglas am Hinter-
theile des Apparates angelegt ist, so wird dann das Rähm-
chen eingeschoben, welches die Mattscheibe zur Genüge be-
festigt. Dieses Rähmchen kann mit Leichtigkeit heraus-
genommen werden und ebenso dann die Mattscheibe. Um
schwachbelichtete oder stark vergrösserte Aufnahmen leichter
einstellen zu können, wird an Stelle der Mattscheibe ein
Brettchen eingeschoben oder eingelegt, welches einen circa
10 cm langen und so breiten Schlitz hat, dass ein Ocular auf
und ab geschoben werden kann, wie Fig. 40 zeigt; will man
a
Fig. 41.
nun das Ocular nicht bloss auf und ab, um die Schärfe zu
eontroliren, sondern auch nach der Seite schieben, so wird
das ganze Brettchen umgekehrt wie bei Fig. 41 und ist a das
Ocular, welches geschoben wird. Das Brettchen muss so be-
schaffen sein, dass die obere Linse des Oculars ganz genau
mit der matten Seite der Einstellscheibe übereinstimmt, es
muss also die Fläche des oberen Ocularglases mit der Fläche
der Plattenschicht in der Cassette auf den Millimeter Zusammen-
treffen. Durch diese sehr einfache Vorrichtung lässt sich die
Einstellung des Bildes nach allen Richtungen ziemlich prüfen
und sind stets die schwächsten Oculare zu nehmen, da bloss
durch diese eine Differenz nicht vorkommen kann. Eine ganz
schwierige Rolle spielt ebenfalls die Exposition, da selbe bei
den meisten Aufnahmen möglichst genau zu halten ist, trotzdem
es doch vereinzelt vorkommt, dass ein Bild durch kleine Unter-
exposition oder Ueberexposition bedeutend gewinnt. Diese Fälle
kommen auch öfters beim Porträt-Photographen vor und wird